Habt Ihr Tipps und Empfehlungen für mich wegen meines neuen Pferdes?

7 Antworten

Naja, du machst schon einiges - schwierig ist halt, dass du völlig allein mit dem Pferd rumhampelst.

Als erstes sollte das Pferd einen Kumpel bekommen. Und einen Check vom Tierarzt oder auch manuellen Therapeuten - denn das Verhalten ist definitiv nicht normal und deutet auf Schmerzen hin.

Insel ist nicht gleich Insel - von welchem Land reden wir denn? Deutschland hat ja auch Inseln ;) Und die werden auch beliefert und auch dort kommen Leute hin.

Ich zerpflücke deine Punkte mal und bin bereit, mich hier in die Nesseln zu setzen - denn ja, es gibt inzwischen so geile Online-Kurse, wo man vieles von Grund auf lernt. Im Moment allen voran die Plattform "Key to horses", es gibt sicher noch andere, aber keins war bisher so authentisch wie dieses. Also ja, aus Überzeugung, wenn du bereit bist, viel Zeit zu investieren, schau dir das genauer an.

 Sie kann nicht still stehen, wenn man sie putzen will. Zurzeit binde ich sie an und mache eine "Gasse" aus Seilen, sodass sie nicht herumlaufen kann und dann geht es, ich belohne stets gutes Verhalten. (Habt Ihr da andere Tipps?)

- Hufe geben ist recht problematisch: vorne will sie sie immer entziehen und hinten schlägt sie aus, nach einiger Zeit der Beharrlichkeit geht es aber. Gutes Verhalten wird belohnt

Das wird den Schmied sehr freuen - Übung, Übung, Übung. Wenn das Pferd keine Muskulatur hat, kann es auch nicht vernünftig auf 3 Beinen stehen. Als Huforthopädin gut gemeinter Rat: Wenn der Schmied die Hinterbeine so hoch zieht wie es viele machen, such dir eine andere Möglichkeit. Deshalb wäre hier interessant, um welches Land und was für eine Insel es sich handelt. Hätte dazu durchaus noch ein paar Ideen, dazu kannst du mir auch gerne privat schreiben.

- Sie lässt sich an sich gut führen, einfangen ist auch kein Problem, sie freut sich immer, wenn ich komme

Na klar, sie hat ja auch derzeit keinen Kumpel. Übrigens in Deutschland tierschutzwidrig. Besorge schnellstens 1-2 andere Pferde oder Ponys - aber auch die brauchen Futter, Wasser, Erziehung und Ansprache. Evt kannst du hierbei mit einem Tierschutzverein zusammen arbeiten?

- Sie hört super auf meinen Befehl, wenn ich stehen bleiben will

Widerspricht sich mit Aussagen weiter unten

- Länger stehen bleiben geht nicht. Sie versucht dann, weiterzugehen, mich zu beißen, schlägt mit dem Kopf und geht einfach (ich hab da keine Chance mehr, sie zu halten)

Unerzogen, widerspricht sich aber auch wieder mit den ersten Aussagen. Muss man früh genug erkennen und schnell genug agieren.

- Longieren kennt sie gar nicht. Wenn sie galoppiert oder trabt dreht sie schnell auf und fängt an unkontrolliert zu buckeln und zu steigen

Klar, fehlende Balance.

- Vor der Peitsche und Gerte hat sie große Angst

Kann man ändern, muss man aber bewusst machen und das geht nicht mit 3 Sätzen hier beschrieben.

- Sie lässt sich nicht biegen, also: Kurven, in denen sie außen läuft: kein Problem; aber Kurven, in denen sie innen läuft: da knirscht sie mit den Zähnen, versucht los zu traben...

Wie denn auch ohne Muskulatur? Das Zähneknirschen ist ein starkes Zeichen für Schmerzen - da stimmt also irgendwas nicht. Würde aber Biegung auch erstmal außen vor lassen und mich auf geradeaus und Takt/Losgelassenheit beschränken vorerst. Zumindest solange du keinen roten Faden in deine Arbeit mit ihr bekommst.

- Sie will mich manchmal überholen, trabt dafür los, läuft eine Kurve um mich rum und wenn ich dann versuche, sie davon abzuhalten und weiter geradeaus zu laufen, droht sie mir und steigt auch manchmal leicht auf die Hinterbeine

Wenn sie bereits schafft, eine Kurve um dich rum zu laufen, bist du in deiner Reaktion VIEL zu langsam. Hier muss du schneller und deutlicher werden - aber auch das muss man vor Ort oder zumindest als Video sehen.

- An manchen Tagen läuft es richtig richtig super, an anderen bin ich nach 2 Minuten unglaublich durchgeschwitzt und es ist echt gefährlich...

Völlig normal, dass es schwankt. Hier musst DU lernen, dein Pferd besser einzuschätzen, was an dem Tag möglich ist.

- Aber sie ist mir schon zweimal durchgegangen und davon galoppiert, kam jedoch auf mein Rufen hin nach wenigen Sekunden wieder und ließ sich einfangen

Immerhin kommt sie wieder. Eventuell war das über die Uhr gedreht.

