Meine Mutter merkte es circa ab meinem 3. Lebensjahr. Leider bekam ich die Diagnose allerdings "erst" mit 9 Jahren.

Damals wusste sie noch nicht, was das ist, was ich habe. Sie erkannte nur recht schnell: Meine Tochter verhält und entwickelt sich anders, als andere Kinder.

Vor meiner Autismus-Diagnose wurde mir einfach "Entwicklungsstörung" diagnostiziert. Welche? Kein Plan. Wussten die wahrscheinlich selber nicht.

Sie bemerkte z.B., dass ich viel zurückgezogener war, kein Interesse am Spielen mit anderen hatte, es mir schnell zu laut war, ich extrem anhänglich war (Meine Eingewöhnungszeit im Kindergarten dauerte länger als bei den meisten anderen Kindern) usw. Ebenfalls hatte ich auch ein seltsames Verhalten, wenn es um Essen ging. Als Baby kamen mir keine erwärmten Gläschen in die Nähe und bis ich circa 12 war hatte ich nichts mit Fleisch am Hut. Alles, was ich nicht kannte oder bei dem ich mir sehr sicher war, dass es mir nicht schmecken würde, beäugte ich höchstens skeptisch, rührte es konsequent nicht an (Ist heute noch immer so). Keine Soßen und wenn, dann nie auf das Essen drauf. Teilweise aß ich Nudeln ohne alles, Brot ohne Rand (Was, zugegeben, bei einigen Kindern der Fall ist, aber bei mir war das kein "Ich will", sondern ein "Es MUSS so sein, sonst bricht meine Welt zusammen") und eine Zeit lang auch mal BUTTER PUR. Einzelne Zutaten durften sich auch nicht berühren.

Ich fing auch etwas später an zu brabbeln und als ich damit anfing, konnte ich selbst mit 5 Jahren noch immer nicht verständlich sprechen. Das funktionierte erst nach 2 Jahren Logopädie.

Motorische Schwierigkeiten stellte sie bei mir auch fest. Ich fing etwas später an zu laufen und konnte erst später gerade sitzen. Auch waren da Dinge wie z.B., dass ich mit meinen Füßen nach innen gedreht laufen würde, was dafür sorgte, dass ich oft über meine großen Zehen stolperte und meine Schuhe gingen dadurch auch schneller kaputt. Für jeden Mannschaftssport war und bin ich ebenfalls ungeeignet. Ich bin sehr unkoordiniert, ich kann nicht z.B. mit meinen Armen Bewegung A ausführen und gleichzeitig mit meinen Beinen Bewegung B, ich bin stocksteif, habe so wenig Balance, dass ich manchmal fast stolpere, obwohl da NIX is und Fahrrad fahren so wie Schwimmen kann ich bis heute nicht. Tanzen kannst du auch vergessen bei mir. Meine Handschrift war besonders früher auch richtig schlimm (selbst Lehrer konnten sie hin und wieder nicht entziffern), ich habe jeden Füller in wenigen Wochen kaputt gekriegt ... Körperhygiene wie Duschen, Haare bürsten und Zähneputzen war auch ein Theater und ein Kampf. Ich kann froh sein, dass ich das mit dem Duschen zumindest heute eher hinbekomme, aber ich HASSE den sensorischen Aspekt davon noch immer (plus executive dysfunction) - Besonders im Winter.

Zähneputzen ist auch noch immer ein starkes Problem. Hatte auch schon immer viel mit der Motorik zu tun. Ich putze mir die Zähne normalerweise so mindestens fünf Minuten lang, aber das ist angeblich viel zu lang, aber schneller geht bei mir nicht, weil dann drücke ich zu feste drauf und tue mir aus Versehen weh. Wie schaffen andere das, in 2-3 Minuten ihre Zähne geputzt zu haben? Na ja, mir das beizubringen war also auch nicht leicht und selbst, als ich es irgendwie konnte, HASSTE ich es schon immer und tue es bis heute und mein Handgelenk verkrampft immer und ich hatte mal ne Weile ne elektrische Zahnbürste benutzt und das war ganz okay, aber die hatte leider nur mittel-harte Borsten und ich will weiche Borsten haben (mein Zahnfleisch ist komplett hinüber), aber für die Zahnbürste gibt es keine weiche Borsten und jede Zahnbürste mit weichen Borsten kostet irgendwie so 70€+ und Handzahnbürsten mit weichen Borsten franseln bei mir ALLE innerhalb weniger Tage nach Benutzung aus, so, dass ich sie Minimum 1x im Monat wechseln muss (und irgendwie fühlen die sich auch einfach nicht gut an... die sind so picksig... ich will eine haben, die wirklich weich ist. Hatte mal eine, aber die kostet so 5€ und die ist zwar echt weich, aber auch die ist nicht 100% ausfransel-sicher und die hätte ich mir auch jeden Monat neu kaufen müssen). Selbst bei mittelharten Borsten ist das so. Die Dinger halten meinen Druck nicht stand, dabei drücke ich mittlerweile gar nicht mehr so dolle und ich gebe mein Bestes, nicht zu feste zu drücken, aber dann fühlt es sich so an, als hätte ich gar nicht geputzt und AAAAAHHSJDDSJDSDJSDDSHSD SDAÖDJLD

:) Gut, musste mal raus, danke. Weiter geht's.

