Ist Krav Maga perfekt für Selbstverteidigung?

6 Antworten

Beschreib doch mal deine Bedrohungssituation. Denn wenn du mit einer Waffe bedroht wirst, nützt dir ALLES für den Nahkampf nicht eben sehr viel. Dann ist es unerheblich, ob Kravmaga effektiv wäre oder nicht.

Woher ich das weiß:Hobby – betreibe seit bald 30 Jahren Aikido; 4. Dan-Grad
RechtsKonserv 
Fragesteller
 09.03.2024, 16:31

Selbstverteidigung ist ja nur da um eine Person schnellstmöglich so lange unschädlich zu machen das man abhauen kann.

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RechtsKonserv 
Fragesteller
 09.03.2024, 17:20
@tenno5034

Ich will keine Selbstverteidigung lernen weil ich unmittelbar in Gefahr bin. Man versichert das Auto ja auch nicht erst nach dem Unfall.

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tenno5034  10.03.2024, 04:19
@RechtsKonserv

Herrgott! Über irgend eine Form von Bedrohung hast du dir doch gewiss Gedanken gemacht, denn du schreibst

...nicht unmittelbar in Gefahr...

Aber mittelbar? Rempelei? Aktive Schlägerei? Messerstecherei? Schiesserei?

Dein Vergleich mit der Autoversicherung hinkt übrigens. Man versichet sich ja genau gegen antizipierte Formen der Fahrzeugbeschädigung. Was antizipierst du?

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Ein System ist immer nur so gut, wie der Lehrer, der Schüler und die Situation.

  • Welches System ist theoretisch besser geeignet? Generell ist es so: Wenn es traditionell ist (z.B. Judo, Karate, Aikido, Ninjutsu-artige wie Bujinkan und Genbukan, Wing Chun, Tae Kwon Do...) erlernst du schulbuchmäßig relativ unhandliche Techniken, die damals, mit einer Samurai-Rüstung, relativ gut gewesen sein mögen, aber in den heutigen Situationen kaum mehr nützen. Ein guter Trainer kann aber beides vermitteln, die schulbuchmäßige Technik, dass man in jedem Dojo gemäß seiner Graduierung akzeptiert wird, sowie angepasste Techniken, die auch in der heutigen Selbstverteidigung funktionieren. Die Lernkurve ist dann aber verdammt flach. Junge Systeme können gut sein, da sie eine Mixtur aus verschiedenen traditionellen und modernen Systemen darstellen, die angepasst auf die heutige Zeit sind. Krav Maga und Systema sind etabliert und anerkannt, bei anderen Systemen muss man drauf achten, nicht auf ein "Bullshido" hereinzufallen, weil sich jemand was ausgedacht hat, weil er in anderen Systemen in Ungnade gefallen ist. Generell ist Krav Maga oder Systema für ein schnelles Erlernen von Verteidigungstechniken besser, als beispielsweise Bujinkan oder Aikido, aber gut unterrichtetes Bujinkan ist halt immer noch besser, als schlecht unterrichtetes Krav Maga.
  • Was ist mit waffenlosem Kampf? Generell sollte man hier, mit Schutzkleidung natürlich, Vollkontakt trainieren und zwar sowohl für Schläge und Tritte, für stehendes Ringen und für Bodenkampf - ist bei Krav Maga gegeben, kann man aber auch beim Aikido oder Bujinkan machen (alles drin, alles dran - aber die Frage ist, ob man bei traditionellen Systemen eher im Schongang und Schulbuch trainiert oder wirklich mal Vollkontakt-Sparring/Randori macht). Hauptsache schön fest drauf auf den gut gepolsterten Trainingspartner, nur so lernt man es für den Ernstfall. Sehe ich am ehesten bei Krav Maga, Systema oder MMA.
  • Was ist mit Entwaffnung? Weil da ja immer drauf rumgeritten wird... Ja, Entwaffnungstechniken werden in Krav Maga unterrichtet, aber nein, sie steigern deine Überlebenschancen nicht von 0 auf 100% - sondern eher maximal von 0 auf 5% - aber das ist besser, als nichts, wenn die üblichen Tipps wie "Wenn er dein Handy will, gib ihm dein Handy" nichts nützen und das einzige Ziel des bösen Gegenüber eine Metzelei ist.

