Noch nicht einmal 12 % aller Arbeitnehmer in Deutschland arbeiten in der Verwaltung und trotzdem einer der ausufernden Bürokratie?
6 Antworten
Nun, wie gut kommt dein Umfeld damit zurecht, wenn irgendjemand zu Unrecht Geld aus staatlichen Kassen erhält? Wie gut könnt ihr damit leben, wenn in einer Notsituation nicht der Staat helfend zur Seite steht? Wie okay seid ihr damit, wenn euer Nachbar etwas tut oder lässt, was ihm gesetzlich nicht gestattet ist und ihr dann niemanden auf staatlicher Seite findet, den das interessiert?
Damit an all diesen Punkten kontrolliert, geprüft und gehandelt wird von staatlicher Seite, braucht es Gesetze und Menschen, die sie umsetzen in Form dieser Kontrollen, Prüfungen und Handlungen. Und weil sehr viele Menschen sich in Deutschland dabei wünschen, dass jeder und somit auch ihr persönlicher Sonderfall absolut wasserdicht gesetzlich geregelt ist, braucht es eben sehr viele solcher Gesetze.
Und damit auch Menschen, die genau das dann umsetzen. Und Prozesse, die sicherstellen, dass niemand von denen zu viel alleinige Macht bekommt, sondern auch wiederum kontrolliert wird von anderen. Weil das sonst vielen Menschen auch wieder Sorgen bereiten und zu Verärgerung führen würde.
Das alles sorgt für die starre, umfangreiche Bürokratie in Deutschland. Und dass es dann in der öffentlichen Verwaltung derzeit auch noch einen enormen Personalmangel gibt, hilft nicht dabei, die Bearbeitung von all diesen Themen zu beschleunigen...
Wenn wir davon weg wollen, brauchen wir also einerseits mehr Vertrauen und Nachsicht, andererseits mehr Anstand, sich an aus gutem Grund geltende Regeln zu halten, im Sinne der Allgemeinheit. Oder wir müssen damit leben, dass Korruption und Betrug in großem Maße stattfinden und der Staat nicht mehr der rettende Helfer in der Not in jeder Lebenslage ist. Wie realistisch ist das eine und wie verlockend das andere? Wozu wärst du persönlich bereit, insbesondere an den Stellen, wo es zu deinem persönlichen Nachteil wäre?
Klappt das dort oder sehen die Menschen das einfach gelassener?
Wie viel Prozent der Bevölkerung arbeiten im öffentlichen Dienst?
Wert für 2023 vorläufig. Im Jahr 2023 waren im öffentlichen Dienst etwa 5,3 Mio. Personen beschäftigt. Das entspricht etwa 12 % aller Erwerbstätigen.
Sprichst du jetzt vom ÖD? In den 5,3 Millionen sind aber auch Mitarbeiter bei den Entsorgungsbetrieben, bei der Polizei, Lehrer etc. enthalten.
Die 12% erwirtschaften aber nicht wirklich Geld, die müssen aus Steuer und Abgaben finanziert werden. Da finde ich 12% schon viel.
Da ich mal im ÖD war, kann ich sagen: Da gibt es viel nutzlose Jobs, in anderen Bereichen sind die extrem unterbesetzt.
Ich war in einer Kommune mit 30.000 Einwohnern, die hatten 2 Mitarbeiter für den Tief- und Straßenbau in der Bauverwaltung. Einen für Neubau, einen für Sanierung. Da hätte man auch 6 Mitarbeitende haben können. 🤷♂️
Dafür hatten die 2 überdotierte 2 Mobilitätsbeauftrage (Jobs für irgendwelche Linksgrünen). Die haben an manchen Tagen nur Flyer in Parkhäusern an die Autoscheiben geheftet, für Entgeldgruppe A12.
Mobilitätsbeauftragte sind behörden- und themenübergreifend tätige Personen, die dafür zuständig sind, die verschiedenen Formen der Mobilität in der jeweiligen Kommune zukunftsfähig zu gestalten, unter Berücksichtigung extrem vieler gesetztlicher Vorgaben und teils komplett widersprüchlicher Interessen der Beteiligten. Das ist so eine Stelle, in der man von allen Seiten nur auf den Deckel bekommt, überall der/die Blöde ist. Und wo man ziemlich weitsichtig überlegen, planen und konzipieren muss, auf Basis eines sehr breiten und umfassenden Fachwissens über ganz unterschiedliche Themen. Und eben Jobs, wo andere, wie du ja auch beweist, gar nicht sehen und verstehen, was man dort eigentlich den ganzen Tag tut... Aber sind diese Menschen, die sich zum Beispiel darum kümmern sollen, den Ausbau von Ladestationen für E-Mobilität voranzutreiben, wirklich überflüssig?
🙄 Ich weiß genau was die machen. Die haben die meiste Zeit Däumchen gedreht. Dort waren die mit 2 Posten deutlich überbesetzt. Fachwissen gab es da auch kaum. Die haben sich irgendwas ausgedacht, das andere umsetzten sollten, z. B. die Fahrradboxen am Bahnhof. Die waren keine Bauingenieure, die konnten das auch gar nicht.
Wenn du beobachten konntest, dass die "die meiste Zeit Däumchen gedreht" haben, warst du dann dort ebenfalls überflüssig? Ich mein, wenn ich arbeite, hab ich meine Augen, Ohren und Gedanken ja bei meinen Aufgaben, da könnte ich gar nicht umfassend beobachten, wer gerade nix tut. Wenn du das also beobachten konntest, hattest du dann auch nix weiter zu tun?
Das Mobilitätsmanagemant hatte die Büros nur nebenan, war eine eigenes Amt. Ich war beim Tiefbauamt. 🤷♂️ Ich war aber externener Mitarbeiter. Die hatten aber nicht viele Mitarbeiter, sollten aber 1.000 Projekte abwickeln, Glasfaserausbau, Gleisunterquerungen, Neubaugebiete, Straßensanierungen...
Noch nicht einmal 0,1 Promille der Bevölkerung sitzt im Bundestag und trotzdem können sie mit uns machen, was sie wollen.
So viel Bürokratie braucht kein Mensch
Noch nicht einmal 12 %
Ich finde das unfassbar viel und nicht wenig.
Das bedeutet ja, dass jeder Achte nur Bürokratie und damit Overhead macht. Die restlichen 7/8 müssen also für dieses Achtel voll mitarbeiten.
trotzdem einer der ausufernden Bürokratie?
Das "trotzdem" passt nicht. Ein Achtel ist verdammt viel an reinen Bürokraten...
In Schweden arbeiten zb 30 %in der Verwaltung und die haben nicht halb so viel Büroka https://youtu.be/UFLhh51yQCc?si=XE7JxVTgVSPxtSQt
Ich denke, dass die Zahlen nicht vergleichbar sind. Nicht jeder Bürojob ist Bürokratie. Ob Programmierer oder Architekt, die arbeiten ja produktiv, aber eben im Büro. Was nicht heißen soll, dass nicht auch Architekten sich mit viel Bürokratie herumschlagen müssen.
Mit Bürokratie ist Verwaltung im lästigen Sinne gemeint, also um Auflagen, Regulierung etc zu erfüllen.
In anderen Ländern klappt es auch das Nachbar nicht deun Grundstück bebaut ohne das dafür 1000 Bürokratie regeeln das regeln