Sollten menschen mit adhs eher in Rente gehen dürfen?
Schließlich leiden sie ja ein leben lang und das mindert ja die Lebenserwartung nachweislich um bis zu 14 Jahre. Also müsssten sie eigentlich spätestens mit 60 Jahren in Rente gehen.
5 Antworten
Das ist eine völlig abwegige Frage. Was ist dann mit den Menschen, die ebenfalls eine chronisches Krankheit haben oder aus anderen Gründen leiden?
Sollen sie alle eine früheren Rentenanspruch haben?
Wenn jemand aufgrund der Gesundheit nicht mehr als 3 Std. täglich arbeiten kann, ist die medizinische Voraussetzung für eine Erwerbsminderungsrente gegeben. Die wird unabhängig vom Alter gezahlt.
Die Hürden sind sehr hoch.
Neben der versicherungsrechtlichen Voraussetzung muss auch die medizinische Voraussetzung für eine Erwerbsminderungsrente gegeben sein. Diese liegt nur dann vor, wenn das Restleistungsvermögen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt unter 3 Std. täglich beträgt bzw. zwischen 3 und unter 6 Std. bei der teilweisen EM-Rente.
Weiß ich alles. Allerdings ist diese Einschätzung - mehr ist es nicht - von den Gutachtern abhängig. Und bei psychischen Erkrankungen gibt's einen großen Ermessensspielraum.
Das stimmt. Selbstverständlich können nur Mediziner das einschätzen und auf diese Gutachten stützt sich das Gericht.
Wenn man früheren Rentenanspruch an Leidensdruck oder verkürzte Lebenserwartung koppelt, öffnet man eine große Tür: Was ist mit Menschen mit Depressionen, Diabetes, Armut, schwerer Kindheit? Wo zieht man die Grenze – und wer entscheidet das? Viel wichtiger wäre ein System, das individuelle Belastung ernst nimmt und flexible, faire Lösungen bietet – ohne pauschale Sonderregelungen.
Ja da stimme ich dir zu. Dann muss man es erweitern auf mehr menschen.
Nach der Logik sollten auch z.B Männer früher in Rente gehen dürfen.
Interessant von Betroffenen unterschiedliche Wahrnehmungen zu lesen. Ich habe einen guten Freund der ADHS hat und der leidet auf jeden Fall darunter. Arbeitet zwar Vollzeit als Software-Engeneer, aber ist in psychiatrischer Behandlung und nimmt starke Medikamente. Nicht mehr Methylphenidat, sondern Elvanse in Höchstdosis. Das würde er kaum machen, wenn er ohne funktionieren könnte.
Womöglich gibt es dabei auch verschiedene Schweregrade.
Ich nehme ebenfalls Medikamente und hätte auch Anspruch auf eine Pflegestufe. Ein GdB von 50 ist darüber hinaus vorhanden.
Damit allerdings eine Erwerbsminderung zu bekommen, ist schwer geworden.
Es kommt viel darauf an wie jemand damit umgeht und wie das Umfeld damit umgeht. Ich hab persönlich hab keine Problem und kann damit umgehen. Mein Sohn kommt ohne Medikamente nicht klar.
Wenn mich jemand fragt beschreibe ich das ganze wie folgt:
Stell dir vor, das Gehirn brennt ständig ein Feuerwerk aus Gedankengängen ab. Manchen folgst du anderen nicht. Das können manchmal gleichzeitig 5 und nochmehr sein.
Während der Arbeit bin ich für mich in einem Tunnel innerhalb dessen meine Konzentration da ist. Im Laufe des Tages frisst dieser Tunnel dann aber extrem viel Energie. Es gibt nur zwei Dinge bei denen ich länger aufmerksam bin, wie genannt arbeiten und beim Autofahren.
Das habe ich auch hier gelesen, dass ein Gericht die Erwerbsminderungsrente abgelehnt hat.
Danke für die Beschreibung. Auch wenn Du so klar kommst klingt das anstrengend. Respekt!
Ich bin abends platt. Ich brauche auch abends keine großen Herausforderungen mehr starten, da meine Aufmerksamkeit dann gegen null geht.
Auch hier ein gutes Beispiel: ich sitze abends auf der Couch. Meine Freundin unterhält sich mit mir. Eine der beiden Katzen kommt mit ins Zimmer. Damit ist das Gespräch mit meiner Freundin beendet, weil die Katze dann meine Aufmerksamkeit hat.
Oder im Urlaub, habe ich nichts zu tun worauf ich fokussiert bin, wird mir extrem schnell langweilig und ich hab entsprechende Laune. Also suche ich mir im Urlaub Beschäftigung und wenn ich dabei den Garten umgrabe.
So ähnlich ist es bei meinem Kumpel auch. Der tüftelt und bastelt halt viel an Hard- und Software und außerdem nimmt er halt entsprechende Substanzen.
Ich nehme aktuell fast gar nichts. Ich mag das Gefühl der Medikamente nicht.
Alles Gute weiterhin euch allen Dreien hier und ich wünsche euch ein schönes Wochenende.
Meine Erwerbsminderungsrente wurde vom Gericht abgelehnt.
Ich muss ganz regulär bis 67 arbeiten. Also noch zwölf Jahre.
Hast du nicht einmal 35 Jahre eingezahlt? Dann musst du tatsächlich bis zum 67. Lebensjahr warten, bis du einen Rentenanspruch hast.
Ich komme wahrscheinlich nicht auf 35 Jahre, weil ich lange Zeit selbstständig war und nicht weiter eingezahlt habe - rückblickend ist das dämlich, weiß ich.
Und ich war aufgrund verschiedener psychischer Beeinträchtigungen länger nicht arbeitsfähig.
Ja, das war dämlich - vor allem dann, wenn du nicht alternativ privat vorgesorgt hast.
Wenn man länger als 3 Jahre keine Pflichtbeiträge gezahlt hat, erlischt der Anspruch auf eine Erwerbsminderungsrente. Da kann kein Gericht etwas anderes entscheiden.
Guten Abend, torier. 😊
Nein, das muss deshalb nicht sein, da diese Menschen gut mit ihrer Krankheit umgehen können.
Mit lieben Grüßen, Renate. 😊
Das kann man so pauschal nicht sagen. Ich kann es beispielsweise nicht.
Das ist natürlich bedauerlich, aber ich kenne da 3 Personen, die super damit umgehen können. Natürlich wäre dsnn für dich die frühzeitige Rente wirklich relevant. Ich wünsche dir alles Gute.
Quatsch die wenigsten Können es. Und es ist eine Störung die Organe schädigt und das egal wie gut man damit umgehen kann.
Die Voraussetzung für eine Erwerbsminderung ist THEORETISCH gegeben. Ich habe geklagt, war bei sieben verschiedenen Gutachtern, die sich uneins waren. Meine Behandler und Therapeuten sagen seit mehr als zehn Jahren, dass ich nicht mehr arbeiten kann.
Ablehnung, Widerspruch, Klage, Klage wird abgewiesen. Bei mir kommt so viel zusammen - auch physische Erkrankungen -, dass mich damit niemand mehr einstellt.
Der Richter hat gesagt, solange ich meine Hände noch bewegen kann, bin ich nicht erwerbsgemindert.