Eltern nehmen keinen Rücksicht auf Autismus?
Meine Eltern, speziell ein Elternteil, nehmen nur schwer Rücksicht auf gewisse autistische Verhaltensweisen, nämlich dass ich Konstanz, Routine und Berechenbarkeit brauche.
Mein Stiefvater hat zuerst das Weihnachtsfest abgesagt, jetzt doch nicht und jetzt ändert meine Mama ständig den Plan, meinte zuerst wir machen morgen was, jetzt übermorgen etc.
Plötzliche Änderungen können bei mir Meltdowns verursachen und ich bin wegen diesem ständigen Hin und Her total gestresst, jetzt werde ich von beiden als nervig und hysterisch dargestellt.
Aber ich weiß einfach nicht mehr was los ist und nun ist meine ganze Tagesplanung, bzgl Aktivitäten, Essen etc. durcheinander.
Wie kann ich denn meinen Eltern erklären, dass genau solche Verhaltensweisen meinen Autismus massiv triggern und wieso fällt es vielen Menschen schwer, das einzusehen, dass die meisten Autisten sich nicht auf spontane Aktionen freuen können?
Habt ihr eine Idee was ich tun kann, um zumindest nicht völlig durchzudrehen, weil ich glaube meine Eltern verstehen es wirklich nicht, was das Problem ist?
2 Antworten
Bis Weihnachten kannst du daran sicher nichts mehr ändern. Danach solltest du aber mal mit deinen Eltern zusammen aufarbeiten, was da passiert ist und weshalb das nicht gut ist. Das solltet ihr wohl mit professioneller Hilfe angehen. Hast du eine Therapeutin, die auch mal eine Familientherapie machen könnte?
Ich vermute, deinen Eltern geht es ähnlich wie dir. Sie sind von der momentanen Situation gestresst und überfordert. Du findest, sie sollen auf dich Rücksicht nehmen und aufhören, dich zu stressen. Sie finden wohl, du sollst auf sie Rücksicht nehmen und nicht noch zusätzlichen Stress machen. Vermutlich müsst ihr alle ein bisschen gelassener werden.
Habe einen Betreuer, der auf die Arbeit mit autistischen Menschen spezialisiert ist, den sehe ich allerdings erst in 4 Wochen... ja, ich weiß, es ist schlussendlich ein Geben und Nehmen, aber ich habe mir meine Diagnose nicht ausgesucht und würde mir Rücksicht wünschen... zumal das mir mein Leben lang bleibt
Seit wann hast du Diagnose Autismus? Wie haben deine Eltern in der Vergangenheit darauf reagiert?
Dachte ich mir.
Sie sind so, wie sie schon immer waren. Es fehlte ihnen 20 Jahre das Verständnis und sie werden es auch zukünftig nicht dafür haben nur weil das Problem nun einen Namen hat.
Zieh dich einfach zurück. Organisiere dich so gut es geht und wenn deine Eltern denken, sie müssen Weihnachten verkacken, dann geh auf dein Zimmer.
Wie alt bist du?
Anfang 20, bin aber noch in Ausbildung, lebe aber alleine.
Na, wenn deine Eltern permanent hin und her planen dann steht es dir ebenso frei, deine eigenen Pläne zu machen. Wenn's dir zu dumm ist geht in deine eigenen vier Wände
Danke, bin froh, dass das zumindest jemand versteht. Ich möchte mit dieser Verhaltensweise niemanden schaden, aber ich brauche die Sicherheit und plane meine Tage wirklich strikt durch und mache auch immer wieder das gleiche, wie dass ich zum Beispiel jeden Tag dasselbe esse, weil ich das einfach brauche... also dein Vorschlag wäre einfach zum Weihnachtsfest zu gehen?
Du brauchst eine Therapie. Du brauchst Möglichkeiten, wie du mit Veränderungen und Spontanität umgehen kannst.
Auch im Bezug auf deine Magersucht. Du kannst die Welt nicht kontrollieren. Du kannst auch nicht dein ganzes Leben durchkontrollieren und durchplanen.
Ob du autistische Züge hast oder dieses planen und kontrollieren aufgrund der Umstände entstand, in denen du aufgewachsen bist, wilL ich nicht beurteilen. Ich sehe aber einen Zusammenhang (ja ich war zwischenzeitlich auf deinem Profil)
Diese zwanghafte Kontrolle ist die Antwort deiner Psyche auf all das Chaos um dich herum. Seit Kindheit an.
Ich rate dir, grundsätzlich Abstand zu deiner Familie zu nehmen. Denn das, was du dir seit Jahrzehnten von dir erhoffst wirst du auch in hundert Jahren nicht von ihnen bekommen. Weder ein familiäres Nest, noch liebe noch Respekt und schon gar keinen behüteten und beschützenden Rahmen
Also, Wenn es dir Zuhause zu bunt wird, und du diesen Zinnober nicht ab kannst, dann verschwinde am späten heilig Abend oder am 1. Weihnachtstag in deine Bude.
Sie machen was sie wollen und genau das steht dir auch zu. Du bist erwachsen
Mach dir das Weihnachtsfest genau SO wie dir es gut tut! Ob Zuhause bei den eltern, bei dir in der Wohnung alleine, bei Menschen, die dich lieben und sich freuen dass du da bist oder in der Kneipe. Völlig egal.
Der Verdacht selbst bestand schon seit fast 20 Jahren, also seit dem Kleinkindalter. Die Diagnose habe ich aber erst dieses Jahr erhalten (aufgrund diverser Umstände). Habe somit als Kind keine passende Unterstützung bekommen und wurde stattdessen von Lehrern etc. in die Schranken gewiesen. Meine Eltern reagieren gleich wie immer. Daran hat sich auch nach der Diagnose nichts geändert. Unterstützung für meinen Autismus bekomme ich erst seit ca 1 Monat durch eine Erwachsenenbetreuung, da kann sich also auch noch nicht viel getan haben, weil ich erst 4 Termine mit dem Kennenlernen eingerechnet hatte