Richtig gegen penetrante Vegetarier "wehren"?
Hallo,
gleich zum Klarstellen; Ich habe rein gar nichts gegen andere Ernährungsformen, solange man jedem Menschen die freie Wahl lässt und nicht versucht irgendwen zu bekehren.
Leider hat meine Cousine (22) das Problem, dass man ihr nicht diese Wahl lassen will. Sie hat gerade in einem neuen Betrieb angefangen, da dort in der Zweigstelle nur 11 Leute arbeiten und es etwas außerhalb liegt, ist es normal, dass mittags alle zusammen essen.
Es ist ihre erste "richtige" Arbeitsstelle nach der Ausbildung und durch eine Gehbehinderung ist sie an sich etwas unsicher.
Nun ist der Fall so, dass ein Kollege ihr JEDEN Tag beim Mittagessen einen Vortrag darüber hält, dass Fleischessen Mord ist (weil er mitbekommen hat, dass sie Fleisch isst).
Die anderen Kollegen sind alle wesentlich Älter und auch schon länger da, so dass dieser radikale Vegetarier die auch in Ruhe lässt. (ob es da mal Probleme anfangs gab weiß meine Cousine nicht).
Es greift auch kein anderer Kollege helfend ein und ihre Bitte das Thema sein zu lassen ignoriert er vollkommen. Er beschimpft sie auch als Mörderin, fragt ob sie auch ihr Pferd essen würde oder gar ihre Mutter (er setzt Fleisch essen mit Kanibalismus gleich).
Ich weiß leider nicht wie ich ihr helfen kann. Mein einziger Rat an sie war, zum Chef zu gehen, aber das traut sie sich nicht.
Mir tut es so leid für sie, das dieser **** ihr den ersten richtigen Job vermiest. Gerade wegen ihrer Behinderung hat sie hart dafür kämpfen müssen und mir ist es ein Rätsel, warum ein Erwachsener Mensch nicht selbst über seine Ernährung entscheiden soll.
Habt ihr vielleicht noch Tipps / Ideen wie ich ihr helfen kann?
51 Antworten
Schade, dass so viele Vegetarier es nicht sein lassen können, andere bekehren zu wollen. Die schrecken dabei auch nicht vor Beleidigungen und unsachlichen Vergleichen zurück! Sie sollte zum Chef gehen, das geht so nicht, denn das ist Mobbing!
Ich weiß nicht mal was das eine ist...
Na ja ich weiß das meine Cousine sehr wenig Fleisch isst, da ihr Freund Veganer ist. Aber da gab es NIE Stress und nun muss sie sich so beschimpfen lassen.
Ich glaube auch gar nicht, dass es ihm um die Ernährung geht, sondern eher darum wen zum niedermachen zu haben.
Sich ein Behindertes Mädchen auszusuchen ist einfach nur abartig.
Aus Vegetariersicht kenne ich das leider andersherum, nämlich dass man fast nicht mehr in Ruhe essen kann, ohne einen blöden Spruch zu hören zu kriegen. Die Vegetarier, die klug sind, bleiben daher möglichst unauffällig, so dass dir wahrscheinlich vermehrt die intoleranten auffallen.
Das ist auch meine Erfahrung, aber ich glaube da ich überzeugte "Fleischfresserin" bin, sehe ich das auch sehr subjektiv.
An sich ist es mir ziemlich egal wer was isst (solange Niemand a la Hanibal versucht meinen Arm abzuschneiden), allerdings möchte ich einfach gerne meiner Cousine helfen.
Ich finde solch ein asoziales Verhalten hat sie nicht verdient.
Da geb ich dir als Fleischesser sogar recht. Nur während wir Fleischis eher Witze machen so alla "Na, heute auch die Würstchen genommen?" oder "Was nimmst du heute? Schnitzel ohne Schwein?" ... werden die Harcore Veggies richtig aufdringlich, penetrant und zeitweise beleidigend.
Glaubst auch nur du, dass es keine Hardcorefleischesser gibt. Ich bin schon richtig übel beschimpft worden, nur weil ich mit einem Plakat der Albert Schweitzer Stiftung rumstand. Idioten gibt es in allen "Ernährungsschichten".
Du musst bedenken, dass es bei Veggies um Empathie geht udn sie Leid und Qualen vor Augen haben.
Sicher ist solch penetrantes Verhalten wie in der Frage beschrieben flalsch, aber man sollte bedenken, dass Witze über Vegetarier sich in der Regel auch über das Mitgefühl lustig machen udn Missstände verharmlosen.
also bei den meisten "veggies" die ich kenne geht es eigentlich viel mehr darum anderen leuten zu sagen und zu zeigen dass man veggie ist (und dabei schließe ich unmengen "veggies" von dieser seite ein). die tier-empathie ist dann doch eher sekundär auch wenn sie gern als leitmotiv angeführt wird
und direkt danach kommt dann natürlich das bedürfnis sich als etwas besseres als die meisten anderen darzustellen
Sicherlich richtig, aber die Auszubildende leidet auch und das nicht zu knapp. Sei ist außerdem in einer schwächeren Situation, sie ist schließlich Azubi. Letztendlcih muss der Chef was machen, denn es geht nicht, dass einer untergebuttert wird wegen eienr Frage, die mit der Arbeit nichts zu tun hat. Das nennt man Gruppenführung.
