Hab viel negatives über Krav Maga gehört?

8 Antworten

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Theoretisch erfüllt Krav Maga die meisten Anforderungen an ein effektives Kampfsystem. Es kombiniert Striking und Grappling und hat relativ wenige Regeln.

Es gibt drei Gründe für den schlechten Ruf des Krav Magas:

1. Die Umsetzung: Der Name "Krav Maga" wurde so gehyped dass wirklich jeder angefangen hat es anzubieten und dass Trainerlizenzen nach Wochenendkursen rausgeballert wurden. Dadurch sind völlig unfähige Trainer im Krav Maga leider eher die Regel als die Ausnahme. Außerdem erhebt Krav Maga den Anspruch des größtmöglichen Realismus da es "für den Ernstfall" gemacht ist und angeblich auf Regeln verzichtet. In der Praxis kommt dabei allerdings raus das es sehr wohl Regeln im Training gibt (sonst würde ja jeder schwer verletzt daraus kommen) und aufgrund der fehlenden Turnierkämpfe auch kein Pressure Test stattfindet. Im Prinzip bekommst du also MMA in schlechter.

Alles was Krav Maga von echtem Kampfsport unterscheidet ist für echte Kampfsituationen nicht ansatzweise nützlich genug um die Nachteile auszugleichen.

2. In Vergleichskämpfen schlagen sich Krav Maga Anwender deutlich schlechter als fast jede andere Disziplin wenn man Aikido, Shotokan oder Wing Chun mal außen vor lässt. Ganz einfach wegen der fehlenden Pressure Tests.

3. Krav Maga ist unglaublich overrated. Trotz der Tatsache dass es eben nicht viel mehr als ein rudimentäres Konzept ist, dass bis heute so gut wie keine Nachweise für seinen angeblich herausragenden Nutzen bringen konnte, überschätzen Praktizierende und Laien den Kampfstil maßlos. Und dass steht niemandem gut.

Krav Maga ist fürs Militär entwickelt worden. Das heißt aber nicht dass es besonders tödlich ist, sondern einfach dass es unglaublich simpel ist. Das macht es aber nicht effektiver sondern nur einfacher zu lernen. Was beim Militär durchaus Sinn macht, denn in Zeiten von Sturmgewehren, Panzern und Drohnen, wäre es Zeitverschwendung wenn Soldaten umfassenden Nahkampf trainieren würden.

Würde aber ein Krav Maga Experte auf einen Leistungssportler aus dem MMA, Sambo, Judo ,Muay Thai, Kickboxen usw. kämpfen, würde er den Kürzeren ziehen. Ob ein Schiedsrichter anwesend ist oder nicht ist dabei unerheblich.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Überlebender einer Messerattacke (ohne geschnitten zu werden
Tanawat  27.05.2023, 22:01

Exakt auf den Punkt gebracht. Bestes Beispiel hier ist Moti Hörenstein ein Krav Maga Experte der ins MMA gegangen ist und gekämpft hat. Wie das ausging kann man sich vorstellen. Generell werden in Perioden immer bestimmte Kampfsportarten/-systeme nur weil sie im Trend liegen maßlos überschätzt.

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Wofür soll es etwas bringen?

Es handelt sich um eine effektive Form der Selbstverteidigung, es stellt sich u.a. die Frage, welchen Nutzen man daraus ziehen will.

Zudem ist es davon abhängig, wie es gelehrt und wie es ausgeübt wird.

Nicht jeder ist diesem zugetan, das sollte klar sein. Wunder kann man kaum erwarten.

Wie bei so Vielen ist auch hier stetiges Training ein Schlüssel zum Erfolg.

Die einem schwören drauf, die anderen sagen es ist Mist. Was nun stimmt, keine Ahnung, da ich es nie selbst trainiert habe kann ich dazu nichts sicheres sagen.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich trainiere seit 10 Jahren verschiedene Kampfsportarten

Ist halt ne kampfkunst und kein kampfsport, beide kämpfer sind regelkonform,bringt also kaum etwas im ernsthaften zweikampf