Sollte der Vater bei der Geburt des Kindes dabei sein?
Zum Beispiel auch wenn man garnicht verheiratet ist.
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22 Antworten
Ich finde es prinzipiell schön, aber es ist nicht immer möglich:
Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass die Geburt eines Kindes ein sehr ernster Notfall sein kann, bei dem die Ärzte um das Leben von Mutter und Kind kämpfen müssen. Dann wird so schnell wie möglich ein Notkaiserschnitt unter Vollnarkose gemacht und dann ist da beim besten Willen kein Platz im OP für den werdenden Vater.
Das muss aber nicht schlimm sein: Wenn alles gut läuft, ist es nach der Not-OP wie nach einer normalen Entbindung und alle können das Kind sehen.
Ich habe es bei unseren Kindern zweimal anders erlebt: auch die Kinder haben sofortige intensive medizinische Versorgung benötigt.
Ich bin sehr dankbar: Wir haben alle 3 die medizinische Hilfe bekommen, die wir dringend benötigt haben und wir sind gesund.🍀
Unter "normaleren" Umständen ist es natürlich schön, wenn der werdende Vater die Geburt begleitet.
Naja, was heißt "sollte"?
Das Problem ist halt: im normalen Kreißsaal ist man weit weg von einer 1:1-Betreuung durch die Hebamme.
Wenn also die Schwangere keine Begleitung mitbringt, wird sie die meiste Zeit alleine sein.
Für manche ist das sicherlich in Ordnung, allein zu sein und sich auf sich selbst zu konzentrieren, aber andere Frauen wollen Unterstützung. Jemanden, der ihnen zB zu trinken bringt oder auch einfach nur da ist.
Das muss nicht der Partner sein, das kann auch die Mutter, Schwiegermutter, beste Freundin, Schwester, oder eine Doula sein - je nachdem, mit wem sie sich am wohlsten fühlt.
Wenn er nicht will, macht es keinen Sinn, ihn dazu zu zwingen.
Und: wenn die Schwangere lieber jemand anderes dabei haben will, muss der Partner das akzeptieren.
Nur wenn sie es will und er sie auch mental unterstützen kann. Aber das weiß man manchmal erst wenn es soweit ist.
Die Eltern müssen ja nicht verheiratet sein, um ein Paar zu sein. Und es wäre auch nicht so nice die Frau bei der Geburt alleine zu lassen (außer sie würde das explizit so wünschen).
Solange man nicht total zerstritten ist eigentlich schon.