Hast du schon einmal ein herrenloses Tier gefunden?Wie hast du dich verhalten?Was hast du unternommen & wie ging die Geschichte aus?

18 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Tatsächlich, ja.

Damals waren wir - ich, meine Mutter und mein Erzeuger (noch vor der Scheidung) -, wie so oft, bei meinen Großeltern väterlicherseits zu Besuch. Damals, als wir noch Kontakt zu ihnen pflegten. Ich müsste da zwischen 7 und 9 Jahre jung gewesen sein.

Da erzählten die Eltern meines Erzeugers uns also eines Tages, bei ihnen im Garten würde ein Kater herumstreunern. Ganz genau weiß ich es nicht mehr, doch es endete dann damit, dass meine Mutter, mein Erzeuger und ich den Kater bei uns aufnahmen - Nicht zuletzt, da ich da eine kleine Katzenphase hatte und unbedingt selber eine haben wollte. (Und meine Großeltern hatten damals selber eine Katze, Minka, und wüssten nicht, wie die sich vertragen würden.)

Soweit ich weiß, hatte er kein Halsband. Ob er gechipt war, weiß ich nicht. Ich habe auch absolut keine Ahnung, ob die vorher in der Nachbarschaft nachgefragt hatten ... Ich gehe mal davon aus, weil sonst wäre das schon echt gemein gewesen.

Na ja, wir nahmen ihn also auf und ich nannte ihn Findus (aus Pettersson und Findus).

Einmal mussten wir sogar mit ihm umziehen. (Im selben Dorf, nur halt circa 15 Minuten Fußweg weiter oben.) Irgendetwas passierte dann mal, während dem Umzug oder kurz danach oder wann auch immer, dass Findus draußen war und ich irgendwie versucht hatte, ihn mit Katzenfutter etc. wieder reinzulocken ... Ja, ich weiß auch nicht mehr, warum, wie es dazu kam. Nur, dass ich das getan habe und dass es ziemlich lange gedauert hatte. (Anmerkung: Das alles ist schon über 17 Jahre her.)

Viel kann ich nicht über Findus direkt sagen. Außer, dass er ein träger, "fauler" Kater war. Wahrscheinlich auch älter, wahrscheinlich war es etwas anderes. Keine Ahnung.

Es war dann ungefähr 2 Jahre später, glaube ich. (Mittlerweile hatten sich meine Eltern auch geschieden.) Ich war erkältet und meine Mutter ging zur Apotheke, um mir etwas gegen meine Erkältung zu holen. Also war ich solange alleine in der Wohnung. Ich hatte nichts gemacht, bzw. war nur am PC oder so, soweit ich weiß (aka. mich einschätze) und hatte gar nicht so sehr auf Findus geachtet.

Meine Mutter kommt also wieder zurück und während sie die Wohnungstür aufmachen will, bemerkt sie, dass da etwas vor ihr (der Wohnungstür, auf der Innenseite) liegt. Sie fragte, ob ich mich an die Tür anlehnen würde. Doch ich war noch in meinem Zimmer. Also ging ich in den Flur und da sah ich ihn liegen. Findus. Vor unserer Wohnungstür.

Ich schob ihn vorsichtig beiseite und wir brachten ihn dann erstmal ins Schlafzimmer. Er bewegte sich nicht. Er war regungslos. Da musste ich sogar wirklich ziemlich weinen, denn sein Tod hatte mich in dem Moment sehr mitgenommen.

Bis heute habe ich keine Ahnung, ob das unser Fehler war oder ein Fall von Altersschwäche war oder ... was auch immer es war. Ich weiß nur, dass wir definitiv nicht bereit für ihn waren. Das war eben eine sehr spontane Entscheidung damals. Da haben wir uns zu viel vorgenommen. Selbst, wenn er nicht an dem Tag gestorben wäre. (Ich glaube, insgesamt war er circa 3-4 Jahre bei uns.)

Heute würden wir dass definitiv nicht nochmal tun. Mit gar keinem Haustier. Wir hätten ihn wahrscheinlich im Tierheim abgeben sollen oder irgendwie so.

Ich will mir nicht vorstellen, wie das ist, wenn man sein geliebtes Haustier verliert und es einfach nicht findet. Auch nach Jahren nicht. Und man nicht weiß, was mit besagtem Haustier passiert ist. ... Je länger ich darüber nachdenke, desto schuldiger fühle ich mich.

PS: Ich weiß noch nicht einmal, ob er wirklich ein Kater war. Vielleicht war er eine Katze. Wusste irgendjemand von uns das? Keinen blassen Dunst. Es könnte auch sehr gut möglich sein, dass "Er" in Wahrheit eine "Sie" war und ich ihn lediglich Findus genannt habe, weil ich damals ein kleiner Pettersson-und-Findus-Fan war.


DaLiLeoMishu 
Beitragsersteller
 30.08.2025, 21:32

Ich bin schwer beeindruckt von deiner Geschichte, auch von deiner Art zu schreiben und deiner Ehrlichkeit. Ein für mich sehr wertvoller Beitrag. Vielen Dank. 🙏❤️

so viele „herrenlose“ Tiere gibt es in Deutschland nicht.

aber ich hab schon öfters zum Beispiel irgendwelche Hunde aufgeklaubt die alleine unterwegs waren. Aber meist sind die nicht herrenlos, sondern gehören irgend irgendjemand.

freilaufende Katzen lass ich in der Regel in Ruhe. Es sei denn, sie sind verletzt oder sehen komplett unterernährt und verwahrlost aus.

