Guten Morgen am Sonntag. Wie geht ihr mit Trauer um, wenn ein netter, lieber, virtueller Mensch/Freund plötzlich aus dem Leben gerissen wird ohne Abschied ?

38 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Lieber Deddy,

ich möchte dir danken für deinen lieben Nachruf auf Brigitte.

Mir geht ihr Tod sehr nahe: Wir haben uns täglich auf unserem Profil besucht und haben die Fragen und Antworten gelesen. Oft haben wir uns zu denselben Themen ausgetauscht.

Wir haben uns auch oft geschrieben. Wir wussten voneinander, was uns auf dem Herzen lag.

Brigitte war eine äußerst einfühlsame, selbstlose Frau. Sie lebte für ihre Familie und Freunde. Auch hier auf gutefrage hat sie zahlreichen Usern mit Rat und Tat zur Seite gestanden.

Brigitte war zuletzt schwer krank. Ihr Tod ist auch Erlösung von Leiden.

Mein Beileid gilt ihrer großen Familie. Brigitte hinterlässt ihren Ehemann, fünf Kinder und zahlreiche Enkel.

RIP, Wonne. Ich vermisse dich.

aekw11  19.01.2020, 16:28

Liebe Tanzella, neben den Angehörigen möchte ich auch Dir und allen Betroffenen mein aufrichtiges Mitgefühl aussprechen.

Einen Menschen zu verlieren tut weh, ihn leiden zu sehen aber noch mehr.. Wenn man weiß das jemand nur noch gelitten hat, fällt das Gehenlassen leichter...Mit lieben Grüssen

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tanzella  19.01.2020, 16:30
@aekw11

Vielen lieben Dank für deine einfühlsamen Worte. Herzliche Grüße

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Amorette  19.01.2020, 17:04

Liebe Tanzella, auch ich werde sie vermissen und mich immer an sie erinnern.

Ich wünsche Dir noch einen schönen Abend. GLG Dieter

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tanzella  19.01.2020, 17:06
@Amorette

Danke, lieber Dieter, das wünsche ich dir auch. Herzliche Grüße von Ellen

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tanzella  22.01.2020, 10:25

Vielen lieben Dank für das Sternchen, Deddy. GLG

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Angel1112  12.02.2020, 17:30

Sehr sehr schöne, und tiefgründige Antwort,liebe Freundin

Auch ich vermisse unsere Wonne ganz dolle

Deine Angel

Auch von mir noch ein* für Dich....

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Guten Morgen!

Man kannte sich ein Stück weit und in Zeiten Neuer Medien muss man sich vielleicht noch nicht einmal persönlich begegnet sein, um sich gegenseitig nett und sympathisch zu finden und vielleicht freundliche Gefühle für jemanden zu entwickeln (ja, auch das Gegenteil, aber davon schwadronieren wir an dieser Stelle nicht, echte Antipathie habe ich hier bisher nie gehabt).

Deswegen macht auch mich so etwas immer ein wenig betroffen und stimmt mich nachdenklich. Es zeigt, dass das Leben außerhalb des nachbarschaftlichen Tellerrands genauso stattfindet, auch wenn viele genau das zu verdrängen scheinen und sich nur für das interessieren, was sie direkt betrifft.

Neulich erfuhr ich in ähnlichem Kontext, dass in meiner Heimat eine Frau, die in der Schule ein Jahrgang über mir war, sich das Leben genommen hat. Ich kannte sie nicht direkt bzw. habe sie ewig nicht mehr gesehen - meine Bilder von ihr sind 15 bis 20 Jahre alt, aber da wird man schon sehr still und geht in sich.

Musikalisch gibt es Peter Alexander mit seinem Hit "An der Himmelstür".

https://www.youtube.com/watch?v=qj-ox4CvQ1c

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Angel1112  19.01.2020, 11:55

Das hast Du sehr einfühlsam geantwortet

Und dazu der wunderschöne,musikalische Beitrag

Lb Sonntagsgruss Angel

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Fredlowsky  19.01.2020, 13:56

Fred wünscht dir einen schönen Sonntag und grüßt dich aus Wien herzlich.

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Man möchte immer so viel sagen. Selbst was einem eigentlich unwichtig vorkam, würde man in dem Moment trotzdem so gerne mitteilen. Wahrscheinlich einfach, weil es einem egal wäre - Hauptsache er/sie wäre wieder da und man könnte miteinander sprechen - Am besten die Zeit aufhalten.

Ich habe letztes Jahr im März meinen Lieblingsmenschen, meine Oma, verloren. Im Mai meinen geliebten Kater, im Juni meine zweite Oma, im Herbst meinen Schäferhund.

Meine erste Oma hatte ich zwei Tage zuvor noch besucht. Sie wusste, dass es soweit ist. Sie bat mich zu bleiben. Ich habe es aber nicht kapiert. Ich habe nicht verstanden, dass sie es deswegen sagte... und bin nach Hause gefahren... Ich mache mir seitdem immer wieder diesen Vorwurf; "Warum bist du nicht geblieben! Du hattest doch nichts anderes vor!"... Das verzeih ich mir nie. Ich dachte mir im Auto noch, dass ich sie das nächste Mal fest umarme..... Es gab kein nächstes Mal.

Das allerletzte was sie zu mir sagte, bevor ich ging: Lass dich nicht unterkriegen.

Meine zweite Oma habe ich sterben sehen. Ein seltsames Gefühl, eben atmet und guckt sie noch, dann ist nichts mehr. Man wartet und zählt die Minuten - Hoffnung das sich doch noch was regt - aber nichts... einfach nichts...

Das Leben geht zwar weiter, aber der Schmerz bleibt - für immer.

