Seid ihr dem Klimawandel dankbar, bezüglich heutiger Winter?
Stellt euch mal vor, es hätte bei euch jetzt keine Plusgrade, sondern -10°C. Und Dauerfrost, von Januar bis März. Und Fröste im Juni. Das war die Realität vor dem Klimawandel, da hat es Ende August die ersten Flocken gegeben, Weizen reifte im Norden kaum aus und es wurde gefroren ohne Ende.
Allein die Energiekosten, wenn es wie damals -25° und weniger und das wochenlang gegeben hätte, dann wäre wohl die Verzweiflung im Lande groß und die Proteste nicht mehr auszuhalten. Seid ihr dem Klimawandel dankbar, dass er DE die erbarmungslosen Winter genommen hat?
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27 Antworten
Extremwetterereignisse werden auch durch den Klimawandel verstärkt und verhäufigt.
außerdem kann es sein, dass die Meeresströmungen durch den Klimawandel verändert werden und dann könnte es richtig kalt werden
Ich wünsche mir jetzt keine Eiszeit zurück wie vor 20.000 Jahren.
Die Zeit in der wir aber mal Wochenlang Schnee und Frost hatten vermisse ich allerdings schon.
Schlittenfahren, Schlittschuhlaufen, Eisstockschießen, Iglubauen der Winterwald in seiner Frostigen Pracht, Christkindlsmärkte im Schnee... das sind wunderschöne Erinnerungen an meine Kindheit.
Die werde ich wohl hier nicht mehr erleben, schade.
Ja.. ich kann auch 250 km fahren dann bin ich in den Alpen, da gibts auch noch Winter oder Bayrischer Wald oder Schwarzwald.
Aber die Winter in meinem Heimatdorf kommen wohl nicht mehr zu meiner Lebenszeit.
Der Klimawandel hat sicher auch beim Wetter manchmal und regional Vorteile. Aber gegen die immensen weltweiten Schäden und Vertreibungen sind die doch eher mickrig.
Alle drei Möglichkeiten treffen nicht zu.
Mal. Als. Allererstes, Weizen wird nur dort angebaut, wo er abreift.
Das Klima um 1900 stellt etwa das natürliche Klima dar, die anthropogenen Einflüsse haben sich ca. aufgehoben.
Das Klima, in dem Schnee im Juni und August vorkam, gab es 200 Jahre vorher, und das war zwar natürlich, aber eine starke Delle nach unten, Vulkane und inaktive Sonne. Und 1650, 1700 Gas deshalb auch Hungersnöte... Das ist Extrem, dass wir nicht brauchen, aber wir reden schon von einem andern Zustand bei dem es losgeht mit der Erwärmung.
Ein Zustand in dem in klassischen Anbaugebieten, auch Norddeutschland, der Weizen abreift, und zwar zu 99%, aber nicht der Mais. Wir Reden weder vom Jahr ohne Sommer und Sonne, 1816, nach Tambora 1815, und in weiten Teilen der Welt wohl das kälteste Jahr seit Eiszeit Ende mit einer schweren globalen Hungersnot als Folge "Vulkanischer Winter" noch von Jahrtausendwinter 1708/09, dem wohl kältesten Winter seit der Eiszeit.
Auch der 1829/30 ist keine Referenz.
Was man als unterstes Limit betrachten kann sind harte Winter und kalte Sommer ab etwa 1850. So zB. die Winter 1928/29 oder 1962/63. Aber hier reden wir von absoluten Tiefstwerten. Auch oje unsere Erwärmung ist doer Mehrheit der Winter nicht so kalt gewesen. Und die Sommer viel kälter als jetzt, aber seit 1850 wurde noch jeder Weizen reif. Klar, ab den 1920er ca. spielte unsere Erwärmung mit, aber wirklich schlagkräftig wurde es ab ca. 1990.
Jetzt bin ich, siehe Jahreszahl in meinem Profil über 50. Ich habe also einige Winter mit recht wenig anthropigener Einfluss erlebt, die außerdem durchaus in die Kategorie extremer Kaltwinter fallen, und ohne unseren Einfluss vielleicht genannte moderne Winter übertroffen hätten.
Ich kenne aus meiner Region am Alpenostrand Tagesmaxima von unter minus 20 Grad und Minima an die - 30. Und zwar gleich ein Monat lang. (1984/85) und 130cm Schnee im Flachland (1985/86).
Ich kenne Schnee und Frost im Mai, ich kenne Sommer ohne 30 Grad je zu überschreiten. Aber Frost im Juni, Juli, August, hat es seit 1816 nicht gegeben (paar solcher Stationsreihen gibt's ja).
Nicht nur Weizen, auch Mais wurde noch in jedem Jahr reif.
Also wir konnten damit leben. Und klar, es würde Heizkosten durchbrennen lassen, nicht angenehm. Wars damals auch nicht in den 80ern war das Heizen im Vgl. zum Gehalt schon bei Mild Winter teuer.
