Welchen Zweck erfüllen Schlaufzügel?
Ich habe das oft beim Reitunterricht gesehen und bin wohl auch mal damit geritten, die Frage ist ob sie einem Anfänger beim reiten helfen oder nicht, ich weiß auch das wenn man sie zu eng macht dem Pferd schaden können.
8 Antworten
Ok - nach den vielen berechtigten Aufschreien hier hast du wohl die Fragestellung korrigiert.
Somit wäre also geklärt - „Schlaufzügel“ gehören in des Meisters Hand, und dieser braucht sie selten. Wobei ich leider selbst das schon miterleben mußte, dass die relativ unerfahrene Reitbeteiligung vom Pferdebesitzer gezwungen wurde, mit solchem Werkzeug zu reiten. Aber hier bei dir ging es wohl lediglich um eine Verwechslung der Fachbegriffe.
Nun, der Gebrauch von Ausbindern oder Dreieckszügeln kann durchaus hilfreich sein. Auch dazu sind die Meinungen geteilt, und du wirst feststellen, dass die 10 Leute, die hier teilweise missionarischen Eifer an den Tag legen, da größtenteils recht skeptisch eingestellt sind.
Denn sie glauben, es besser zu wissen als die ganze Fachwelt des klassischen Reitens einschließlich der Wiener Hofreitschule (seit Jahrhunderten!) und die Tierärzte.
Ich persönlich sehe das ziemlich differenziert. Und da ich hier keine Doktorarbeit zu verfassen gedenke, erspare ich mir das Heraussuchen entsprechender wissenschaftlicher Arbeiten.
Meiner Beobachtung nach , kann man alles übertreiben. Wenn die Ausbinder dazu dienen, dass der Reirschüler auf dem Stand des „Beifahrers“ gehalten wird , oder ein Pferd damit nicht umgehen kann (typbedingt oder mangels solider Ausbildung), ist das natürlich in jeder Hinsicht schlecht.
Aber vielfach sind Hilfszügel durchaus das, was der Name besagt: HILFSzügel, die Pferd und Reiter Nutzen bringen.
Wenn du es genau wissen möchtest, empfehle ich Dir einen Kurs zum FN - Longierabzeichen . Da wird die Thematik gründlich erläutert. Was du dort zum Longieren lernst, kannst du dann natürlich auch beim Reiten beurteilen.
Nebenbei bemerkt: ich reite jetzt auch wieder mit Dreieckszügeln. Weil ich ein sehr starkes , äußerst gehfreudiges ehemaliges Springpferd zu reiten habe. Dieses „Geschoss“ zu bedienen, ist für mich eine echte Herausforderung, und erst mal nur Schritt reiten , um sich langsam ran zu tasten, DASS wäre in dem Fall die .TIERQUÄLEREI. Denn dieses Pferd will gearbeitet werden, und geeignetere Reiter als ich stehen grade nicht genügend zur Verfügung. So ist der (hoffentlich vorübergehende) Gebrauch von Hilfszügeln erst mal ein (wie ich meine!) guter Kompromiss. Auch, wenn ich hier auf GF deswegen nun mit verständnislosen Kommentaren zu rechnen habe.
sie hätte die frage neu stellen müssen. bearbeiten mit inhaltlicher veränderung ist nicht erlaubt.
Hier ist mir eine wissenschaftliche Arbeit zum Thema Hilfszügel ins Auge gesprungen. Schau sie dir genau an und urteile dann selbst. https://www.propferd.at/main.asp?VID=1&kat1=87&kat2=644&NID=7152&DDate=06122019
Ich gehe auch gerade momentan nicht reiten, wenn ich wieder reiten gehe, dann sollte es ohne Ausbinder sein, mir hat das reiten bei dem Verein dann irgendwann auch keinen Spaß mehr gemacht und ich habe aufgehört. Will aber irgendwann wieder anfangen wo zu reiten wo es besser für alle ist, bei bekannten und Familie möchte ich es lernen zum Beispiel meine Schwester, ich denke das sie vernünftig ohne Ausbinder reiten gelernt hat, sie kann auch schon in allen Gangarten frei reiten, wenn das nicht genügt dann habe ich noch bekannte die noch besser reiten können und auch eigene Pferde haben, dann würden sie mir vielleicht auch helfen beim richtigem reiten lernen.
Ich glaube irgendwie nicht, dass du mit Schlaufzügeln geritten bist. Vermutlich eher mit Dreieckszügeln...?
Schlaufzügel hebeln den Kopf des Pferdes herunter - damit reitet man automatisch von vorne nach hinten statt umgekehrt, wie es sinnvoll wäre. Sie verlaufen vom Sattelgurt über die Gebissringe in die Reiterhand. Ein Anfänger mit Schlaufzügeln - ne, echt nicht.
