Meine Frau ist mehrmals fremdgegangen - liegt die Ursache (auch) am Ehemann?
Hallo,
habt ihr den Eindruck über den folgenden Mann (38), dass er irgendwann doch etwas lernen wird und sich verändern wird?
Ein bisschen erzähle ich:
Ein Mann(ein Freund von mir), der bald geschieden wird, hatte in der Ehe Probleme mit seiner Frau, dass er die Gefühle nicht zeigt, die Gefühle von ihr nicht versteht(oder besser gesagt dass er sich nicht einfühlen kann, nicht emphatisch sprechen/antworten kann), dass das, was beide beim Gespräch gesagt haben, voneinander missverstanden wurde, falsch interpretiert wurde.
Ich hatte auch Probleme mit ihm. Er ist eigentlich nett, hilfsbereit, intelligent, gut usw.. Wenn wir über sachliche Sachen sprechen(wie Politik, Geschichte, Philosophie, Computer, Länder, Zahl), wo ohne Gefühle gebraucht werden, dann läuft das Gespräch hervorragend. Aber wenn ich zB mit dem Thema über Gefühle anfange, zB was ich gestern mit jemandem hatte, was ich in meiner Vergangenheit mit Leuten erlebt hatte. Aber langsam merke ich, dass er nicht „normal“ reagiert...Ich denke, beim Gespräch versteht man nicht nur was gesagt ist, sondern auch die Stimmung, Mimik, Gästen, Stimme, Augen usw...ich denke, mit solchen Sachen kann man schon gut kommunizieren. Also man „fühlt“ auch dabei was. Es war für mich so schwer mit ihm. Ich würde sagen, ich fühle mich nicht verstanden. Also er antwortet immer aus seinem Verstand und Intellekt. Auch wenn es um die Gefühle geht. Aber er hört mir immer zu und antwortet herzlich.
Aber ich hatte das Gefühl, wenn ich das jeden Tag zuhause haben müsste wie seine Frau es hatte, dann könnte ich vielleicht verrückt werden. Ich kann über diese Ehe natürlich nicht vieles interpretieren und wissen, aber das Paar hat sicher mehrmals miteinander über Probleme geredet. Er sagte einmal, dass seine Frau auch so redet wie ich, also sie versuchte auch für ihn, über die Gefühle mit Wörtern zu erklären. Aber das macht ihn nur schwer und nervt, weil er sich nicht vorstellen kann, was in der von ihr erzählten Geschichte und in ihrem Herzen läuft. Und seine Frau ist mehrmals fremdgegangen...das heisst für mich, er hat nichts gelernt und er sagte mir auch, dass sie alleine Schuld war(wegen Untreue).
Ich bin natürlich gegen fremdgehen, ist ein absolutes No Go. Aber...wenn seine Frau von ihm erlebt hätte(14 Jahre lange Ehe), wie ich, dann könnte ich mir vorstellen, warum das passierte. Es gibt keinen gefühlsmäßigen Austausch und das ist nicht gesund.Ich wäre da vielleicht depressiv geworden.. Ich musste auch denken, ob ich falsch bin oder vor ihm Fehler mache.
Und er will, dass die Frau Hingabe gibt. Er mag es nicht, wenn er sich nicht entscheiden kann, bevor sich andere entschieden.
Zurück zur Frage: habt ihr auch solche ähnliche Erfahrung mit jemandem?
Und meine eigentliche Frage: denkt ihr, dass sich dieser Mann selbst ändern will/wird, wenn seine Frau ihm fremdgehen konnte/musste? (Ich weiss, dass sie von ihren ex Freunden Bestätigung haben wollte)
Danke fürs lesen und eure ernste Antwort!
10 Antworten
Beide verstehen einander nicht, deshalb sind auch beide schuld. Der Mann ist schuld, weil er seiner Frau keine Liebe zeigt und sie nicht versteht. Außerdem verzeiht er ihr, dass sie fremdgeht. Dieses Verhalten führt dazu, dass sie es öfter macht und sich dafür nicht schämt. Die Frau ist natürlich auch schuld, weil sie fremdgeht und hohe Ansprüche an den Mann hat. Einer von beiden muss sich dem anderen anpassen, sonst klappt es mit der Ehe nicht.
