Kleinkind?
Hallo, ich habe ein Thema anzusprechen das mich sehr belastetet und ich weiß nicht ob ich „übertreibe“ oder ob es „normal“ ist bitte sagt mir es ich suche Tips.
mein Kind 20 Monate alt, ist im Moment sehr nervös. Es fängt bei jeder „Kleinigkeit“ an zu weinen, sich auf dem Boden zu werfen, ihr Schnuller hinzu werfen und zu schreien. Ich weiß, dass es eine Phase ist die so genannte Trotzphase, aber dann wiederum sehe ich Kinder draußen wie zum Beispiel im Restaurant wo die Eltern mit den Kindern ganz gechillt essen.
ich habe sogar manchmal Angst, mit meinem Kind rauszugehen, nicht, dass es uns schon wieder passiert..
Ich bin euch ehrlich manchmal gibt’s Tage, wo es einfach nicht ohne Handy geht.
Ich bin ja da schon etwas neidisch aber ich wollt mal hören ob das wirklich so normal ist? Ich mache mir einfach Sorgen beziehungsweise weiß ich nicht ob ich das einfach zu streng sehe.
Danke im Vorraus.🙏
4 Antworten
Hi,
der erste Schritt ist, dass Du aufhörst, Dein Kind mit anderen zu vergleichen. Das sorgt für Unruhe bei Dir und das wiederum überträgt sich aufs Kind. Die haben feinere Sensoren als man denkt.
Dein Kind entdeckt gerade für sich, dass es einen eigenen Willen hat und der kürzeste Weg, den zu bekommen, ist, wenn man schreit und sich auf den Boden wirft.
In so einer Situation kannst Du Dich zuhause mit ein bisschen Abstand zum Kind auf den Boden setzen und in Ruhe abwarten, bis es sich beruhigt hat. Wenn es vorbei ist, kannst Du es in den Arm nehmen. Zeig damit, dass Du da bist und dass Du nicht sauer bist.
Schimpfen, selbst laut werden, Androhung von Strafen etc bewirken rein gar nichts, außer dass das Kind womöglich noch lauter schreit als sonst.
Zieh es in Entscheidungen mit ein wie zB beim Aussuchen von Kleidung. Such je 2 Sachen aus, die zum Wetter passen und lass das Kind dann daraus auswählen. Wenn es versucht, sich selbst anzuziehen, lass es probieren. Wenn es nicht klappt und Du merkst, dass es deswegen wütend wird, kannst Du Hilfestellung geben. Beim Kochen; roter oder gelber Paprika, beim Einkaufen diese oder jene Nudeln, etc. Gib dem Kind einfach mit kleinen Dingen das Gefühl, dass Du es ernst nimmst und nimm kleinste Entscheidungen nicht mehr ab.
Wenn das Kind etwas macht, das gefährlich sein könnte, sofort davon abhalten, Wutanfall deswegen abwarten und dann reden, reden, reden und möglichst ruhig bleiben dabei. Schimpfen stößt auf taube Ohren.
Ich hatte bei meinen 4 glücklicherweise nur eines dabei, das die Trotzphase ganz extrem ausgelebt und jedes Mal bei der kleinsten Kleinigkeit getobt hat als ob es kein Morgen mehr geben würde. Ich habe dabei einfach gemerkt, dass ich mich selbst mehr entspannen und selbst mein Verhalten ändern musste, um zu ihm durchzudringen.
Wenn es in der Öffentlichkeit passiert, beachte andere Menschen nicht, sondern konzentriere Dich einzig und allein auf Dein Kind. Was andere denken und sagen kann Dir komplett egal sein. Es gibt viele, die meinen, sich einmischen zu können. Ignoriere sie und schalt auf Durchzug.
SG und vergiss nicht, dass es nur eine Phase ist.
Schritt 1: Fühl Dich verstanden und gedrückt und vergiss nie, dass Du damit nicht allein bist.
