Zuerst Krav Maga dann Kung Fu?

2 Antworten

Auf der Webseite von Shaolin Wahnam Wien gibt es ein paar Artikel von denen ich denke dass sie dir weiterhelfen können eine Lösung zu finden.

Ich persönliche rate niemals dazu, parallel zu trainieren.

Grundlage ist, dass praktisch alle Stile darauf basieren, dass die Bewegungsmuster und Techniken verinnerlicht werden, bis sie ins "Körpergedächtnis" übergehen und selbst unter Belastung instinktiv und ohne Nachzudenken angewandt werden können.

Wenn du jetzt Stile mit unterschiedlichen Grundgedanken trainierst, wird dieses Konzept dadurch gestört, weil sich die Prinzipien widersprechen.

Trainer von Stil A sagt dir dann "Deine Beine sind zu gebeugt, deine Arme zu hoch" - während Trainer von Stil B sagt "Deine Beine sind zu gestreckt, deine Arme zu tief"

So wird das nicht ganzes und nichts halbes.

Man sollte also zumindest einen Stil wirklich einigermaßen beherrschen, bevor man sich daran macht, einen zweiten zu erlernen.

Später, wenn du dein halbes Leben schon Stil A trainiert hast, kannst du ja vielleicht zur Ergänzung mal über Stil B nachdenken - aber ein paar Jahre Training reichen nicht

Zum Thema Selbstverteidigung

Entscheidend ist weniger der Stil, sondern deine mentale Stärke. Wer im Ernstfall in Panik gerät, dem helfen auch die 108 geheimen Techniken der Shaolin nicht.

Deshalb ist dieses Training des Körpergedächtnisses ("muscle memory") auch von solcher Bedeutung - unter Stress kann man nicht erwarten, klar zu denken.

Außerdem muss der Stil dir liegen - wenn du etwa eine zurückhaltende Person bist, einen sehr aggressiven Stil lernst und dann im Ernstfall dann Hemmungen hast, die Technik voll durchzuziehen - dann hast du wohl Pech gehabt.

Achte also weniger auf Versprechen und Prädikate wie "militärische SV", sondern schaue in Probetrainings, welcher Stil dir liegt - und bleibe dann dabei.

Viel Erfolg. :-)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 40 Jahren Training des Aikido.