Seit welchem Jahrzehnt wird das Wort "Weiber" als beleidigend empfunden?

Das weiß ich auch nicht genau. Aber noch in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war es die nor­male Bezeichnung für eine verheiratete Frau, z.B. Hauptmann (Zwei Jah­re nun saß das junge, zarte Weib ihm zur Seite in der Kirchenbank) Bereits bei Kafka (also in den Zehner­jahren des 20. Jahrhunderts) finde ich vorwiegend die abschätzige Bedeu­tung (z.B. Das sind widerliche Weiber), nur einmal schreibt er zweideutig Wir sind verhaßt. Und alles wegen der Brunelda. Sie ist ja natürlich ein prächtiges Weib. Ins­ge­samt scheint das recht schnell gegangen zu sein.

Mitte der 1960er Jahre hat die katholische Kirche entschieden, im Gegrüßet seist du, Maria das Wort Weiber zu streichen, seitdem heißt es Du bist gebenedeit unter den Frauen - und diese "Reform" galt damals schon als überfällig.

https://blog.rotkel.de/vom-weib-zur-frau/

In diesem Link habe ich gefunden:

Im Alt- und Mittelhochdeutschen, das heißt etwa bis zum 13. Jahrhundert, war das Wort wîp bzw. wîb, von dem Weib abgeleitet ist, noch ein ganz neutral besetzter Ausdruck, der der einfachen Geschlechtsbezeichnung diente.

Also scheint nach dieser Zeit der Ausdruck "Weib" nicht mehr so gängig und mehr mit einer negativen Bedeutung behaftet gewesen zu sein.

Vielleicht so ab 1900? Oder Ende der 1800-er Jahre.

Das ist nur so grob geschätzt, Karl Marx nutzte das Wort noch im neutralen Sinne, er lebte bis 1883. Jedenfalls war es hierzulande spätestens nach dem 2.Weltkrieg nicht mehr "normal", sondern abwertend.

Mindestens seit den 80ern

Da war ich jung und da war es schon abwertend.

Ich denke eher seit Ende 1800