Im insgesamten brauchst du ein 1:1 Coaching/Unterricht/Mentoring/welche Begriffe auch immer dafür sinnvoll sind. Ich kann dir durch das Inkognito leider keine Nachricht schreiben, daher würde ich dich bitten, dass du dich bei mir einmal meldest. Falls du das nicht hier direkt machen möchtest, habe ich auch meine Homepage im Profil verlinkt. Dann ist das für dich "anonymer" bzw lässt sich hier nicht auf einen Usernamen zurückverfolgen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin

Inkognito-Nutzer   09.12.2024, 17:47

Hallo,
Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort!

Der Tierarzt war da, vor zwei Wochen bereits. Er sagte mir ja auch, dass sie etwas zu dick sei, zu vorderhandlastig und das die Hufe eben in Ordnung gebracht werden müssen (wurden sie ja seit 1,5 Jahren nicht!).

Na ja, sie stoppt, wenn ich ihr das Kommando gebe, aber will nicht mehr als, keine Ahnung, 3-5 Sekunden stehen bleiben...

War vielleicht etwas unglücklich formuliert ^^

Ich schreibe Dich später per PN an.

Danke auf jeden Fall, dass Du Dir die Zeit genommen hast, mir etwas weiterzuhelfen!

Ich will alles (oder so viel wie möglich) richtig machen und sie glücklich machen.

Dann behandle sie einfach wie ein Pferd! Dazu gehört als aller erstes mal artgerechte Haltung und ein Tier nicht zu vermenschlichen und zum zweiten sich selbst hinten an zustellen. Wenn ich meinem Pferd nicht bieten kann was es braucht, weil ich es nicht besser weiß, die Möglichkeiten dazu nicht habe, dann ist es einfach nur egoistisch, es zu behalten und weiterhin try and error zu machen. Auf deine einzelnen Punkte gehe ich hier nicht ein, das würde den Rahmen sprengen, weil bei dir einfach wirklich wenig Wissen vorhanden ist.

Nur soviel: ohne dieses Tier gründlichst durch checken zu lassen (TA) und erstmal einer fähigen Osteo anzuvertrauen, mit einem Trainer der dir zeigt, wie du vorgehst und woran ihr arbeitet um sowohl Vertrauen zu dir aufzubauen, dem Pferd Sicherheit zu geben - von der es in seinem bisherigen Leben wohl nicht so viel hatte... - als auch die Gesundheit des Pferdes zu stärken, brauchst du einfach nicht anfangen.

Es tut mir leid, sicher nicht was du hören wolltest, aber sowas ist einfach falsch verstandene Tierliebe! Menschen tun Tieren leider nichts Gutes, wenn sie nicht wissen, wie sie mit ihnen umgehen sollen, was gut für das jeweilige Tier ist und was man besser sein lässt. Was DU als gut erachstest ist noch lange nicht das, was dein Pferd als gut erachtet. Und das zeigt es dir. Teils sehr deutlich, wie du es hier beschreibst.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

dein problem liegt darin, dass du dummerweise ein pferd gekauft hast und gar nicht in der lage bist, damit was anzufangen.

es geht ihr bei dir nicht besser. im gegenteil.

und lernresistent bist du auch noch.

musst du sehen, wie du klarkommst.

die lösung des problems dürfte etwa 120.000 euro kosten, wenn du korrektur und ausbildung fürs pferd willst und noch mal 40.000, wenn du auch entsprechend ausgebildet werden willst.

oder die lösung bringt dir 3.000 euro für den verkauf.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Du hast keinerlei Erfahrung im Umgang mit Pferden und laut deiner Aussage auch keine Möglichkeit, dir Hilfe zu organisieren.

Du hat noch nie Bodenarbeit gemacht geschweige den das du jemals geritten bist.

Und kaufst dir eine tickende Zeitbombe?

Ist dir klar was mit dem Pferd passiert, wenn es dich verletzt?

Da heißt es dann nicht das du keine Ahnung hattest, da heißt es dann das das Pferd lebensgefährlich ist und weg muss.

Und dann kommt es zum Schlachter.

Du willst Tierlieb sein und es besser als die ganzen Tierquäller machen?

Dann gib das Pferd an jemanden mit Pferde Erfahrung., damit es eine Chance auf ein gutes Leben hat

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Jahrelange Hunde Erfahrung

Uff ... das ist alles suboptimal ... und ja, Du kannst auch ohne Reiten (was Du mit einem anderen Pferd von Grund auf Lernen mußt!) mit einem Pferd glücklich sein.

Aber ... es muss unbedingt Weidehaltung mit Pferdegesellschaft haben, sonst läuft gar nix.

Und Du hast ein Ex-Rennpferd, das eine komplett andere Ausbildung erfahren hat, als das normale Reitpferd ... ein Vollblüter ist sehr sensibel und mag nicht "gegängelt" werden. Das heißt 100 %ig Konsequenz und Berechenbarkeit Deinerseits.

(Morgen geht's weiter)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Pferdehaltung/Reiten seit 1970

FunnyFanny  10.12.2024, 11:30

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