Familienstreit weil Schwiegervater mir Geld schenkt?
Mein Mann und ich leben im gleichen Haus wie mein Schwiegervater und seit etwa 6 Jahren kümmere ich mich um ihn. Er ist zwar noch nicht pflegebedürftig, jedoch übernehme ich alle Aufgaben, die vorher seine Exfrau gemacht hat. Ich koche jeden Tag für ihn, wasche seine Wäsche, putze, gehe für ihn einkaufen und bezahle sogar den Einkauf. Aus dies diesem Grund schenkt er mir jeden Monat Geld, und zwar nicht wenig. Einerseits für die Einkäufe, Strom usw. und andererseits, weil ich alles mache. Er sagt, dass er eine Pflegerin ja auch bezahlen müsste, und ich bin seine Schwiegertochter, deshalb schenkt er mir mehr Geld.
Er hat, neben meinem Mann, noch drei weitere Kinder, die davon mitbekommen haben. Während meine Schwägerin froh ist, dass ich diese Arbeiten übernehme, sind die anderen beiden der Meinung, dass er mir zu viel Geld gibt und dass diese Schenkungen (auch aufgrund seines Alters) unrechtmäßig sind. Sie wollen diesen Fall nun anwaltlich klären (und sie haben einen sehr guten Anwalt). Ich habe aber weder die Mittel, noch die Nerven mir einen Anwalt zu holen und dass ganze mit ihnen auszufechten. Lieber verzichte ich auf das Geld und mach nichts mehr, als mir diesen Stress anzutun. Aber dafür tut mir mein Schwiegervater leid, er war immer sehr nett zu mir, hat jahrelang ohne wenn und aber auf unsere Kinder aufgepasst und ich will ihn ja unterstützen.
Ich bin in einem Dilemma. Was ratet ihr mir?
10 Antworten
Ich würde an Deiner Stelle ganz gelassen bleiben und nichts an der Situation und an Deinem Verhalten ändern. Allerdings würde ich auch nicht mit anderen Leuten, auch wenn es sich um Famililenmitglieder handelt, reden.
Dein Schwiegervater ist rechtlich nicht verpflichtet, irgendwen zu fragen, was er mit seinem Geld macht. So darf er verschenken, so viel er will und an wen er will. Deshalb würde ich mir an Deiner Stelle keine Sorgen machen.
Anders sieht es aus, wenn Dein Schwiegervater nicht mehr zurechnungsfähig ist und man Dir unterstellen könnte, seine geistig schwache Gesundheit auszunutzen. Aber das ist ja nicht der Fall.
Ich würde schon sagen, dass er zurechnungsfähig ist - wie gesagt, er ist noch kein Pflegefall, diese Arbeiten hat früher seine Frau erledigt und irgendwie ist er nicht so wirklich in der Lage, für sich zu kochen oder seine Wäsche zu waschen. Ich war mal drei Wochen im Urlaub, da hat er sich die ganzen drei Wochen nur von Brot und Wurst ernährt.
Seine Kinder müssten ihn entmündigen lassen. Solange saß nicht der Fall ist, kann er sein Geld schenken, wem er will.
Um dem aus dem Weg zu gehen, könntest du auch Rechnungen für deine Leistungen erstellen. Dann hat er was in der Hand und du auch. (Nachteil: müsste dann auch steuerlich geltend gemacht werden.)
Warum du einen Anwalt brauchst, ist mir allerdings nicht klar.
Weil sie mit einem Anwalt dagegen vorgehen wollen und ich mich kaum selbst auskenne...
Aber ja, hab ich auch schon überlegt aber steuerlich wäre dass dann mit meinem anderen Job nicht so gut vereinbar
Wie gesagt: seine Kinder müssen das mit ihrem Vater klären und nicht mit dir. Deswegen braucht ER vielleicht einen Anwalt, aber nicht DU!
Ja, ich kann das verstehen. Solche Streitigkeiten sind nicht selten.
Ich hatte einmal großen Streit mit meiner Schwester, obwohl ich vorher gedacht habe, das ich mich mit allen meinen Geschwistern sehr gut verstehe.
Bei mir wäre es genau so, das ich lieber auf das Geld verzichte, um keinen Streit zu haben. Und auch bei mir war es so, das ich es als meine Pflicht gesehen habe, meine Mutter zu pflegen.
Ergänzung noch: Ein guter Anwalt kann einiges erreichen. Aber, wenn man im Recht ist, braucht man keinen Anwalt. So sehe ich das. Und Richter haben sehr viel Erfahrung.
Du unterstützt deinen Schwiegervater, was ich sehr gut finde. Gerade wenn man eine Hausgemeinschaft ist sollte man sich auch unterstützen, was dich nicht automatisch zur kostenlosen Haushaltshilfe macht.
Das andere auch gern dieses Geld hätten ( natürklich ohne etwas dafür zu tun) kannich nachvollziehen, es erzeugt Neid.
Es wäre gut wenn du mal eine Hausnr geben könntest was dir dein Schwiegervater zukommen lässt. Scheinbar wird das ja innerhalb der Familie offen kommuniziert.
Es steht JEDEM seiner Kinder frei, diese arbeit selbst zu verrichten und sich bezahlen zu lassen. Von dir als SCHWIEGERtochter darf man das nicht erwarten, ich finde es sehr gut das du es tust. Ich weiss nicht ob ich die Unterwäsche meiner Schwiegermutter waschen würde?
Insgesammt kannst du aber denke ich entspannt sein. Dein SV ist alt genug und mündig. Er kann mit seinem Geld machen was er möchte.
Es ist vollkommen in Ordnung, dass er dir deine Dienstleistungen freiwillig bezahlt.
Das solltet ihr sogar schriftlich festhalten, so lange er dazu noch in der Lage ist.
Könnt ihr das nicht ganz offiziell als "Minijob" regeln?
nicht ganz korrekt, denn schenkungen an die Schwiegertochter fallen irgendwann auch in den Bereich einer Schenkungssteuer, hier wären es 20.000€