Endgültig Kontakt zur Mutter abgebrochen?
Habe nun endgültig den Kontakt abgebrochen. Mir geht es relativ scheiße damit, aber selbst wenn ich wieder in Kontakt trete, wird sich nichts ändern. Sie sieht keine Schuld bei sich und ändert ihr Verhalten (Desinteresse, legt oft auf, lässt mich alleine in irgendwelchen Bars sitzen) nicht. Außerdem versteht sie nicht, wieso ich mich "grundlos" immer zurückziehe. Ich kann das einfach nicht mehr.
Sie hat mich damals während meiner Ausbildung mit einer psychischen Erkrankung sitzen lassen und ist ans andere Ende von Deutschland gezogen. Seitdem hatten wir sporadisch Kontakt, aber es läuft immer wieder aufs Gleiche hinaus: Dass ich unglücklich bin und keinen Kontakt mehr will (den sie aber unbedingt möchte).
Ich habe auch schon probiert den Kontakt zu reduzieren, was mir aber persönlich nicht reicht (entweder ganz oder gar nicht...so ticke ich halt). Was kann ich tun, damit es mir besser geht? Es fühlt sich richtig an...Aber anderseits habe ich Angst, dass irgendwann der Anruf kommt "Deiner Mutter ist was passiert / Sie ist tot." Weiß einfach nicht weiter...
7 Antworten
Du bist erwachsen und musst deinen eigenen Weg gehen.
Deine Mutter schenkt dir diesen Spielraum. Sei doch froh, scheint sie autonom unterwegs zu sein und schenkt sie dir diesen Spielraum auch.
Ich sehe keinen Grund den Kontakt gänzlich abzubrechen...denn was du beschreibst, ist für mich normal...
Wir haben sechs Kinder und alle wissen, wenn etwas ist, können sie zu uns kommen und wir sind da...umgekehrt auch...aber wir sehen uns maximal vier mal im Jahr und telefonieren auch nicht...
Wieso auch? Jeder hat sein leben...keine Nachricht, guter Bericht...und wenn etwas ist, dann bin ich der Schurzzipfel mit Gästezimmer und einem wachen Ohr, bis in die frühen Morgenstunden.
Passierte auch schon mal. Ich weiss im Gegenzug, geht es mir mies, dann hätte jedes meiner Kinder auch ein Gästezimmer...nur darauf kommt es an. Auch wenn man nie telefoniert, sich nur sporadisch mal sieht.
Es kommt nicht auf die Quantität drauf an, sondern nur die Qualität im Notfall. Ansonsten dürfen meine Pfeile munter fliegen...während ich auch fliege in meinem Leben.
Sowohl Qualität als Quantität waren stets mies. Das ist nur ein Bruchteil davon, was sie mir alles angetan hat. Vieles möchte ich hier nicht schildern, da es sich um massive körperliche und seelische Gewalt handelt.
Ich hab auch vor 8 Jahren den Kontakt mit meiner Mutter abgebrochen aus ähnlichen Gründen
Naja wie soll es mir damit gehen normal halt und es ist ja nicht so das ich meine mutter hasse und wenn sie stirbt bin ich natürlich traurig aber es ist so klar ne mutter ist heilig aber das gibt ihr nicht das Recht das sie sich alles erlauben kann deshalb ich hab es immer wieder versucht und am ende war es noch schlimmer als vorher und sie sieht keine schuld bei sich sondern immer nur bei anderen deshalb hab ich keine lust mehr mit ihr kontakt zu haben weil es gibt dinge die man als mutter einfach nicht macht
Ja ich denke das ist ganz normal. Ich hatte Jahre keinen Kontakt zur Familie und zu dem Zeitpunkt war es mir egal wenn sie stirbt. Meine Mutter sagte: du weißt nicht wie schlimm das ist sein Kind zu verlieren. Was soll ich denn sagen: ich habe meine ganze Familie verloren und du bist nicht unschuldig das es so kam. Wir haben die 6 Jahre gebraucht um über alles nachzudenken und auch um an uns zu arbeiten. Es gab viele Gespräche und wir haben noch 3 schöne Jahre zusammen gehabt. Sie ist dann letztes Jahr gestorben. Ich habe aber Glück gehabt, denn ich bin viel mit psychisch kranken Menschen zusammen wo kein kontakt mehr ist und meistens ändert sich nie etwas. Also mit meiner mutter und mir ist schon selten das man zusammen findet. Es war eine andere Ebene auf der wir uns gefunden hatten und die funktionierte. Müssen auch beide Seiten was dafür tun und das passiert leider selten. Die erste Zeit hab ich sie auch vermisst, ja ist eben Familie dieses denken und besonders meine Zwillingsschwester. Weihnachten, Silvester, Geburtstag immer alleine wobei das damals nicht anders war aber man hat so komische Gedankengänge. Ich dachte aber auch daran was sie mir angetan hat und wie es mir in der Familie ergangen ist. Ich musste ganz dringend da raus, hatte eigentlich keine Wahl
Ich habe meinen 30. Geburtstag alleine verbracht (war der erste Geburtstag, wo ich wirklich mutterseelenallein war). Verstehe das also mit den komischen Gedankengängen. Sonst habe ich auch keine Familie. Aber freut mich, wenn ihr die letzten 3 Jahre noch auf einen Nenner kommen konntest. Bei uns wird das leider nicht mehr möglich sein (zu viele Versuche). Ich habe einfach keine Kraft mehr.