Schritt 2: Gesteh Dir zu, dass Du überfordert und überlastet sein darfst, ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen. Deshalb auch
Schritt 3: Glaub nicht alles was Du hörst oder zu sehen glaubst. Gerade in Zeiten von social media haben immer mehr Frauen das Bedürfnis, perfekt zu erscheinen und trauen sich oft nicht, Mängel zuzugeben. Dabei ergeht es vielen anderen so wie Dir. Steh dazu, dass nicht alles perfekt läuft, bleib authentisch und lass es so zu wie es ist.
Schritt 4: Nimm diese Phase Deines Kindes nie persönlich. Es macht all diese Dinge nicht, weil es Dich nicht leiden kann oder Dich ärgern möchte. Es entwickelt sich und das ist sehr oft nervenzehrend. Geh immer, wenn Du kurz davor bist, Deinen Kopf gegen die Wand zu hämmern zu Schritt 1 zurück und fühle dich verstanden und gedrückt und bleib in dem Bewusstsein, dass Du damit nicht allein bist.
Du schaffst das. Dein Kind braucht Dich jetzt am allermeisten.
Eine kleine schöne Anekdote noch für Dich: Mein Sohn, mit dem ich all das durch habe, wird jetzt bald 18 und ich habe ein sehr gutes, enges Verhältnis zu ihm, kann immer auf ihn zählen so wie er sich auch auf mich immer verlassen kann. Er macht eine Ausbildung und kam an meinem letzten Geburtstag mit einem riesigen Strauß roter Rosen an, die er von seinem Geld gekauft hat und meinte, dass ich mir das sehr viel häufiger verdient hätte. Ich habe fast geweint.
Es lohnt sich, wenn man durchhält und sein Kind nicht alleine lässt, wenn es einen am dringensten braucht. Eines Tages danken sie es einem auf irgendeine Art und Weise.
Bei mir war es so, dass Tochter die Trotzphase mehr oder minder verpasste während Sohnemann schon durchaus manchmal lautstark seinen Willen durchsetzen wollte.
Ich denke das ist von Kind zu Kind unterschiedlich.
Sagt sich zwar einfach: aber desto entspannter du bleibst, desto schneller ist der Trotzanfall vorbei. Mein Mann hat immer den Fehler gemacht, dass er sich quasi auf das Trotzniveau hinabgelassen hat und auch wütend wurde, wenn das Kind nicht so funktionierte wie es soll. Mit dem Erfolg, dass der Kleine dann noch mehr aufdrehte und rumschrie. ^^
Mein Mann der kommt damit garnicht klar und macht sozusagen mit 😳
Ich hab die Erfahrung gemacht, dass dir die Zwerge das eigene Verhalten gnadenlos spiegeln. Wenn ich nen schlechten Tag hatte und mies drauf war, konntest du darauf wetten, dass die Kinder an dem Tag dann auch unrund laufen...
Also echt besser ruhig beliben, auch wenns schwer fällt... 🤷♀️
Hallo, zu dem Thema würde ich dir mal folgende Lektüre empfehlen. :-) GlG


Oder auch das Buch "Meine Grenze ist dein Halt " von Nora Imlau.
Arbeite in einer Kita, war vorher jahrelang in einer Krippe tätig. Beide Bücher leihen wir immer mal gerne Eltern aus. Enthalten Tipps und eine wertvolle Prise Humor. Ansonsten: durchhalten! Klingt immer so einfach, allerdings ist das Beschriebene absolut normal in der Entwicklung deines Kindes. Es entdeckt die Welt, testet, probiert sich aus. Nicht alles klappt wie gewünscht und vieles mehr. Wertvolle Dinge haben ja auch bereits die anderen antwortenden Personen geschrieben. Ich wünsche dir auf jeden Fall von Herzen ganz viel Kraft fürs "Durchhalten".
Ist fertig normal in der Phase absolut nichts dabei denken das Kind in der Entwicklungsphase
Das ist so schön geschrieben von dir danke!❤️ ich weiß nicht ist versuche oft richtig zu bleiben aber es fällt mir echt sehr sehr schwer.. musst sogar ist mal weinen