Glauben gegen Wissenschaft?
In den überwiegenden Bereichen hat die Wissenschaft offensichtlich gesiegt. Alles wird belegt und bewiesen, es gibt keinen Zweifel mehr, dass es so ist. Ja ist das wirklich verbindlich? Wenn man so schaut was übrig bleibt wie sich die Menschheit entwickelt habe ich so meine Zweifel ....
55 Stimmen
42 Antworten
Ein wissenschaftlicher Beweis gilt immer nur solange, bis er widerlegt wird. Nimm zum Beispiel die Geschichtswissenschaften. Ein Historiker befasst sich mit einer gezielten Fragestellung, zieht das ihm zur Verfügung stehende Quellenmaterial zurate und leitet daraus eine Antwort ab, die belastbar und tragfähig ist. Doch das heißt nicht, dass sie richtig ist. Sie SCHEINT nur richtig. Oft ist ein gegenläufiger Argumentationsstrang ebenso plausibel und belegbar.
Hinzu kommt, dass man die Aussagekraft des Materials ebenso kritisch hinterfragen muss wie die Befangenheit des Forschers durch Dinge wie kulturelle Prägungen und den Zeitgeist. All das begünstig eine falsche Einschätzung der Sachlage und führt damit zu einer fehlerhaften (oder zumindest unvollständigen) Beweisführung.
Diese Beweise dienen jetzt als Grundlage und Arbeitsmaterial für andere Kollegen, die ja von irgendeinem Status Quo ausgehen müssen. Liegen dem Kollegen nun andere Quellen vor oder sieht er die Fragestellung aus dem Blickwinkel einer jüngeren Generation, kommt er womöglich zu ganz anderen Schlüssen, die die ursprünglichen Annahmen in Frage stellen oder gar gänzlich widerlegen. Die ganze Wahrheit aber liegt irgendwo verborgen in den Schatten und uns bleibt nichts übrig, als darüber zu spekulieren.
Ich hoffe, ich konnte das einigermaßen plastisch darstellen. Es wäre falsch, zu denken, dass jede wissenschaftliche Erkenntis ein Fakt ist, der in Stein gemeißelt ist.
Ja, leider. Mir fehlt ein wenig die Diskussionskultur. Gerade auch hier im Forum (beweist sie doch auch, dass man andere Meinungen respektiert).
Die Wissenschaft kann sich irren. Irren ist menschlich. Es wurden auch schon Dinge widerlegt die einige Zeit als angeblich Bewiesen halten Seriöse Wissenschaftler gestehen aber auch ein daß sie falsch lagen. Wissenschaft kann zwar vieles Erklären aber nicht alles. Wirklich streng gläubige aber gestehen nicht ein wenn sie falsch liegen auch wenn einige Sachen schon widerlegt wurden.
Alpha Centauri - Kann die Physik die Welt erklären - Folge 100Seriöse schon die anderen treiben immer wieder eine neue "Sau" durchs Dorf.....wehe wenn einer den Theorien widerspricht und anderes behauptet da wird schnell das Totschlagargument "Unbeweisbarkeit" ausgepackt ....
Ich möchte es mal so ausdrücken.
Egal wer in unseren Breiten, wenn er einen ziehenden, bohrenden Schmerz im unteren Bauchraum verspürt, dann geht er wohin?
Zum Schamanen mit dem Iltisfell und der Geisterbeschwörung?
Zum Märchenerzähler in die Kirche, um sich vor dem Abbild eines Hinrichtungswerkzeuges nieder zu werfen und sich segnen zu lassen?
Oder zum Arzt, der einen ins Krankenhaus einweist, dort mittels purer Wissenschaft und eines MRT den Bauchraum scannt und nach dem Ergebnis einer Operation unterzieht, bei welcher der enzündete Bilnddarm entfernt wird?
Letzteres doch, oder? Denn bei ersteren beiden Möglichkeiten geht man satt drauf.
Und aus genau dem Grund sollte man auch mal aufhören, in solchen Fällen zwar auf die Wissenschaft zurück zu greifen, jedoch an anderer Stelle genau diese als Nutzlos und falsch darzustellen und sich lieber albernen Märchen über bescheuerte Engelchen, die herumflattern wie Tauben oder untote fliegende Zimmermannssohnzombies zuwenden und meinen, aus denen ginge außer Lächerlichkeiten irgendwas hervor.
