Leasing von Flugzeugen?
Was ist der Sinn davon, wenn die Lufthansa ihre Flugzeuge an einen Leasinggeber verkauft und zurückmietet?
6 Antworten
Prinzipiell könnte die Fluggesellschaft tatsächlich auch einen Kredit aufnehmen statt zu leasen, das ist richtig, da kommt aber wieder der steuerliche Aspekt ins Spiel, da die Leasinglaufzeit i.d.R. um einiges kürzer sein wird als die Abschreibungsdauer, somit in Form der Leasingraten also in kürzerer Zeit mehr Betriebskosten entstehen als durch AfA und Zinsbelastung.
Und ja, wenn die Bank keinen neuen Kredit vergibt, schrumpft die Geldmenge tatsächlich wieder. In den meisten Fällen werden sich aber neue Darlehens- oder Leasingnehmer finden, für die Geld generiert wird. Derzeit haben Banken aber in der Tat das Problem, dass Unternehmen und Verbraucher zurückhaltender bei der Fremdkapitalaufnahme sind und die Geldmenge daher meines Wissens ein wenig abnimmt.
Diese Antwort war eigentlich auf einen Kommentar gedacht, wo ich sie nochmals eingefügt habe. Ich kann die Antwort hier aber nicht mehr löschen.
Sehr viel:
Steuern, finanzielle Sicherheit, Planungssicherheit (falls man mal schnell mehr doer weniger FLugzeuge braucht), outsourcing von Wartung und Unterhaltskosten, usw.
Genau wie wenn ein Unternehmen eine Autoflotte least anstatt sie zu kaufen.
Wenn man gekauft hat, kann man nur einen begrenzten zeitraum absetzen. Außerdem kann man nicht mal eben schnell verkaufen, hat häufig nicht das Geld flüssig oder möchte sich nicht um Wartung und Unterhalt kümmern.
Im Kauf ist es, wenn man ein Fahr-/Flugzeug über 20 Jahre nutzt es theoretisch wesentlich billiger - allerdings auch unzuverlässiger.
Ist also ein riesiger Unterschied.
Der selbe wie bei Fahrzeugen, man kann das monatlich komplett als Aufwand verbuchen, die Folge ist Steuerersparnis.
Aber steuerlich setzt man die Leasingrate ab und wenn man es gekauft hat kann man ja abschreiben also kommt aufs Gleiche raus
Nein es kommt nicht aufs gleiche raus.
Es besteht ein großer Unterschied zwischen mieten und Kauf auf raten.
Man bekommt mit dem Verkaufserlös erstmal Cash aufs Konto. Einige Millionen, die man direkt anderweitig ausgeben kann.
Zweitens gewinnt man Flexibilität. Der Leasingvertrag geht nicht unendlich lang und wenn man dann keinen Bedarf mehr an dem Flugzeug hat, macht man einfach keinen neuen Vertrag. Statt dass man sich drum sorgen muss, wohin mit dem überschüssigen Flieger, der sonst ja nur als totes Kapital herumsteht und trotzdem Parkgebühren kostet und Warrtung erfordert.
Die steuerlichen Vorteile wurden schon genannt.
Ok aber die ganzen Vorteile die du nennst sind die Nachteile des Leasinggebers.
Steuerlich setzt man die Leasingrate ab und wenn man es gekauft hat kann man ja abschreiben also kommt aufs Gleiche raus
aber die ganzen Vorteile die du nennst sind die Nachteile des Leasinggebers
Der Leasinggeber hat dafür den Vorteil, mit einer einzelnen Investition einen konstanten Cashflow zu erhalten... Und wenn das Flugzeug zurück gegeben wird, spekuliert er auf einen anderen Kunden, der dringend mehr Flugzeuge braucht, aber gerade nichts kaufen kann (kein Kapital, Lieferzeit von Airbus/Boeing irgendwann in 10 Jahren...). Und dementsprechend wahrscheinlich sogar eine unverhältnismäßig hohe Leasingrate bezahlt, damit er nur endlich die nötigen Flugzeuge hat.
Sale and lease back schimpft sich das.
Seit IFRS 16 sind die steuerlichen Vorteile nicht mehr so stark, aber durchaus noch vorhanden. Es gibt aber noch mehr Gründe.
Beim Verkauf kann man Abschreibungen geltend machen. Man bekommt frische Kohle mit der man Dinge tun kann. Und zwar recht viel, wenn man guckt was so ein Airliner kostet.
Aber steuerlich setzt man die Leasingrate ab und wenn man es gekauft hat kann man ja abschreiben also kommt aufs Gleiche raus
Aber steuerlich setzt man die Leasingrate ab und wenn man es gekauft hat kann man ja abschreiben also kommt aufs Gleiche raus