Dreieckszügel verlaufen ähnlich, allerdings nicht in die Reiterhand, sondern seitlich zurück an den Sattelgurt. Wird gerne für Anfänger genutzt. Ich persönlich sehe nichts weiter darin außer einem herunter gebundenen Pferdekopf, der durch die Bewegung der Schulter auch noch ständig Signale ins Maul bekommt ohne Bedeutung.
Edit: https://herzenspferd.de/hilfszuegel-wirkung/ Lies diesen Artikel doch mal und korrigiere dann ggf. deine Frage nochmal...
Also diese Dinger wurden am Sattel und an der Trense bei uns festgemacht, aber nicht so das das jetzt Rollkur war. Also war ich bis jetzt wirklich nur bei schlechten Reitschulen wie meine Schwester es gesagt hat, der Reiterhof wo sie reiten gelernt hat der hat immer ganz gut gewirkt obwohl ich mich nur daran erinnern kann das ich dort nur einmal war, in ihren Aussagen hat der ganz gut geklungen. Bei den beiden Reitschulen wo ich war, da gab es auch unfreundliche Reitlehrer, bei der ersten hatte ich das Gefühl das sie die Pferde nur als Sportgeräte gesehen hat, die möchte ich auch nicht.
Ein bisschen Theorie schadet nie - klick mal bitte auf den Link und schaue, was das für Hilfszügel wirklich waren.
Letztendlich bringen die alle nicht wirklich was, außer, dass der Kopf tief ist, was in den meisten Reitschulen mangels Ausbildung der Schulpferde dann nötig wird.
das sind Ausbinder, was du da beschreibst. Letztlich verhindern sie, dass der Reitschüler lernt, mit Zügeln umzugehen. Bei uns gibt es eine Reitschule, in der die Schüler alle mit Ausbindern reiten. Mitunter Jahrelang. Meine RL hatte mal so eine Schülerin und sie war völlig unfähig, den nötigen Dialog mit dem Pferdemaul zu fühlen. Sie konnte nicht fühlen, wann sie mal nachgeben musste - und meine RL hat fast in den Hallensand gebissen vor Frust.
Ich habe es in einer Reitschule mit Dreieckern so gut gelernt, dass ich so wie manch andere unserer Reitschule auch, überall zufriedene Gesichter sehe. Es kommt immer darauf an, WIE das Werkzeug eingesetzt wird, und wie gut der einzelne Reitschüler es umsetzt. Ich stelle fest, dass die, die sich nicht wirklich auf den Unterricht einlassen, weil sie meinen, irgendwas könne nicht recht sein, sich grade dadurch am lernen hindern.
Stört es Dich nicht, dass die Hüfte dieser Pferde nicht durchschwingt, sondern drüber hoppelt? Ich find das extrem fies für die reiterlichen Bandscheiben und weiß, dass ich mich definitiv niemals mehr im Leben auf ein Pferd setze, das den Ausbinder-Bewegungsablauf drin hat. Ich hab meinen kleinen jetzt ein Jahr und jetzt ist er so weit, dass sich seine Bewegungen wieder natürlich zeigen. Bisher bin ich 5 bis 10 mal drauf gesessen, eben weil ich auf sowas nicht sitzen mag.
Da brauche ich keinen wissenschaftlichen Bericht, wenn ich einfach nur die Bewegung eines Pferdes sehen muss. Dass im Schritt keine Schwebephase ist, braucht mir auch niemand wissenschaftlich nachweisen. Auch nicht, dass man auf dem Fahrrad mit den Pedalen einen Kreis beschreibt.
zu der Zeit wo ich noch Unterricht genommen habe, waren Schlaufzügel das normalste der Welt
... Und das war wann? Und in welchem Umfeld? Ich kenne auch mehrere Sportreiter, da ist es ganz normal, wenn man die 3jährigen mit Schlaufzügeln anreitet. Verachten darf man sowas früher wie heute. Und erst recht, wenn Schlaufzügel in Anfängerhände gegeben werden, darf man das sehr verachten.
die Schlaufzügel wurden so festgemacht wie die dreickzügel unten durch den Sattelgurt durch die Zügelringe und wieder an den Gurten festgemacht
... Dann nennt man das Dreieckszügel. Und auch die sind nicht gerade pferdefreundlich.
ich kenne das als Schlaufzügel , (das war in den 90er Jahren), was ran gemacht wurde, kam immer auf das Pferd und den jeweiligen Reiter an was er konnte und was nicht.
Schlaufzügel liefen schon immer in die Reiterhand, nicht zurück an den Sattelgurt.
ich hab nur einmal so jemand reiten sehen mit den Schlaufzügeln in der Hand
Man kann einen Schlaufzügel auch wie einen Dreieckszügel nutzen (umgekehrt nicht), aber generell geht der Schlaufzügel immer vom Sattelgurt (entweder mittig durch die Beine laufend oder seitlich auf Buggelenkshöhe) durch die Trensenringe in die Reiterhand.
in die Reiterhand aber nicht bei Anfängern, bei uns wurde er immer wie ein Dreieckszügel fest gemacht, in den 90er Jahren war das ganz normal, die modernen habe ich erst später gesehen als ich nicht mehr geritten bin
... Auch in den 90ern gab es normale Dreieckszügel bereits. Ist ja nix modernes.
