Normal oder nachtragend?

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Ich glaube die Frage nach dem "nachtragend" oder "nicht nachtragend" stellt sich gar nicht wirklich - nachtragend hört sich nämlich immer so negativ an. Als ob es etwas Schlechtes wäre, dass man Dinge nicht verzeiht.

Ich persönlich denke nämlich, dass jeder/jede das gute Recht hat nicht zu verzeihen. Mann muss nicht alles mit sich machen lassen und dann sagen "Joa alles gut". Manche Dinge sitzen einfach so tief - da kann die Person noch so rumquatschen. Das wird man ihr nicht verzeihen und das wird man ihr nie verzeihen.

Die Sache ist halt auch die - viele Leute tun dann immer so als ob man nachtragend wäre oder als ob es nicht nachvollziehbar wäre, wie man denn dies und jenes nicht verzeihen könnte - Würde man den Spieß aber mal umdrehen, würden die meisten wahrscheinlich genauso wenig verzeihen oder sogar noch weniger. Aber das geben die meisten Situationen nicht her - der eine wurde enttäuscht/schlecht behandelt und der andere bettelt dann wie ein Hund, was einen ( in diesem Fall dich ) auch noch wie einen nachtragenden Mensch dastehen lässt. Aber nein, du wurdest schlecht behandelt und er war derjenige der sich schlecht verhalten hat. Sowohl vor als nach der Beziehung. Wenn man jetzt sagen würde, dass du nachtragend bist, würde man dich in ein schlechtes Licht und ihn in ein gutes Licht stellen. Aber als ob du alles so einfach vergessen solltest.

Und da ich die Hintergrundstory kenne erst recht - dein Ex ist ein Egoist und der niemals einstecken würde damit es dir besser geht - und jetzt nichteinmal damit es seinem eigenen Sohn besser geht. Dass er jetzt mit "Lass uns wieder eine Familie sein" kommt ist klar. Er dreht es so als ob du daran Schuld wärst, dass ihr keine Familie mehr seid.

Und ihr wart 8 Jahre zusammen! Du hast es 8 lange Jahre mit ihm probiert/immer wieder mit ihm geredet und er hat sich 8 lange Jahre! nie wirklich geändert und er war nie kompromissbereit. Da zeugt seine Formulierung einfach von maßlosem Egoismus und immer noch von wenig Einsicht. Er hätte dafür sorgen können, dass ihr eine Familie bleibt und tut jetzt so als ob du dafür verantwortlich bist dass es nicht mehr so ist - aber nicht deine Reaktion auf sein Verhalten ist das Problem und das was eure Beziehung kaputt gemacht hat, sondern sein Verhalten und nur sein Verhalten.

Und deswegen lässt er dich nicht in Ruhe -und das wird sicherlich auch noch eine ganze Weile dauern. Für ihn dreht sich ja alles immer nur um ihn - was du vorher gewollt hast, spielte nie eine Rolle und jetzt wo du durchgegriffen hast ( und wo er das nicht mehr einfach übergehen kann ) bist du die Schuldige.

Und ich denke durchaus, dass du verzeihen könntest. Aber indem er immer wieder bettelt ( wo er absolut kein Recht zu hat und erst recht nicht nach 8 Jahren wo du immer diejenige warst die reden wollte ) kann es dich ja nur wütend machen.

Daher glaube ich auch nicht dass du nachtragend bist. Du ärgerst dich ja jetzt schon nicht mehr wirklich über Vergangenes und das obwohl eure Trennung noch gar nicht lange her ist - und 8 Jahre eine lange Zeit sind. Dein Ex provoziert aber einfach dass du das noch nicht wirklich Ruhen lassen kannst.

Ich hoffe meine Formulierungen sind halbwegs übersichtlich, habe das jetzt mit noch müden Augen geschrieben hahah

Dein Ex ist dein Ex und das ist auch wohl gut.

Du hast negative Erfahrungen mit ihm gemacht. Die waren anscheinend für dich prägend.

Das kannst du ihm verzeihen, aber vergessen...nein.

Nachtragend bist du, wenn du ihm im nachhinein immer noch wieder Vorhaltungen machst, dass er dies oder das getan hat...und was das mit dir gemacht hat. Oder ihm wohlmöglich *Schuld* gibst für irgendwas.

Wie so oft gehören auch wieder 2 dazu. Der eine, der etwas tut und der andere, der sich etwas gefallen lässt.

Meine Frage ist: Wenn er Dir schon im ersten Jahr so viel angetan hat - wieso bist Du dann noch 8 Jahre mit ihm zusammen geblieben?

Ich denke, Du hast eher ein Problem damit, endgültig die Reißleine zu ziehen!

Freilich versucht er es immer noch, nachdem Du Dich schon so lange hast an der Nase herumführen lassen. Wenn Du Schluss gemacht hast, dann nicht, weil Du nachtragend bist, sondern weil er sich offenbar nie ändert.
Anscheinend will er nicht einsehen, dass sein Fehlverhalten Konsequenzen hat und glaubt, dass er Dich nochmal rumkriegt - warum lässt Du Dich überhaupt noch auf Gespräche mit ihm ein? Du leidest, wenn schmerzhafte Erinnerungen immer wieder in Dir hochkochen! Warum tust Du Dir das an?

Du musst Deine kostbare Lebenszeit nicht weiter mit diesem Mann verschwenden!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Pädagogin, Mutter und Großmutter
Fruchtzwerglein 
Fragesteller
 10.05.2023, 09:53

Ich denke, Du hast eher ein Problem damit, endgültig die Reißleine zu ziehen!

Jetzt nicht mehr. Es gibt kein Zurück mehr.

warum lässt Du Dich überhaupt noch auf Gespräche mit ihm ein? 

Es fängt damit an, dass ich sage, wir müssen etwas klären. Zb wann er den kleinen sehen will. Er sagt immer. Ich sage das ist nicht möglich. Er sagt ich will ihn aber nicht nur am Wochenende sehen. Ich sage, da hast du keine Wahl mehr. Entweder er geht dem Gespräch dann aus dem Weg und es ist somit nichts geklärt oder er fängt dann an mich auszufragen, wieso wir nicht zusammen sein sollten, obwohl er das alles schon weiß. Ich bin am Anfang sachlich, aber irgendwann gräbt er tiefer und dann werde ich emotional.

Nein, ich lasse das nicht mehr mit mir machen! Ich werde das alles schriftlich beim Jugendamt oder so klären lassen. Ist Jugendamt die richtige Stelle dafür?

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Dichterseele  10.05.2023, 10:01
@Fruchtzwerglein

Schreibe ihm (per Einschreiben mit Rückschein) klipp und klar, dass Du weder Lust hast, nochmal mit ihm zusammenzukommen, noch erneut darüber zu diskutieren. Was er will, interessiert Dich nicht, er kann sein Kind zu diesen Zeiten (...) sehen.

Was den Umgang mit dem Kind angeht, kannst Du Dich ans Jugendamt wenden.
Ansonsten auch eine Familienberatungsstelle aufsuchen.

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Das ist normal , es erkalten die Gefühle