Es gibt:

  • Die Wortsippe rund um halb und Hälfte, die alle etwas mit ½ zu tun haben; dazu gehören auch halbieren oder die Vorsilbe halb- in Worten wie halbherzig ‘mit hal­bem Herz (=Intention, Anstrengung)’. Das ist ein Antonym von ganz.
  • Die Postposition halb(er) und die davon abgeleitete Nachsilbe -halber, die alle die Bedeutung ‘zum Zweck von etwas’ oder ‘um etwas Willen’ haben, z.B. sicher­heits­halber ‘zum Zweck der Sicherheit’ oder des Klimas halber ‘zugunsten des Klimas’, auch meinethalben ‘mich betreffend’ und deshalb ‘weil das so ist’.

Überraschenderweise sind die beiden Wortgruppen miteinander verwandt; im Ge­mein­ger­manischen gab ein ein Adjektiv *halbaz ‘halb’, dessen feminine Form *halbō als Substantiv aber ‘Seite’ bedeutete; es ist nicht klar, welche der beiden Bedeutungen die ursprüngliche ist, weil das Wort in anderen indogermanischen Sprachen keine klar erkennbaren Verwandten hat (es gibt dazu Vorschläge, aber sie sind alle ein bißchen zweifelhaft).

Die Bedeutung ‘Seite’ hat über bürokratische Formulierungen in der Art von ‘von mei­ner Seite’ ≈ ‘nach meinem Willen’ ≈ ‘meinen Zwecken dienend’ zur zweiten Gruppe von Be­deutungen geführt. Das ist übrigens ähnlich wie bei wegen, das natürlich von Weg kommt, allerdings auf dem Umweg über das Niederdeutsche, wo es auch ‘Seite’ be­deu­ten kann: ‘von Amts wegen’ ≈ ‘von der Seite (Perspektive) des Amts’ ≈ ‘so wie das Amt das sieht’ ≈ ‘nach dem Willen des Amts’.

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Das ist die französische Schreibung: https://fr.wikipedia.org/wiki/Roumanie

Die IOC-Codes sind häufig französisch beeinflußt, z.B. auch AUT für Österreich oder SUI für die Schweiz.

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Ja, beide Formeln sind richtig — Du kannst auch noch weitere mögliche Formeln ge­ne­rieren, indem Du mehr S=O-Doppelbindungen einzeichnest (der Schwefel muß aber in allen Formeln ein einsames Elektronenpaar tragen), und natürlich, indem Du die O-Atome vertauschst. Insgesamt sind es acht Stück (je eine mit alles Einfach- oder Dop­pel­bindungen, je drei gemischt).

Das reale Sulfit-Ion hat eine partielle Doppelbindung zwischen S und O, und eine py­ra­mi­dale Form wegen des lone pair am S (ähnlich wie NH₃).

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Ja, Bibelgriechisch verstehe ich größtenteils. Die Grammatik ist ja weitgehend diesel­be wie im klassischen Athen, außer daß ein paar attische Spezialformen fehlen (z.B. ναός statt attisch νεώς ‘Tempel’).

Bei Details stellt sich aber oft die Frage, ob dieses oder jenes Wort vielleicht im Bibel­griechischen eine leicht andere Be­deu­tung als im klassischen Attisch gehabt haben könnte, und dann muß man im Wörter­buch nachsehen.

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Meinst Du diese Stelle („Die Zaunreiterin“):

Die ideale Geliebte will sagen, dass Mia genau wie Moritz ist. Nur dass Mia versucht, ihr Anderssein hinter besonderer Systemtreue zu verstecken, während Moritz es wie eine Trophäe zur Schau getragen hat
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Normalerweise zerfallen Kerne, weil sie zu viele oder zu wenig Neutronen haben — im ersteren Fall tritt β¯-Zerfall ein, im zweiteren β⁺ (bei leichten Kernen) oder α (bei schwe­ren Kernen).

⁴⁰K hat jedoch grob das richtige Mischungsverhältnis zwischen Protonen und Neu­tro­nen (in diesem Massenbereich erwartet man ≈1:1, das Isotop hat 1:1.11). Trotz­­dem ist es instabil, weil sowohl die Neutronen- als auch die Protonenanzahl un­gerade sind, und das geht niemals gut außer bei ein paar ganz leichten Kernen. Ener­ge­tisch kann es sowohl zu ⁴⁰Ca als auch zu ⁴⁰Ar zerfallen, die beide stabil sind.

  • Ungefähr 90% des Zerfalls führt zu ⁴⁰Ca via β¯ (d.h., ein Neutron wandelt sich in ein Proton um, und ein Elektron und ein Antineutrino werden abgestrahlt)
  • Aber 10% des Zerfalls verläuft über den β⁺-Mechanismus (ein Proton wandelt sich in ein Neutron um) und führt zu ⁴⁰Ar. Emission von Positronen tritt dabei nur in ei­ner kleinen Minderheit der Zerfälle auf, in den meisten Fällen läuft das über Elek­tro­nen­einfang — das sind im wesentlichen nur zwei Varianten desselben Prozes­ses.