Ich kann mir vorstellen, wie schwer diese Situation ist. Also wollen sich beide wegen ihrer Kinder nicht voneinander trennen. Aber die Kinder haben es auch nicht leicht, wenn die Mutter dem Vater fremdgeht. Sie muss schon einen guten Grund dafür gehabt haben. Naja, beide müssen miteinander reden und entscheiden, wie es weitergeht. Keiner der beiden ist glücklich mit der Ehe.
Meine Mutter sagte, für Kinder ist die Situation am schlimmsten. Sie spüren alles, was zwischen ihnen läuft. Und je früher desto besser mit der Scheidung.
...aber der Mann hat jetzt eine neue, obwohl er noch zuhause getrennt lebend ist und neben seiner Frau noch manchmal schläft. Das geht nicht...zumindest für seine neue...
Erstmal: Gut, dass sie sich getrennt haben. Das ist die beste Lösung, weil sie einander nicht verstehen.
Und es ist unverständlich, was der Mann macht. Aber solange er seiner neuen Freundin nicht fremdgeht, ist es okay. Trotzdem sollte der Mann (oder auch die Frau) wegziehen.
Sie haben schon gesprochen, dass beide alles offen machen können. Also es gibt Einverständnis. Und er darf somit draußen jemanden finden. Aber warum schläft er noch neben seiner Frau trotz ohne Sex? Ich verstehe das überhaupt nicht. Vielleicht hat er Angst, seine Routine zu ändern aber das ist sein Problem.
Vielleicht geht seine neue fremd. Wenn er noch nicht weiss, wann die „richtige“ Trennung ist...
Noch haben die beiden keine Scheidung. Aber das Verhalten des Mannes ist echt schwer nachvollziehbar. Trotzdem darf er dort noch schlafen und vielleicht will er nicht nachgeben und z.B. auf dem Sofa die Nacht verbringen (hoffe, das macht Sinn). Bin mir aber nicht sicher, was die genauen Gründe sein können.
Ich verstehe auch nicht, warum er das macht. Er arbeitet auch sehr viel(um 5 aufstehen, von 6 bis 17-18) dann Kinder ins Bett bringen, dann wieder arbeiten und vielleicht Zeit für diese neue. Aber wenn alles noch nicht in Ordnung ist, wie schafft er denn, etwas Neues zu beginnen? Ich fände es irgendwie unverantwortlich für die Ehe, Kinder und diese neue Frau....
Stressiger Alltag...im Leben des Mannes muss sich definitiv etwas ändern. Die Kinder sollten für ihn auf jeden Fall an erster Stelle sein und dann erst die neue Frau.
Ich denke, er weiss selber nicht, was er macht. Beim Kommunizieren mit mir und wie er über sein Leben und seine Ehe und alles andere erzählt, ist irgendwie unklar und unsicher. Das erst Kind hat er so bekommen. Was in anderen Menschen passieren, kann er erst miterleben, wenn er selber weiss, was in ihm passiert. Und ich bin sicher, Kindern ist diese Situation am schwierigsten. Wenn sie merken, ah Papa hat jetzt draussen eine Frau...und er nimmt uns nicht ernst...
Der Mann - er sagt selbst, dass er die Gefühlsebene nicht versteht. Form von leichtem Autismus? Soziopathische Tendenz? Empathielosigkeit?
Klingt für mich danach. Ich habe drei Männer in meinem Bekanntenkreis, die so sind (einen Soziopath, einen mit Asberger und einen Hochbegabten, der mit Gefühlen nix anfangen kann). Solche Menschen können fast nur auf der sachlichen Ebene kommunizieren.
Beziehungen mit solchen Menschen zu führen, ist eine Herausforderung.
Wie auch immer: ich würde die Schuld hier in der fehlgeschlagenen Kommunikation sehen.
Danke für den Kommentar.
