Frage an die Atheisten?

20 Antworten

Von Experte Bodhgaya bestätigt

Er müsste einfach nur ein paar Dinge tun, die er in der Vergangenheit angeblich täglich getan hat: ein paar Tote zum Leben erwecken, Brote vermehren, Esel zum Sprechen bringen, magisches Essen vom Himmel regnen lassen... Sowas eben.

Aber merkwürdigerweise ist es so, dass wir derartige Geschichten nur von anno dazumal kennen, aus grauer Vorzeit. Je weiter die moderne Technik voranschreitet, desto mehr ziehen sich all die Götter, Dämonen, Kobolde und sonstige Figuren zurück. In unseren Gefilden, wo inzwischen jedes Kleinkind mit high-end-Smartphone unterwegs ist und permanent Videos dreht, schweigen die Götter inzwischen vollständig.

Alles, was von ihnen bleibt, sind ominöse "persönliche Erlebnisse" der Gläubigen, Träume und angeblich erfüllte Gebete (wobei immer gern vergessen wird, wie viele Gebete täglich gesprochen und eben nicht erfüllt werden). Aber keine Totenerweckungen, magische Nahrung oder sprechende Esel. Dabei wäre jedes einzelne dieser Phänomene eine Sensation, die über Nacht millionen Menschen zum Glauben führen würde.

Um die Antwort kurz und knackig zu machen: für ein allwissendes, allmächtiges und allgütiges Wesen sollte es ein Klacks sein, so einen kleinen, frechen Atheisten wie mich zu überzeugen. Leider geben sich die Götter heutzutage keine allzu große Mühe mehr.


Bibelbube  29.07.2025, 20:43

Würde er leibhaftig vor dir stehen würdest du ihn doch nicht erkennen. Er hat es vor 2000 Jahren getan und man hat ihn ans Kreuz gehängt. Es wäre auch heute so.

Der Unglaube ist kein Problem des Verstandes sondern des Herzens.

Walum  30.07.2025, 21:55
@Bibelbube

In der Bibel steht, dass Gott das Herz des Pharao verstockt hat. Das ist das prominenteste Beispiel für die heimtückischen Eingriffe göttlicher Macht in der Bibel.

Würde er leibhaftig vor dir stehen würdest du ihn doch nicht erkennen.

Vielleicht. Warum sollte er plötzlich vor Dir stehen?

Der Unglaube ist kein Problem des Verstandes sondern des Herzens.

Vorherbestimmung eher.

Bibelbube  30.07.2025, 22:12
@Walum
In der Bibel steht, dass Gott das Herz des Pharao verstockt hat. Das ist das prominenteste Beispiel für die heimtückischen Eingriffe göttlicher Macht in der Bibel. 

Hast du das Kapitel der 10 Plagen denn überhaupt aufmerksam gelesen? Schau mal wie oft der Pharao sein Herz von sich aus verstockte, als die ersten Plagen kommen. So offensichtliche Plagen und der Pharao kann aus Stolz nicht nachgeben. Absolute Torheit. Gott hat ihm gegeben, was er wollte ->

Gerechtigkeit. Der Pharao bekam, was er wollte. Er wollte auf keinen Fall hören. Gott hat ihn taub werden lassen.

Lies selbst und dann sag mir, dass es nicht so in der Bibel stehen würde 👍🏼

Liebe Grüße 🙏🏼

Ganz einfach, dass was er macht müsste wissenschaftlich messbar sein. Beispielsweise müssten Gebetsstudien positive Effekte erzielen. Auch müsste es statistische Untersuchungen zu Wunderheilungen geben.

Ich will es mal so sagen: Falls es einen Gott, wie ihn Gläubige beschreiben, geben sollte, und dieser wollen würde, dass ich von seiner Existenz überzeugt bin – dann würde er schon einen Weg finden, damit das funktioniert.

Was mich also von der Existenz Gottes überzeugen würde, das weiß ich hinterher. Daher werde ich mir keine großartigen übersinnlichen Phänomene, Wunder und Wasweißich ausdenken, von denen ich sage, sie würden mich überzeugen.

So lange sich dieser Gott nicht in einer mich persönlich überzeugenden Weise bemerkbar macht, glaube ich nicht an seine Existenz, da können Bekehrungseiferer reden, so viel sie wollen.

Schwierig kommt immer auf die Situation an. Nehmen wir an, ich sehe in den Himmel und seh da dutzende Engel oder sonst was rumfliegen und die Wissenschaft bestätigt das, dann würde ich vermutlich anfangen zu glauben. Ansonsten nichts glaub ich

Ich war viele Jahre atheistisch unterwegs. Mich hat ein Vorkommnis welches ich nicht einordnen konnte zu Gott gebracht.


Lioraxv 
Beitragsersteller
 29.07.2025, 22:12

Wow, darf ich fragen was es war ?

Belliwell  29.07.2025, 23:08
@Lioraxv

Puh.... hast du Zeit zum Lesen? Ich versuche es kurz zu machen...

Ich hatte vor fast 8 Jahren eine Sepsis (Blutvergiftung) mit Nekrosen an den Beinen (teilweises absterben der Haut) mit beginnendem Organversagen. Die Ärzte haben mich wieder hinbekommen, aber wenn man sowas mal hatte, entsteht ein Trauma auf den Körper. Bei mir fielen erst alle Haare aus und kamen ein Dreivierteljahr auch nicht wieder. Mit alle Haare sind auch wirklich alle gemeint. Von Kopf bis Fuß war alles komplett weg. Als die Haare weg wahren fielen die Zähne aus und splitterten teilweise auch ab. Und da sich Wunden im Mundraum infizieren können musste alles komplett raus aus dem Mund.