Und was meine ich nun zum jetzigen Klima. Seit 1990. Nun, immerhin gab's vor 7 Jahren einen minus 20er. Ist nun das, was in den Jahrzehnten davor der 30er war. Und 2 Wochen minus 10 als. Tagesmaxima, mein frisch mediterran bepflanzter Garten hat das wenig geschätzt, aber genug Kram hats auch überlebt, denn auch da im Süden gab's kalte Winter, sodass die Pflanzen was ab können. Nun seither gab's keine Nominellen minus 10 mehr. 9,8 oder so war seither der tiefste Winterwert. Klar, wenig Heizen ist klasse. Aber ehrlich, das ist beängstigend. In einem Winter gab's nicht mam minus 5, sodass heuer schon viele Leute sagen, mah kalt. Ha man gewöhnt sich schnell.
90 % vom Winterniederschlag seither = Regen. Dieser Winter vor 7 Jahren, das letzte große Schneeereignis im Flachland. 1 Monat lang fast 1/2 m. Seither, jööö Schneechaos, 10cm liegen. Heute haben wir auf den nahen Skibergen kaum mal 50cm Naturschnee. Seit Jahren (Im Vorjahr gab's mal viel mehr oben, unten Hochwasser oben 1,5m).
Und der Sommer. Klar als Sommerfreund mag ich den neuen Sommer. Heiß, gewittrig.
Aber früher gab's alle 10 Jahre mal einen 35er. Heute gibt's 35er wie früher 30er und 40er alle 10 Jahre.
2003 ist kein irrer Rekord mehr sondern schon 3 mal ausgebaut, und 2003 ist heute normaler guter Sommer, nur feuchter wird erwartet.
Und um Winter weniger heizen, fein. Aber viele Leute sind im Sommer heute 2, 3 Monate lang mit dem Kreislauf "haben fertig" . Als Hitzefreund für mich kein Problem, aber das Wissen, dass wir es so extrem machen ist zumindest unheimlich.
Rein persönlich, ja ich komme mit beidem klar, und ja ich schätze selber den Zustand jetzt. Skifahren geht immer noch, alle 10 Jahre gibt's auch herunter dick Schnee. Aber zumeist ist es mediterran, milde Winter lange heiße Sommer. Fein.
Aber ich weiß auch, dass dies für Natur eine Belastung ist, und im JETZIGEN Ausmaß auch für die Landwirtschaft, die umgestellt werden muss auf eine neue Klimazone.
Und wir bleiben ja nicht stehen und sagen, ja jetzt ist super. Wenn wir dereinst stehen geblieben sidn, blicken wir auf die 20er dieses Jahrtausends so zurück, wie wir heute auf die 80er des letzten Jahrtausends zurückblicken, ungläubig ob dem was damals ein toller Sommer war (derselbe Sommer heute würde Zusammenbruch des Tourismus bewirken), und wie unfassbar kalt die Winter waren.
Und das sollte schon Sorge bereiten.
Frag mal einen Waldbauern mit Fichtenwäldern aus der kalten Zeit. Frag mal einen Winzer der in den 79ern Weißwein gesetzt hat... Usw.
Wenn ich in meiner Antwort von meiner Kindheit schreibe (bin ja noch u50) meine ich genau diese Schneewinter Mitte der 80er.
Die hielt ich natürlich für den Normalfall.
Danke für den sehr viel weiteren Ausblick.
Hier im Rheinland sind die Sommer übrigens seit einigen Jahren zu trocken und über 40 Grad hatten wie auch schon, und ich würde sagen so spätestens ab 38 Grad wird die Hitze auch für gesunde Leute bedrohlich. Ohne Klimaanlage und im Dachgeschoss stellt man sich dann 5mal täglich unter die kalte Dusche.
An Kälte, vor allem wenn sie nur saisonal auftritt, sind Menschen und Ökosysteme gewöhnt, schließlich sind wir evolutionär an Eiszeit und unsere Feldfrüchte an das Klima der Nacheiszeit angepasst.
Aber sind wir auch daran gewöhnt?
https://www.metoffice.gov.uk/weather/climate-change/effects-of-climate-change
In der Eiszeit würde nicht einmal in Mittelspanien der Weizen reifen, ich glaub ganz Europa hatte dort eine Einwohnerzahl von unter einer Million.
Auch heute sieht man am Beispiel Irak vs Grönland, dass dort wo Kälte herrscht, Menschen sich kaum mehren, während dort, wo Hitze typisch ist, selbst Wüsten stark belebt werden.
Sibirien ist ein gutes Beispiel, starke Saisonalität, dennoch lebt dort kaum einer, weil es sich auf Permafrost und -60°C im Winter schlechter lebt, als auf keinem Permafrost und nur -20°C in z.B. Peking (und weil RU keinen Cent in die Infrastruktur in Sibirien steckt).
Taut der Permafrost dort auf und werden die Sümpfe getrocknet und der Winter milder, wird Sibirien deutliche Migration erfahren.
Doch, aber eher in der Finnmark oder Spitzbergen, da gibt es noch richtige Winter. Oder in Russland oder Kanada.