Ist die AfD gegen Nazis?

12 Antworten

Einige Landesverbände sind komplett durchdrungen von Mitgliedern, die neonazistzisch eingestellt sind.
Die Bundes-AfD behauptet nach außen gerne, keine Sympathie zu Rechtsextremisten zu hegen und gegen Rechtsextremismus zu sein. Sie gibt sich sogar empört, dass man ihr vorwirft, extremistisch zu sein und schlüpft dann immer ganz schnell in eine Opferrolle, weil sie ja von den bösen bösen Eliten und Medien illegitim angegriffen wird (im Prinzip das Hexenjagd-Motiv von Trump). Gleichzeitig schafft die AfD es seit etwa 10 Jahren nicht, eine klare Haltung gegen Extremisten einzunehmen und sich in der Partei von jenen zu trennen, die offen faschistisches Gedankengut propagieren. Im Laufe der Jahre haben unzählige, gemäßigtere Mitglieder die Partei auch verlassen, weil sie gemerkt haben, dass jegliche Versuche, gegen den Extremismus in der Partei vorzugehen nicht nur scheitern, sondern sogar von vielen aktiv sabotiert werden. Die Historie von Austritten ist lang.

Realistisch gesehen kann man also sagen dass die AfD zumindest keine moralischen Gewissensbisse aufgrund ihrer aktiven Zusammenarbeit mit Neonazis hat.

Meine persönliche Einschätzung: diverse Studien zeigen, dass der Anteil von Menschen mit manifest rechtsextremen Weltbild gestiegen ist - viele sehen in der AfD einen Grund dafür. Das ist eine Anzahl an Menschen, die hoch genug ist, um politisch Einfluss zu üben. Nimmt man noch Menschen dazu, die tendenziell extremistischen Aussagen zustimmen, wird es noch schlimmer. Die AfD würde je nach Schätzung bis zu 50% ihrer Stimmen verlieren, wenn sie sich klar und eindeutig von Rechtsextremisten abgrenzt. Die AfD arbeitet meiner Einschätzung nach also lieber mit Neonazis zusammen, um einen Platz in Regierungen bekommen zu können, als sich von jenen zu trennen und eine weitere Partei zu werden, die um die 10% rumtümpelt. Sie lässt sich also bewusst und gewollt von Extremisten wählen und versucht auch diese als Wählerschaft zu gewinnen (viele davon sind ehemalige Nicht-Wähler, die die AfD mobilisiert hat) aus reiner Machtgier. Die AfD gibt sich gerne als Gegenpol zu den etablierten Parteien, benimmt sich aber längst so als wäre sie eine davon.

In einigen Landeverbänden sieht das noch anders aus, da ist sogar gewollt, als Oppositionspartei im Landtag zu sitzen. Nicht alle streben nach einem Regierungsposten. Die Bundes-AfD aber ganz eindeutig schon.

Wie ist deren Haltung gegenüber den Neonazis und den Nazis allgemein?

Ihre Haltung zu den Nazis ist dieselbe wie zu ihrem Spiegelbild.

Die AfD sieht Neonazis in Deutschland als eher unbedeutendes Randphänomen an.

Besonders im Osten profitiert die AfD von der braunen Soße. Die AfD wird dort nicht trotz des Faschisten Höcke gewählt, sondern wegen ihm.

Die NSDAP und vergleichbare Nachfolge-Organisationen sind seit Jahrzehnten verboten und würden entschieden vom gesamten Polit-Establishment bekämpft und verboten werden.

Das Establishment giert massiv danach, der AfD nationalsozialistisches Engagement anhängen zu können, aber das ist bisher nie gelungen.

Wenn man der Meinung ist, dass Deutschland nicht die gesamte Welt aufnehmen und durchversorgen kann, dann ist das nicht im geringsten "Hitler", sondern eine Binsenweisheit und legitime Denkweise.

rihahi3541 
Fragesteller
 30.10.2023, 10:41

Das ist keine Antwort auf meine Frage und hat das komplette Thema verfehlt.

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guitarbassman  30.10.2023, 10:58
aber das ist bisher nie gelungen.

... der Landesverband Thüringen gilt als manifest rechtsextrem. Es ist also sehr wohl gelungen. Die Bahn wäre also absolut frei für ein Parteienverbotsverfahren. Dass jenes noch nicht angestrengt wurde kann vielfältige Gründe haben.

Wenn man der Meinung ist, dass Deutschland nicht die gesamte Welt aufnehmen und durchversorgen kann, dann ist das nicht im geringsten "Hitler", sondern eine Binsenweisheit und legitime Denkweise.

Dann hat man aber auch noch ein Dutzend andere Wahlmöglichkeiten, welche nicht Rechtspopulismus zu ihrem Herzstück gemacht haben und entsprechend keine demokratiefeindliche Haltung vertreten. Die AfD ist nicht alternativlos, auch wenn sie das gerne behauptet.

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