Ist das nicht ein klarer Widerspruch in der Bibel?

16 Antworten

Nö, ist kein Widerspruch - fanden Volkszählungen alle 14 Jahre statt und weil August und Herodes quasi am Ende von Herodes Leben Feinde waren, wurde Israel ebenfalls so behandelt und viel strenger behandelt. Gerade deshalb fand die Volkszählung wohl auch statt.

Weiter ist es wohl die selbe Volkszählung, denn bei den Römern konnten Volkszählungen auch mal 40 Jahre dauern, wenn die Leute zum Beispiel nicht so gern mitmachten und wir erfahren aus der Bibel, dass die Juden nicht gerade beste Kumpels der Römer waren.

Weiter können allein die Vorbereitungen einer Volkszählung Jahre dauern, wenn sie halt schlecht durchgeführt werden oder es organisatorische Probleme in der Region gibt.

Anlässe gab es viele für Volkszählungen sowohl regionale als auch Reichsweite.

Auch spricht dafür, dass Lukas ansonsten ein zuverlässiger Historiker war und man daher nicht an ihm zweifeln muss.


BillyShears  20.01.2025, 10:10
fanden Volkszählungen alle 14 Jahre statt

Lk 2,2: Diese Einschreibung geschah als erste, als Quirinius Statthalter von Syrien war.

Apg 5,37: Nach diesem stand Judas der Galiläer auf, in den Tagen der Einschreibung

Der Autor des lukanischen Doppelwerks bezieht sich explizit auf die Steuereinschreibung 6 nChr.

DawahIslam 
Beitragsersteller
 19.01.2025, 21:03

Die Angaben die du machst wo sind die historischen quellen dafür ? Und ein klareren Widerspruch kann es nicht geben 😂 Immer alle schön reden.

zahlenguide  19.01.2025, 21:56
@DawahIslam

"Ab urbe condita" ein Werk von Titus Livius, auch Livy genannt, schrieb dieses Werk, in der er Volkszählungen erklärte, nach diesem Autor fanden allein steuerliche Volkszählungen alle fünf Jahre statt, was deine ganze Frage erübrigt. Dabei ging es nicht nur um Steuern sondern auch um die militärische Einberufung. Es gab Zensusbüros, wo sich alle Bürger melden mussten. Oft mussten sie sogar durchs ganze Reich wandern, wenn sie woanders wohnten. Für die Juden war dies normal, denn einmal im Jahr war es üblich nach Jerusalem zu wandern.

Tacitus beschreibt, wie Augustus und viele andere Kaiser Volkszählungen als Mittel der Kontrolle nutzten

die Gallische Volkszählung, die im Jahr 10. v. Christus begann, dauerte 40 Jahre lang

dann weiß man, dass eine Volkszählung in Israel, die erst 8 v. Christus beginnen sollte, erst 5 n. Christus wirklich ausgeführt wurde

In dem Buch "Schwer zu verstehen" steht dazu auf Seite 472:

___________

"Lukas 2,1 berichtet von dem Erlass des Kaiser Augustus, den ganzen »Erdkreis« (oikoumenē; darunter wurde »die Welt unter der Herrschaft von Rom« verstanden) zu zählen, um eine aktuelle Berechnungsgrundlage für die Steuern zu erhalten. In Vers 2 werden genauere Angaben über diese Volkszählung gemacht, zu deren Zweck Josef und Maria nach Bethlehem gingen, um als Nachkommen der bethlehemitischen Familie von König David die Formulare auszufüllen. 

Es war die erste Volkszählung, die Quirinius (oder »Cyrenius«) als Statthalter (oder zumindest stellvertretender Statthalter) von Syrien durchführte. Josephus erwähnt keine Volkszählung unter der Herrschaft Herodes’ des Großen (der 4 v.Chr. starb), sondern nur eine, die von »Cyrenius« (Altertümer 17.13.5) durchgeführt wurde, nachdem Herodes Archelaus 6 n.Chr. entthront wurde: 

»Cyrenius, ein Konsul, wurde vom Kaiser gesandt, um den Besitz der Menschen in Syrien zu versteuern und um das Haus von Archelaus zu verkaufen.« (Offensichtlich sollte der Palast des entmachteten Königs verkauft werden, und die Einnahmen aus diesem Verkauf sollten an die römische Regierung fallen.)