β⁺-Zerfall in all seinen Varianten tritt vornehmlich bei synthetisch herstellten Isotopen auf und ist in der Na­tur ziemlich selten. Das liegt daran, daß er nur bei leichten Kernen auftritt (schwere machen stattdessen α), und von den leichten Kernen gibt es nicht viele radioaktive in der Natur. Beispiele sind ⁵⁰V (2⋅10¹⁷ Jahre Halb­werts­zeit mit Posi­tro­nen­emission) oder so Vögel wie ⁷⁸Kr oder ¹³⁰Ba, die doppelten Elektroneneinfang betreiben und sehr lange Halbwertszeiten >10²⁰ Jahre haben; diese Isotope tragen aber nur ein paar Zehn­tel­prozent zur natürlichen Isotopenmischung des jeweiligen Elements bei.

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Offenbar sollst Du aus den Buchstabengruppen geeignete Konjunktivformen von geeigneten Verben basteln, damit die Sätze einen geeigneten Sinn ergeben:

  1. celebraretur — Augustus wünschte, daß das neue Zeitalter mit sacris, also irgend­welchen kultischen Feiern (?), begangen werde.
  2. vivant — Viele Bürger sagten „Da die Menschen nun glücklich leben, wird dieses Zeitalter zu Recht das goldene genannt“
  3. agam, adiuves — Augustus rief seinen Freund Maecenas zu sich „Ich will die Fest­tage feiern, um den Göttern zu danken. Daher bitte ich dich, daß Du mir [dabei] hilfst.“
  4. componeret — Dann trug Maecenas dem Horatius auf, ein Jahrhundertlied zu kom­po­nieren.

Im Lateinischen gilt dabei die consecutio temporum, es steht also Konj. Präs wenn der Hauptsatz Präsens hat, und Konj. Imperf. wenn der Hauptsatz im Perfekt (oder Imper­fekt) steht. Im Deutschen übersetzt man ut-Wunschsätze gerne mit Infinitiv, aber nur bei Subjektsgleichhheit mit dem Hauptsatz.

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Ein paar Neutronen laufen immer verirrt in der Landschaft herum. Uran produziert sogar selbst ein paar (durch Spontanspaltung), und Du brauchst ja nur ganz wenige, um die Kettenreaktion zu starten.

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Mehr Sterne im Universum

Es gibt mehr als tausend Milliarden Galaxien mit je grob hundert Milliarden Sternen (⪆10²³ Stück), und das nur im beobachtbaren Universum; wie viel größer das ganze Ding ist, kann keiner sagen.

Da können die Insekten nicht mithalten. Die Erdoberfläche sind ca. 5⋅10¹⁴ m², davon nur ein Drittel also 1.7⋅10¹⁴ m² Land. Damit wir auf 10²³ Insekten insgesamt kommen, müßte sich also rund ½ Milliarde Insekten auf jedem Quadratmeter Landfläche auf­hal­ten.

Die Viecher sind zwar überall, aber soviele sind es dann doch nicht. Google sagt, daß die Gesamtzahl auf 10¹⁹ geschätzt wird. Ehrlich gesagt kommt mir das immer noch sehr groß vor (50000 pro Quadratmeter), aber ja, wenn man jede Blattlaus extra zählt, ist das vielleicht gerade noch plausibel. In vielen Lebensräumen haben die ja pro Quadratmeter viele Stockwerke, die sie besiedeln können.

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https://en.wikipedia.org/wiki/Baku%E2%80%93Tbilisi%E2%80%93Kars_railway#Passengers

Passenger services were scheduled to start in August 2019, but have not started as of May 2024, though 95% complete, with no announced date.
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Beim Laden hast Du an Anode bzw. Kathode die folgenden Reaktionen:

PbSO₄ + 4 H₂O ⟶ H₂SO₄ + PbO₂ + 2 H₃O⁺ + 2 e¯
PbSO₄ + 2 H₃O⁺ + 2 e¯ ⟶ Pb + H₂SO₄ + 2 H₂O

Du siehst also, daß sich beim Laden an beiden Elektroden H₂SO₄ bildet, die in den Elek­trolyten wandert; daher steigt die Schwefelsäurekonzentration, und Schwefel­säurelösungen sind umso dichter, je konzentrierter sie sind (reine H₂SO₄ hat eine Dich­te ρ=1.83 g/ml, also deutlich höher als Wasser mit 1 g/ml).

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Vermutlich enthält Deine Perchlorsäure γ=30 g/l, das sind c=γ/M=0.3 mol/l, und der pH-Wert einer starken Säure berechnet sich zu pH=−lg(c)=0.53.

Eine HClO₄-Lösung mit pH=2.5 enthält c=10¯ᵖᴴ=0.0032 mol/l, ein Liter davon enthält also n=0.0032 mol, und die müssen aus der Stammlösung mit c=0.3 mol/l kommen. Da c=n/V brauchst Du also V=n/⁠c=​10.6 ml der 0.3 mol/l Säure und füllst dann auf 1 l auf.