Schnuller wurden bei mir auch alle SOFORT ausgespuckt. Und meine Mutter hatte einige durchprobiert. Alle direkt raus. Rausgespuckt. Keine Sekunde gezögert. Ich weiß nicht, inwiefern das mit meinem Autismus zu tun hatte, ABER:

Da die einzige Diagnose, die ich ansonsten noch habe, meine Sozialphobie ist (was nicht bedeutet, dass ich nicht noch mehr habe, zugegeben), das nichts mit meiner Sozialphobie zu tun hat (und als Baby hatte ich sicherlich noch keine Sozialphobie), Schnuller eine recht seltsame oder sogar schmerzhafte sensory experience sein können und sensory stuff natürlich (in meinem Fall) mit Autismus zusammenhängt und da die meisten Babys mit Schnullern beruhigt werden, sonst würden sie viel weniger Leute benutzen und da die meisten Babys und damit auch ein Großteil der Gesellschaft neurotypisch ist ....... gehe ich einfach mal davon aus, dass das (bei mir) auch so ein Autismus-Ding war. (Manche Autisten benutzen Schnuller zum Stimming, was jedoch nicht heißt, dass es nicht auch Autisten gibt, die die Dinger sofort ausgespuckt haben. Beides würde auf Autismus hindeuten.)

Ich war auch schon immer orientierungslos. Als ich damals noch zur Schule ging, konnte ich mich selbst nach über einem Jahr nicht ohne Hilfe zur Sporthalle o.Ä. bewegen. Karten lesen, GPS benutzen, Google Maps verstehen o.Ä. kann ich bis heute nicht. Das einzige, was mir wirklich hilft, ist Google Street View. (Muss aber schon aktuell sein und wehe, da fehlt ein Geschäft oder da ist ein anderes nun oder es gibt Bauarbeiten und ich muss einen Umweg gehen) Ich kann mich nur selber navigieren, wenn ich mich wirklich extrem gut irgendwo auskenne und visual cues habe, die auffallend genug sind, um die Gegenden alle voneinander zu unterscheiden. Zum Beispiel ein urig geformter Baum, ein bestimmter Laden o.Ä. Auch viel mit Farbe. Farben sind wichtig. Zum Beispiel ein Balkon mit einem Regenbogen-Sonnenschirm.

Mit dem Bus und der Bahn konnte ich auch nie alleine fahren, weil mir das immer zu laut und unsicher (und besonders im Schulbus auch zu voll) war. ... Und ist.

Mich darf man also keineswegs alleine in eine mir nicht bekannte Gegend schicken. Denn ich werde auch niemanden nach dem Weg fragen. (Und da soll nochmal irgendwer behaupten, Autismus könne keine Behinderung sein oder nur bei Leuten, die sich nicht alleine anziehen können o.Ä.)

Würde ich vom Kindergarten oder der Schule zurückkommen (an den Tagen, an denen ich sie mal nicht irgendwie schwänzen konnte, weil aus Selbstschutz habe ich von der 1. Klasse an ständig irgendwie versucht, da nicht hin und zu müssen), würde ich total hibbelig sein und extrem viel erzählen (meiner Mutter), da ich das in der Schule alles maskierte, in mich reinfraß etc. und ich mich nur bei meiner Mutter sicher fühlte.

Meine Meltdowns würde ich auch nur bei ihr rauslassen. In der Schule tendierte ich viel mehr zu Shutdowns, da ich meine Meltdowns maskierte. Da spielte meine Sozialphobie auch sehr viel mit und tut es bis heute. Es muss wirklich extrem viel passieren, damit ich in aller Öffentlichkeit einen Meltdown bekomme. Die ist richtig stark, meine Phobie. Shutdowns kommen immer vorher.

Überraschungen, Unvorhersehbares war auch sehr schlimm. Spontane Planänderungen. Ging gar nicht. Nur ICH durfte spontan meinen Plan ändern.

Oh, Autonomie auch. Ich weiß nicht, ob meiner Mutter das je als "seltsam" auffiel, aber ich hatte schon als Kind so einen starken Drang nach Autonomie und niemand durfte mir sagen, was ich tun soll und ich würde nichts tun, nur, weil es eine Autoritätsperson sagte und so weiter und sofort. Das ist auch ein sehr großes Fass. Ich lass das mal geschlossen - Meine Energie ist weg.

Es gibt manche Dinge davon, mit denen habe ich heute nicht mehr so krasse Probleme. Meine Handschrift hat sich etwas gebessert, ich gehe nicht mehr ganz so schräg (die Füße sind jetzt nur noch ein bisschen nach innen gekehrt) und mein Essenshorizont hat sich auch erweitert (gibt aber immer noch vieles, was absolut nicht geht und manches mag ich nur in bestimmter Ausführung, z.B. Paprika muss IMMER KNACKIG FRISCH sein und NIEMALS Tiefkühlbrokkoli, Brot NIEMALS einfrieren, Tomaten NIEMALS länger als 4 Min dämpfen, Brokkoli darf KEINE GELBEN STELLEN haben uvm. und Oliven und Erbsen kann ich nicht einmal ansehen ohne einen Würgereiz zu bekommen).

Und dann gibt es Dinge, die mit meinem Autismus zu tun habe, bei denen ich mich allerdings null daran zurückerinnern kann, ob das auch in meiner Kindheit so war. Leider habe ich auch niemanden, den ich fragen könnte ... Meine Mutter weiß auch nur noch sehr wenig aus meiner Kindheit und besonders meine Schulzeit ist so eine ... gähnende Leere in ihrem Gehirn.

Hab wahrscheinlich einige Punkte vergessen, aber die sind mir jetzt so aus dem Stehgreif eingefallen. Wie gesagt: Damals wusste sie noch nicht, dass das zum Autismus gehört. Dass ich das überhaupt habe. Bin.