Leute, entweder, oder. Wenn jemand meint, diese Märchen toll finden zu müssen, dann sollte er auch rein auf diese vertrauen und mit seinem gerissenen Blindarm unterm Altar dahinsiechen. Alles nur eine Frage der Konsequenz.
Ich denke du vereinfachst da etwas:
Auch bei der Medizin gibt es immer mal wieder Dinge, die nur auf persönlicher Erfahrung basieren, so gab es z.b. jüngst eine Studie, aus der hervorging, dass eine athroskopische Gelenkspülung nicht über einen Plaecbo Effekt hinausging.
Daneben gibt es auch Schamenen, die medizinisch wirksame Verfahren benutzen. Zu nennen seien z.b. Stämme aus Südamerika, bei denne man jüngst Salben entdeckt hat, die gegen MRSA wirksam sind bzw die Verbreitung der Infektion stoppt.
Es ist also kein entweder oder und kein klares Abgrenzen - das alles geht fließend ineinander über
" jedoch an anderer Stelle "
Oft geht es bei Glauben aber um Fragestellungen, die wissenschaftlich gar nicht untersucht werden können.
Bei extremen Kreationisten, die z.b. glauben das Gott Dinoknochen versteckt hat, mag ich dir natürlich recht geben. Das ist natürlich völlig unfundiert und diese Annahme dürfte wenig sinnvoll sein.
"Leute, entweder, oder."
Schwar und weiß gibt es in der Realität halt nicht - das Beides problemlos geht lässt sich an vielen Menschen sehen.
Das jeder von uns widersprüchlich ist (sowohl rational und logisch, als auch irrational und emotional), kann jeder von uns sogar selber sehen.
Ja - die ganze Natur ist so: Tiere fressen andere Tiere, was aber nicht heißt, dass diese nicht im Einzelfall sogar ein vermeintliches Beutetier aufziehen oder ihm helfen können.
Die Natur und das gesamte Universum ist alles andere als schwarz weiß und alles andere als einfach.
Das wir einfach denken wollen um diese Widersprüche zu lösen ist naheliegend, verzerrt aber die Realität
Och jetzt komm bitte nicht mit schwarz / weiß oder sowas.
Entweder das Märchen in diesen Dingern stimmt ganz oder gar nicht. Und sorry jetzt, bei Wunderbäumen in Fabelländern mit verbotenen Frücht(ch)en, umherflatternden Engelchen und einem Goof geworfen von einer durch einen Geist beschälten Jungfrau..... also ich bin da schon raus, noch bevor der Großzombie fliegen lernt bin ich schon weg. Da gibt es Märchen, die sind erheblich näher dran an der Realität als dieser Unsinn und nein, ich komme auch bei denen nicht auf die Idee, daraus was reales ableiten zu wollen, es sei denn, ich wollte öffentlich dokumentieren, dass ich massivst einen anner Waffel hätte.
"Och jetzt komm bitte nicht mit schwarz "
Wieso denn nicht?
"Entweder das Märchen in diesen Dingern stimmt ganz oder gar nicht"
Wieso? Wieso kann nicht manches davon stimmen? Wieso muss überhaupt davon etwas stimmen um nützlich oder schädlich oder beides zu sein?
Und von den Dingen die du aufzählst stammen alle aus unterschiedlichen Epochen, sind unterschiedlicher Erzählnatur usw.
"und nein, ich komme auch bei denen nicht auf die Idee, daraus was reales ableiten zu wollen"
Dann kennst du dich damit aber schlecht aus: Sehr viele Märchen haben eine unfassbar kompelxe Struktur die tiefgründe Realprobleme aufgreifen, oft auch Symbole vergangener Mythen, Probleme des Lernens und Strebens (z.b. Dädalus und das Streben nach Perfektion in der griechichen Mythologie) usw
Wäre anders aber ja auch unmöglich: All diese Dinge sind in unserer Welt entstanden und unser Gehirn ist ein Rekonstruktionsapparat. Wie sollte es also anders sein, als dass sich hier reale Dinge wiederfinden?
Wenn du da so absolut sicher bist, dass Wissenschaft unser aller Heil ist, warum dann diese mehr oder weniger unterschwellige Abfälligkeit?
Abfälligkeit?
Also mal andersrum.
Wenn Dir jemand erklärt, er würde tagtäglich um 21 Uhr mittels seines Dampfbügeleisens mit Aliens kommunizieren, welche im Rezepte für Friede Freude und Eierkuchen übermitteln, die aber nur er mitbekommt. Wenn er früher schlafen wolle, müsse er sich einen Aluhut aufsetzen.