Wie man damit umgeht, muss jeder selber rausfinden. Ich habe es bis jetzt nicht verarbeitet. Es ist für mich immer noch so unwirklich, wenn ich daran denke. Weinen konnte ich bis jetzt nicht. Den Kopf zerbrochen, habe ich mir auch noch nicht, da ich zu viel um die Ohren habe.

Aber es reißt mich zwischendurch so aus dem Alltag, wenn mir das alles in den Kopf kommt. Aufmal steht alles für einen Moment komplett still - im nächsten Moment geht es wieder.

Virtuell habe ich noch niemanden verloren. Aber es macht die Sache auch nicht besser. Es ist immer so, dass etwas fehlt. Man trauert und irgendwann akzeptiert man. Es bleibt einem auch nichts anderes übrig. Ich denke meist darüber nach, was die verstorbene Person jetzt sagen würde. Wenn man sie gut genug kannte, weiß man das irgendwie einfach.

Ich selber unterscheide zwischen virtuellen Freund und realen Freund nicht. In beiden Fällen ist ein Mensch - der einem durchaus sehr ans Herz wachsen kann - verstorben. Ich würde genauso damit umgehen, wie ich es auch im richtigen Leben tun würde. Würde ich nicht allzuweit davon entfernt wohnen, würde ich sogar auf den Friedhof gehen. Auch wenn man sich nie persönlich kannte. Für mich zählen eher die Gefühle, nicht die Fakten. Und man kann auch virtuell eine schöne Zeit haben und eine enge Freundschaft aufbauen.

Guten Morgen ihr Lieben ALLE!

Es macht einfach traurig, verliert man jemand aus der vertrauten Runde, wenn man sich auch nicht persönlich gekannt hat, so merkt man doch, man schreibt hier nicht einfach nur mal so, man ist auch mit dem Herzen präsent.

In diesem Sinne!

Wünsche allen einen wunderschönen Tag!

♥liche Grüße

Stupsi

Amorette  19.01.2020, 10:59

Guten Morgen liebe Stupsi und einen schönen Sonntag. GLG Dieter

Sie war mir eine sehr liebe Freundin.

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Angel1112  19.01.2020, 12:03

Liebe Stupsi,-das hast Du sehr schön in Worte verfasst...

Hinter jedem User/in steckt ein Mensch

Und Wonne war ein ganz besonders liebevolles Wesen

Herzlichst Angel

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Fredlowsky  19.01.2020, 13:38

Servus liebe Stupsi, Fred wünscht dir einen schönen Sonntag und grüßt dich aus Wien herzlich.

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Grüß Gott!

Trauer, Tod und Sterben sind immer noch irgendwie ein Tabu Thema in der Gesellschaft. Man redet nicht so gerne darüber und man weiß nie so richtig, wie man damit umgehen soll, bzw. wie man sich einem Trauernden gegenüber richtig verhält.

Ich muss zugeben, ich habe keine rein virtuellen Freunde. Aber ich kann mir ohne weiteres vorstellen, dass man auch virtuell eine enge und emotionale Bindung zu einem Menschen aufbauen kann. Vielleicht sogar enger, als man sie zu manchen realen Kontakten hat.

Ich merke selber, wie ich mich hier manchmal selber öffne und sehr viel aus meiner Gefühls- und Gedankenwelt preis gebe. Einfach weil es hier auch anonym ist. Da ist man manchmal echter und ehrlicher, als in seinem wahren Leben. Und wenn sich Menschen auf dieser tiefen Ebene austauschen und sei es nur schriftlich und anonym, dann können sicherlich auch tiefe Beziehungen entstehen. Auch wenn man sich nie persönlich begegnet ist.

Dann ist es sicherlich tragisch, wenn der virtuelle Freund plötzlich nicht mehr da ist. Vermutlich erfährt man meist gar nicht, dass er verstorben ist. Er ist einfach plötzlich nicht mehr da, meldet sich nicht mehr und man hat keine Ahnung, was passiert ist.

Von daher ist es doch auch gut, dass Du erfahren hast, dass deine liebe Freundin verstorben ist. Nichts ist schlimmer als Ungewissheit und nicht zu wissen, was passiert ist.

Der Tod gehört zum Leben. Es gibt nicht viel, was wirklich gewiss ist, in unserem Leben. Aber das unser Leben hier auf der Welt endlich ist, dass ist ist gewiss. Und die Menschen, denen wir etwas bedeutet haben, müssen damit weiter leben. Es ist das was von uns bleibt. Die Spuren in den Herzen der Menschen, die wir in unserem Leben berührt haben. Die uns in ihrer Erinnerung behalten. Und ganz offensichtlich, kann man Menschen auch virtuell berühren und Spuren in ihren Herzen hinterlassen.

Abschied nehmen ist ein Ritual. Eine Trauerfeier, eine Beerdigung, es sind nur Rituale nach außen. In Wirklichkeit verabschieden wir uns nicht von Menschen, die uns etwas bedeutet haben. Wir behalten sie in unseren Herzen. In unserer Erinnerung leben sie weiter.

Auch Wonnepoppen lebt weiter. In der Erinnerung und den Herzen ihrer Familie und Freunde. Und sicherlich auch hier in ihren Beiträgen, die noch sehr lange, ratsuchenden Usern, eine Hilfe sein können. Auch irgendwie ein schöner Gedanke.

Amorette  19.01.2020, 10:58

Danke für Deine lieben Worte.

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Angel1112  19.01.2020, 12:04

Das ist eine wunderbare Antwort,die mir zu Herzen geht

Danke Dir....herzlichst Angel(gute Freundin von Wonne)

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