Und ich? Nun, ich brauchte meine Zeit, bis ich meinen Autismus akzeptieren konnte. Selbst jetzt habe ich damit noch meine Probleme manchmal. Ich hatte große Schwierigkeiten damit, einzusehen, dass ich behindert bin. Und dass das nichts Schlimmes ist. Das Beste (Ironie) war ja meine Phase, in welcher ich so dachte: "jo, also ich hab vielleicht Autismus, okaay, ABER(!) all diese Probleme und Schwierigkeiten die ich habe und wie ich bin und denke und fühle und reagiere usw. sind alles meine Schuld und meine Charakterschwächen und ich hab vielleicht Autismus, aber das heißt nicht, dass ich autistisch bin und mich so verhalte und autistische Eigenschaften habe" und all sowas.

Meme: Alle diese Probleme etc. waren Dinge, die etwas mit meinem Autismus zu tun hatten.

girl what

?????

"Oh, ja, meine beiden Beine sind zwar amputiert, aber dass ich meine nicht vorhandenen Beine nicht benutzen kann hat absolut nichts damit zu tun, dass sie amputiert sind, sondern das ist, weil ich so ein Monster bin."

LOL.

Ich mag zwar total unsportlich sein und so, aber Gehirngymnastik konnte ich sehr gut. Da hätte ich die Goldmedaille mit nach Hause genommen.

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Nein

Neee. Nicht so. Außer ein Taschenmesser. Wir haben (fast) immer eins dabei, wenn wir unterwegs sind. Gilt das auch? Wir benutzen aber davon nur die Schere in 99% der Fälle. Und meistens brauchen wir es eh nicht, aber wenn wir es mal brauchen, sind wir froh, es dabei zu haben.

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nein nie

Noch nie. Habe noch nie Alkohol getrunken und mich reizt daran auch null.

Allerdings sehe ich manchmal im Laden Alkoholflaschen mit voll schönen Motiven, Formen und da denk' ich mir jedes Mal: Hätte ich zu viel Geld, würde ich die kaufen und dann den Inhalt... wegkippen.. Oder, kein Plan, vielleicht will meine Mutter den haben (wobei die auch nur so 2-3x im Jahr mal ein Glas trinkt)...

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Jaja, whatever, bis morgen oder vielleicht hältst du's auch bis Donnerstag aus.

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Oh ja, Krähen können definitiv nachtragend sein.

Aber sie können auch sehr anhänglich und liebevoll sein. Das kommt ganz darauf an, wie man sich ihnen gegenüber verhält.

Krähen können sich Gesichter für eine ziemlich lange Zeit merken. Die wissen also "Okay, die Person ist böse, denn die hat jemanden von uns erschossen (o.Ä., nur ein Beispiel)" und dann reagieren sie entsprechend oder sie wissen "Oh, der gibt uns Futter, der hat mal einem unserer Krähenjungen geholfen" und dann reagieren sie auch entsprechend (freundlich). Oder sie sehen einen halt als neutral an und reagieren weder positiv, noch negativ - So ist das wohl meistens.

Krähen geben diese Informationen auch an andere Krähen weiter. Tust du einer Krähe Gutes oder Schlechtes, wissen das schon bald der gesamte Krähenschwarm und oft auch die Neuankömmlinge (Krähenküken). Die sind da ganz speziell. Deshalb machen sie so gute Freunde.

Zu deiner Geschichte: Es kann tatsächlich sein, dass die Krähe das als Attacke angesehen hatte ... Ist natürlich sehr doof, da es ungewollt war. Vielleicht kannst du es schaffen, ihr Vertrauen wieder für dich zu gewinnen?

Und wegen dem Auto: Unabhängig davon, ob das nun die selbe Krähe oder eine andere/ein anderer Vogel oder vielleicht mehrere, verschiedene Vögel sind - So ist das halt, wenn man ein Auto hat, nicht? Der einzige Weg, wie du es vor Vogelkot schützen kannst, ist, es in eine Garage zu stellen (und wenn ein Vogel dort sein Nest baut, wäre es selbst da nicht sicher). Ansonsten wirst du immer dem Risiko ausgesetzt sein, Vogelkot auf deinem Auto wegwischen zu müssen. Das ist wohl eines der "Extra-Arbeiten", die man hat, wenn man ein Auto besitzt. Der Luxus und der Komfort eines eigenen Autos muss schließlich ausgeglichen werden. Ist wie mit allem anderen auch.

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Das ist recht simpel:

Klingt es zu schön, um wahr zu sein?

Dann ist es ein Scam.

"(...) not here to steal your identity or your hard earned money." Das klingt sehr nach einer Person, die die Identität und das hartverdiente Geld von anderen Leuten stehlen will!

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Nein

Oh, ich hasse es.

Pardon, das kam nicht so richtig rüber. *Ähem*

ICH HASSE ES!

ICH HASSE DAS KLINGELN UNSERER TÜRKLINGEL!

ES IST SO VERDAMMT SCHRILL!

ICH HASSE UND VERACHTE UND VERABSCHEUE SCHRILLE TÜRKLINGELN!