Was würdest Du da sagen?
Ich bin sicher, es wäre eine Art Abfälligkeit auch in Deiner Reaktion vorhanden.
Warum?
Weil Du sein Märchen nicht teilst, ja sogar blöd findest. Weil Du Dir an den Kopf fassen würdest bei der Frage, wie jemand auch nur annähernd auf so eine Schwachmatenidee kommen könnte. Warum auch, es ist offensichtlich blöd und klar hat der einen anner Grätsche, massivst gar, es fragt sich, ob da nichtmal ein Arzt drüberschauen sollte, nicht dass der sich noch was antut.
Nunja, ich teile andere Märchen nicht und ich bemerke keinerlei faktische Unterschiede.
Für mich sind Aliens und Aluhut im Bezug augf Jesus und Kreuz ganz genau gleich.
Und ja, ich äußere das auch.
Es mag abfällig klingen, aber: wenn du nicht an Gott glauben kannst, dann will Er dich wahrscheinlich einfach nicht.
Es gibt Milliarden Menschen auf der Welt, die an höhere Mächte glauben. Du tust das offenbar nicht. Der Vergleich mit dem Bügeleisen hinkt aber dennoch ganz gewaltig.
Sowas wie eine flache Erde lässt sich schnell widerlegen. Der Glaube an Gott ist aber nicht dümmer oder schlauer als der blinde Glaube daran, dass Wissenschaft alles im Leben ist. Der Urknall ist genauso plausibel wie ein Schöpfer.
Ich kann weder das eine noch das andere beweisen. Aber natürlich kann ich es mir so leicht machen wie du, indem ich andere Weltanschauungen einfach als lächerlich ansehe. Beispielsweise den Unsinn, dass das Leben hier durch Zufall entstanden ist... weil es das kann... oder weil es aufgrund der Naturgesetze so kommen musste... gib einem Planeten nur genug Zeit (und tausend andere, zufällig sehr passende Parameter) und er wird intelligentes Leben hervorbringen... selten so gelacht.
Klar, es hilft nicht dabei, in Frieden miteinander zu leben, aber es stärkt die eigene Filterblase und ist einfacher.
Mit Sicherheit nicht zu einem, der mir dann was von einem Oberonkelgeistdings oder dem Jesuskindlein erzählen will, das ist wenig hilfreich.
Wenn ich wegen sowas Hilfe benötigen würde, zu einem anständigen Seelenklemptner, wenns ganz schlimm läuft in die Klapsmühle.
Ich meine nicht deinen Geist (da kann ein Psychiater helfen), sondern die Seele, wo Liebe, Hass und Hoffnung sitzen.
Die Seele existiert nicht, da sitzt nichts.
Alles eine Frage von elektrochemischen Vorgängen und hormonellen Zuständen, hervorgerufen durch Stress, Entäuschung und ähnlich negative Erfahrungen.
Nix von wegen Seele - alles purer Quark.
Und das Herz, nur um dem vorzubeugen, ist ein Hohlmuskel. Es soll Blut pumen. Mehr nicht. Und wenn es brechen würde, dann liefe Blut raus.
Ich freue mich:
Das ist genau die Antwort, die ich von dir lesen wollte! Und ich habe gewußt, das sie kommt!
Sei du seelenlos, das stört mich nicht, ich aber bin ein geliebtes Kind Gottes, und nichts und niemand kann mir das nehmen.
ich aber bin ein geliebtes Kind Gottes...
ja klar, bis Dein Blinddarm anfängt zu pochen - spätestens dann kommst Du doch zur Wissenschaft gekrochen und willst, dass man Dich heilt mit genau den Mitteln, welche nach den physikalischen Gesetzen gebaut wurden, die dein ansonsten erdachtes Gottdingsbums völlig unmöglich und als Story total überflüssig machen.
Wenn Du das wirklich wärst, würdest Du es nicht tun sondern nur beten.
Aber hierbei kommen wir ja auch zu der Frage, warum hat ein Kirchturm einen Blitzaleiter? Hilft da Gott nicht? Oder trauen die Märchenpriester ihrem Gottdings dann doch nicht so weit über den Weg?
Dann gehe ich vorzugsweise zu einem gläubigen Arzt, davon gibt es ja genug.
Es gibt kein Naturgesetz ohne einen Gesetzgeber, und Dieser hat uns Menschen Fähigkeiten gegeben, die sonst nur Er selbst hat.