Wenn ich hier jeden Freigänger einfangen würde, hätte ich viel zu tun😊

Wenn ich wirklich mal ein Tier einfange gehe ich damit zum Tierarzt und lass halt schauen, ob es einen Chip hat und ob der Besitzer ermittelt werden kann.

Wenn nicht, wird das Tier als Fundtier bei Polizei und Tierheim gemeldet. Entweder bringe ich es direkt ins Tierheim oder ich behalte es nach Absprache - eben mit der Polizei oder dem Tierheim - ein paar Tage bei mir und warte, ob sich der Besitzer meldet.

Am Fundort kann man vielleicht noch ein paar Zettel aufhängen.


DaLiLeoMishu 
Beitragsersteller
 30.08.2025, 09:49

Danke für deinen wichtigen Beitrag. 🙏😊
Ich sehe, du bist echt versiert im Umgang mit Fundtieren. 👍

Vor kurzem hatte ich einen Kater aufgenommen. Er sah ganz fit aus und war auch sehr zutraulich, ich hatte ihn auch nur zu mir genommen, da er im Hausflur (7.Etage) saß und ich dachte dass er einem meiner Nachbarn gehört. Ich habe einen Aushang ins Treppenhaus gehängt und ihn beim Tierheim gemeldet. Gechipt war der süße leider nicht und da sich nach drei Tagen keiner gemeldet hat und auch in der Umgebung keine Aushänge waren und bei Tasso ebenfalls nichts gemeldet war, haben wir ihn dann im Tierheim abgegeben (bei recht unhöflichem Personal, trotz voriger Anmeldung), nur um dann just an diesem Tag einen Zettel an meiner Tür zu finden, vom Besitzer 🤦‍♀️

Die haben erst an diesem Tag due Suche begonnen gehabt und wurden von meiner Machbarin angesprochen, die dachte dass die Katze eventuell bei mir sein könnte, was ja perfekt geraten war 😂

Als ich dann die Nummer vom Brief anrief wurde mir mitgeteilt dass der Kater schon wieder Zuhause ist, da die Besitzer auch die Tierheime abtelefonierten.

Es handelte sich bei dem Kater um einen Freigänger der, weshalb auch immer, einfach nicht gechippt und auch nicht bei Tasso gemeldet war 🤷‍♀️


DaLiLeoMishu 
Beitragsersteller
 30.08.2025, 09:31

Anhand deiner Geschichte sieht man wie immens wichtig es ist die Tiere im Tierheim abzugeben, oder intensiv in der Nachbarschaft und/oder im Internet zu suchen.

Auch versteht man nun das Gesetz der Fundunterschlagung besser, denn es kann immer sein, dass es Haltende gibt.

DaLiLeoMishu 
Beitragsersteller
 30.08.2025, 09:47
@Alsiel

Mein Kommentar sollte deinen positiv bestärken. Die Botschaft zwischen den Zeilen ist: hey, klasse, wirklich toll gemacht. 👍

Alsiel  30.08.2025, 09:48
@DaLiLeoMishu

Dann habe ich es falsch aufgenommen, Entschuldige 🙇‍♀️

Ja, auf einem Spaziergang haben wir Mal einen golden Retriever gefunden. Er hatte am Halsband eine Marke mit einer Telefonnummer, haben dann angerufen und die Besitzer haben ihn abgeholt. Er ist wohl abgehauen, um einer läufigen Hündin zu folgen. War eine schöne halbe Stunde mit ihm :)


DaLiLeoMishu 
Beitragsersteller
 30.08.2025, 09:29

Vielen lieben Dank für den Einblick. 🙏😊
Ja, es ist ein wundervolles Gefühl ein Tier "zu retten" und auch mitzuerleben, wie glücklich die Haltenden sind.

Ja eine Katze angefahren auf der Straße was mich erst mal gut was kostete da sie mit op etc wieder gut leben konnte.
war Nachbarort ich hatte Tierheim Fressnapf Freunde Facebook wo das Tier mit Bild und Kontakt hinterlegt war und Tierheim Info + Email mit Bild falls sich dort mögliche Besitzer melden

nach 3 Tagen wurde Besitzer Gefunden welcher dann zu meinem Glück die TA Kosten übernommen hatte. Die waren so froh das ich nicht wie 5 vor mir an dem Tier vorbei fuhr

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – 1 Aussi 4 Coons, Eigenwurf

DaLiLeoMishu 
Beitragsersteller
 31.08.2025, 08:39

Oh Gott, wie dramatisch! 😢
Und wie roh Menschen sein können, dass sie vorbeifahren! 🥹

Ich bin Radfahrerin und für mich ist die Vorstellung ein Horror überfahrene Tiere zu sehen. Bisher wurde ich Gott sei Dank davon verschont.

Toll, wie du reagiert hast. 👍❤️

Beccs2590  31.08.2025, 11:55
@DaLiLeoMishu

Das was überfahrenes auf der Straße ist passiert bei meinen Arbeitswegen öfter. So ich halte regelmäsig an um von Mitte am Rand zu ziehen das nicht weitere drüber fahren. Bei der einen war es da “Glück” das Treffer nicht lebensbedrohlich war und die ideoten wo vor mir waren sie nicht mit reifen getroffen haben

hart gesagt bin ich in der Regel froh wenn klar zu sehen ist wenn was ein tödlicher Treffer war da ich auch schon Fälle hatte wo TA nur noch einschläfern konnte und mein Weg dort hin schon min 30 min ist wo leiden ja vor meinem Fund schon war

ich kann es nicht nachvollziehen das fast alle nur für ein Reh stoppen aber Rest richtet meist kein Schaden am Auto an somit wird es trauriger Weise ignoriert egal ob Fuchs Hase oder eben Katze