"Türklingeln sind so nervig, damit man sie nicht aus Versehen überhört und sie sollen ja auch deine Aufmerksamkeit erhaschen ☝🏻🤓" JA, ABER DIE SOLLEN MIR NICHT JEDES MAL EINEN MORDSSCHRECKEN EINJAGEN UND DANN ERSTARRE ICH UND STELLE MICH TOT UND MEIN HERZ MACHT DUSBSJSDHDJAKAJSNS UND ICH BEKOMME ANGST UND MEIN GEHIRN TUT WEH UND MEINE OHREN AUCH UND ICH ERSCHRECKE MICH AUCH, SELBST WENN ICH GENAU WEISS, DASS (UND WANN) JEMAND SIE BETÄTIGT UND MANCHMAL WIRD DIE HIER (MEHRFAMILIENHAUS) BETÄTIGT, OBWOHL GAR NIX IS (KLINGELSTREICH ODER GEGEN DIE TÜRKLINGEL GEFALLEN)

MEIN HEILIGER BIMBAM!

Meine erste Amtshandlung als Bundeskanzlerin würde sein: Alle schrillen Klingeln in ganz Deutschland entfernen und verbieten. Das hier wird ein schrillfreies Land! Mein Autismus hält sowas nicht aus. Und meine Sozialphobie auch nicht. (Weil Klingel = potenzieller MENSCH der da steht... Urgh.. Und natürlich der sensorische Aspekt, das ist dann wegen meinem Autismus. Sie ist auch generell einfach viel zu laut. Mein Hass auf schrille Klingeln ist stark ausgeprägt.)

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Nein. Ich habe keinen Verwendungszweck für sowas und würde mir dabei auch ehrlich gesagt ziemlich dumm vorkommen. Es würde sich falsch anfühlen.

Das einzige, was ich manchmal benutze, sind die KI-Übersichten bei Google und das auch nur, weil man die quasi aufgezwungen bekommt und sie nicht abschalten/deaktivieren kann. (Wobei ich eben herausgefunden habe, dass man die umgehen kann, wenn man, nachdem man seine Suchanfrage eingegeben hat, auf der Leiste (unter dem Suchfeld) auf "Web" klickt.)

und es gibt auch immer wieder Trends mit KI-generierten Bilder

Solche Leute werde ich auch nie verstehen, die hier solche Bilder zu ihren Fragen hinzufügen. Vor allem sind es in 99,9% der Fälle völlig nutzlose Bilder. Wir hätten den Inhalt deiner Frage auch ohne den KI-Schnodder verstanden, danke, denke ich mir oft.

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Zuerst wollte ich diese Frage mit einem "Ja" beantworten. Aber wenn wir alle von Geburt an 24/7 bewacht werden würden ... und jeder könne das sehen (Ich denke mal, so dachtest du das, oder?), dann wäre es für uns ganz normal.

Etwas anderes ist es, wenn das erst später anfängt, doch von Geburt an, na ja, da kann vieles als normal angesehen werden (vieles, was wirklich nichts Schlimmes ist und leider auch vieles, was tatsächlich schlimm ist). Denn man kannte es nie anders. Und dann würde auch schnell jegliches Schamgefühl verschwinden, bzw. sich gar nicht erst aufbauen.

Wäre aber sicherlich auch sehr individuell. Ich kann mir jedoch kaum vorstellen, dass die Leute nie zumindest eine Phase hätten, in der sie völlig dagegen sind ... Denn ich meine: Das ist, objektiv betrachtet, etwas Schlechtes. Und solange nicht die gesamte Menschheit einer Gehirnwäsche unterzogen werden würde, würde es immer Leute geben, die sich dagegen aussprechen und diese Leute können auch andere Leute beeinflussen. Keine Ahnung, aber da wird halt irgendwann der Moment sein, in dem man bemerkt, wie schlecht das ist.

Es würde sich sehr wahrscheinlich irgendwann - bei einigen - ein enormer Druck aufbauen. Ohne Gehirnwäsche würden die meisten (Eltern/Erziehungsberechtigten) das nicht kampflos hinnehmen. Irgendwo müsste es ja anfangen ... Oder es müsste extrem unoffensichtlich gemacht werden. Was weiß ich, ich hab doch keinen Plan.

Na ja, ich versuche, es mir vorzustellen, doch es ist schwer.

Es könnte sicherlich auch positive Seiten haben. Wobei die nie und nimmer die negativen Seiten bedecken könnten. Mehr Sicherheit, eventuell? Aber gäbe es wirklich mehr Sicherheit? Ich weiß ja nicht. Vielleicht am Anfang, aber irgendwann ... Ne, es gibt immer Mörder und andere Gestalten, die anderen schaden, unabhängig von den Konsequenzen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass das manche Mörder etc. (explizit Serienmörder) nicht aufhalten würde. Viele von denen sind ja auch stolz auf ihr "Werk".

Andererseits: Wenn Leute dich eh ständig beobachten, dann sollte theoretisch kein Aufmerksamkeitsdrang mehr da sein.

Oder ist das dann so wie mit der Einsamkeit? Dass man sich einsam fühlen kann, selbst, wenn man unter Freunden ist?

Wäre das dann so wie YouTube, nur zwanghafte 24/7, denn man kann den Stream nicht ausschalten? Gibt's dann auch eine Kommentarsektion oder doch nicht?

Womöglich wären einige Menschen dann viel offener. Oder auch nicht. Es kann in alle möglichen Richtungen gehen und das vorherzusagen ist unmöglich und so unterschiedlich. Erst denkt man, totale Überwachung sorgt für bessere Menschen, aber ich denke nicht einmal, dass das zutrifft. Vielleicht auf manche Menschen - Anfangs zumindest. Aber irgendwann (und wahrscheinlich früher als später) wird da keine Hemmschwelle mehr sein oder Leute würden Wege finden, wie sie Schlupflöcher ausnutzen können, wie sie trotzdem moralisch verwerfliche Dinge tun können etc. pp.

