Sollten Feiertage in Deutschland säkular sein?

10 Antworten

Einen Feiertag säkular machen?
Das wäre ja nicht mehr als eine Umbenennung.
Es ist ja heute schon so: wer gläubig ist, kann an so einem Feiertag
christlich ausschlafen, und ein Atheist kann säkular ausschlafen. :)

Du kannst deinen Karfreitag nennen, wie du möchtest.

Und wir haben den Tag der Arbeit und den Tag der Deutschen Einheit.

"Dies könnte zum Beispiel durch eine Flexibilisierung der Feiertagsregelungen geschehen, indem den Menschen mehr Wahlmöglichkeiten gegeben werden, welche Feiertage sie begehen möchten."

Ok, den Punkt verstehe ich. Wäre ein wenig mehr Organisationsaufwand (z.B. für Unternehmen), aber durchaus denkbar. Es ist halt einfacher, wenn die Firma weiß "an Karfreitag (oder wie auch immer der Tag heißt) ist die Bude zu" als wenn die eine Hälfte an Tag X da ist und die andere an Tag Y.

Nordseefan  10.04.2023, 19:19

Oder wenn an Feiertag x nur 10% arbeiten wollen.......

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Weihnachten abzuschaffen haben sich nicht einmal die Kommunisten in der DDR getraut (in der Sowjetunion und in Bulgarien schon - dafür gab es dann das Neujahrsfest). Dabei hat man da bei der Einführung der 5-Tage-Woche dort schon mehrere Feiertage abgeschafft - so Himmelfahrt, Ostermontag, Buß- und Bettag (den gibt es inzwischen auch nur noch in Sachsen), Reformation, aber auch den 8. Mai (Tag der Befreiung). In Berlin ist der 8. März inzwischen Feiertag, dafür aber der Reformationstag nicht.

Also, lasst uns unsere Feiertage. Der Geschenkerummel zu Weihnachten (die Zeugen Jehovas feiern z. B. kein Weihnachten, weil es heidnischen Ursprungs ist) und das Ostereiersuchen haben jedenfalls nicht mit Religion zu tun. Ich denke aber, du hattest als Kind auch deinen Spaß daran.

Die Politik solte heute weitaus besseres zu tun haben als in das Wespennest "Feiertage" zu greifen.

Die jetzige Regelung ist jetzt schon hochkompliziert und da sprechen auch die Bundesländer mit. Dass es durch weiteres Rumfummeln einfacher würde, ist kaum vorstellbar.

Es besteht schlicht kein Änderungsbedarf. An "Himmelfahrt" muß keiner den Jesus feiern, aber alle sind begeistert über den hochwillkommenen Brückentag.

Es gibt doch ein paar säkulare Feiertage, z. B. 1. Mai - Tag der Arbeit, oder 03. Oktober - Tag der Deutschen Einheit.

Weihnachten war ursprünglich eine Feier nach Wintersonnwende, wenn klar war daß die Tage wieder länger wurden und nicht der von den Germanen gefürchtete ewige Fimbulwinter hereinbrechen würde (möglicherweise eine Erinnerung an die Eiszeit oder an irgendeinen vulkanischen Superwinter der Vergangenheit). Ostern ist Frühlingsfest, in manchen Ländern feiert man Mittsommer (Sommersonnenwende), Halloween ist eh kein christliches Fest, was will man noch mehr.

Gedenktage an dies und das gibt es heute in Mengen, jeder Tag ist ein "Tag für xxx", das ist heute Normalität und kein Grund für Extrafeiertage. Berufstätige haben die Möglichkeit Urlaub zu nehmen, wer nicht berufstätig ist, braucht eh keine zusätzliche Freizeit.

Die Feiertage sind Teil unserer Geschichte und gar nicht mal sooo stark an eine Religionsausübung oder an die christliche Mythologie gebunden. Auch Atheisten/Andersgläubige können etwas mit Weihnachten anfangen. Auch heute sind schon säkulare darunter wie der 1. Mai. oder der 3. Oktober. Man sollte von Zeit zu Zeit ihre Komerzialisierung in Frage stellen, aber nicht so sehr ihre Existenz als solche. Auch ihre Platzierung im Jahreszyklus find ich gelungen. So manche christliche Feiertage sind in der neueren Geschichte ohnehin klammheimlich verschwunden z.B. der ehemalige "Peter und Paul" (Apostelfeiertag) im Juni. Vermutlich werden auch andere christliche Feiertage nach und nach zur Disposition gestellt. Aber warum sollte man dies forcieren? Die Arbeitgeber würden sich darüber natürlich freuen....