Könnt ihr Reitunterricht empfehlen?
Ich kann leider nicht Reiten und überlege die ganze zeit ob es sich lohnen würde als Anfänger eine probereitstunde zu nehmen.
Lg
7 Antworten
Reitunterricht ist ein Muss! Klar gibt es auch Leute, die meinen Reiten zu können, nur weil sie vllt in allen 3 Gangarten nicht vom Pferd fallen... Reiten können heißt aber in erster Linie, du kannst dich deinem Pferd verständlich machen und es so bewegen, dass es dabei gesund bleibt. Das muss man lernen.
Und natürlich ist es gerade als Anfänger sinnvoll, (eine) Probestunde(n) zu nehmen - erst mal sehen, ob es dir gefällt und auch der Betrieb so ist, dass du dich da wohl fühlst.
Um Reiten zu lernen, ist der Weg Zur Reitschule der gängigste.
Aber schau dir den Unterricht öfters mal vorher an kannst unter anderem nach diesen Kriterien bewerten:
- wird viel geschrien?
- Haben die Pferde Ausbinder drinnen?
- Wie lange müssen die Pferde laufen (am besten maximal 2 Reitstunden unter schlechten Reitern!)
- Gibt es mehr Pferde, als in einer Reitstunde laufen?
Wenn ich jetzt nochmal daran Denke, wo ich begonnen habe regelmäßig Unterricht zu nehmen würde ich mir wünschen, dass ich mich nach einer RB umgeschaut hätte, welche Brav ist und die Besitzerin auch Fortgeschrittene Anfänger nimmt.
Und Vor allem hätte ich besser bei der Auswahl meiner Reitstunden Höfe aufpassen müssen!
Für mich schlecht, andere sagen, das es ja besser sei, da das Pferd sonst kaputtgeritten werden würde. Aber diese Teile schaden mehr, als das sie gutes tun.
Ich meine, du würdest deinen Kopf ja auch nicht gerne auf Brust höhe gebunden bekommen wollen, oder?
Reite aber mittlerweile auch nach einer anderen Reitweise, wo keine Ausbinder genutzt werden (zum Glück!)
Nur finde mal eine Reitschule, wo die Pferde nicht ausgebunden werden.
Ja, deshalb sage ich ja, dass ich mir wünschen würde, dass ich mir eine RB gesucht hätte.
Man kann mit Hilfszügeln viel falsch machen. Und man kann sie gedankenlos einsetzen, statt sich um eine vernünftige Ausbildung zu bemühen. Aber sie können bei der Reitausbildung eben auch nützlich sein.
Und nun werde ich wahrscheinlich gleich niedergeschrien von Leiten, die das anders sehen. 😉
“ein paar mehr“ als wer oder was?
„Paar mehr“ als jemand, der schon Jahrzehnte geritten ist und unterschiedliche Reitschulen gesehen hat, bevor du überhaupt geboren warst?“ 😉
Und das meine ich nicht irgendwie despektierlich oder ironisch. Ich glaube schon, dass du es gut meinst, und natürlich aufgrund deiner persönlichen Erfahrungen urteilt, wie s jeder andere Mensch auch tut.
Es gibt aber natürlich sogar Leute, die alles noch besser wissen als die Oberbereiter der Wiener Hofreitschule. Und es gibt Leute, die sich auf mehreren Billigst- Reithöfen ihr Bild gemacht haben. Aber glaub mir: dazwischen gibts auch noch was…
Du wirst es kaum glauben: in der Reitschule, in der ich mich fortbilde, wird sehr viel mit Hilfszügeln geritten. Aber überall,wohin ich auch komme, querbeet, egal ob Pferdeflüsterer, Westernreiter, Landesreit - und Fahrschule…. bekomme ich Komplimente „unbekannterweise an den Reitlehrer daheim“ mit.
Wenn du wirklich, so wie dein Profil es angibt, eine „Proffessor/ Bibliothekar - Persönlichkeit“ bist, sind deine Meinungen doch sicher nicht festgefahren, sondern man bleibt am forschen, immer auch bereit, seine bisherige Meinung infrage zu stellen, statt im Dunning Kruger Effekt stecken zu bleiben.
Und ganz ehrlich - ich habe auch durch die Anregungen hier auf GF schon manches umgedacht. Vor allem lese ich die Ergebnisse wissenschaftlicher Forschungen. Aber was die Einstellung zu Hilfszügeln angeht, habe ich in den 8 Jahren auf GF, wo Hilfszügel so verteufelt werden, noch nicht eine einzige wissenschaftliche Erhebung dazu gefunden. Im Gegenteil.
Da wird Heuchmann herangezogen - aber nur die halbe Wahrheit. Heuchmann spricht von Wirbelbrückenumkehr, aber ich fand in seinem Buch keinen Hinweis darauf, dass diese automatisch durch Hilfszügel hervorgewird.
Wohl aber fand ich zum Beispiel einen wissenschaftlichen Forschungsbericht darüber, dass man anhand Wärmebildkameras festgestellt hat, dass (korrekt!) ausgebundene Pferde im Gegensatz zu anderen genau die Muskeln kräftigen, die es zur Gesunderhaltung braucht.
Und nun hoffe ich, dass die Zeit und übe, die ich für diesen Text aufgewendet habe, sich loht. 😅
Wenn ich Argumente lese, denke ich natürlich darüber nach, ob diese für mich einen Sinn machen oder nicht.
