Western reiten? Nach drei Jahren Englischer Reiterfahrung?
Hallo,
Ich habe gerade erfahren das mein Reitstall, in dem ich regelmäßig Reitstunden nehme in einem halben Jahr umzieht. Leider ziemlich weit weg… Deshalb bin ich gerade auf der Suche nach einem neuen Reitstall. Dabei bin ich auf einen Western Reitstall gestoßen, da ich aber seit 3 Jahren Englisch reite, weiß ich nicht ob ich auch an diesem Reitstall Reitunterricht nehmen kann, oder ob das eine totale Umstellung währe…?
Kennt sich irgendjemand mit Western reiten aus, und kann mir erklären was der genaue Unterschied zwischen dem Englischen reiten ist?
Danke schonmal vorher! 😅
3 Antworten
Einen „genauen“ Unterschied gibt es nicht - zumindest nicht auf dem Niveau eines Freizeitreiters. Ein großer Unterschied ist die Tatsache, dass es in der klassischen Reitweise ein Scala der Ausbildung gibt, und gewisse anerkannte Methoden, die darin enthaltenen Ziele zu erreichen. Im Westernreiten dagegen „kocht jeder sein eigens Süppchen“. Des Weiteren besteht ein wesentlicher Unterschied in den Reitweisen darin, dass der Westernreiter deutlich mehr Selbstständigkeit von seinem Pferd möchte. In der klassischen Reitweise dagegen darf das Pferd keinen vorauseilenden Gehorsam zeigen.
Schlußendlich muß man sich ja bei jedem Pferd und bei jedem Reitlehrer ein wenig umstellen, selbst innerhalb der selben Reitweise. Geh einfach hin, als „hättest du noch nie auf nem Pferd gesessen“, und lass dich ganz aufs Neue darauf ein, was man dir beibringt. So, als würdest du eine neue Fremdsprache lernen. Vor allem entschuldige dich nie für Sachen, die du anders gewöhnt bist, „dass habe ich vorher anders gelernt“. So was will niemand hören, um du würdest deine Reitstunde mit Erklärungen vergeudet bekommen, warum es hier alles viel besser ist 😉 (passiert übrigens nicht nur bei den Westernreitern…).
Was dir vielleicht ungewohnt sein wird, sind tendenziell längere Bügel, und eine etwas andere Zügelführung. Was mir persönlich am schwersten fällt, ist das „Drumherum“: der schwere Sattel, den man heranschleppen muß, die kompliziertere Gurtung, dass man von oben weder nachgurten noch die Bügel verstellen kann. Das Auf- und Absteigen über den hohen Sattelkranz. Die geteilten Zügel, die man nicht einfach „an de rSchnalle fassen kann. Und vor allem beim Führen kann einem schnell mal eine Hälfte entgleiten, so dass das Pferd drauf tritt. Letzteres ist besonders schlimm, wenn dasPferd eine (üblicherweise) schärfere Zäumung hat, als wir es gewohnt sind.
Aber wie gesagt: Stell dir einfach vor, du tauchst in eine völlig andere Welt ein und hättest noch nie auf einem Pferd gesessen, dann wirst du dich wundern, wie vertraut dir dann doch vieles vorkommt. Denn die haben tatsächlich auch nur 4 Beine, mit denen sie das Gleichgewicht unterm Reiter anstreben.
Bestimmt…😂
Und es lohnt sich nicht, meine diesbezüglichen „Abenteuer“ genauer zu erläutern. Ich bin jedenfalls zuversichtlich, dass FS mit den kleineren und größeren Unterschieden klar kommen wird. Ich jedenfalls habe zwar deswegen für meine Reitbeteiligung eigenes Sattelzeug angeschafft, aber das ist eine andere Geschichte… Das Reiten an sich ist auf dem Westernpferd jedenfalls von Anfang an kein Problem gewesen. Ich hatte schon befürchtet, das Tier könnte wie in den Lehrvideos rückwärts rennen, wenn ich mit t den Schenkeln was „falsch“ mache, aber das ist überhaupt kein Problem. Und als ich der Eigentümerin mal beschämt bekannte, dass ich (im Gelände) doch auch am Zügel ziehen müsse zum Bremsen, hat sie nur gelacht: „Wenn ich ein so gut ausgebildetes Pferd hätte, das mit durchhängenden Zügeln allein mit dem Sitz reitbar wäre, würde ich niemand anders drauf lassen und es selbst reiten!“…..
Also ich lebe ganz gut „zweisprachig“, aber das klassische Handwerkszeug ist mir einfach doch angenehmer. Aber hey - FS ist jung und hat erst 3 Jahre Reiterfahrung. Da bin ich ganz bei Dir: man gewöhnt sich dann gewiß schnell um 😉
Ich fand das eine starke Umstellung. Bin 6 Jahre Englisch geritten und dann auf Western umgestiegen. Mittlerweile reite ich weiterhin Western, weil ich das für mich besser finde. Versuchs einfach mal ;)
Ich finde es Pferdefreundlicher. VORSICHT DAS IST NUR AUF DEN REITUNTERRICHT BEZOGEN NICHT AUF TUNIERE UND DERGLEICHEN. Ich habe so oft Stall gewechselt im Englisch reiten, da mir der Umgang nicht gefallen hat mit:,,hau drauf wenn's nicht vorwärts geht und tritt ordentlich rein und zieh stärker am zügel" Im Western reiten war es viel entspannter für Pferd und Mensch. Das ist nicht auf Leute bezogen die selbst Pferde haben und mit denen Englisch reiten sondern rein auf den englischen Schulunterricht.
Es tut mir leid, dass du lauter schlechte Reitschulen erlebt hast 😳
Deine Freude am Westernreiten sei dir natürlich von HERZEN gegönnt. Aber glaub mir, es liegt weniger an der Reitweise als an der Qualität…
Wie gesagt es geht mir um den reinen Unterricht und meine Erfahrungen mit dem Unterricht. Ich war in mindestens 10 verschiedenen englischen Reitschulen und habe es immer so erlebt. In den beiden Western Reitschulen in denen ich war wurde besser mit den Pferden umgegangen. Das ist rein meine Erfahrung natürlich gibt es irgendwo auch gute englische Reitschulen allerdings meiner Meinung nach nicht viele.
Wenn man auf Privatpferden reitet ist das natürlich sowieso nochmal was ganz anderes.
Beim Western reiten wird viel auf die Verbindung zwischen Pferd und Reiter geachtet. So reitet man auch mal ohne zügel zum Beispiel nur mit Gewichtsverlagerung oder ziemlich oft nur mit einer Hand. Also eine Hand hat den Zügel die andere Hand ist frei. Außerdem gibt es Western übungen die ähnlich wie Dressur sind. Zum Beispiel muss man dann so reiten das das Pferd sich dreht aber die Vorderbeine dabei stehen bleiben. Also piruette quasi. Oder man reitet mal komplett seitlich.
Man kann von oben die Bügel verstellen braucht nur etwas übung 😂
Und die geteilten zügel werden auch zur Gewohnheit