Kann man beeinflussen/manipulieren ob mann ein Junge/Mädchen bekommt?

9 Antworten

Von Experte Kugelflitz bestätigt

Der einzig sichere Weg zum Wunschgeschlecht ist die Reagenzglasbefruchtung oder eine selektive, geschlechtsbezogene Abtreibung - allein in Asien fehlen 160 Millionen Frauen und Mädchen. Sie sind nie geboren worden, sondern wurden abgetrieben.

In Deutschland verbietet dies zum Glück das Embryonenschutzgesetz.

Es gibt einige wissenschaftliche Ansätze zum Theama Wunschgeschlecht.

Die bekannteste Theorie des US-amerikanischen Gynäkologen Landrum Shettles stützt sich auf eine wissenschaftlichen Studie mit nur 43 Elternpaaren, also nicht gerade 'evidenzbasiert'.

Shettles fand heraus, dass weibliche Spermien größer, widerstandsfähiger und langsamer und männliche Spermien kleiner, empfindlicher und schneller sind. Daraus entwickelte er die Theorie, dass man für ein Mädchen ein paar Tage vor dem Eisprung Sex haben, da die ,weiblichen’ Spermien im Zervixschleim länger befruchtungsfähig und langsamer sind. Bei einem Jungenkinderwunsch ist der Geschlechtsverkehr am Tag des Eisprungs oder kurz danach sinnvoll, da die schnelleren männlichen Spermien sich gegenüber den weiblichen mit höherer Wahrscheinlichkeit durchsetzen.

Umfangreichere und neuere Untersuchungen haben geringe, aber signifikante Veränderungen ergeben, allerdings der Annahme von Shettle entgegengesetzt.Elizabeth Whelan (mit einem Doktortitel von der Harvard School of Public Health) empfahl daher bereits das Gegenteil der Shettles-Billings-Methode: Verkehr vier bis sechs Tage vor dem Eisprung soll zu einem Jungen verhelfen.

Es gibt auch das Phänomen, dass in und nach männermordenden Kriegen, in Hunger- und Notzeiten verhältnismäßig mehr Knaben geboren als in ruhigen, "guten" Zeiten. Seit Jahrzehnten suchen die Wissenschaftler nach einer Erklärung und es gibt mehrere Thesen dazu.

Eine sehr wahrscheinliche macht Eiweißmangel durch Unterernährung dafür verantwortlich. Der Mangel vermindert ein Ferment im Samen, das für das Durchdringen der Eihülle notwendig ist. Bei mangelhaft verflüssigter Eihülle gelingt den leichteren Y-Spermien das Durchdringenhäufiger als den schwereren X-Samenfäden. Also: Mehr Knaben werden geboren.

Darauf beruhend gibt es mittlerweile zahlreiche Ernährungstipps und Diäten für ein Baby mit Wunschgeschlecht.

Letztendlich setzt sich aber zum Glück (und solange wir die Natur machen lassen) das natürliche Verhältnis von ca. 106 neugeborene Jungen auf 100 Mädchen durch.

Alles Gute für dich!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit fast 40 Jahren Hebamme
Nathi4424  26.09.2021, 10:23

Wir haben das damals probiert mit den Eisprung für einen Jungen da wir uns einen Jungen gewünscht haben (Mädel wäre natürlich auch toll, schlussentlich hauptsache gesund) und wir haben einen Jungen bekommen :) Natürlich kann es zufall sein, aber wer weiss? :) Und wenn nur 5% erhöhte Chance besteht für das Wunschgeschlecht, schadet es ja nicht das auszuprobieren.

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Wenn man weiß, wann genau der Eisprung stattfindet, kann man versuchen nur einen Tag vorher bis einen Tag danach Sex zu haben für einen jungen und mehrere Tage (bis zu 5) vorher Sex zu haben für ein Mädchen. Das erhöht die Chancen ein bisschen, dass es das Geschlecht wird, weil männliche Spermien (mit y-Chromosom) schneller sind, aber auch früher absterben, weibliche (x-Chromosom) hingegen langsamer sind und länger durch halten. Aber auch dann ist es nicht sicher, dass man das Geschlecht bekommt und der Eisprung lässt sich auch nicht so einfach bestimmen.

Es gibt eine Korrelation mit der Ernährung der Mutter: je höher die Kalorienzufuhr, umso eher wird es ein Junge.

In der Gruppe der Frauen mit der höchsten Kalorienzufuhr waren 56 Prozent der Neugeborenen Jungen. Die Frauen, die am wenigsten Kalorien zu sich nahmen, brachten hingegen nur zu 45 Prozent Jungen zur Welt.

https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/geschlecht-und-ernaehrung-muesli-macht-maenner-1.210120

Ein einziges Chromosom sorgt dafür, ob ein Mädchen oder ein Junge zur Welt kommt. Danach wird es mit dem Geschlecht kompliziert. Und manche Neugeborene sind weder eindeutig männlich noch weiblich.

"Was ist es?" So lautet häufig die erste Frage im Kreißsaal. Das Geschlecht ist ein fundamentaler Kern unserer Persönlichkeit, den die meisten vom Kindesalter an als naturgegeben und unveränderlich empfinden. Eng verknüpft damit sind Stereotypen: Männer gelten unter anderem als stark und geltungsbewusst, Frauen als fürsorglich und mitteilsam. Auch wenn in der Realität viele Mädchen ebenso gut in Mathematik abschneiden wie Jungen - und sich Väter oft ebenso hingebungsvoll um ihre Kinder kümmern, wie es die Mütter tun.

Erst in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts kam mit dem Feminismus die Erkenntnis, dass die Rollenverteilung von Männern und Frauen keineswegs so naturgegeben ist, wie seit Jahrhunderten angenommen. Das ging hin bis zu der Meinung, dass allein ein Penis oder eine Vagina und die entsprechende Erziehung einen Menschen zu Mann oder Frau machen. Seit den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts lernen die Wissenschaftler zunehmend, dass Geschlechtshormone schon im ungeborenen Kind wirken und die Entwicklung des Gehirns beeinflussen. Ob Verhaltensweisen, die als typisch männlich oder weiblich wahrgenommen werden, angeboren sind oder erlernt werden, sorgt noch immer für Diskussionen unter Wissenschaftlern. Sicherlich spielen viele Faktoren eine Rolle, die sich gegenseitig beeinflussen: Gene, Erziehung und die Erwartungen der Gesellschaft formen in einem sehr komplizierten Zusammenspiel Männer und Frauen.

    JanRuRhe  26.09.2021, 08:05

    Schön erklärt

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    Wenn das ginge, gäbs in manchen Gegenden von Indien keine Frauen mehr. Auch in manchen Nordafrikanischen Gegenden sind Eltern von Söhnen höher angesehen als die von Töchtern. Man sagt es im Ruhrgebiet manchen Türken nach, dass Mädchen in deren Augen weniger Wert sind als Jungen. Meine Bekannten türkischstämmigen Leute sehen das nicht so, daher kann ich das nicht selbst bestätigen