Gab es in der DDR nachts eine Ausgangssperre?

7 Antworten

So lange wie ich in der DDR lebte, und das war von 1956 bis 1990, habe ich so etwas nie erlebt. Und wenn du schon das Wort 'Flucht' ins Spiel bringst, dann solltest du dich mal über Grenzanlagen, Mauer, Schießbefehl usw. schlau machen. Und dann kannst du entscheiden, ob es in der DDR überhaupt nötig war eine nächtliche Ausgangssperre zu verhängen. Und wie das überhaupt klingt....als wenn die Leute ständig auf Massenflucht waren, das waren sie nämlich nicht. Auch wenn hier ein User einen Link postet...das habe ich anders erlebt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Grinsekater1812  28.12.2023, 20:47

Schaut euch die Fragen vom User an, dann wisst ihr Bescheid....unglaublich.^^

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Fraganti  28.12.2023, 20:47

Naturlich waren eine permanent stark bewachte Mauer und Grenzstreifen, Ausgangssperren, Schiessbefehl, Mienenfelder usw. definitiv nötig, um die Massenflucht zu beenden. Das hat der Ulbricht ja nicht alles einrichten lassen, nur weil er es so hübsch fand und sonst gar nicht wusste, wohin mit all dem Geld und Personal.

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Ich habe so etwas nie erlebt. Allerdings gab es in den Kneipen eine Sperrstunde, und so musste man dann notgedrungen nach Hause gehen.

Ich weiß nicht, ob es 1968, nach dem Einmarsch der Roten Armee (die zuvor in unseren Wäldern lagerte) in die Tschechoslowakei kurzzeitig eine Sperrstunde gab. Aber damals war ich noch Kind und abends sowieso nicht mehr unterwegs.

Das klingt mir ziemlich unsinnig. Es gab andere - und sehr viel effizientere - Möglichkeiten, Fluchten zu verhindern!

Ich selber kenne das aus den 80ern nicht.

Aber wie da in den 5 km Zonen des Sperrgebietes direkt an der Grenze war, weiß ich nicht.

Ja, die existierte.

Die DDR arbeitete oft mit Ausgangssperren, je nach Ort und Anlass mit unterschiedlichen Zeiten und zu unterschiedlichen Zeitpunkten in ihrer Geschichte.

In den vielen Kilometer breiten "grenznahen Gebieten", die nur mit speziellen Passierscheinen aufgesucht werden durften, galt so gut wie immer eine Ausgangssperre zwischen 22 und 6 Uhr für Bewohner und die wenigen, genehmigten Besucher. Eine Ausnahme davon konnte höchstens in Sonderfällen erteilt werden, z. B. für einen Arzt mit Bereitschaftsdienst.

Nomex64  28.12.2023, 22:36
Ausgangssperre zwischen 22 und 6 Uhr für Bewohner 

Was für ein Unsinn. Dann hättest du abends die halbe Dorfbevölkerung verhaften können wenn sie aus der Kneipe kommt. Der Rest wäre dann früh zu spät zur Arbeit gekommen.

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Fraganti  29.12.2023, 09:18
@Nomex64

Rate mal, wieso niemand in den granznahen Sperrzonen leben wollte und das war ja auch staatlich so gewollt. Am liebsten hätte man die vollkommen menschenleer und planiert gehabt. Mit so einigen Dörfern ganz ganz nah an der Grenze machte man das auch per Zwang.

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Nomex64  29.12.2023, 17:57
@Fraganti

Ich glaube du bist Nie selbst im Grenzgebiet gewesen. Die Leute welche dort gelebt haben haben dies gern gemacht. Nirgends lebte man sicherer. Außerdem gab es einige Vergünstigungen.

Das Gebiet menschenleer zu machen war Nie vorgesehen. Die Felder und Wälder mussten bewirtschaftet werden. Die Bauern dort kamen dazu sogar in den Schutzstreifen.

Außerdem waren die Grenzkompanien quasi alle im Grenzgebiet. Die Soldaten wollten auch Nachbarn haben und abends mal in die Kneipe.

Mit so einigen Dörfern ganz ganz nah an der Grenze machte man das auch per Zwang.

Und dennoch gab es reichlich Ortschaften die keine 50 m von der Grenze entfernt waren. Schau nur mal nach Ellrich, Melpers oder Görsdorf (Schalkau).

Es gab sogar FDGB-Ferienheime im Grenzgebiet.

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Fraganti  30.12.2023, 07:45
@Nomex64

Ja, Genosse. Alle in der DDR waren froh, glücklich und sicher! Es waren eingeschleuste, dekadente, subversive Elemente des Imperialismus, Konterrevolutionäre, die in kriegerischer Absicht das Arbeiter- und Bauernparadis stürzten und den Menschen die friedliebenste und sozialste Regierung nahmen, die es je gab.

Jetzt ist mal Schluss mit Satire.

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