Wer weiß ... Vielleicht würden die meisten Leute auch ganz normal ihr Leben weiterführen. Würde ich mich jetzt extra schick machen, mich gerade hin setzen, mein Zimmer aufräumen etc. pp., nur, weil eine Kamera auf mich gerichtet ist und das bereits seit dem Moment, an dem ich meine Äuglein das erste Mal öffnete? Ganz ehrlich? Ich bezweifle es.

Übrigens: Wie könnten wir sicherstellen, dass wirklich jeder Winkel abgedeckt ist? Selbst in China schauen die Überwachungskameras nicht auf jeden Zentimeter ...

Vielleicht wäre es durch diese erzwungene Überwachung leichter, Freunde zu finden? Oder vielleicht auch nicht. Hmmm. Gleichgesinnte zumindest, vielleicht.

Nun ja, auch mit Kameras wird es Leute geben, die sich schlecht verhalten. Und eine Kamera, die dir von Geburt an ins Gesicht gedrückt wird, ist jetzt auch nichts Besonderes mehr. Außerdem: Wenn einfach jeder jeden beobachten kann (Du hattest geschrieben "wenn sie wissen, dass jemand zuschaut" und deshalb denke ich, du beziehst dich auf den Ottonormalbürger und nicht z.B. auf die Polizei o.Ä. - Sorry, falls ich das falsch interpretiert habe), dann könnte ich auch dich beobachten, oder? Oder nicht? Wir dürften uns alle gegenseitig beobachten, andauernd? Oder haben nur bestimmte Leute Zugriff auf diese Streams/Aufnahmen? Welche? Gibt es dann Leute, die extra dafür bezahlt werden, um 24/7 die Streams von allen zu bewachen? Und wer überwacht die Leute dann? Und wer bezahlt die Leute, die die Leute überwachen? Wenn nicht ständig jemand guckt: Werden die Aufnahmen nur angeschaut, wenn es Grund dazu gibt? Aber das wäre dumm, denn man will ja die Tat verhindern, bevor sie passiert ...

Ne, was weiß ich. Da gibt's so viele Fragen dazu und Dinge, die man berücksichtigen muss. Aber ich denke einfach nicht, dass es (langfristig) die gewünschte Wirkung haben würde. Ohne eine flächendeckende Gehirnwäsche wird das nix.

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Ich bin nicht direkt hochsensibel, aber ich bekomme äußere (und manchmal auch innere) Einflüsse trotzdem viel stärker mit, als viele andere Menschen, da mein Gehirn alle diese Informationen - aufgrund meines Autismus - nicht filtern und nach Bedarf ausblenden kann.

In meinem Fall heißt das "Hypersensibilität" (englisch: hypersensitivity)

Das bezieht sich bei mir auf auditive, olfaktorische und visuelle (im Sinne von Licht) Reize. Genau so auf Dinge wie körperliche Schmerzen, Luftfeuchtigkeit, Hitze, sowie Kälte. Im Prinzip alles, was mit sensorischen bzw. äußeren (und wie gesagt auch manchmal inneren) Eindrücken zu tun hat.

Etc. pp. Keine Ahnung, ob das als "Hochsensibilität" gilt, aber ich denke mal nicht. Oder zumindest nicht direkt. (Habe nur auf die Frage geantwortet, weil du von äußeren Einflüssen geschrieben hattest und was das angeht habe ich natürlich selber auch Erfahrungen aus erster Hand.)

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Ich kann es auch nicht verstehen, bzw. nur teilweise.

Fremde auf der Straße sieze ich natürlich, aber ich persönlich finde es seltsam, wenn ich mal gesiezt werde.

Na ja, ich verstehe das Distanz-Argument.

Doch was ich nicht verstehe, ist das Respekt- und Höflichkeits-Argument. Denn das bedeutet, dass Freunde und Familie und der Partner nicht respektiert und höflich behandelt werden? Oder wie ist das? Weil das wäre die logische Schlussfolgerung.

Außer, die werden auch alle konsequent gesiezt, doch die meisten Leute tun das nicht.

Und jeder weiß, dass man Menschen, die man duzt, ebenfalls respektieren und höflich behandeln kann. Und jeder weiß, dass nur, weil man jemanden siezt, man ihm trotzdem - weshalb auch immer - keinen Respekt zollen und sich ihm gegenüber unhöflich verhalten kann. (Ich kann auch sagen "Sie sind ein engstirniger Volldepp", aber ich habe gesiezt, also war ich wohl höflich und zu meiner Mutter sage ich "Du bist die coolste Mutter auf der Welt", aber das war wohl sehr respektlos, denn ich habe sie geduzt. Oder ist das so, dass ich die Person zwar als Volldeppen beschimpft habe, doch da ich sie gesiezt habe, ist es nur noch halb so schlimm?)

Okay, soviel dazu.

Brb, meine Mutter n bissl disrespecten.

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Ja

(Wird wieder länger, einmal ducken, bitte.)

Ich denke doch schon, ja.

Allerdings suche ich keine Musik, also weiß ich nicht, inwiefern ich sie finden kann. Die Musik findet viel eher mich, durch Zufälle.

