Findet ihr es schlimm NICHT vegan zu sein?

20 Antworten

Ich bin seid 44 Jahren nicht mehr in Urlaub gefahren und hab kein Auto (nie Führerschein gemacht) und lebe co2 neutral.

Bin aber kein Veganer und will auch nie einer werden.

Aber nur weil keine Tiere unmittelbar sterben müssen, heißt es nicht das diese nicht leiden. In engen Ställen ohne Tageslicht oder in Legebatterien ...

Ovwohl ich nicht reich bin - eher sogar arm - weniger als 1000€ / Monat - kaufe ich die teuren Eier von unserem Nachbarn. Dieser hat einen Hühneranhänger mit dem er von einer Wies zur nächsten fährt und die Hühner dürfen dort tatsächlich Gras fressen und haben meist mehr Platz als sie brauchen. Dafür verwende ich selber weniger Eier und dann gleicht sich das kostenmäßig wieder aus.

Auch Fleisch kaufe ich nur vom Bauern den ich kenne und dessen Schweine zumindest im Sommer mal die Sonne sehen.

regional - saisonal - fleischarm - möglichst viel selber anbauen ist meine Devise.

Wieso nicht vegan.

Alle Welt baut für unsere Reiche Industrieländer Obst und Gemüse an und häufig genug gehen so Trinkwasser der Bevölkerung verloren. Dazu werden die Arbeiter sklavenmäßig ausgebeutet. Aber Bio muss eben billig sein.

UND PS: Bio ist nicht ungespritzt es sind nur andere Gifte die teilweise nicht weniger ungesund sind.


Bikepacking  03.02.2025, 09:38

Willkommen im Club, hab auch nie Führerschein gemacht. Auch jetzt mit fast 70 keine Sehnsucht danach.

WAYKOW  03.02.2025, 09:39
@Bikepacking

Hattest du früher im Berufsleben auch so Probleme damit?

Haben dich die Leute auch schief angesehen.

Mit hat ein Arbeitgeber gesagt als ich sagte hab keinen Führerschein - wir beschäftigen keine Alkoholiker;)

Bikepacking  03.02.2025, 11:21
@WAYKOW

Nein, zum Glück nicht. Aber wenn mir ein AG so etwas gesagt hätte, wäre ich dankbar gewesen, nicht in so einer Firma arbeiten zu müssen.

LouPing  03.02.2025, 09:47
und lebe co2 neutral.

Ganz sicher nicht. Einer der größten Energieschleudern sind die Internetprovider. Die verbrauchen gigantische Mengen an Strom der keinesfalls komplett grün erzeugt werden könnte.

Eine einzige Google-Suche ist für etwa 0,15 Gramm CO2 verantwortlich. Auch jede Serie, die wir bei einem der vielen Streaming-Dienste abrufen, verursacht durch die riesigen Rechenzentren im Hintergrund viele Emissionen.
(IfU)

Allein mit der Nutzung des Internets hinterlässt du einen mega Fußabdruck.

WAYKOW  03.02.2025, 10:31
@LouPing

Endlich mal einer der das weiß ...

Du hast definitiv recht!!!!

Nur verabscheue ich streaming in jeder Form auch keine kurzen Clips. Das verbraucht am meisten Ressourcen das bisschen das gute frage verbraucht ist abgedeckt durch meine mega PV Anlage. Wie gesagt ich versorge 24 Menschen im Jahresschnitt mit Strom an schönen Sommertagen sind 12-18 Familien im Dezember reicht es nicht ganz für das eAuto meiner Schwester. Dazu kommen auch noch 60 Bäume auf meinem Grundstück ...

Da ich auf GF auch Berater bin in Sachen Klimaschutz Garten und Vielem mehr bin ich auch im Dienste der Umwelt aktiv im Netz.

LouPing  03.02.2025, 10:54
@WAYKOW

Das ehrt dich sicher - trotzdem ist es mit klass. Lebensstil nicht möglich komplett klimaneutral zu leben.