Wenn Lukas die Volkszählung auf 8 oder 7 v.Chr. datiert und Josephus auf 6 oder 7 n.Chr., besteht zwischen ihnen eine Abweichung von etwa vierzehn Jahren. Und da Saturninus (laut Tertullian in Contra Marcion 4.19) von 9 v.Chr. bis 6 v.Chr. Legat von Syrien war und Quintilius Varus von 7 v.Chr. bis 4 n.Chr. (man beachte die sich hier ergebende Überschneidung von einem Jahr!), dann wirft das Zweifel auf, ob Quirinius überhaupt jemals Statthalter von Syrien war. 

Zur Lösungsfindung sollte zunächst festgehalten werden, dass Lukas sagt, es wäre die »erste« Einschreibung unter Quirinius gewesen (hautē apographē

prōtē egeneto). Eine »erste« deutet natürlich eine zweite an, die zu einem späteren Zeitpunkt stattfand. Lukas war sich dieser zweiten Volkszählung durchaus bewusst, die Quirinius 7 n.Chr. durchführte und auf die Josephus in seinem Zitat anspielte. Wir wissen das, weil Lukas (der viel näher an dieser Zeit lebte als Josephus) auch Gamaliel zitiert, der vom Aufstand von Judas, dem Galiläer, »in den Tagen der Einschreibung« sprach (Apg 5,37). 

Die Römer neigten alle vierzehn Jahre zu einer Volkszählung, was bedeuten würde, dass 7 v.Chr. die erste und 7 n.Chr. die zweite durchgeführt wurde.

Aber war Quirinius (der von den Griechen Kyrēnius genannt wurde, weil dem attischen Alphabet ein Q fehlte oder weil dieser Prokonsul um 15 v.Chr. eigentlich ein erfolgreicher Statthalter von Kreta und Kyrene in Ägypten war) tatsächlich Statthalter von Syrien? 

Lukas’ Text lautet an dieser Stelle: hēgemoneuontostēs Syrias Kyrēniou (»als Quirinius Statthalter von Syrien war«). 

Er wird nicht direkt legatus genannt (der offizielle römische Titel für einen Statthalter einer ganzen Region), vielmehr wird hier das Partizip hēgemoneuontos verwendet, was für einen hēgemōn wie Pontius Pilatus (der als procurator procurator und nicht als und nicht als legatus eingestuft wurde) angemessen wäre.

Dem genauen offiziellen Status sollte nicht allzu viel Wert beigemessen werden. Aber wir wissen, dass Quirinius zwischen 12 v.Chr. und 2 v.Chr. an der systematischen Bekämpfung von Aufständischen in den Bergen von Pisidien beteiligt war (Tenney, Zondervan Pictorial Encyclopedia, Bd. 5, S. 6) und dass er deshalb in den letzten Regierungsjahren von Herodes dem Großen eine hochrangige militärische Position im Nahen Osten bekleidete.

Um Effizienz und unverzügliche Erledigung sicherzustellen, ist es durchaus möglich, dass Augustus Quirinius mit einer Volkszählung im Gebiet von Syrien betraute, direkt in der Übergangszeit zwischen dem Ende von Saturninus’ Verwalterschaft und dem Beginn von Varus’ Amtszeit im Jahr 7 v.Chr. Wohl aufgrund seiner kompetenten Durchführung der Volkszählung von 7 v.Chr. übertrug ihm Augustus später die Verantwortung für die Volkszählung von 7 n.Chr.

Dass säkulare Hinweise für eine allgemeine Volkszählung im ganzen Römischen Reich zu dieser Zeit fehlen, stellt kein ernsthaftes Problem dar. Kingsley Davis (Encyclopaedia Britannica, 14. Aufl age, Bd. 5, S. 168) erklärt: 

»Alle fünf Jahre zählten die Römer Bürger und deren Besitz, um ihre Steuerbelastung zu bestimmen. 5 v.Chr. wurde diese Praxis auf das ganze Römische Reich ausgeweitet.«"

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DAS IST EIN KLARER WIDERSPRUCH‼️

Nö, ist es nicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigener Glaube -- bin bibelgläubiger Christ

SurvivalRingen  21.01.2025, 11:09

Meine kritische Gegenfrage:

Sure 6,101 (Er ist) der Schöpfer der Himmel und der Erde in ihrer schönsten Form. Wie soll Er Kinder haben, wo Er doch keine Gefährtin hat und Er (sonst) alles erschaffen hat? Und Er weiß über alles Bescheid.