Bei Ausbindern ist meine Meinung hingegen mittlwerweile ziemlich festgefahren, da ich bisher nur falsch ausgebundene Pferde gesehen habe und unter mir hatte (bis ich halt zu meiner RB gekommen bin).
Es kann natürlich sein, dass es Reitschulen gibt die Ausbinder richtig verwenden allerdings habe ich eine solche noch nicht gesehen. Und das obwohl ich mittlerweile in 10 verschiedenen Ställen unterwegs war. (Ok,du warst vielleicht in mehr Ställen, allerdings habe ich halt beim 11ten bereits meinen Endplatz für die nächste Zeit gefunden.) Und das waren nicht nur billig Ställe!
Ich finde deine Einstellung gut, zum Beispiel an der Longe für Anfänger sind Ausbinder, wenn sie richtig eingestellt sind, das Pferd auch ohne unter einem guten Reiter schön läuft und die Länge stimmt auch positiv.
An der Wiener Hofreitschule, die bis vor kurzem ( als die Qualität den Sparmaßnahmen zum Opfer fiel), als DAS Vorzeigemodel der Reiterei galt, werden Pferd und Reiter mit Ausbindern ausgebildet. Das bedeutet unter anderem, dass die „Anfänger“, die dort etwa mit L- Niveau anfangen, etwa 3-4 Jahre täglich eine Sitzlonge mit Ausbindern erhalten.
So viel Sitzlonge anzubieten, kann sich kein Reitschulbetrieb leisten. Von daher kann das Reiten mit Hilfszügeln durchaus auch auf Jahre hin seine Berechtigung haben.
Wenn unsere „Sitzspezialistin“ Gruppenstunde gibt, schnalle ich heute noch gerne Dreiecker rein. Dann kann ich mich, während man zum Beispiel auf dem Mittelzirkel in allen Gangarten ohne Bügel hintereinander her reitet, voll auf den Sitz konzentrieren.
Und nein, das ordentlich ausgebildete Pferd bewegt deswegen weder „Hüfte rückwärts“, noch drückt es den Rücken weg, wie es hier auf GF manchmal behauptet wird. In dieser Reitschule muß man, wenn man ein sehr sensibles Pferd bekommt, bis A- Niveau mit Hilfszugeln reiten, damit man ja nicht auf die Idee kommt, zuviel mit der Hand zu machen. Ist offensichtlich ein gutes Konzept - siehe oben.
Aber stimmt schon, in vielen Reitschule sieht es wohl leider anders aus. Aber da sind die Hilfszügel wohl das kleinste Problem. Denn auf den Ponyhöfen , wo die Pferdchen mit möglichst wenig Material latschen gelassen werden, lernen die Kinder auch nix. Was ich damit sagen will: die Qualität einer Reitschule läßt sich für den geneigten Anfänger keinesfalls daran beurteilen, ob Hilfszügel verwendet werden oder nicht. Um das Lehrkonzept beurteilen zu können, muß man das schon differenzierter betrachten können. Das kann der Anfänger aber nicht. Dewegen meine Devise: Einfach erst mal anfangen..alles weitere ergibt sich später.
Ja, klar. Aber zuvor schau dir das ganze doch einfach mal an. Gerne auch öfter, und nach Möglichkeit auch in unterschiedlichen Reitschulen verschiedener Ausprägungen.
Ja natürlich lohnt es sich. Man lernt es ja sonst nicht und weiß nicht, ob man es wirklich machen möchte.
Steinigt mich ihr Pferdemenschen, steinigt mich!
Guter Unterricht ist immer sinnvoll, auch für die, die schon lange reiten.
Es kostet erst mal etwas Überwindung, das verstehe ich, aber probier es einfach mal aus, was kann schon passieren, außer dass es dir doch nicht gefällt?
Reiten lernen dauert aber sehr lange, dessen sei dir bewusst. Man macht mal große Fortschritte, mal kleine, mal gar keine.
Ganz billig ist das auch nicht, aber guter Unterricht darf gutes Geld kosten.
Warum willst du immer gleich gesteinigt werden? Dass es ab und an zu Reibereien kommt, ist doch normal. Deswegen wirft doch keiner gleich mit Steinen…😉
Warte, ich hab eben ne Frage zum Huf gestellt. Wir werden sehen wie nett das wieder wird ;)
Och, hier gibt es eigentlich immer nur ein, zwei Personen, die mit Steinen werfen. Die kommen und gehen. Wenn einer sich hier rar macht, kommt ein neuer auf. Und dann gibt es natürlich schon mal Situationen, wo jemand mit fest stehenden Meinungen mit allen Mitteln Pferde vor dem (vermeintlichen?) Diletanismus anderer Reiter retten zu müssen. Das darf man nicht persönlich nehmen.
Aber nach einer Weile kennt man ja die Reizthemen, und bespricht entsprechende Anliegen im kleinen Kreis seiner Freunde…😉
Bin gespannt, was du „ins Rollen bringst“ 🤓
Rein aus Interesse, was sagen die Ausbinder aus ? Bin früher mal geritten und hatte damals auch ein schulpferd mit ausbinder ? Frage mich gerade ob das jetzt gut oder schlecht ist 😅