Soziales Pflichtjahr?
Moin,
und zwar gab es ja mal die Wehrpflicht und ich stelle mir die Frage warum es nicht so ein sozialen Pflichtjahr gibt? Ich bin selber 15 und hätte überhaupt kein Problem 1 Jahr mal dem Allgemeinwohl zu dienen. Ich mein ob man dann zur Bundeswehr oder in die Pflege geht ist doch egal. Das würde doch so gut gegen den Mangel an Pflegekräften etc. helfen. Ich kann nicht verstehen warum da alle so rum heulen ich meine das müsste dann ja jeder machen und man würde dafür ja auch bezahlt. Ich finde es egoistisch so etwas strickt abzulehnen. Was ist eure Meinung dazu?
8 Antworten
Grundsätzlich kannst du ja gerne deinen Dienst an der Allgemeinheit leisten. Es gibt aber, ohne direkte Bedrohung der Existenz des Staates, nur wenige Gründe, warum ein Staatsbürger zu einem Zwangsdienst heran gezogen werden sollte. Klar kann die Erfahrung und Sozialisation positiv sein, aber es widerspricht den Prinzipien unserer Gesellschaft und Verfassung, welche ein Augenmerk auf ein freies und selbstbestimmtes Leben legen.
was verstehst du daran nicht?
Ein moderner westlicher Staat setzt die Grenzen des Handelns seiner Bürger so, wie diese es sich mehrheitlich vorstellen. Damit er existieren kann müssen die Bürger dieses Staates wirtschaftlich erfolgreich sein. Sie dienen also dem Staat durch ihre wirtschaftliche Leistung bereits bzw. unterstützen sie den Staat.
Ich stimme dir zu dass es so sein soll, aber leider ist es nicht so. Zumindest was das finanzielle angeht wiederspricht es eindeutig der Selbstbestimmung wenn man sein halbes Geld dem Staat geben muss Jahr für Jahr.
Weil manche Leute in sozialen Berufen nur eine Belastung für die Arbeitenden wäre.
. Das würde doch so gut gegen den Mangel an Pflegekräften etc. helfen.
Freiwillige (die keinen Bock haben) fand ich immer eher belastend.
Grundsätzlich finde ich es nicht schlecht. Allerdings müsste das vernünftig durchdacht und geplant werden - da sehe ich das größte Problem beim Gesetzgeber.
Du darfst freiwillig für ein Taschengeld arbeiten wo du willst, dass steht dir mit dem FSJ oder BFD frei. Sinnvoll ist das als Vorpraktikum für soziale Berufe oder zur Berufsfindung.
Es ist allerdings ein Unding, das für alle anderen zu fordern. Mit welchem rechten? Es hilft auch nicht gegen den Pflegenotstand, es verhindert die Schaffung weiterer qualifizierter Arbeitsplätze und bessere Arbeitsbedingungen.
Finde ich meckern auf hohem Niveau in so einem Land wie Deutschland
Warum wenig Ahnung von Demokratie? Ich hab meine Meinung aber akzeptiere auch deine und jede andere was mich aber nicht daran hindert meine Meinung zu deiner Meinung klar zu äußern.
Und nein „noch“ engagiere ich mich nicht ehrenamtlich aber das würde ich sehr gerne bald ändern
Aber waren wir als es die Wehrpflicht gab keine Demokratie? Und wenn es einen starken Mangel an Pflegekräften gibt ist ja sozusagen die Versorgung dieser gefährdet was dies ja vertretbar macht.
ich stimme dir grundsätzlich zu nur leider ist auch die Demokratie nicht perfekt geeignet um die Freiheit des Einzelnen zu schützen.
In der Schweiz zB wurde die Wehrpflicht mehrmals durch direkte Demokratie gerettet, in Österreich auch einmal.
Die Freiheit des Einzelnen kann man in meinen Augen nur schützen indem man in der Verfassung festhält dass niemand zu welchem Zwangsdienst auch immer genötigt werden darf etc.
Da gibt es etwas was ich nieee verstanden habe.
Vor über 40 Jahren wurde ich gemustert. Ich hätte dann die Wahl gehabt, meinen Wehrdienst zu leisten oder als Wehrdienstverweigerer einen (zeitlich längeren) Zivildienst zu absolvieren.
Wegen meiner starken Kurzsichtigkeit wurde ich ausgemustert und musste nichts tun...
Ich bin jetzt in Rente und würde befürworten
ein Soziales Jahr für junge Leute und ein Soziales Jahr für Leute, die gerade in Rente gekommen sind. Im letzeren Fall vielleicht nicht 40 Stunden je Woche, sondern vielleicht 10 Stunden. Das wäre von Mo bis Fr täglich 2 Stunden, wobei auch Sa und So mal vorkommen können.
"Das wäre von Mo bis Fr täglich 2 Stunden, wobei auch Sa und So mal vorkommen können."
Und wenn man irgendwo einen Job hat wo man viel herum reisen muss oder wo man 60h pro Woche arbeitet?
Dafür dass das nahezu nichts bringen würde, würde es einem ziemliche viel Scherereien bereiten und die berufliche Laufbahn massiv behindern.
Aber dein Vorschlag ist zum Glück eh menschenrechtswidrig und Verfassungswidrig und wird daher nicht kommen
Hallo Lisa,
Du hast mich vollkommen flasch vestanden.
Nach Abschluss der Ausbildung mit Garantie, dann wieder an seinem Arbeitsplatz weitermachen zu können und mit Beginn der Rente.
Ich habe schon verstanden was du meinst und ich finde es auch gut wenn Leute sich engagieren, nur in meinen Augen muss sowas auf freiwilliger Basis und nicht auf Zwang passieren.
Junge Leute verlieren dadurch ein Jahr, in diesem Jahr nutzen sie dem Staat relativ wenig weil sie für diese Arbeit nicht ausgebildet sind, ihnen selbst schadet es aber massiv, vor allem finanziell. Und vor allem ist das für die meisten auch keine interessante Erfahrung sondern nur verlorene zeit.
Ich finde es nicht legitim sich so in die Selbstbestimmung von jungen Leuten einzumischen.
Ich sage es mal so: jemand bringt seiner Firma wo er auch eine Ausbildung für diese Tätigkeit hat wesentlich mehr als irgendeiner sozialen Einrichtung wo er keinerlei Ausbildung für diese Tätigkeit hat. Dazu kommt noch dass man noch Personal braucht welches das alles plant - kostet dem Steuerzahler zusätzlich was.
Also ich sehe da nur Nachteile. Für beide Seiten.
Das ist halt die Sache die ich nicht verstehen kann. Wir leben in Deutschland zum Größtteil in besten Verhältnissen und dann ist einem ein Jahr etwas für das Land zu tun was einem so viel ermöglicht hat zu viel Fremdbestimmung.