Damit wir sie nutzen!
Auch Doktortitel schützen nicht davor, nicht doch durch Märchen veräppelt zu werden, sonst wären Ärzte ja auch nie Betrugsopfer.
Das ist conman Taktik 101.
1. Erfinde ein Ding. Beispiel hier: Seele
2. Biete ein Produkt an diese Ding zu verbessern,heilen, retten, ganz zu machen whatever. (Beispiel hier: wo auch immer du hingehst um Seelenschmerz zu heilen)
3. Überzeuge Leute davon das 1. Existiert.
4. Verkaufe dein Produkt diesen leuten.
5. Profit.
Das ist imgrunde super clever.
Insbesondere wenn man 1. Noch so definiert und kombiniert das man echte wissenschaftliche Erkenntnisse verpackt. Also Dinge die auch wirklich n bissel was Helfen. Aber auch das gleiche ohne das Produkt tun was man anbietet.
Und solange man 1. Einfach annimmt kann man sich nichteinmal vor den Scharlatanen wirklich schützen
Naja. Die Leute die Profit aus Seelenheil schlagen warten schon. XD
Hallo Huflattich,
In den überwiegenden Bereichen hat die Wissenschaft offensichtlich gesiegt.
Hat sie nicht, denn sonst gäbe es keine durch Glaubensfragen inizierten Konflikte.
Alles wird belegt und bewiesen, es gibt keinen Zweifel mehr, dass es so ist.
Aber natürlich gibt es 'Zweifel' an den wissenschafftlichen Modellen. Genau dass, treibt die Wissenschaft an. Das Infragestellen von angeblich entgültigen Antworten führt zu neuen Lösungen. Diese sind ebensowenig 'verbindlich' wie ihre Vorgänger aber besser an die Realität angepasst.
Wenn man so schaut was übrig bleibt wie sich die Menschheit entwickelt habe ich so meine Zweifel ....
Tja, die habe ich auch. Woran soll man den Erfolg der Wissenschaft über den Glauben messen?
An der gigantischen Anzahl von Menschen, die erst durch wissenschaftliche Methoden(zBSP Medizin oder neue Agrarmethoden) gefolgt von der 'technischen Revolution' möglich war?
Aber ist dies positiv ?
Tatsächlich hatte ein gemeinsamer Glaube für den Sozialverbund der frühen Menschen ein entscheidender Vorteil. Aber wir leben eben nicht mehr in kleinen verstreuten Gruppen, sondern als weltweite 'Zwangs'gemeinschaft.
Glaube wird uns hier nicht weiterhelfen, denn er bedingt Handlungsunfähigkeit, da (innerhalb des Glaubens) alles festgeschrieben ist. Nur flexibeles Denken ermöglicht es, unsere Probleme anzugehen. Ein sturer Glaube ist dabei nicht Hilfreich.
MFG automathias
Zweifeln und irren gehört zum Wissenschaftlichen Arbeiten dazu. Ohne Zweifel kein Fortschritt in der Wissenschaft. Ohne Irrtum keine Konkurrenz und kein Streiten um die richtige Lösung.
"Retten" wird uns nicht "die" Wissenschaft, sondern der Prozess des wissenschaftlichen Arbeitens
https://de.wikipedia.org/wiki/Wissenschaft
Wissenschaft bezeichnet auch den methodischen Prozess intersubjektiv nachvollziehbaren Forschens und Erkennens in einem bestimmten Bereich, der nach herkömmlichem Verständnis ein begründetes, geordnetes und gesichertes Wissen hervorbringt. Methodisch kennzeichnet die Wissenschaft entsprechend das gesicherte und in einen rationalen Begründungszusammenhang gestellte Wissen, welches kommunizierbar und überprüfbar ist sowie bestimmten wissenschaftlichen Kriterien folgt. Wissenschaft bezeichnet somit ein zusammenhängendes System von Aussagen, Theorien und Verfahrensweisen, das strengen Prüfungen der Geltung unterzogen wurde und mit dem Anspruch objektiver, überpersönlicher Gültigkeit verbunden ist.
https://de.wikipedia.org/wiki/Wissenschaft#Werte_der_Wissenschaft
sowie die konsequente Umsetzung der Resultate dieser ARbeiten.
...und dennoch wird oft genauso gehandelt. Alles andere unbewiesene wird nicht akzeptiert geschweige denn diskutiert ....