Wenn du also bei dir in der Nähe Krav Maga und/oder Systema findest, mach ein Probetraining. Mit den Systemen machst du definitiv für das Ziel Verteidigung nichts falsch, kannst nur hoffen, dass auch gut unterrichtet wird. Wenn du mehreres zur Auswahl hast, mach mehrere Probetrainings, vergleiche und mach das, wo du dich am wohlsten fühlst.

 Krav Maga ist derzeit eine Art von "Hype", aber man hat "das Rad nicht neu erfunden".
Jede Art von Kampfsport ist gut, man muss sie nur erlernen.

Kempo ist effektiv, Kickboxen wie Karate. Es hängt nur davon ab, was dem Nutzer mehr liegt.

Woher ich das weiß:Hobby – Braungurt in 2 und Blaugurt in 1 Stilrichtung

Es ist ein hartnäckiger Irrtum, dass man in der Selbstverteidigung gut kämpfen können muss, denn die Techniken im echten Kampf haben nur ein Ziel:

Platz schaffen bzw den Gegner kurzfristig ausschalten

Daraufhin kann man dann fliehen, festnehmen, Waffen und Hilfsmittel ziehen usw.

Das ist auch der Grund, warum bei der Polizei oder Bundeswehr grundsätzlich kein Kampfsport intensiv geübt wird. Auch die Vollzugtechniken gehen in diese Richtung und haben nichts mit Kampfsport in irgendeiner Weise zu tun.

Selbstverteidigung ist viel mehr als Kampfsport. Deswegen bringt auch reiner Kampfsport allekn nichts für die Selbstverteidigung. Legentlich die Grundlagen sind unerlässlich. Hier empfiehlt sich Jiu-Jitsu und Ringen für die Vollziehung, Pankration, MMA und ähnliches für die Flucht.

Krav maga ist in der Theorie ganz nett, aber praktisch meistens überteuerter Quatsch. Entwaffnungen kannst du zu 99% vergessen, die meisten Techniken sind zu komplex, Hebel funktionieren oft nur bedingt und unerwartet Kämpfen unter Adrenalin wird auch nur selten geübt. Auch das Klischee, das KM im Millitär verwendet wird, ist falsch, da diese Version stark angepasst wird und man nicht in einem normalen KS-Studio lernt.

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Woher ich das weiß:Hobby – Verschiedene KS-Arten von Fechten bis MMA

Mit Boxen, Thaiboxen oder MMA kommt man weiter

Die meisten Krav Maga Schulen sind witzlos, man lernt viel Bullshit der so nicht funktioniert, oftmals kein oder kaum Sparring, oft extrem überteuert

Da kommt man mit Boxen oder MMA deutlich weiter

RechtsKonserv 
Fragesteller
 09.03.2024, 15:01

Danke. Dachte Krav Maga wäre viel krasser weil es ja von vielen Spezialeinheiten benutzt wird.

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Henny97  09.03.2024, 15:04
@RechtsKonserv

Ja, nur lernt man in Deutschland nicht die Form, die das Israelische Militär nutzt, sondern ne abgespeckte Version

Man lernt hier oftmals Pistolenabwehr (was völliger Quatsch ist, da A kaum jemand mit ner Knarre in Deutschland rumläuft und B das so nicht funktioniert), Augenstiche (viel Spaß das hinzubekommen wenn jemand auf dich zustürmt ohne dir die Finger zu brechen oder überhaupt zu treffen) und am Ende des Trainings übt man dann oft die erlernten Sachen an einem Typen im Ganzkörperschutzkostüm auf den man dann (ohne große Gegenwehr von ihm) eindrescht

Da ist Boxen oder MMA deutlich besser, weil man hier realistische Sachen lernt, man auch gut einstecken muss und auf Ziele schlägt die auch zurückschlagen

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