Auch kann ich manche Lieder jahrelang hören und mit ihnen völlig zufrieden sein. Ich habe selten den Drang, unbedingt neue Lieder zu finden. Bin auch niemand, der z.B. alle Songs einer Band/eines Sängers/einer Sängerin anhört, wenn ich ein oder zwei entdeckt habe, die mir gefallen. Würde man mir Musikvorschläge geben, wäre ich der Person dankbar, doch ich würde wahrscheinlich niemals - oder wenn, dann erst Monate später - reinhören. (Außer es ist so ein "Ich zeige dir meine Lieblingssongs, du zeigst mir deine"-Ding, dann ist das etwas anderes. Selbst dann nicht, wenn die Vorschläge in den Genres liegen, die ich gerne höre oder von Bands/Sängern, die ich gerne höre bzw. von denen ich ein paar Lieder mag.

Um neue Lieder zu hören, muss irgendetwas in meinem Gehirn in dem Augenblick genau so eingestellt sein, dass ich mir sage: "Gut, weißte was? Jetzt hören wir mal ein paar neue Songs".

Spotify und was es nicht alles gibt benutze ich auch nicht. Radio höre ich ebenfalls nicht.

Vor wenigen Tagen hatte ich aber tatsächlich ein neues Lied gefunden (Back to me von The Rose) und das habe ich auch nur aus Zufall gefunden. Ich hatte ein altes Lied gesucht, welches ich früher mal des Öfteren gehört hatte und habe dann nach den Lyrics gegooglet (also die eineinhalb Sätze oder so, die ich noch im Kopf habe) und ich habe zwar das Lied noch immer nicht gefunden, aber dafür das andere.

Na ja, und da ich jahrelang mit meinen Songs zufrieden sein kann und gute, "neue" (für mich neu, manchmal tatsächlich neu) Songs per Zufall entdecke, habe ich fast nie den Drang, zu suchen. (Hab auch schon sehr gute Lieder durch Lost-Wave gefunden.) Mal finde ich sie durch YouTube-Vorschläge und weil ich tatsächlich gerade Lust habe, mir das Lied anzuhören (Passierte mir letztens mit BTS und nun kann ich immerhin sagen, dass ich mehr als 3 Songs von denen mag ... Jetzt sind's 11), oder ich höre es in einem YouTube-Video als Hintergrundmusik (ist mir z.B. bei popipo 00 von aki passiert), oder es hatte mal wer eine Frage über C-Pop hier gestellt und so erfuhr ich von Wowkie Zhang, oder beim Rewe lief mal River von Tom Gregory und da dachte ich mir "oh wait, das hört sich nicht schlecht an, schnell Lyrics aufnotieren und Zuhause googlen", oder von einer Top 10 Liste der besten Pop-Songs aus ... 2023, glaube ich, keine Ahnung (da fand ich Anti-Hero von Taylor Swift und auf gleichem Wege fand ich Midnight Sky von Miley Cyrus) und so weiter und sofort. Oh, oder einer meiner neuen LieblingsYouTuber hat bei jedem Video am Ende ein Lied laufen und das ist Walk away von The Game oder früher hab ich viele AMVs geschaut und hab dadurch neue Songs entdeckt, die ich teilweise heute noch höre, oder, oder, oder, oder, oder.

Gut, ich glaube, bei vielen ist das so, aber ich habe bemerkt, dass viele(?) "aktiv" zu suchen scheinen und einfach viel offener für Musikvorschläge sind, was auf mich gar nicht zutrifft. Durch diese Zufälle finde ich oft genug neue Musik. Neue Songs. Ich muss die nicht suchen.

Ich mag es, wenn neue Songs zu mir kommen, aber wenn sie sich mir nicht aufdrücken. (Das kann echt schon sowas sein wie "Oh, du magst Song X von Band Y, dann hör dir mal Song Z von Band Y an" oder sowas, obwohl es halt null fordernd gemeint ist und kein "Du musst dir das nun anhören", aber mein Gehirn kann nicht, wenn es sich nicht danach fühlt. Was weiß ich.)

Habe auch die Angewohnheit, neue Lieder so lange rauf und runter zu hören, bis sie "langweilig" werden. Was nicht heißt, dass ich sie danach nicht mehr mag, absolut nicht. Ich habe dann nur nicht mehr den Drang, sie rauf und runter zu hören und sie kuscheln sich dann mit den anderen Liedern, die ich gerne höre, ein.

Aber, um nochmal ganz kurz zur eigentlichen Frage zurückzukommen: Ja, doch. Auch, wenn ich nicht oder nur selten aktiv nach neuen/"neuen" Liedern suche, so finden sie mich - Die guten Lieder. Es gibt sicherlich noch sehr viel mehr gute Lieder da draußen, doch die kommen, wenn sie kommen und wenn ich Lust auf sie habe. Ich schätze, das gilt auch.

UPDATE: Das interessiert zwar wahrscheinlich niemanden, ABER ich habe tatsächlich vor ein paar Minuten den Song gefunden, von dem ich oben schrieb, den ich schon seit einer Weile ab und an suche. (Ich hatte ihn nie wirklich aktiv gesucht, doch ab und an würde mir das bisschen Lyrics, das ich noch hatte, ins Gedächtnis springen.) Ich hatte ihn auf einer Seite namens peterbe.com eingegeben und sofort gefunden. Er heißt: Scream your Name und ist von Acid Eyeliner/The Future Lies/Luke Lukess (keine Ahnung, hatten wohl mehrere Namensänderungen gehabt, was auch immer).

Ja, das wollte ich noch teilen. Happy Ending, I guess.

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Definitiv keine Oliven. Ich kann die nicht einmal ansehen. Mag die generell nicht.

