Gab es Fälle im kalten Krieg wo ein Westblockstaat und ein Ostblockstaat zusammen gearbeitet hat?
Zb die Lieferungen von Ressourcen.
6 Antworten
Klar, so trieben auch die DDR und die BRD einen iintensiven Handel miteinander.
Speziell mit Rohstoffen wurde sehr viel gehandelt. Die BRD lieferte an die DDR vor allem chemische Erzeugnisse und hochwertige Rohstoffe wier Steinkohle, Koks oder Rohöl sowie eiweißhaltige Futtermittel. Umgekehrt lieferte die DDR an die BRD Motorenbenzin, Heizöl, Kunststoffen und Schlachtvieh.
Der Austausch von hochwertigen Produkten wie Maschinen, Autos und anderem war extrem gering, da die westdeutschen Maschinen für die DDR zu teuer oder gesperrt waren und die ostdeutschen Produkte bis auf wenige Ausnahmen technologisch völlig veraltet und nicht konkurrenzfähig waren.
Natürlich haben die das. Auf vielen Gebieten außer allem was Rüstungssensitiv war.
Klar, es gab ja auch Rohstofflieferungen aus der Sowjetunion in die EU. Deutschland hat Waren aus der DDR bezogen. Im Neckermannkatalog gab es Modekleidung aus der DDR, was man aber nicht an die große Glocke hing.
Während des Kalten Krieges gab es einige Fälle, in denen Westblockstaaten und Ostblockstaaten wirtschaftlich zusammengearbeitet haben.
Ein Beispiel hierfür ist das Projekt zur Errichtung einer Erdgas-Pipeline zwischen der Sowjetunion und Westeuropa, das in den 1970er Jahren begann.
Ein weiteres Beispiel ist das sogenannte "Kuwait-Projekt" in den 1980er Jahren, bei dem ein Konsortium aus westlichen und sowjetischen Unternehmen gemeinsam an der Erschließung von Ölfeldern in Kuwait beteiligt war.
Auch aktuell im durch Russlands Überfall auf die Ukraine neuen kalten Krieg gibt es immer noch eine wirtschaftliche Zusammenarbeit.
Die Sanktionsschraube wird zwar stetig angezogen. aber es bleibt dennoch Spielraum zB für SWIFT
SWIFT – Netzwerk der Finanzkommunikation
https://zahlenbilder.de › welt › waehrung-und-finanzen
Im Zuge der westlichen Sanktionen gegen Russland wegen des Ukraine-Krieges ist SWIFT auch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt.
Firmen der Bundesrepublik Deutschland haben teilweise intensiv in der ehem. DDR oder in Polen, Tschechien produzieren lassen. Wenn die Qualität stimmte, dann war es eine gute Lösung für beide Seiten. Ein deutscher Chemigigant hat in der DDR (in Schopau) ein PVC - Werk gebaut, weil in der Bundesrepublik die Umweltauflagen zu hoch und eine Produktion nicht mehr wirtschaftlich gewesen wäre. Erstellt wurden nicht nur Produktionsanlagen sondern auch Wohngebäude für die Beschäftigten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Delta-Projekt
oder
Im Kern sahen die 1970, 1972, 1974 und 1981 geschlossenen Verträge vor, dass die Sowjets definierte jährliche Gasmengen an die Bundesrepublik, und deutsche Firmen Großrohre in festgelegtem Umfang an die Sowjetunion lieferten. Ein deutsches Bankenkonsortium gewährte der sowjetischen Außenhandelsbank einen gebundenen Finanzkredit, der zum Beispiel 1970 zur Hälfte von einer staatlichen Hermes-Bürgschaft gedeckt war.
Der letzte, im November 1981 geschlossene Vertrag ist allein wegen seiner Dimension bemerkenswert. Immerhin sagten die Sowjets eine Verdoppelung der jährlichen Lieferungen auf 20 Milliarden Kubikmeter und eine Laufzeit von 25 Jahren zu. Dafür musste eine neue Pipeline gebaut werden, die auf der westsibirischen Halbinsel Jamal begann und sich in Weißrussland teilte: Der nördliche Strang querte Polen, der südliche die Ukraine und die Tschechoslowakei. Die Rohre der 5000 Kilometer langen Pipeline, aber auch die 41 Kompressorenanlagen sollten von westlichen, darunter deutschen und amerikanischen Firmen auf Kredit und gegen spätere Bezahlung in Erdgas geliefert werden.
Ok und weißt du ob die UDSSR und die USA mal Handel untereinander getrieben haben?