Demnach kann Allah also keine Kinder haben, weil Er keine Frau hat. Beschneidet das nicht Allahs Allmacht? Besonders kurios ist dabei, dass er zwar bei Maria fähig gewesen sein soll sie ohne Mann schwanger werden zu lassen, aber selber nicht ohne Partnerin Kinder haben kann.

Wie gehst du damit um?

Wie erklärt ihr euch den Wiederspruch ?

Es sind beides konstruierte Legenden. Jesus ist weder unter Herodes dem Großen geboren, noch zur Zeit der Steuereinschreibung, sondern im Zeitraum 3v bis 1 nChr (siehe Lk 3,1f+23). Unser Kalenderjahr ist daher ganz gut berechnet.

„Denn alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre

Die Schrift ist nützlich, richtig. Das gilt auch für die beiden konstruierten Geburtslegenden, sie sind "nütze zur Lehre". Denn es geht um die theologischen Schwerpunkte die diese Texte setzen. Man darf nur nicht den Fehler machen das "Schrift, von Gott eingegeben" bedeuten würde es wäre von Gott herabgesandt, wie der Koran behauptet.

Zum ersten bezieht sich die Aussage dass alle Schrift eingegeben wurde auf die Schriften des AT, da zur Zeit des Verfassers dieser Schrift das NT noch nicht geschrieben war.

Darüber steht auch geschrieben, dass man sich mit solchen Dingen nicht auseinandersetzen soll, Datum und Zeiten, da sie nur zu Streitereien führen und dass man die, die solches tun aus der Gemeinde ausschliessen soll.

Es geht in der Bibel nich um Daten und Tage.

Es geht um Leben und Beziehung.

Um Gemeinschaft, Frieden und gerechtigkeit.

Dazu auch um Liebe dem gutes Tun und das Rechte tun.

Was zielführend ist darin, darum sollte man sich bemühen.

Mehr nicht.


BillyShears  20.01.2025, 10:11
Zum ersten bezieht sich die Aussage dass alle Schrift eingegeben wurde auf die Schriften des AT

Wie Vers 15 zeigt, sogar auf die Septuaginta.

Da fällt mir gleich ein Zitat von Jesus ein:

Matthäus 22:29: "Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Ihr irrt, weil ihr die Schriften nicht kennt noch die Kraft Gottes;"

Schau mal was in Matthäus 2 Steht:

Matthäus 2:16: "Da ergrimmte Herodes sehr, als er sah, dass er von den Weisen hintergangen worden war; und er sandte hin und ließ alle Jungen töten, die in Bethlehem und in seinem ganzen Gebiet waren, von zwei Jahren und darunter, nach der Zeit, die er von den Weisen genau erforscht hatte."

Jesus war also ca. 2 Jahre alt, als die Weisen aus dem Morgenland kamen.

D h. Zwischen Lukas 2 und Matthäus 2 liegen ca. 2 Jahre. In dieser Zeit kann sich vieles verändern.


BillyShears  20.01.2025, 10:12
Jesus war also ca. 2 Jahre alt

Wieso?

Jehukal  20.01.2025, 20:17
@BillyShears

In Lukas 2 wird erwähnt, dass Maria und Josef keine Herberge gefunden haben.

In Matthäus 2 kommen die Weisen aus dem Morgenland in ein Haus. Also kamen sie später.

Wann ungefähr?

von zwei Jahren und darunter, nach der Zeit, die er von den Weisen genau erforscht hatte.

Die zwei Jahre werden nicht umsonst erwähnt.

Jehukal  20.01.2025, 22:08
@BillyShears

Ähm, in Mt 2,1 gibt es keine genaue Zeitangabe. Jesus war bereits geboren und Herodes war in seinem Amt.

Das eine schließt also das Andere nicht aus.

BillyShears  21.01.2025, 09:11
@Jehukal

Also kamen die Sterndeuter gar nicht wegen der Geburt Jesu? Okay..

Jehukal  21.01.2025, 10:57
@BillyShears

Sagen wir es einmal so: Es kommt darauf an, welchen Quellen man vertraut.

Waren es 3 Weise, oder mehr? Woher kommen Ochse und Esel? War es ein Stern, oder ein Engel wo den Weisen erschien ist und ihnen den Weg zeigte. usw.

Jehukal  21.01.2025, 16:17
@BillyShears

Lassen wir es einfach gut sein. Das Thema ist nicht so wichtig. 😉