Warum wird mein Kind respektlos, sobald eine Person freundlich ist?

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Kinder schauen sich gerne was von anderen ab und geben es so dann weiter. Ich denke, sie schaut sich das bei dir ab, so wie du mit ihr umgehst, so gibt sie das weiter. Zu Hause bist du der Chef, woanders eben sie.

Konsequenz in der Erziehung ist wichtig und gut, aber das darf sich nicht in einem Militaerdrill spiegeln. Mindestens genausso wichtig ist es, dass das Kind zu Hause auch einfach Kind sein darf, Fehler machen darf, auch Unsinn und Spass haben darf, ohne ständig Angst vor Konsequenzen zu haben.

Nur so kann ein Kind ein gesundes Urvertrauen zu seiner Mutter entwickeln und wenn ein Kind dieses Urvertrauen hat dann benimmt es sich zu Hause meist schlechter als bei anderen. Sie müssen dann da ihre Grenzen austesten, weil sie sich zu Hause erst gar nicht trauen.

Wenn Kinder zu streng erzogen werden, dann benehmen sie sich oft bei anderen sehr schlecht, weil sie sich zu Hause nicht drauen und die zu Hause unterdrückten Gefühle auch mal rauslassen zu können. Auch lernen sie später, gut zu lügen.

Du solltest deine Strenge daher vielleicht noch mal überdenken, es gibt Punkte, die einem wichtig sind und darauf sollte man bestehen, aber es gibt auch sehr viele Sachen, die man einfach nicht zu wichtig nehmen soll. Ein Kind muss und soll auch einfach Kind sein dürfen.

Kinder in diesem Alter wollen ihre Grenzen austesten.

Bei meiner Enkeltochter, die ich großgezogen habe, war das genau so. Sie war zu anderen freundlicher als zu mir. Eine Psychologin hat mir das so erklärt: "Zu Ihnen hat die Kleine das größte Vertrauen und Sie sind ihre absolut zentrale Bezugsperson. Bei Ihnen kann sie mal auf den Putz hauen, weil sie bei Ihnen das absolute Urvertrauen hat, auch danach noch uneingeschränkt geliebt zu werden. Seien sie stolz darauf".

Das bedeutet übrigens auch, dass ein Erwachsener keine Angst haben sollte, die Liebe seines Kindes zu verlieren, wenn er ihm Grenzen setzt (Übrigens der häufigste Grund für Laissez faire bei der Erziehung). Kinder revoltieren zwar gegen Grenzen, aber zugleich brauchen und wollen sie sie. Denn Grenzen geben ihnen Sicherheit. Dann wissen sie nämlich, was sie dürfen und was nicht. Das Schlimmste für sie ist Willkür von Seiten der Erwachsenen. Und diese Willkür kommt eben oft von Erwachsenen, die sich selbst nicht im Griff haben, sie kennen keine Grenzen beim Alkohol, keine beim Qualmen, keine bei ihren Schimpfkanonaden, keine beim Essen in sich und in die Kinder reinstopfen, und ihre Ohrfeigenhand haben sie oft auch nicht unter Kontrolle, die dann oft wie der Blitz aus heiterem Himmel kommt. All das vernichtet das Urvertrauen von Kindern in diese Sorte von Erwachsenen und hindert sie selber später, ihren Partnern uneingeschränkt zu vertrauen.

Macht mein 2jähriger auch, ist das Austesten der Grenzen. Natürlich bietet man als Eltern Paroli, damit das Kind die Grenzen kennenlernt😃

Klingt für mich sehr danach als testet dein Töchterchen lediglich ihre Grenzen aus.

Du sagst es ja selber, bei dir macht sie es nicht, du bist strenger als die andren.

Nun trifft dein Töchterchen auf welche die nicht streng sind und da will sie wohl nur sehen wie weit sie im gegensatz zur Mutti bei denen gehen kann.

"Entweder stehst Du über mir oder ich stehe über Dir!!!!". Und das bei allen Menschen.

Das hast du nicht ganz richtig interpretiert. Kinder haben den angeborenen Drang, zu folgen, das klappt aber nur wenn Fuehrung da ist, verstehst du? Fuehrung im Sinne von vormachen und zeigen, nicht im Sinne von schelten.

Deine Tohter will, dass die Erwachsenen sie fuehren, und wenn sie es nicht tun, sich vielleicht zu sehr auf ihre Ebene begeben oder sie zu viel selbst entscheiden lassen, ist deine Tochter verunsichert und reagiert ueber, mehr nicht :-)

Versuch mal auf dieser Ebene zu denken, nicht auf der Ebene von Machtkaempfen, dann klappt das alles ganz einfach.

genau so ist es, dass ist eine sehr treffende antwort!

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