Selbst wenn du in einer Hütte im Wald leben und mit Holz heizen würdest käme ordentlich CO2 zusammen.

Nein, ich finde das nicht schlimm. Ich bin aber auch kein Veganer. Nicht mal Vegetarier.

Es ist natürlich gut, sich Gedanken darum zu machen, was wir mit unserem Konsum verursachen. Aber der komplette Verzicht auf tierische Nahrungsmittel und Rohstoffe bedeutet eben nicht automatisch mehr Umweltschutz oder ein ethisch besseres Leben. Tierfutter nutzt Ressourcen, die oft nicht für die menschliche Ernährung nutzbar wäre. Natürlich gibt es auch das aus Südamerika importierte Soja, das mit menschlicher Nahrung konkurriert. Aber Tierfutter wird auch aus Nebenprodukten der Lebensmittelindustrie hergestellt. Die müsste man sonst wegwerfen. Tierfutter nutzt auch einfach Flächen, die für den Anbau gar nicht nutzbar sind, z.B. Weiden auf Überflutungsflächen.

Aber: als Veganer bist Du natürlich leider auch daran beteiligt, dass Tiere sterben müssen. Milch gibt es nicht ohne Kälber, und Milchkühe sterben auch keines natürlichen Todes. Legehühner füttert auch keiner bis zu ihrem natürlichen Ableben, und die Hähnchen-Problematik ist auch bekannt. Man kann halt en bisschen was dafür tun, dass die Tiere vernünftig gehalten werden. Wenn man die Möglichkeit hat, Eier vom Nachbarn zu bekommen: toll. Ansonsten bleibt die Variante, zumindest Bio-Eier zu kaufen, Bio-Milch. Auch da ist nicht alles wie im Bilderbuch, aber zumindest sind die Haltungsformen etwas besser.

Lass die Leute reden, einer wird immer was zum kritisieren finden. Es spricht überhaupt nichts dagegen das du Vegetarierin bist und brauchst es dir auch von niemanden einreden zu lassen.

Ich werde niemals vegan oder vegetarisch leben. Jede Hauptmahlzeit enthält bei mir tierische Proteine, aber so wenig, ca. 120 g, dass ich insgesamt weniger Fleisch esse als der Bevölkerungsdurchschnitt, der ja Veganer und Vegetarier mit einschließt.

Meine Gründe für den Fleischverzehr:

Die traditionell gewachsene Kulinarik ist Teil der Evolution, Menschen die sich nach ihr ernähren haben sich genetisch in der Evolution durchgesetzt, deshalb kann sie so ungesund nicht sein. Außerdem ist sie Teil der Kultur.

Schlachttiere zu verzehren stellt kein ethisches Problem dar, denn sie verdanken ihre Existenz dem Fleischverzehr. Veganismus hat denselben Effekt wie Schlachttiere gleich nach der Geburt zu töten, nämlich ihre Nichtexistenz. Grund ist dass sie ohne kostenaufwändige Haltung nicht existieren können, sie würden in kürzester Zeit aussterben wenn man sie auswildern würde, und diese Kosten nimmt natürlich nur jemand auf sich, der das Fleisch auch wirklich verkaufen kann.

Methanemissionen aus den Rinderpansen lassen sich größtenteils mit bestimmten maritimen Futterbeimischungen vermeiden, da ist Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir von den Grünen gefordert endlich einmal dafür zu sorgen, dass sich solche klimaschonende Rinderhaltung durchsetzt.

Gegen Tierquälerei beim Schlachten haben wir das Tierschutzgesetz. Sollte es Defizite aufweisen, kann jeder beim Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages Verbesserungsvorschläge einreichen.

Mir so ziemlich egal, wie sich andere Leute ernähren. Es hat eigentlich nichts mit dem Charakter zu tun, eher mit einer Lebenseinstellung.

Ich z.B. lebe als orth. Jude 100 koscher (nicht vegan). Früher in Deutschland wurde ich dafür oft bemitleidend angegafft. Das härtete mich jedoch ab, auf so etwas nicht mehr zu reagieren.