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Ich muß hier meinem geschätzten Kollegen JenerDerBleibt widersprechen: Ja, das kannst Du. Denn die Konzentration ist ja c=n/V; für die beiden Puffersubstanzen sind c und n natürlich im Allgemeinen verschieden, aber sie schwimmen im selben Volu­men herum, also kürzt sich das im Bruch sowieso heraus.

Beispiel: Du wirfst 0.1 mol Essigsäure und 0.05 mol Natriumacetat in 200 ml Wasser. Dann sind die Konzentrationen c=n/⁠V=​0.5 bzw. 0.25 mol/l, und der Quotient ist 2, ge­nau­so wie wenn du die Stoffmengen durcheinander dividiert hättest. Der pH ist dann pH = pKₐ + lg (0.05/0.1) = pKₐ + lg(0.25/0.5) = 4.45.

Du hast also die Wahl, ob Du in die Henderson–Hasselbalch-Gleichung Konzentra­tio­nen oder Stoffmengen einsetzen willst — aber bitte konsistent, entweder das eine oder das andere, aber nicht gemischt.

Dahinter steckt natürlich, daß im Rahmen der HH-Näherung die pH nicht von der Ver­dünnung abhängt; Du kannst zu einem Puffer beträchtliche Mengen Wasser hinzu­schüt­ten, ohne daß sich der pH merklich ändert. Wenn Du z.B. aufs zehnfache Volu­men verdünnst, dann zehnteln sich beide Konzentrationen, aber das Verhältnis bleibt gleich, und die HH-Gleichung merkt keinen Unterschied.

Natürlich funktioniert das nur inner­halb vernünftiger Grenzen, denn im Grenzwert un­endlicher Verdünnung hat jede Lö­sung pH=7, für unseren Beispielpuffer sieht das so aus:

Bild zum Beitrag

Die x-Achse gibt die Verdünnung logarithmisch an; der Wert 2 entspricht also der Verdünnung ums 10²=100-fache. Die schwarze Kurve ist der pH, und Du siehst, daß bis zu einer Verdünnung ums Tausendfache der pH nicht merklich reagiert. Die weiße Kurve ist die erste Ableitung der schwarzen, und die rote bzw. blaue Hintergrundfarbe git den Anteil an Essigsäure bzw. Acetat im Gleichgewicht an; bei einer Verdünnung um den Faktor 10⁴=1000 oder mehr hat man also fast nur noch Acetat in der Lösung, und die Pufferwirkung bricht zusammen.

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Mit Englisch (und gelegentlich Deutsch) war das schon vor 15 Jahren kein großes Problem, und inzwischen sollte es nur besser geworden sein.

P.S.: Die Hauptstadt heißt Tbilisi თბილისი, mit dem russischen Namen machst Du Dir dort wenig Freunde.

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Das ist dieselbe Reaktion, es werden nur unterschiedliche Schreibweisen fürs Aluminiumacetat verwendet — bei Salzen organischer Säuren herrscht oft keine Einigkeit bezüglich der Reihenfolge der Ionen.

(Ich habe aber Zweifel, daß bei dieser Reaktion wirklich das Triacetat entsteht, ich hätte bestenfalls mit einem basischen Acetat gerechnet)

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C: [siː]

Z: In den meisten englischsprachigen Ländern [zɛd], aber in den USA [ziː].

Da es Deutschsprachigen erfahrungsgemäß schwerfällt, [s] und [z] am Wortanfang zu unterscheiden, kommen Verwechslungen vor.

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MnO₄¯ + e¯ → MnO₄²¯

Ja, das ist richtig. Du siehst, daß die Reaktion keine H₃O⁺ oder OH¯ braucht, deshalb muß man auch keine Angaben zum pH-Wert machen.

Bizarrerweise läuft sie trotzdem nur in stark alkalischer Lösung ab, oder sogar in geschmolzenem NaOH. Denn im moderat Alkalischen oder Neutralen ist die Reaktion zu MnO₂ bevorzugt, im Sauren die zu Mn²⁺. Deren Reduktionspotentiale sind nämlich stark pH-abhängig, und die Reduktion zu MnO₄²¯ ist nur möglich, wenn die Konkur­renz­reak­tionen durch unpassenden pH unterdrückt sind.

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Die Aufgabe ist ziemlich unplausibel, weil sich nur ca. ¼ mol Ba(OH)₂ in einem Liter Wasser lö­st, zumindest bei Raumtemperatur; um eine 1 mol/l Lösung herzustellen, müßte man auf ca. 60 °C erwärmen.

Aber nun zur Rechnung:

3 Ba(OH)₂ + 2 H₃PO₄ ⟶ 6 H₂O + Ba₃(PO₄)₂↓

Bei der Neutralisation bildet sich schwer lösliches Bariumphosphat, daher läuft die Re­aktion vollständig ab.

Du verwendest n=cV=30 mmol Ba(OH)₂. Laut Reaktionsgleichung reagiert das mit ⅔ der Stoffmenge an H₃PO₄, also 20 mmol, das sind V=n/c=40 ml der 0.5 mol/l Lösung.

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