Auch keine Kapern ... Hm, was macht man sich sonst noch so auf die Pizza? ... Zucchini, Mais und Artischocken müssen auch unten bleiben. Bei Champignons bin ich mir nicht sicher. Ich denke, das ist ähnlich wie bei Zwiebeln - Würde ich nicht extra drauf haben wollen, könnte ich aber mit leben, solange es nicht zu viele sind.

Oh, Paprika dürfte auch nicht drauf. Ich mag Paprika, aber nur, wenn sie frisch und knackig ist. Aubergine geht auch nicht.

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Wir haben "damals", als wir (für circa 5 Jahre) zur Tafel gehen mussten, genau 0€ gespart.

Denn wir hatten so wenig Geld, dass wir sowieso nirgendswo auch nur 1€ zurücklegen konnten. Mit Sparen war da nichts und selbst jetzt ist es nur sehr schwer möglich.

Du gehst nicht zur Tafel, um zu sparen, sondern, um ein kleines bisschen besser zu überleben.

Wir hatten damals mit Glück 50€ pro Monat, pro Person, für Lebensmittel.

Tafel hatte uns 10-12,50€ monatlich gekostet (2,50€ pro Kiste, einmal die Woche).

Hätte ich keinen SBA (mit Merkzeichen B und G, wobei das G hier nicht so wichtig ist), hätten wir sogar noch jede Woche das Fahrtticket bezahlen müssen (Tagesticket, günstigste Option).

Da diese 50€ (oft sogar weniger) natürlich sowieso nicht reichten und die Kisten von der Tafel selten bis zum Rand gefüllt waren (und es gab generell nicht vieles, was wir brauchten oder es war sogar schon verschimmelt ... oder 5 Packungen Eier o.Ä. ... Ich mag ja Eier und backe gerne, aber selbst ich brauche nicht so viele), blieb trotzdem kein Geld zum sparen übrig. Ich denke, das sollte klar sein. Auch weshalb.

Deshalb finde ich diese Frage etwas seltsam. Vielleicht ist sie auch einfach nur unglücklich formuliert worden.

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Du schreibst so vielen hetzerischen und ableistischen (ja, ich werde mich auf den Neurodivergenz-Part deiner Hetze beziehen) Mist, dass du dich dafür schämen solltest. Ein bisschen Empathie würde dir gut tun, aber die wenigsten neurotypischen Personen haben die Fähigkeit, sich in unser autistisches Gehirn einzufühlen.

Generell ist es nebenbei gesagt auch den Personen gegenüber, die zb wirklich an Autismus leiden unfair gegenüber, usw.

Und (aus einem Kommentar von dir hier):

Weil ich selbst eine Fachperson bin, die Autismus diagnostizieren kann

Du überschreitest deine Grenzen maßlos und ich, als Autistin, und auch alle anderen Autisten (und jeder mit einem Fünkchen Verstand), darf wütend darüber und daher auch auf dich sein. Ich habe allen Grund dazu, denn es betrifft auch mich persönlich.

Du machst einen auf "Retter von uns Autisten". Als müsstest du uns vor den "bösen Fakern" beschützen. Wir können selber etwas dazu sagen, wenn wir wollen.

Im Übrigen sollte kein Arzt mit so einem ableistischen, engstirnigem Bild wie du irgendjemanden mit Autismus diagnostizieren dürfen (oder die Diagnose verweigern dürfen). Wieso glaube ich dir nicht, dass du wirklich dafür qualifiziert bist? Bist du ein Neurologe (zur Not auch Psychiater), welcher sich auf Autismus spezialisiert hat? Hast du das im Studium ordentlich studiert? Hältst du dich immer up to date (auch im englischsprachigen Raum), da wir ja immer Neues über Autismus lernen? Hörst du auf uns Autisten, glaubst du unserer Kompetenz, was unsere eigene Neurologie angeht?

Ich denke nicht, aber wenn du ein guter Neurologe/Psychiater sein willst, wirst du mir zuhören und deine Sichtweisen zumindest anzweifeln.

Denn du magst vielleicht Autismus diagnostizieren können, aber wir Autisten sind - und das mag dich nun schockieren und du magst dich dadurch angegriffen fühlen und dein Ego mag das nicht aushalten, aber es ist wahr - die Experten, wenn es um unser Gehirn geht.

Nicht du.

Niemand sonst.

Informiere dich z.B. mal über das Double-Empathy-Problem und überlege, was das alles bedeutet.

Wie gesagt: Du überschreitest maßlos deine "Kompetenz". Deine Aufgabe, als angeblicher Neurologe/Psychiater, der auf Autismus spezialisiert ist, ist es, deine Patienten gründlichst zu untersuchen (Diagnostikverfahren), sehr viele Fragen zu stellen, verschiedene Tests durchzuführen, Interviews etc., Differenzialdiagnostik und auch, Autismus trotz Masking oder trotz anderer Entwicklungsstörungen oder etwaige, anderer Krankheiten (und du solltest die Unterschiede zwischen einer Entwicklungsstörung und einer Erkrankung kennen, nicht wahr?), die mögliche Autismus-Anzeichen "minimieren"/"verschleiern" könnten (Autismus kann z.B. teilweise von ADHS maskiert werden, aber das weißt du ja sicherlich), den Autismus erkennen zu können.

Ständig davon auszugehen, 99% der Leute, die meinen, sie wären neurodivers, seien es in Wahrheit gar nicht, ist doch mega anstrengend und dazu noch ableistisch. Ja, ich benutze das Wort oft. Denn es passt eben. Wenn der Buntspecht ein Buntspecht ist, dann darf er auch als Buntspecht bezeichnet werden.

