Gesunde Ernährung Lüge?

7 Antworten

Die Sache ist die:

Ernährung ist 70-80%. Gute Ernährung ist 30-20%.

D.h. Man kann mehr mit dem was man isst und trinkt richtig machen, als falsch. Selbst wenn du regelmäßig Energy Drinks trinkst, ist das am Ende nur Energie. Und rate einmal, was der Körper am meisten braucht: Ja, Energie!

Natürlich ist das doof, wenn man sich nur zu 70% gut ernährt anstatt zu 80% oder gar 90%. Aber der Unterschied ist sehr marginal, weshalb man sich SEHR LANGE ungesund ernähren muss, damit man wirklich Probleme bekommt. Schließlich ist unser Körper ein Nährstoffextraktions- und Nährstoffspeicherungsspezialist.

Deshalb verstehe ich überhaupt nicht, warum man Burger King und Co so verurteilt. Auf einem Burger sind schließlich sehr viele unterschiedliche Dinge drauf, und vor allem Fleisch, welches einen sehr hohen Nährwert hat. Und wenn man dann noch Pommes isst, was ja eigentlich nur Kartoffeln sind), dann ist man quasi Vitamin-komplementär.

Das Problem ist am Ende eher die Menge und die Einseitigkeit, als das Essen selber.


bettina90  31.10.2024, 19:09

Sehr gute Antwort, denn ich sehe auch alles so wie du!

Zunächst mal gibt es ein akutes und großes Wissensdefizit im Bereich Ernährung und Körperphysiologie bei der Mehrheit der Menschen. Dazu ist das Thema sehr komplex und weitreichend. Oft wird aber nach einfachen Antworten und Lösungen oder Abkürzungen gesucht. Das führt dann oft zum Misserfolg.

Genuss, Geschmack und möglichst günstig sind die Prioritäten bei vielen. Dabei bleiben dann Nährstoffbedarf/Abdeckung, Gesundheit usw. auf der Strecke. Und natürlich soll alles möglichst billig sein. Man kauft sich lieber ein I Phone der neues Generation oder Fake Designer Mode, als in sowas wie Ernährung und Bildung Geld zu investieren. Jedenfalls bei eine großen Anzahl von Menschen.

Die Industrie, das Marketing, die Werbung, Image, das Gefühl was man beim Einkauf und beim Essen/trinken bekommt tun ihr übriges, dass man schnell mal mehr zu sich nimmt, als nötig wäre oder wie billige und minderwertige Zutaten so verarbeitet werden, dass sie der Masse schmecken.

Warum wohl dürfen Kinder umsonst bei Mc Donalds ihren Geburtstag feiern. Auch das ist nur Marketing. Man züchtet sich einfach die nächste Generation zahlender Kundschaft heran.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – 13 Jahre Training, Trainerlizenzen, Ernährungsberater

Die Sache ist die, weil gesunde Ernährung quasi so ein geflügeltes Wort ist. So treffe ich im Alltag auch immer wieder auf Leute, die zum Beispiel fast täglich Fleisch essen und trotzdem noch der Meinung sind, dass sie sich gesund ernähren.

Oder welche Beispiele kann ich noch bringen, genau erst neulich wieder, stellte hier jemand die Frage, was wohl passieren wird, wenn er jeden Tag einen Apfel isst und er möchte dadurch seine Ernährung verbessern.

Tatsächlich aber verhält es sich so: Ein Apfel ist nicht gerade viel im Gegensatz zu dem was häufiger dem Volksmund nach alles behauptet wird, so als könne quasi schon ein Apfel allein die ganze Welt retten oder so ähnlich. Das sind alles recht schöne und flotte Sprüche zwar, aber das ist natürlich Quatsch.

Du kannst Dich zum Beispiel nicht von einem einzigen Apfel ernähren und auch der Vitamin C-Gehalt eines einzigen Apfels reicht nicht aus, um damit Deinen Tagesbedarf an Vitamin C zu decken.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Rudi0948  18.04.2025, 01:05

Gesund ist das, was der Körper braucht und was schmeckt. Ich würde mir kein Zeug hinunter ekeln nur um zu beweisen, das meine Essmeinung gerade in ist. Das Wichtigste für mich ist, dass ich mich abwechlungsreich ernähre. Dann bekommt der Körper alles, was er braucht. Nahrungsergänzungsmittel brauche ich dann nicht.

berndsporrer  21.04.2025, 13:54
@Rudi0948
Das Wichtigste für mich ist, dass ich mich abwechlungsreich ernähre.

Bin hier eben lange genug dabei, um zu wissen, was hier viele unter "abwechslungsreich" verstehen. Und darum, "abwechslungsreich" bedeutet eben nicht immer automatisch, dass die Ernährung dann auch wirklich gesund ist.

sge06908 
Beitragsersteller
 03.11.2024, 19:52

Am Ende soll jeder das machen was er für richtig hält.Ich esse gerne Fleisch und das mehrmals Wöchentlich und lasse mir da nicht reinreden. Wenn ich Lust auf ne Kugel Eis habe gibt es die auch mal.

berndsporrer  03.11.2024, 19:56
@sge06908
Am Ende soll jeder das machen was er für richtig hält.
Ich esse gerne Fleisch und das mehrmals Wöchentlich und lasse mir da nicht reinreden.

Eben, jedem seine Meinung!

Nur wer jeden Tag Fleisch isst, ernährt sich nicht mehr gesund.

Und so entsteht dann eben dieser Kontrast in der Wahrnehmung, zwischen dem was Leute sagen, zu dem was sie machen und was andere dann sehen.

Also die Kluft zwischen den guten Vorsätzen und den Auswirkungen mit gesundheitlich teils sehr negativen Folgen, die wird dann größer werden.

  1. Wissen vs. Umsetzung: Viele Menschen wissen, was eine gesunde Ernährung ausmacht, aber es fällt ihnen schwer, dies im Alltag umzusetzen.
  2. Soziale und psychische Faktoren: Essverhalten wird stark von sozialen und psychischen Faktoren beeinflusst. Stress, Gewohnheiten und soziale Normen spielen eine große Rolle.
  3. Verfügbarkeit und Bequemlichkeit: Ungesunde Lebensmittel sind oft leichter verfügbar und bequemer zu konsumieren als gesunde Alternativen.
  4. Marketing und Werbung: Lebensmittelindustrie und Werbung fördern oft ungesunde Essgewohnheiten durch attraktive Angebote und Werbung.
  5. Zeitmangel: Viele Menschen haben wenig Zeit, um gesunde Mahlzeiten zuzubereiten und greifen daher zu schnellen, oft ungesunden Optionen.
Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Networker im Bereich Gesundheit & Fitness

nun, auch "gesunde Ernährung" ist PR und ein wachsender Markt, mit dem man Geld verdienen will. Letztlich kann man sich nicht "gesund essen". Es gibt natürlich vielfältige Risikofaktoren für alle möglichen Krankheiten (und Ernährung ist da nur einer von vielen Faktoren), die aber am Ende nicht entscheiden, ob man wirklich erkrankt oder nicht. Auch reagiert jeder Stoffwechsel anders und was der eine verträgt und ihm gut tut, kann den anderen verheerend sein.

Ein ernstes strukturelles Ernährungsproblem westlicher Gesellschaften ist allerdings die Verbreitung von hochverarbeitetenden Lebensmitteln und Zusätzen, die da nicht reingehören sollten, und die stetige Tendenz solche Produkte immer profitabler zu erstellen, was die Qualität durchgängig verschlechtert über längere Zeiträume.