WingChun - Gut oder schlecht?

8 Antworten

Was ist dumm daran einen Konflikt zu vermeiden? Auf der Strasse kannst du keinen Gürtel holen. 

Aber das nur vorneweg, ich beantworte jetzt natürlich auch deine Frage. Grundsätzlich ist es immer besser eine Kampfkunst zu beherrschen als keine zu beherrschen. Wenn es dir nur um dieses Strassending geht, dann würde ich zu sowas wie Krav Maga empfehlen. Da lernt man schnell, es ist effektive und da es enorm populär ist findest du haufenweise Stellen wo du es lernen kannst. Denn auch das ist ein Problem. Ich lebe in einer Grossstadt, aber WingChun kann man hier nicht lernen. 

Wieviel Zeit willst du investieren und was ist dein Ziel? Wenn du Wettkämfe machen willst, dann bringt es natürlich nix Systema oder Krav Maga zu erlernen. Wenn es dir um den Strassenkampf geht und du willst wirklich Zeit investieren, dann empfehle ich Systema. Ob es besser als Krav Maga ist weiss ich nicht, aber es ist auf alle Fälle tiefgründiger. Da kommt es schonmal vor dass du 2 oder 3 Stunden im Gym Atemübungen machst. Es macht dich auf alle Fälle zum "kompletteren Strassenkämpfer" (ich habs unter Anführungszeichen gesetzt, denn der wahre Champ auf der Street ist der, der einen Kampf verhindern kann). 

Ansonsten gegen Chaoten die nicht wissen was sie machen ist prinzipiell alles effektiv. Boxen, Kickboxen, Judo usw. Aber ein Strassenkampf ist immer was anderes als Sparring im Gym. Ich habe schon gesehen dass Landesmeister in Kampfsportarten sich auf der Strasse von Leuten ausknocken liessen die keinen Kampfsport betreiben. 

Hey :) Zuerst einmal - ich kenne Wing Chun nicht. Allerdings kann ich dir Kung Fu nur wärmstens ans Herz legen, das habe ich fünf Jahre lang gemacht, bis es dann zu stressig wegen der Schule wurde und ich gezwungenermaßen aufhören musste...man merkt auch wirklich, dass man ausdauernder und fitter wird. Zwar ist Kung Fu eher weniger eine Selbstverteidigungshilfe, aber man könnte sich wirklich auch mit dem Erlernten verteidigen, glaub mir. Was auch positiv ist - ich wohne in Berlin, von daher ist auch der Shaolin Tempel Deutschland (so heißt der) in Berlin. :) Was man noch dazu sagen sollte ist, dass dieser Tempel der erste in Deutschland eröffnete Ableger des Shaolin Tempels in China ist.
Du kannst dich ja mal darüber informieren oder noch was fragen, falls noch Fragen offen geblieben sein sollten. :)
Zoe

Ich selber betreibe Wing Tsun bei der EWTO. Grundsätzlich glaube ich damit gut beraten zu sein denn dort lernt man direkt auf alle Möglichkeiten eines Angriffs zu reagieren speziell auch auf die Straße, Disco etc bezogen und für mich als Frau auch praktisch die Größe . Das heißt du bekommst ein gutes Handwerkzeug in die Hand gelegt es liegt jedoch an dir was du daraus machst. Wie effektiv du auch Zuhause trainierst. Denn machen wir uns nichts vor nur durch eine Kampfsport oder - Kunst Technik wird der Waschlappen nicht zum Brocken. Mache das was dir liegt probiere aus was und wo es dir am besten Gefällt und mache das dann lernt man auch gut. Fakt ist beim WT sollte man sich später einen Trainingspartner suchen mit dem man realistisch Trainieren kann denn WT ist eine Kampfkunst und kein Kampfsport somit bleiben die für Kampfsport übliche vergleichskämpfe aus. Jeder Kampfstil ist nur so gut wie der der ihn ausführt.

Es gibt keine "beste Kampfkunst". Entscheidend ist stets der Mann oder die Frau, der/die die Kampfkunst ausübt.

Fragen wie "was ist das beste Wing ..un.." arten erfahrungsgemäß sehr schnell aus, denn es gibt etliche, miteinander teils extrem konkurrierende Verbände - und noch schlimmer wird das dann, wenn es um konkrete Schulen geht.

Für die praktische Anwendung würde ich sagen, dass man beim ...ing ...un nach etwa drei Jahren regelmäßigen und ernsthaften Trainings, mindestens zweimal die Woche, so ganz langsam erste Ansätze zu selbstverteidigenden Maßnahmen erlernt hat.  Gilt ebenso auch für andere Stile. Auch wenn es  Stile gibt, die schnelle Fortschritte versprechen, die Realität sieht anders aus. Ohne jahrelanges Training bringt dir selbst die tollste und effektivste Stilrichtung nichts.

Ich selbst betreibe Kampfsport/Kampfkunst seit etwa vierzig Jahren. Wenn mir in der Nacht auf dunkler Straße finstere Gesellen entgegenkommen, wechseln meist die finsteren Gesellen  die Straßenseite. Sicher die beste Art der "Selbstverteidigung" - wenn eventuelle Täter von sich aus weg gehen. Wenn mir aber eine grölende, aggressive Meute oder ein aggressiver Krawallo begegnet, dann weiche ich aus, wechsele die Straßenseite oder gehe weg.

Mein Rat für dich: schaue dich in deiner Gegend mal nach den vorhandenen Kampfsport/Kampfkunst-Vereinen um und mache dann bei allen mal beim Probetraining mit. Da, wo es dir am besten gefällt, da bleibe dann. Egal, was für ein Stil das ist. Denn entscheidend ist, dass du über Jahre hinweg trainierst, was du nur dann tun wirst, wenn du in einem Club trainierst, wo es dir auch gefällt.

Ich habe nur mal zu reinschauen über ein Semester einen WingChun Kurs gemacht und kann sagen, dass man schneller vorankommt als im Takwondo oder Karate. Für die Straße ist es meiner Meinung nach nicht zu unterschätzen.

Ich habe auch am längsten Thai Boxen gemacht und viele andere Kampfsportarten/Kampfkünste ausprobiert. Zwar haben Boxer und co. deutlich mehr Kampferfahrung (durch Sparring usw.), du wirst beim WingChun nicht direkt realistisch kämpfen. Dafür ist WC nicht auf Fairness, sondern Selbstverteidigung ausgerichtet. In die Augen stechen und in die Kehle schlagen wird also auch behandelt (natürlich nur für den Notfall). Deswegen würde ich sagen, dass es durchaus, vielleicht mit ein bisschen Boxgrundlagen kombiniert, gut für den Straßenkampf sein kann.