Außerdem kann sich Autismus sehr unterschiedlich zeigen. Lass mich raten: Jeder, der nicht in dein - und das deiner angeblichen Kollegen - starres Bild von Autismus passt, hat's nicht. In deinen Augen habe ich es wahrscheinlich auch nicht (obwohl ich mit 9 Jahren entsprechend diagnostiziert wurde, but whatever), denn ... Ja, erzähl' mal. Ne, erzähl' nicht. Bitte. Tu es nicht. Aber wahrscheinlich kann ich mich deiner Meinung nach einfach zu gut ausdrücken, ich kann hier ja kommunizieren und der Fakt, dass ich dir widerspreche und du (Leute wie) mich nicht beschützen und dich als den Helden profilieren kannst - "die armen ECHTEN Autisten die LEIDEN durch euch BÖSE FAKER 🥺😥" -, ist dir sicherlich auch ein Dorn im Auge. Jaja, alles, damit das eigene Weltbild nicht ins Wanken gerät.

Zu deinem generellen Gequassel von "Normalität" und "Konformität vs. Individualität" will ich ja fast nichts mehr sagen ...

Aber du müsstest halt auch mal verstehen, dass wir Autisten/neurodivergente Menschen eben genau das sind, weil wir es eben sind. Weil wir eine Entwicklungsstörung haben. Weil unser Gehirn sich bereits im Mutterleib entsprechend entwickelt hat. Das ist keine Sache des Wollens oder Nicht-Wollens. Ich kann mir jetzt auch ganz dolle wünschen, keine Autistin zu sein, doch das macht mein Gehirn jetzt auch nicht neurotypisch, ne? Müsstest du wissen. Wieso muss ich dir das alles erklären, obwohl du uns doch angeblich diagnostizieren kannst?

Manchmal denkt man halt, man wäre neurodivers.

Und manchmal stellt sich heraus, man ist es wirklich und manchmal stellt sich heraus, man ist es tatsächlich doch nicht.

Okay. Und? Und weiter? So what? Juckt niemandem mit Hobbys und irgendeinem Zipfel an etwas, was man als "Leben" bezeichnen kann. Mich juckt's nicht und ich habe genügend Freizeit, damit's mich jucken könnte. Die Welt geht nicht unter, nur weil 9561cutegirlsakura (Beispielname) auf TikTok denkt, sie hätte Autismus. Wir überleben's. Lieber sollen die Leute diese mögliche Route ernsthaft in Betracht ziehen, denn weißt du, was ich viel schlimmer finde? Spätdiagnosen. (Und obwohl ich ziemlich früh - für Frauen auf dem Spektrum - diagnostiziert wurde, würde ich selbst bei mir sagen, dass ich sie bereits mit 3 Jahren hätte bekommen können, meine Diagnose, da meine Mutter bereits da die Anzeichen bemerkte ... Wurde nix, na ja.)

Du schreibst was von wegen, es seie anstrengend, unbedingt "anders" sein zu wollen. Ist es nicht viel anstrengender, so viel Müll vom Stapel zu lassen?

Im normalen Verhalten liegt ja auch eine gewisse Ruhe und Entpsanntheit für die jeweilige Person.

Masking? Schon mal davon gehört?? Klingelt's??? Dingdongdingdong???? Haaaaallloooo????? Jemand Zuhause??????

Muss ich dir jetzt echt auch noch erklären, was Masking ist und wie das funktioniert und weshalb das eben alles andere als entspannend ist ...? Hm? Muss ich? Muss ich dir als nächstes auch noch erklären, wie man sich die Klettverschlüsse an seinen Schuhen zu macht?

Es gibt sehr viele Gründe, wieso ich ein Problem mit diesen Menschen habe und wieso ganz Deutschland eigtl ein Problem damit haben sollte.

Eugenik macht Klopfklopf? Schon gruselig, wie das wieder hochkommt ... Wir sind alle so "Nazizeit? Hitler usw.? Nie und nimmer!!", aber Leute wie z.B. du zeigen mir, dass das nicht universell (auf Deutschland) zutrifft. Denn das liest sich schon so wie "Die sollte man ausrotten/abschieben/einsperren/aus der Gesellschaft rausziehen/sinnlos therapieren/sterilisieren o.Ä."

Ich will dir ja keine Worte in den Mund legen, aber du machst es mir nicht schwer, zu erkennen, was du damit ausdrücken wolltest. Sag' doch einfach, dass du ableistisch (und homophob, transphob usw.) bist. Dass du keine Ahnung hast. Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung, wie viele sagen.

Und wenn ich dir jetzt wirklich auch noch erklären muss, wie man nicht ableistisch (und homophob, transphob) ist: Ja, dann gute Nacht.

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Ich bekomme schon meinen Willen

Die anderen kann man noch als Scherz/Ironie abtun oder nicht so ernst nehmen. Bzw. in manchen Situationen ergeben manche dieser Sätze Sinn.

"Man gönnt sich ja sonst nichts" -> Es spricht nichts dagegen, sich etwas zu gönnen, solange es anderen keinen Schaden zufügt

"Das größte Stück Kuchen gehört mir" -> Wenn das Geburtstagskind das sagt ...

Aber "Ich bekomme schon meinen Willen" klingt arrogant und drohend. Ich weiß auch nicht, doch ich würde es fast schon als "eklig" bezeichnen.

Es aktiviert meine Fight/Flight/Freeze-Response. Bzw. aktiviert es irgendetwas in mir, das mir sagt "Oh-oh, das mögen wir nicht". Das könnte genau so auch von generell sehr toxischen Menschen kommen.

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