Sind für euch Deutsche mit Migrationshintergrund und deutschem Pass bedingungslos Deutsche? Was versteht ihr unter Deutscher Kultur? Wann ist jemand integriert?

Unholdi  04.02.2025, 14:16

Könntest Du die Fragen nicht einzeln stellen?

verreisterNutzer 
Beitragsersteller
 04.02.2025, 14:21

Hätte ich machen können, ja. Aber die stehen so oder so in einem gemeinsamen Zusammenhang, von daher.

7 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich beantworte das mal mit dem, was ich einige Minuten vorher in den Tiefen eines anderen Themas beantwortet habe:

Für mich geht das einher mit Demokratie und Rechtsstaat, sowie Freiheit. Jeder, der sich in den Grenzen unserer Verfassung bewegt, ist integriert. Ob und wie er sein Leben gestaltet, innerhalb dieser Grenzen, das ist jedem selbst überlassen. Ob er meint, Schweinefleisch zu essen oder nicht, ob er meint, ein Kopftuch zu tragen oder eine Kippa oder nichts, das ist jedem selbst überlassen.

So blöd das klingt und auch wenn ich Faulheit ablehne: Auch Deutschen ist es selbst überlassen, ob sie am Existenzminimum faul leben sollen oder ob sie arbeiten und etwas aus ihrem Leben machen. Aber auch das Existenzminimum soll immer noch menschenwürdig sein, denn die Würde des Menschen ist Teil unserer Verfassung.

Wir zeigen den Menschen, wie man hier lebt und wie es funktioniert und wir lernen von ihnen. Simples Beispiel: Die Ukrainer kapieren nicht, warum unsere Behörden so ineffektiv arbeiten und wirklich oft so lange brauchen. Sie sind einfach viel zu langsam. In der Ukraine ist man anderes gewohnt. Wieso also sollen sich Ausländer auf sowas einstellen und sowas akzeptieren, damit sie integriert sind? Wieso sollen wir das nicht als Chance sehen, etwas zu verbessern?

So gibt es ganz viel, das bei genauer Betrachtung zwar kulturell anders ist, aber niemanden stört und niemanden tatsächlich im eigenen Leben behindert, sondern was uns eher bereichert.

Und ja: Die Gesetze zu achten, das ist in meinen Ausführungen mit eingeschlossen, aber die große Masse tut das ja auch.

P.S.: Deutscher ist der, der den deutschen Pass hat. So sieht es unserer Verfassung vor und das ist gut so.


xubjan  05.02.2025, 14:55

Danke für den Stern.

Um Deutsch zu sein, braucht es mehr als den Pass - es braucht eine positive Haltung zu Land, Menschen und Verfassung - das gilt aber eben auch für gebürtige Deutsche!

Über reaktionäres Gedüdel mach ich mir keine Gedanken, das ist überflüssig, weil man da grundsätzlich die falschen Anknüpfungspunkte findet.

Integration meint i. d. R. funktionale Integration, die ist erreicht, wenn jemand im Arbeitsprozess zurecht kommt und für sich und zwei Kollegen vier Brötchen kaufen kann.

Wer den deutschen Pass besitzt, ist natürlich Deutscher. Was soll diese Frage?

Mohammed lebt hier mit seiner Familie und geht als Bäcker arbeiten. Er scheint also hier sogar gut integriet. Da er sowieso nur die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, kann man ihn auch nicht in die Staatenlosigkeit entlassen. Auf eine Pro-Palästina-Demo zu gehen, ist auch nicht strafbar. Strafbar könnte es erst dann sein, wenn er dort (wie leider geschehen) die Vernichtung aller Juden lautstark fordert oder die israelische Flagge verbrennt.

Yussef ist ein doch total positiver Mensch. Warum sollte man ihm die deutsche Staatsbürgerschaft entziehen? Dies ist in Deutschland bei Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft auch nur mit enorm hohen Hürden verbunden. Da müßte Yussef schon Mitglied in einer terroristischen Vereinigung sein, die konkrete Anschläge plant. Wie vor einigen Jahren bei einem Mitglied dieser islamistisch-terroristischen Sauerlandgruppe, dem die deutsche Staatsbürgerschaft wieder aberkannt wurde.

Thomas kann man wie bei Mohammed auch nicht in die Staatenlosigkeit entlassen. Eine andere politische Meinung zu haben oder schwurbelnden Verschwörungen zu glauben, spielt in dieser Frage überhaupt keine Rolle. Auch wenn er geistig total daneben läuft, erst wenn er sich strafbar macht, sollten sich die Gerichte mit ihm beschäftigen und nicht die Beamten der Einwanderungsbehörde.

Und was soll überhaupt der homosexuelle Frührentner Jürgen in dieser Liste?

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – interessiere mich sehr für politsche Themen

Ich stelle mal die provokative Gegenfrage: Müssen denn alle integriert werden?

In Düsseldorf-Niederkassel gibt es einen Ausländeranteil von 25%. Keine Türken, keine Syrer, keine Afghanen, sondern - Japaner.

Die meisten von ihnen sprechen kein deutsch, machen aber zum Teil auch mit, z.B. beim Karneval. Vor Ort haben sie alles, was sie brauchen, und genügend andere Japaner, die sie bedienen.

Es wäre sicher von Vorteil, wenn alle hier soweit deutsch sprechen, dass sie sich auch verständigen könnten, aber Integration ist relativ. Wenn du als Türke in Bayern jodeln oder Schuhplattlern kannst, nützt dir das in Berlin oder Hamburg eher wenig. Da wirkst du dann noch exotischer, als du eigentlich ohnehin schon bist.

Integrieren müssen sich aber auch die Deutschen, wenn sie von Bayern nach Hamburg ziehen. Sie dürfen weiterhin "Grüß Gott" sagen, sollten sich aber nicht beschweren, wenn sie mit "Moin!" begrüßt werden.

Am wenigsten integriert von deinen vieren ist Thomas, der sich nicht in unser Rechtssystem eingliedern will.

Woher ich das weiß:Recherche

Nein, natürlich nicht. Deutsch ist jemand der die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt und integriert ist, sowie in anderen Ländern auch.