Haben Juristen eine Chance gegen KI?
Meint ihr es lohnt sich noch, in 3-4 Jahren mit einem Jurastudium zu beginnen? Ich könnte mir vorstellen, dass dies ein Bereich sein wird, auf den die KI einen hohen Druck ausüben wird und sehr viele analoge Stellen überflüssig machen wird.
Das Ergebnis basiert auf 26 Abstimmungen
15 Antworten
KI wird gerade im intellektuellen „Mittelbau“ einen Kahlschlag durchführen: Lehrer, Juristen, Verwaltung. Körperliche Tätigkeiten kann KI nicht ersetzen, auch nicht soziale Tätigkeiten. Und natürlich nicht die Spitzenplätze in Forschung oder BVG/BGH etc.
Natürlich wird es weiter Juristen geben. Aber es ist gut denkbar, dass die erste Instanz automatisiert wird. Wozu braucht man denn bei jedem Ladendiebstahl echte Menschen damit zu beschäftigen?
Also: Polizei wird es weiter genauso geben, Gefängnisse auch, höhere Gerichte auch. Aber da sicher mehr als 50% der Juristen mit langweiligem Standardkram beschäftigt sind - das kann man automatisieren.
Aber das wirst Du in drei Jahren sehen. Da wird KI bereits echte Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt haben.
Ich denke Juristen werden immer gebraucht. Das Thema ist einfach viel zu komplex um es einem Computer (alleine) zu überlassen. Natürlich wird es auch in diesem Bereich irgendwann Hilfe von KI geben die die Juristen beraten wird, z. B. schnelles Auffinden von Paragraphen etc. Aber ich denke nicht dass so ein komplexes Thema so schnell von KI übernommen werden kann.
Hi,
ich glaube, dass das Thema KI allgemein zu sehr "gehyped" und die Fähigkeiten nach aktuellen Stand überschätzt werden.
Am Ende des Tages macht eine KI nichts anderes, als (mehr oder weniger) passende Ergebnisse aus einer Datenbank liefern - im Endeffekt also eine reine Reproduktion dessen, was irgendwann irgendjemand eingegeben hat. Und das stößt schon bei weitaus weniger komplexen Themen durchaus an seine Grenzen...
Rechtssprechung ist dann doch etwas komplizierter, als nur eine objektive Tatbestandsprüfung mittels Gesetzen, die wohlmöglich noch realisierbar wäre - eine Berücksichtigung aller gegebenen Umstände und ein Ermessensspielraum sieht schon wieder anders aus.
Effektiv müsste sichergestellt sein, dass die KI in jedem Einzelfall mit allen zur Beurteilung notwendigen oder relevanten Informationen gefüttert wird. Dafür bräuchte man dann schon wieder einen Menschen mit Ahnung vom Fach - und auch dann ist es lediglich eine Reproduktion und keine individuelle Beurteilung...
Persönliche Meinung
Als Hilfsmittel kann die KI durchaus nützlich sein und Einzug auch in komplexere Bereiche erhalten - aber gerade dort, wo "interpretieren", "abwägen" und "Augenmaß" gefordert sind, wird sie tendenziell eher nicht "ersetzen".
Davon abgesehen sollte man realistisch bleiben: dass Vater Staat, der bei der Digitalisierung irgendwo im 20. Jahrhundert stehen geblieben ist, in absehbarer Zeit große Bereiche seiner Struktur durch KI ersetzen wird, ist ungefähr so wahrscheinlich, wie mein Kauf eines Hauses in einer Marskolonie nächsten Mittwoch.
LG
das was du da beschreibst hat mit KI nichts zu tun. Eine KI ist in der Lage selbst zu lernen und sich selbst informationen zu suchen und annähernd wie ein menschliches Gehirn zu denken. und das passiert heute schon.
Du traust einer KI zuviel zu.
Vor Gericht geht es um Interpretationen von Gesetzen. Eine KI kann das nicht, eine KI sucht Muster in einer Fragestellung wie diese üblicherweise beantwortet wird. Aber die KI "denkt" nicht.
Eine KI könnte dir also die betreffenden Gesetze eines Falles nennen, wie sie dann interpretiert werden ist etwas komplett anderes.
Ich habe unten das ein bisschen erklärt, unter den Beitrag von Transatlantik.
Das kann sie doch längst: Mit genug Texten füttern, dann interpretiert sie entsprechend.
Nein. Sie wiederholen was sie woanders gelernt haben. Das ist keine Interpretation.
Ansichtssache. Juristen tun nichts anderes: Gesetze lesen, Urteile lesen, statistisch einordnen. Nur kann die KI mehr behalten als ein Mensch.
Eine KI kann vermitteltes wissen wiederholen. Aber eben nicht interpretieren. Das ist keine Ansichtssache, das hat etwas damit zu tun wie KIs funktionieren.
Warum wird immer angenommen, dass es immer ein Gegeneinander sein wird? Juristen werden in Zukunft selbstverständlich KI als Hilfsmittel benutzen, aber letztlich ist es wie in der Medizin: Der Mensch trifft die endgültigen Entscheidungen.
Klar.... nur wird das nicht unbedingt zu einem Mehrbedarf an Juristen führen, oder?
Stand jetzt ist das so, ohne dir widersprechen zu wollen" Es bleibt aber immer noch die Frage im Raum ob eine KI irgedwann so trainiert sein können wird, dass sie eben fähig ist zu Interpretieren und einzelne Fälle zu entscheiden. Da ich mich zu wenig auskenne kann ich nicht sagen ob/wann/wie das womöglich dazu imstande sein können wird.