Ja aber man kann sich eine Familie aussuchen. Mit Menschen die dich lieben und wirklich gern haben. War deine Familie eine richtige Familie? Nein, gestörte Leute wie bei mir auch. Die einen zerstören, das ist keine Familie.
Kenn ich. Bin in ähnlicher Situation.
Letztendlich ist alles sch.... weil man als Kind auch unter dem Kontaktabbruch leidet, man kann nicht anders.
Ja und ich hab auch Angst, dass ich nach ihrem Tod alles anders sehe, sie vermisse und mir Vorwürfe mache...
Ich fahre gerade die Schiene wenig Kontakt, aber ist auch anstrengend. Im Zusammensein darf ich nie zu entspannt sein, sonst eskaliert es.
Egal, ob ich Kontakt habe oder nicht - ich vermisse eine Mutter im Leben, wie ich sie bräuchte. ;-;
Das Schlimmste ist, dass sie sich von mir schlecht behandelt fühlt! Während ich fast daran zerbreche, wie sie mit mir ist!
Das ist so schlimm, ich muss ja mit diesen Erinnerungen noch lange leben. Einen guten Abschluss wird es für mich nicht geben. :(
Das hat sich echt 1 zu 1 wie meine momentane Situation gelesen. Mir geht es zu 1000 % genauso. Egal ob kein Kontakt, wenig Kontakt oder viel Kontakt...Ich leide vor mich hin und sehne mich so sehr nach einer Mutter. Ich sehe es wie du. Es gibt da einfach kein Happy End und man bleibt lebenslänglich traurig wegen dieser Situation =((.
Ohne Kontakt ist deine Mutter auf sich selbst zurükgeworfen und auch sie wird irgendwann nicht mehr drumrum kommen, da genauer hinzuschauen. Sie scheut den Schmerz, denn sie müsste dann auch ihr Verhältnis zu ihrer Mutter anschauen und würde auch diese ungestillte Sehnsucht spüren. Auch sie hatte vermutlich eine Mutter, die ihr nicht das geben konnte, was sie gebraucht hätte.
Im Laufe der Zeit wird es besser. Man lernt, sich selbst zu lieben und gut für sich zu sorgen. Und nein, einfach ist es nicht.
Ich hasse meine Situation einfach......Ich geh da gefühlstechnisch echt zugrunde. Es muss doch mal irgendwann der Punkt kommen, wo es einem einfach sche!ssegal wird. Ich brauche meine Energie für andere Sachen.
Ja, da sagst du was, es kostet so viel Energie! Es ist eine Belastung für das ganze Leben.
Vielleicht ist das der einzigie Rat, den ich habe: Such nicht nach einer Lösung und reib dich nicht auf beim Abwägen, was der beste Weg wäre. Du kannst das nicht "gut machen", es wird immer sch... bleiben. Man kann das nur betrauern und das Leid hinnehmen. Sei selbst so gut zu dir selbst wie es geht.
Das versuche ich täglich, aber ich bin einfach todunglücklich (gerade weil ich selber so familienorientiert bin). Es wäre einfach schön, wenn ich deswegen einfach nichts mehr fühlen könnte (nur Frieden und Gleichgültigkeit). Aber ich weiß, dass dies nicht möglich sein wird. Es ist einfach nur zum Ko!zen. Du sprichst mir einfach nur aus der Seele, fühl dich mal bitte lieb gedrückt. Traurig, wenn es bei anderen identisch ist.
Du solltest auf dein Herz hören. Sie tut dir nicht gut und für dich ist es besser den Kontakt abzubrechen. Selbst wenn irgendwann der Anruf kommt, sie sei tot. Es ändert nichts daran, dass sie zu Lebzeiten nicht so für dich da war, wie du es gebraucht hättest. Du kannst mit erhobenen Kopf aus diesem Trauerspiel austreten. 🙂
Wie geht es dir damit? Was würdest du tun, wenn irgendwann der Anruf kommt "Ihre Mutter hatte einen Unfall / ist gestorben?"