Geht durch neue Lernmedien nicht etwas verloren?

5 Antworten

Ja. Jeder will nur noch schnell die Lösung. Einer schreibt vom anderen ab (gut, nennt sich jetzt auch KI). Und Videos erklären 20 Minuten belanglose 3 Sätze, die sie zu einer Sensation aufbereiten, dabei ist Sprache etwa 1 Million mal so viel und wenn man jeden Mini-Fortschritt als Sensation ansieht, gibt man sich auch schnell zufrieden.

Aber ich denke, die Schüler heute haben auch mehr auf und nicht so viel Zeit für's Detail.

Sehe ich genau so. Allein, das es Schulbücher gab, ließ uns mehr lesen. mein Lieblingsthriller war die Bibel und ich bin weder Katholisch noch evangelisch. Geschweige getauft.

Es war nicht notwendig, irgendwelche Medien zu nutzen außerhalb der Schulbücher, wir haben nicht Im Bus laut telefoniert, sondern uns in normaler Lautstärke zum gemeinsamen Hausaufgaben machen, verabredet. Der macht nicht nur mehr Wissen. Das förderte die Grammatik, denn auch Kids die schriftlich massive Grammatikprobleme hatten, sprachen oft nicht falsch.

Da passierten auch kein Fauxpas wie hier täglich.

tuen

nähmlich

u.v.a.

Und meine Erzeugerin war Deutschlehrerin die hatte natürlich alles im Bücherschrank, was man unter schwerer Kost verstand und die komplette Reihe Duden/ Meyers Konversationslexikon/ den Großen Brockhaus.

Da hat man sich festgelesen kam immer mal was neues Querweise.

Im Prinzip Youtube nur das was da rüberkam war was völlig anderes.

Als sie 2019 starb hat die Feuerwehr um die Ecke alles an Romanen mitgenommen. Unser A&V Jubelschreie Über die drei Buchreihen. Meyers wird auch heute noch für 600 bis 1000€ gehandelt.

Ich kann dir versichern, man brühtet trotzdem noch lange über Mathematik, die Erklärvideos geben ja nicht die Lösung. Sie haben nur einen Vorteil, wenn meine Eltern es nicht können, wenn der Lehrer im wohlverdienten Feierabend ist, dann steht mir das als Hilfsmittel zur Verfügung. Es ist ein Werkzeug, ein Tool mit dem ich Kompetenzen entwickele.

Da geht nichts verloren, da kam nur etwas hinzu.

Und wieso soll die Grammatik die in einem Video erklärt wird, eine andere sein die mir im Buch vermittelt wird? Das macht doch keinen Sinn, lediglich das Werkzeug ist halt ein anders.

Und wie gesagt, gucke dir mal so ein Video an, das ist keine Komplettlösung, das ist eine Hilfe, mehr nicht.

Tatsächlich gehört zu meinen ersten Tipps zum Lernen, bei einer Frage erst das Hirn einzuschalten und nicht Google. Besser mit einer eigenen falschen Lösung kommen als mit der ergoogleten richtigen. Man bildet sich ein, etwas verstanden zu haben, dabei kann man bestenfalls etwas Vorserviertes nachvollziehen.

Die Kunst besteht darin, Medien richtig einzusetzen. Simulationen (gerade bei abstrakten Dingen oder nicht real darstellbaren) können viel Verständnis erzeugen, wo andere, klassische Methoden versagen.

Heutzutage ist in der Tat das Lernen viel einfacher. Online findet man schnell gute Tips, sogar fertige Lösungen.