Das mag ja sein, wir versuchen Dir nur den Unterschied zwischen Dreiecks- und Schlaufzügel zu erklären ... auch wenn die "Strippe" mehr oder weniger gleich ist, ist die Verwendung/Gebrauch halt meist ein anderer.
Wobei ich aber auch meine, dass man nicht 3 verschiedene "Strippen" für eigentlich den gleichen Zweck braucht ... :-)
Ich hab ja auch noch die Überzeugung, dass man die Strippen gar nicht braucht ;)
Kann man so nicht sagen ... wenn man viele verschiedene Pferde zum Ausbilden/Beritt hat, ist die eine oder andere Strippe schon ganz hilfreich.
Und ja, auch um bestimmte Dinge (an der Longe) zu erarbeiten, benutze ich sie ganz gerne ... aber jeder hat da andere Ideen und solange kein Schindluder damit getrieben wird, lassen wir die Strippen einfach ihr Dasein fristen ... :-)
bene, jeder hat da so seine eigenen Vorstellungen - in meine passen sie schlichtweg nicht rein ;)
Für mich eines DER Werkzeuge zur Tier/Pferdequälerei überhaupt und haben gerade in den Händen von Anfängern genau nichts nichts und nichts und auch noch nichts zu suchen!!! Ich selbst lehne das ab und kenne vllt eine Handvoll (Be)Reiter, denen ich vernünftigen Umgang damit zutraue bzw. assistiere. Aber auch die benutzen die Teile an sich nicht. Allerdings gibt es relativ viele Reiter, die Pferde damit übelst traktieren, eingeschlossen viele Kollegen! Leider!
Wenn du in einer Reitschule reitest, die sowas (oft) einsetzt und dir als Anfänger sowas in die Hand gibt - SOFORT da aufhören! Normalerweise direkt wegen Tierquälerei gegen die vorgehen!!! Absolut daneben!!!!!!
Lies mal hier, da wird das ganz gut beschrieben: https://kultreiter.de/schlaufzuegel/
Okay ich wusste das gar nicht das das Tierquälerei ist.
... Hast du denn mal auf den Link geklickt und dir SCHLAUFZÜGEL auch angeschaut?
Ja, aber meinte da eigentlich Ausbinder nur habe ich lange Zeit vergessen wie das hieß.
ich hab wegen der bearbeitung der frage mal geklopft.
sollte nachher wieder die ursprüngliche frage da stehen und das bearbeiten gesperrt.
richtig erfasst, dass sinnveränderung der frage beim bearbeiten nicht erlaubt ist.
ausbinder verhindern, dass das pferd dem noch unsicheren reiter die zügel einfach aus der hand ziehen kann.
sie werden so lang eingestellt, dass das pferd den kopf noch bis maximal zur handwurzel senken kann.
das englische wort für ausbinder ist genauer als das deutsche, da selbsterklärend. auf englisch heissen die teile side-reigns.
schlaufzügel gehen vom sattelgurt durch den gebissring zur reiterhand.
…was auch sehr zum Wohle des Pferdes dient. Denn der noch ungeübte Reitschüler wird so der Versuchung enthoben, ständig unnötig mit dm Zugel herumzuhantieren 😊
William Cavendish, Herzog von Newcastle (1592 bis 1676) hat sie erfunden, sind ein "Hilfszügel" zu Zeiten der absoluten Rollkur.
Sind für Anfänger absolut tabu, für Profis eine Möglichkeit, jedoch keine wirklich gute.
In der Berufsreiter sind auch immer wieder mal Pferde dabei, wo bereits einiges Schief gelaufen ist. Wegen des starken Einflusses auf das Pferd, gibt er mehr Sicherheit. Jedoch nur in Profihänden! Er ist nicht dafür da, um Unzulänglichkeiten des Reiters oder der allgemeinen Grundausbildung auszugleichen.
Wenn es nicht Leute gäbe, die kritisch hinterfragen, sich mit Dingen skeptisch auseinander setzen, nicht alles einfach hin nehmen (manchmal ja auch gerne mit der Begründung "weil man es immer schon so gemacht hat"...) neue Erkenntnisse ausprobieren und auch mal alte Zöpfe abschneiden und eben genau jener "Fachwelt" auch den nötigen Stachel verpassen, sich weiter zu entwickeln, wäre wir immer noch auf dem Stand von anno dazumal... das war es aber auch schon mit dem missionarischen Eifer für heute. Zu heiß...