Mit Chemie-Studium Ingenieur werden?
Hallo,
ich möchte im nächsten Wintersemester mit dem Chemie-Studium anfangen. Ich schließe aber auch nicht aus, später als Ingenieur in einem chemischen Bereich zu arbeiten. Kann man entsprechend mit einen Chemie-Studium Ingenieur werden? (Vielleicht wenn man einen Schwerpunktpunkt auf technischer Chemie/organischer Chemie hat). Ich weiß, dass es den Studiengang Chemieingenieurwesen gibt...als Bachelor würde ich jedoch lieber Chemie studieren, bei Master kommt es dann entsprechend an, welche Spezialisierung ich später haben will.
Ich hab bei einem ähnlichen Beitrag bei gutefrage gelesen (wo schonmal so eine ähnliche Frage gestellt wurde),dass es gehen würde, weil man mit einem Naturwissenschaftsstudium leichter in die Anwendung (entsprechend als Ingenieur arbeiten) gehen kann als andersrum.
Danke für die Antworten in Vorraus!
PS: Ich denke auch, da Chemie die Naturwissenschaft ist, die am nächsten zur Industrie ist (als im Vergleich Biologie oder Physik), könnte es ja gut möglich sein, dass man damit auch Ingenieur werden kann. Sicher bin ich mir aber ja nicht, weshalb ich hier frage.
3 Antworten
Da musst du bei der Uni fragen, ob du mit einem Chemie Bachelor in einen Ingenieursmaster wechseln kannst. Die wissen das am besten.
Generell kann man aber sagen, dass der Standard Chemie Studiengang quasi gar nichts mit industriellen Prozesstechniken zu tun hat. Dementsprechend schlecht bist du auf einen technischen Master vorbereitet.
Und mit einem abgeschlossenen Chemiestudium bist du dann auch ein schlechter Kandidat für einen Ingenieursberuf. Da werden Firmen lieber normale Ingenieure als Chemiker einstellen, wenn kein Chemieingenieur zur Hand ist.
Als Naturwissenschaft geht es in der Chemie um grundlegende Fragen. Im Chemieingenieurwesen geht es in erster Linie darum mit einem Verfahren Geld zu verdienen, der Maßstab ist viel größer und damit werden bezüglich technischer und wirtschaftlicher Umsetzbarkeit plötzlich Faktoren wichtig, für die sich ein Chemiker wenig interessiert. Entsprechend lernen Chemieingenieure im Bachelor andere Grundlagen. Das sind zwei verschiedene Berufe.
Eine Umorientierung später im Beruf abhängig von persönlichen Interessen und selbst angeeignetem Wissen (z. B. durch eine Promotion in einem technischen Thema) ist möglich, aber zwischen Bachelor und Master zu wechseln, halte ich nicht für sinnvoll, insofern einem dann die wichtigsten Grundlagen fehlen.
Im Prinzip sollte es gehen. Unsere Profs sagen immer: "Hauptsache Studienabschluss machen und danach hat man wieder mehr Möglichkeiten". Für technische Studiengänge scheint das besonders zu gelten. Bestes Beispiel: Unser Professor für Qualitätssicherung und Technische Zuverlässigkeit ist studierter Informatiker.