Ähm... nur nebenbei sie ist keine Azubi mehr, aber als Neuste und auch wesentlich Jüngste in der Gruppe hat sie sicherlich trotzdem eine schwächere Position.
@m0belix das kommt dir vielleicht so vor, weil du bei allen Veggies, die es anderen Leuten nicht auf die Nase binden garnicht mitbekommst. Es gibt rein statistisch wesentlich mehr Fleischesser die sich über Veggies lustig machen wie "penetrante Veggies" wobei ich persönlich die Story der "Besserer Mensch weil ich Vegetarisch lebe" nicht glaube, kenne persönlich niemanden, der so agiert und tue es selbst auch nicht. Ich glaube, dass hier viele Fleischesser ein künstliches Feindbild aufbauen.
mein kommentar war schon eine antwort auf einen "sich für was besseres halter". das siehst du in jedem satz und genau so sind die "veggies"
und genau so sind die "veggies"
Und so und so sind alle Fleischesser.
Und so und so sind alle Schwarzen.
Und so und so sind alle Weißen.
Und so und so sind alle Deutschen.
Und so und so sind alle XY.
Was für eine eingeschränkte Weltsicht. Wie viele Schubladen hat denn dein "So sind die halt alle" Vorurteilsschrank?
Naja das kann evtl. daran liegen, dass es auch statistisch wesentlich mehr Fleischesser gibt?
Carnivoren = Fleischesser, eigentlich sind sie Omnivoren = Allesesser.
Ich kenne das, nahe zu auf jeder Veranstaltung muss ich mir sowas anhören.
Was ist denn daran schlimm sich dafür einzusetzen die Welt ein Stück besser zu machen?
Ich kenne keinen Veggie, der sich für etwas Besseres hält.
Kann es sein, dass das schlechte Gewissen aus dir spricht?
Schade, dass so viele Vegetarier es nicht sein lassen können, andere bekehren zu wollen.
@Kandahar
Mindestens 95% der Vegetarier nehmen es kommentarlos hin, wenn andere Fleisch essen.
Es gibt radikale Missionierer, aber das ist eine Minderheit. Das ist wie in vielen Bereichen. Man spricht nicht über die 95%, die nichts sagen, weil die ja nicht auffallen, sondern über die 5%, weil die Rabatz machen und somit auffallen. Es ist und bleibt eine Minderheit.
Wenn schon mit Zahlen rumwerfen, dann will ich auch einen Aussagekräftigen Beweis.
Sonst kann ich auch munter Prozentzahlen nennen.
Wusstest du das 98% der Prozentzahlen frei erfunden sind um Eindruck zu schinden?
Ich weiß, dass 80% der Menschen es doof finden mit Zahlen zu jonglieren, aber das stört die 40%, die das gerne machen gar nicht. :D
Du hast recht, dass so eine Zahl natürlich nicht in einer wissenschaftlichen Studie belegt werden kann. Das ist ein reine Schätzung meinerseits, die auf meinen Erfahrungswerten beruht. Ich war Vegetarier und bin jetzt ein "Selten-Fleisch-Esser". Ich kenne nur zwei "Missionierer", aber dutzende Vegetarier, die keinerlei missionarischen Eifer an den Tag legen. Also ist es realistisch anzunehmen, dass nur ca. jeder 20te Vegetarier einen missionarischen Eifer an den Tag legt.
...und unter missionarischem Eifer verstehe ich nicht, wie hier, auf eine gestellte Ernährungsfrage einzugehen, sondern anderen ungefragt in ihre Ernährung reinpfuschen zu wollen.
Ich hab dazu nur eine Antwort nämlich den Kollegen stumpf zu ignorieren.
Wenn deine Cousine Billigfleisch isst mag sie jetzt (wohl zu Recht) von Gewissensbissen gequält werden aber bewusster Fleischkonsum in Maßen ist (find ich) nichts für das man sich schämen muss. Meine Abendessen hatten ein gutes Leben und ich muss eine halbwilde, mir nicht näher vertraute Kuh ganz sicher nicht nicht einem Menschen oder meinen (nicht essbaren) Haustieren gleichsetzten.
Trägt der Kollege Lederschuhe? hat er ein Lederportemonnais? Trinkt er Milch, isst er Pudding/Joghurt? Wenn ja kann sie gleich Gegenfeuer geben und ihm vorhalten das er genauso schuldig am Leid ist wie sie. Auch alles wo Ei drin ist wär seinem Maßstab nach ja Mord an Badyhühnern also jede Menge Geschosse dagegen falls sie es nicht schafft es auszusitzen.
