Gibt es in Deutschland ein Migrantenproblem?

9 Antworten

Definitiv. Problem daran ist maßgeblich, dass keiner irgendwas auch nur ansatzweise kontrolliert, geschweige denn steuert oder auch nur will.

Das wird ganz „Laisser-faire“ den Kommunen und einzelnen Ländern überlassen, die damit mehr als überfordert sind.

Migranten, vor allem aus dem arabischen Raum fallen durchs Raster und werden kriminell, bereiten Probleme bei der Integration, können oder wollen nicht arbeiten.

Nun kann man wie die AfD oder CDU das Problem monokausal auf die Kultur reduzieren und dass sie alle nicht arbeiten wollen usw…

Oder aber, man ist klug und lässt hier die soziale, systemische Frage einfließen , und sieht die Probleme allumfassender/breiter.

Nein, wir haben ein Unterbringungs- und Integrationsproblem, weil wir es nie schafften aus dem Gastarbeiterdenken heraus zu kommen.

Warum reden bei uns alle von Ausländern? In den USA (die ja hier immer so bewundert werden) reden alle nur von Americans, egal wie jemand aussieht.


Drizzt1977  18.02.2023, 13:32

Der überwiegene Großteil, die bei denen illegal reinwollen, sind doch auch Americans. Nur keine US-Americans. Und die Amis differenzieren unter Umständen noch extremer, was Ausländer sind, als Europäer.

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Ja. Wir haben es sogar in mehrerer Hinsicht. Zum einen haben wir Bedarf an Arbeitskräften, d.h. wir brauchen Migration. Auf der anderen Seite benötigen wir geschultes, gebildetes Fachkräftepersonal, das eine gute Ausbildung genossen hat, um unsere Bedingungen und Voraussetzungen zu erfüllen. Ein Beispiel?

Die Computerinder! Sie waren lange ein Schlagwort. IT-Kräfte aus Indien! Die Wahrheit, die Ausbildung dort ist so misserabel, dass nur ein winziger Teil fähig ist, auf dem deutschen Arbeitsmarkt zu bestehen. Indische Ingenieure sind so mies ausgebildet, dass sie nicht mal in Indien einen Job bekommen.

Danach haben wir ein grundsätzliches Problem mit Menschen, die herkommen und vornehmlich Schutz suchen, aber eigentlich nur am Wohlstand partizipieren möchten, ohne den Willen zu besitzen, sich anzupassen oder zu integrieren. Das ist kein neues Problem, das gab es schon immer, wird nur in den letzten ein- zwei Jahrzehnten massiv stärker, weil der "Weg" bis nach Deutschland sehr viel einfacher geworden ist - dank dem "Shuttleservice" im Mittelmeer zum beispiel. Ja, wir sollten Menschen, die ertrinken retten. Wenn das aber dazu führt, dass deshalb die Leute nur noch kleinere, unsicherer Boote besteigen, weil sie genau wissen, dass sie fast immer auf halbem Wege abgeholt werden, kann das nicht die Lösung sein.

Die Problematik ist simpel: Nicht alle Gesellschaften und soziologisch geprägten Gruppen sind miteinander kompatibel. Wir sehen das wunderbar am Ukraine-Beispiel. Polen nimmt MIllionen Ukrainer auf - zumeist sogar durch privatleute, aber schickt Soldaten und Polizei an die Grenze, um den übertritt von einigen tausend MIgranten aus dem nahen Osten zu verhindern. Warum? Weil sie mit eigenen Augen sehen, wie Menschen aus diesem Teil der Welt die Gesellschaften in Schweden, Frankreich und ja auch in Deutschland destabilisieren. Wir haben 3000 syrische Ärzte hier, die ausbildungstechnische Elite - niemand würde sich hier beschweren, bei unserem Ärztemangel. Der große Rest, die anderen 95% aus Afghanistan, Syrien, allgemein dem nahen Osten und Afrika - der Ausbildungsstand ist zum großten Teil so schlecht, dass hier niemand je mehr als einen Geringverdienst-Job ergreifen wird - rühmliche Ausnahmen gibt es hier, aber ein großer Teil der jungen Männer, die herkommen und praktisch keine Bildung haben, werden sich kaum nochmal in die vierte Klasse setzen (wollen) um das nächste halbe oder gar ganze Jahrzehnt damit zu verbringen, "nachzuholen" - könnte unser Schulsystem auch kaum leisten. Dazu kommen Religion und eine Kultur, bei der Bildung keinen großen Stellenwert hat - und schon hat man ein großes Problem, denn diese Leute haben Wünsche und sehen all die schönen Sachen, die sie nie kaufen können. Das erzeugt Frust, Ärger und Feindseligkeit. Ideal für radikale Kreise und Strömungen, und dann hast du die Gegenbewegung auf der anderen Seite.

Das es anders funktioniert, zeigt z.B. Japan. Das ist ein extremes Gegenbeispiel, aber ich bin sicher, dass es einen Mittelweg geben wird. Doch den gehen wir kaum, sondern es wird bizarr - eingelebte, deutsch sprechende Migranten mit Job werden wegen Formalitäten abgeschoben, während der Gewohnheitsverbrecher und Kriminelle wegen "Ihr Herkunftsland ist nicht sicher" hierbehalten werden. Die AFD und Co freuen sich, denn "je schlechter es Deutschland geht, desto besser für sie."

Ich will weder einen Fackelumzug der AFD und "Spaziergänger" hier, noch eine Scharia-Patrouille und Muezzinruf und vollverschleierte Frauen im Burka hier herumlaufen sehen. Aber das ist wohl irgendwie zuviel verlangt.

Allerdings, insbesondere mit muslimischen Migranten! Da liest man jeden Tag was. Im Berliner Jugendarrest etwa wurde der Speiseplan schon auf "halal" umgestellt, da so viele Muslime einsitzen. Dies stand beispielsweise in Sarrazins Buch Feindliche Übernahme. Dr. Necla Kelek über Türken:

"Sie weisen die größte Schulabbrecherquote, den geringsten Abiturientenanteil, die meisten Menschen ohne Berufsausbildung, die geringste Erwerbstätigenquote und die wenigsten Selbstständigen auf. Da gerade diese Gruppe stärker als andere Einwanderer zunimmt, während gleichzeitig die Noch-Mehrheitsgesellschaft rapide schrumpft, wird ihre mangelnde Integration zum zentralen Problem der ganzen Gesellschaft. Es droht, wird diese Entwicklung nicht aufgehalten, ein >Kulturabbruch<, wie der Demograf Herwig Birg schreibt."
Necla Kelek

Zitiert in Deutschland schafft sich ab von Dr. Thilo Sarrazin, S. 286

Mit Europäern oder Ostasiaten gibt es hingegen kaum Probleme.

Ich finde ja.

Jede Gesellschaft kann nur in systemverträglichen, d.h. kleineren Schritten verändert werden, unabhängig davon, ob es eine positive oder negative Verädnderung ist.

Im Moment wird dem Kollektiv von vielen Seiten zuviel abverlangt, so dass es zu Turbulenzen kommt.

Wenn man etwas hinter die Kulissen schaut ist das Migrantenthema jedoch eher sekundär, denn der gesamten Menschheit stehen massive Veränderungen ins Haus. Religiöse Menschen nennen das Endzeit, Politiker reden von positiver Globalisierung, Psychologen erkennen eine Anhebung der Bewusstheit, Meteorologen sprechen vom Klimawandel...