Der Anästhesist der Praxis sagte, eine Vollnarkose kommt nicht in Betracht, aufgrund der Vorgeschichte mit der Sepsis. Er sagte, wenn in der Praxis während der Vollnarkose was passiert ist kein Reanimationsteam vor Ort. Also musste örtliche Betäubung reichen.

Ich bin Angstpatient. Schon allein der Gang zu den Voruntersuchungen lösten Panik aus bis hin zu Reizdarm. Der Arzt sagte das alles auf einmal entnommen wird, er rechne mit 4-6 Stunden, je nachdem wie schnell er durch kommt.

Die OP war Dienstags.
Ich komme da hin, Panik.
Ich sitze im Wartezimmer, Panik, Druck im Darm, Herzrasen, Übelkeit.

Das war die Ausgangslage. Die Schwester rief mich rein, legte mir das blaue Lätzchen um den Hals und sagt, der Arzt kommt sofort, sie können schonmal den Mund mit Wasser ausspülen.

Das habe ich gemacht und danach wurde ich ruhig. In mir breitete sich eine innerliche Ruhe aus und Wärme. Die Panik war weg, der Druck war weg. Das Herzrasen normalisierte sich innerhalb von 1-2 Minuten. Der Arzt kam, guckte nochmal, setzte die ersten Spritzen und dann gings los.

Nach fast 6 Stunden war der Arzt fertig. Dem standen die Schweißperlen auf der Stirn, weil die Eckzähne nicht raus wollten. Die waren abgebrochen vorher und die Zangen griffen nicht so wie er das wollte. Ich war die Ruhe in Person. Die innere Wärme war noch da, ich war entspannt. Es war, als würde ich neben mir stehen.

Dann sagte er:
Sie bekommen 10 Ibo 800er mit, gehen sie morgen gleich zur Hausärztin und lassen sie sich neue verschreiben ich kann sie nur für 2 Tage krank schreiben. Sie werden ca 3-4 Monate erhebliche Schmerzen haben und sie werden nicht gut sprechen können. Lassen sie sich auch weiterhin krank schreiben, damit können sie nicht arbeiten gehen. Wir sehen uns dann zum Fäden ziehen. Dann stopfte er mir die Übergangszähne in den Mund und das wars

Ich bin nach Hause, dachte mir, ich lege mich hin, so lange die Betäubung noch wirkt. Ich habe bis 23 Uhr geschlafen. Dann bin ich wach geworden, merkte der Mund ziept ein bissel und die Wangenmuskeln zogen ein bissl, vermutlich Muskelkater, weil, halte du mal den Mund so lange auf... Ich trank etwas und legte mich wieder hin. Ich wollte am kommenden Tag dann zum Arzt. Und dann stand ich am kommenden morgen da.

Da ich keine Schmerzen hatte nahm ich keine Tabletten. Ich stieg auf mein Rad, fuhr zur Kreuzung und dachte mir, eigentlich ist es doch doof, es ist nichts. Also fuhr ich arbeiten an dem Tag. Das Ziepen war etwas besser, der Muskelkater auch. Also warum soll ich mich krank schreiben lassen.

Ich ging dann zum Fäden ziehen ein paar Tage später und da sagte der Arzt, wo ich war? Warum ich mich nicht meldete? Ich fragte warum und da sagte er, naja, wegen der Schmerzen und so. Ich erklärte ihm dann, das ich keine hatte. Er verstand es nicht. Er sagte, in seinen 20 Jahren in der er als Zahnarzt arbeitete hatte er nie einen solchen Fall, der komplett ohne Schmerzen auskommt. Ich fragte, ob er vielleicht Hypnose machte oder mir irgendwas ins Spülwasser reingemacht hat. Aber da war nichts. Andere Therapien oder Anwendungen müssen abgesprochen und unterschrieben werden. Er darf nicht einfach gegen die Unterschriebene Behandlung arbeiten. Er war begeistert, lobte sich für seine gute Arbeit, erklären konnte er es aber nicht. Und ich habe es nicht verstanden, aber weiterhin gegoogelt und nach einer Erklärung gesucht.

Ein paar Wochen später lies sich meine Chefin "einen" Weisheitszahn ziehen, einen, bei mir waren es alle 4. Sie war drei Wochen außer Gefecht. Da ging nichts mehr vor Schmerz und selbst als es besser wurde merkte man am Sprechen, dass doch noch etwas nicht in Ordnung ist.

Danach fing ich an in Richtung Gott zu schauen, denn wenn ich es nicht erklären konnte und der Arzt auch nicht, bleibt ja nicht so viel anderes übrig. Das war etwa 2 Jahre nach der Behandlung. Und von da an gabs auch kein Halten mehr. Für mich war das ein kleines Geschenk von Gott. Nach all dem Erlebten mit der Sepsis sollte nicht noch etwas belasten. Seitdem habe ich diese innere Wärme nicht mehr gespürt. Aber es war ein schönes Gefühl. Etwas das man so nicht mehr vergisst.

Lioraxv 
Beitragsersteller
 29.07.2025, 23:15
@Belliwell

Wow… Wie schön du das geschrieben hast am Ende. Gänsehaut am ganzen Körper