Allgemein bin ich sehr dafür jeden machen zu lassen wie er mag aber wenn mich jemand krampfhaft bekehren will geb ich instinktiv Kontra. Jeder muss für sich selber entscheiden was und wieviel davon er verantworten kann.
Ob er Veganer ist weiß ich nicht.
Da der Freund meiner Cousine Veganer ist, hat sie sich längst sehr gründlich mit dem Thema auseinander gesetzt und isst sehr bewusst Fleisch bzw. achtet sehr auf den Einkauf.
Da mein Onkel bzw. ihr Vater Jäger ist, ist das auch oft Fleisch von Tieren, die ein absolut freies Leben und einen "humanen" tot hatten. Also wenn Fleisch, dann das. Ist zumindest meine Meinung.
Ja. Mobbing halt. Wenn sie die Situation nicht unter Kontrolle bekommt, muss sie sich an die Vorgesetzten, Betriebsrat oder Vertrauensperson wenden. Jeder ist da anders. Wie man damit umgeht kommt auf die Person an. Ich würde es wahrscheinlich erst mal als Herausforderung sehen, mich mit dem Mann so auseinander zu setzen, dass er begreift wie falsch, destruktiv und gewalttätig es ist, was er macht. Meine Motivation: Ich kann annehmen, dass er ursprünglich von Empathie angetrieben wird (durch das Theme das er vertritt). Prinzipiell eine gute Ausgangslage wenn das Gegenüber zur Empathie fähig ist. Das ist aber keine Handlungsempfehlung.
Unter lebensentfremdender Kommunikation versteht Rosenberg Formen der Kommunikation, die die Verbindung zwischen Menschen blockieren und zu psychischer oder physischer Gewalt beitragen können. Lebensentfremdende Kommunikation ist gekennzeichnet durch:
Das (moralische) Urteilen über den Kommunikationspartner. Dazu gehört das Zuschreiben von Eigenschaften an die Person (z. B. „gut/böse“, „gerecht/ungerecht“, „gesund/krank“), auch wenn es implizit als Vermischung von Beobachtung und Bewertung geschieht. Eine Form der impliziten Verurteilung können als Gefühle dargestellte Bewertungen sein, zum Beispiel „ich fühle mich provoziert“. Hier wird der Kommunikationspartner indirekt als Provokateur bezeichnet. Wichtig ist, dass Bewertungen nicht abgelehnt werden (ein häufiges Missverständnis). Es wird vielmehr als hilfreich angesehen, Handlungen anderer zu bewerten, aber mit Bezug auf die eigenen Gefühle und Bedürfnisse und nicht mit Bezug auf moralische Kategorien.
Das Anstellen von Vergleichen, dies sei nach Marshall Rosenberg eine andere Form von Verurteilung.[2]
Das Leugnen der Verantwortung für eigene Gefühle und Handlungen, wie zum Beispiel in „Ich fühle mich so, weil du mich mies behandelst.“ Oder: „Ich musste das tun, der Chef hat’s angeordnet.“
[...]
Um das Problem nicht fortzusetzen, wäre der Anspruch aus der Gewaltfreien Kommunikation, einen Menschen, der sich „lebensentfremdender Kommunikation“ bedient, nicht moralisch zu verurteilen. Auch hinter dieser Form der Kommunikation stehen unerfüllte Bedürfnisse, deren Wahrnehmung allerdings schwieriger sein kann.
http://de.wikipedia.org/wiki/Gewaltfreie_Kommunikation
Vielleicht hilft es schon explizit klar zu machen, dass sie sich zurecht gewalttätig angegriffen fühlt.
ja schön äh du hast mich argumentativ einfach total überzeugt
Mein Rat: Auf keinen Fall zum Chef gehen, denn dann gilt man als Petze und ist evtl. unten durch, bei den Kollegen. Kontern wäre eine Möglichkeit. die andere >cool< bleiben und mit Genuss essen.
Es gibt halt Menschen die zum stänkern neigen und denen muss man entweder Paroli bieten, oder gelassen bleiben. Die gewöhnen sich auch schon dran, das sie das mit sich nicht machen lässt. Klar, mit den Älteren versuchen die sich nicht anzulegen, aber eine Jüngere und sogar Neue ist quasi ein gefundenes fressen.
Wie gesagt, nicht verrückt machen lassen. Irgendwann geben die auch Ruhe und wenn nicht und es in eine Art Mobbing ausartet, dann kann man ja mal bei Chef vorsprechen. Aber soweit kommt es ja hoffentlich nicht.
Wenn sie sich nicht traut zum Chef zu gehen ist das ihr Problem. Schade auch, dass die anderen Kollegen einfach zusehen. Sie soll den Hanswurst einfach komplett ignorieren und während er spricht ein Gespräch mit den anderen Kollegen anfangen oder lesen oder was auch immer. So schwer ist das nicht jemanden links liegen zu lassen. Einfach nichts persönlich nehmen, was er sagt.
Carnivoren und Vegetarier nehmen sich da nix. Auf beiden Seiten gibt es Intoleranz und Dummheit und Vorurteile.