Hallo ihr da draußen. Langer Text. Luftlassen und Mutmacher gesucht.
Ich war heute mit meiner Freundin beim Zahnarzt. Wegen Angst und Depressionen für sie das erste mal als Patient. Ich bin stolz auf sie, sie ist eigentlich ohne wiederspruch darauf eingegangen... trotz extremer angst.
Ihr zahnfleisch oder evtl Zahn schmerzt teilweise sehr, generell hat sie gelegentlich Probleme. Ich habe eigentlich ausschließlich nach Zahnärzten geschaut welche mit Angstpatienten vertraut sind damit sie gut aufgehoben ist.Mein ZA wäre da keine Wahl, der Mann hätte Handwerker werden sollen.Nach 28 mal "ne geht leider absolut nicht, sind voll" dann eine Praxis die dann doch zugesagt hat. Auf der Seite wird der Umgang mit Angstpatienten groß geschrieben. Diese Zahnärztin bietet wohl auch Hypnose gegen Angst an.. Bewertungen, wenn auch wenige, alle super. Sie optimistisch.
Ich kann jetzt absolut verstehen, warum es Angstpatienten gibt. Auch wenn dieser Besuch noch gar nicht so "dramatisch" war, wie's bei anderen passiert. Sie war als Unterstützung 3 mal mit bei ihrer Schwester, da stieg letztendlich die Angst zur Phobie herauf.
Sie hat direkt gesagt, das sie furchtbare angst hat, wo sie schmerzen hat etc.
Zahnärztin schaut hinein, sagt der Helferin alles an, "karies *kratzt stark* ach ne, doch nicht" und sagt zum abschluss (Dieser Ton dabei... angewidert) "zahnhygiene Katastrophal" gut, das wussten wir. Aber sie arbeitet seit einem Jahr daran. 2x täglich.
Röntgen - zu dem Bild wurde nur gesagt, ihre Weisheitszähne (Unterkiefer 2 liegend, oberkiefer rechts zerstört und links und ein kaputter backenzahn vor weisheitszahn) raus müssen. Sie empfiehlt vollnarkose, aber sie seie sich nicht sicher, ob wir uns das leisten können. (Die musterung dabei..) Sie will keine Narkose, aller höchstens lachgas (kleiner Herzfehler, noch heute unbekannt da keiner langzeit messungen machen möchte). Die ZÄ hat das nicht verstanden und wollte sie überreden.
Auf ihre Frage hin, da ja der zahn/zahnreihe bzw zahnfleisch weh tut, ob eine entzündung an einem Zahn auf dem Röntgen zu sehen ist, kam keine konkrete Antwort. Nur das ihre Schmerzen mehrere Quellen haben können (alle weisheitszähne können's sein. Aber keine Aussage zu den Bedenken der Entzündung)
Es wurde eine Zahnreinigung gemacht, die Dame/helfern war sehr lieb und hat sie beruhigt.Hat beim absaugen etwas quatsch gemacht. Sie sagte dann das sie verstehen kann, das ihr Lachgas lieber ist.. ist ja auch verträglicher. Sie war sehr toll und sagte auch zu meiner Freundin, es gäbe deutlich schlimmeres.
nach der Reinigung kam dann die Zahnärztin wegen der Empfehlung zum Chirurgen- da versuchte meine Freundin nochmals irgendwie was wegen einer Entzündung herauszufinden- da sagte die Zahnärztin, sie solle ihre Hygiene verbessern. Meine Freundin fragte dann, da sie jetzt eine Ultraschallzahnbürste hat, ob das eventuell Grund der Schmerzen sein könnte wegen falscher Nutzung
Kopfschüttelnd verglich ZÄ es so: "Stell dir vor du bist auf einer Müllhalde und musst mit einem Besen sauber machen. Das bringt nun nicht viel"
Ehm hallo? Sie ändert doch bereits was, was soll das ? Ich habe ihr direkt angesehen dass sie das getroffen hat. Ich sagte dann zur Zahnärztin dass sie ja schon dabei ist zu versuchen, dass das eben nicht schlimmer wird. ZÄ nickte nur. Helferin sah etwas betrübt aus.
Unterwegs zurück hat sie sich nichts anmerken lassen.. jetzt weint sie, malt sich horrorszenarien aus da sie so ruppig war. Bspw. Beim Bohren schmerzen aber hört nicht auf. Wurzelbehandlungen unter qualen und ein demnächst vielleicht heftig Entzündeter zahn. Im ersten Moment fand ich das Verhalten gar nicht so schlimm. Aber jetzt zu wissen wie das mit der Müllhalde gemeint ist.. naja.. irgendwie hab ich das in der Praxis noch gar nicht so geschnallt.
Sie mag auch nicht zum Chirurgen, sie schämt sich jetzt viel mehr wie vorher..Ich weiss nicht wie ich ihr helfen soll. Ich hab das jetzt im Bekanntenkreis öfter gehört mit den negativen Bemerkungen.
Es wurde nichts weiteres gemacht. Die Zahnärztin möchte erst, dass ihre Problemfälle entfernt werden, bevor sie sich um die anderen Dinge kümmert. Meine Freundin möchte da allerdings nicht nochmal hin. Aber überall ist Aufnahme stop. Wegen ihrer schmerzen die immer mal wieder auftreten wurde auch nichts gesagt. Keine Empfehlung zur Linderung.
Spinn ich, oder war das doch unangemessen? Ehemalige Angstpatienten; Wie beruhige ich sie jetzt, wie bekomme ich sie nochmal zu dem Mut, es nochmal zu wagen? Und hat jemand tipps zur linderung der schmerzen?Sie hat Angst wegen unteren Weisheitszähnen. Da auch sie Tinnitus hat, befürchtet sie, dass die Entfernung alles verschlimmert. Ist das möglich? Ebenfalls angst vor Kieferbruch.
Es gäbe einen zahnarzt wo ich meine Hand für ins Feuer legen würde dass dieser ein sehr guter ist. Aber fast 7 Stunden Fahrt? Nimmt jemand so lange Strecken auf sich für einen zahnarzt? Oder wäre das doch too much? Ich würde sie hinfahren. Kein Problem damit.
Grüße..