Ich denke auch, dieser Mann hat Asperger. Ich bin kein Arzt, ich weiss nur:
• Er braucht immer feste Pläne, die nicht spontan von anderen geändert werden sollen. Ansonsten kriegt er Panik und Unruhe.
• Er hat keine Freunde, die Freunde haben den Kontakt abgebrochen.
• Er findet manche Themen schwierig, aber er weiss nicht, welche genau. Aber wenn ich gefragt habe welche, dann weiss er welche, und ich denke nach, dann waren alle Themen über Gefühle. Und ich erlebte selber, dass es keinen Sinn macht, mit ihm über Gefühle zu reden.
• Er muss wissen, was in einer Stunde passiert.
• Er versteht alles wörtlich, habe ich den Eindruck durch Erfahrungen mit ihm.
• Er hat gerade besonders keine Empathie, lebt in Scheidung, also Extremsituation, er antwortet nicht, wenn dann, ohne etwas nachgedacht zu haben.
• Er will jetzt spontan sein, und seine Spontanität ist eher respektlos und unhöflich, weil er selber eigentlich immer nachdenken muss.
Ist es auch so bei deinen Bekannten mit Asperger?
Haben deine Bekannten Beziehung mit Frauen? Und läuft sie gut?
Ich habe mit diesem Mann viel „kommuniziert“, aber alles, was ich mit Gefühlen meinte, ist in ihm nicht verarbeitet und ich habe den Eindruck, dass die Kommunikation nicht „funktioniert“ oder „keinen Sinn macht“, obwohl er denkt, dass wir uns sehr gut verstehen.
Ja, klingt tatsächlich danach.
Ja, er hat eine Beziehung. Sie reden nur über die Sachebene. Die Wohnung ist immer ordentlich und er hat sein eigenes Zimmer, was ganz nach seinen Bedürfnissen angepasst ist. Wir nehmen Rücksicht auf seinen Wunsch nach Struktur.
Ich kommuniziere mit ihm auch nur sachlich, klappt ganz gut :)
Ich vergleiche ihn immer mit Data aus StarTrek.
Und er nimmt fast alles wörtlich, ja. Daran gewöhnt man sich, finde ich. Und er fragt manchmal: meinst du das jetzt wirklich so?
ich denke aber, dass er mit allen gut umgehen kann, weil er selber weiss, dass er Asperger Diagnose hat, oder? Hat seine Freundin auch autistische Züge?
Und hat er auch Bedürfnisse, die Beziehung gut führen zu wollen und zumindest Interesse, zu wissen, was andere fühlen oder so?
Und sprechen sie(der Asperger Mann und seine Freundin) auch über Gefühle? Und hat sie dabei keine Probleme?
Tl, dr.
Wenn ein Partner fremdgeht, funktioniert die Beziehung nicht optimal.
Wenn eine Beziehung nicht optimal funktioniert, sind daran immer beide Partner beteiligt.
Naja ich finde es ein bisschen unfair ihm die Schuld dafür zu geben. Es war ihre Entscheidung fremd zu gehen und somit geht das auch auf ihre Kappe.
Daran, dass die Beziehung nicht funktioniert sind sie allerdings wohl beide schuld. Aber damit kann man anders umgehen als fremdzugehen. (Zum Beispiel sich trennen) Seinen Partner so anzulügen/zu hintergehen ist nicht ok.
Der Schilderung nach hat er einen Mangel an emotionaler Intelligenz (EQ nach Goleman). Um ihm zu helfen bräuchte er Hinweise wie er die emotionale Intelligenz trainieren kann. Wenn er sich in der Beziehung könnte das seine Beziehungen mit anderen Menschen harmonisieren.
Das erste Fremdgehen war schon im dritten Jahr. Sie haben Kinder, weshalb die Ehe so lange aufrechterhalten wurde. Na ja, ich kenne ihn jetzt ganz gut, kann reindenken, warum seine Frau draußen was wollte. Sie hat echt viel zu tun für ihre eigene Firma, und Kinder zuhause, also Zeit fürs Fremdgehen musste sie irgendwie nehmen, das ist schon krass...also das war notwendig.