Partner kann nicht mit Geld umgehen - warum genau stört mich das?
Ja, komischer Frage- bzw Diskussionstitel... aber erstmal zuhören! Es geht mir um Gedankenansätze von anderen Leuten in so einer Situation.
Ich habe seit ca. 2 Jahren einen Partner, wir sind in unseren 30ern - aber er ist gut 6 Jahre jünger falls das irgendwie wichtig ist.
Ich leben schuldenfrei im Eigenheim - Er lebt in einer Mietwohnung. Zusammenziehen, in mein Haus, ist eventuell für nächstes Jahr geplant wenn sein Mietvertrag ausläuft und auch eine berufliche Veränderung in Aussicht steht.
Jetzt waren wir vergangene Woche Autoshoppen da ich ein neues Fahrzeug brauche und zwecks "4 Augen sehen mehr als 2" hab ich ihn zur Probefahrt mitgenommen. Er selbst hat zur Zeit kein eigenes Auto, da er es in seinem Alltag nicht braucht. Wenn er zu mir zieht, würde er aber aufgrund der Abgelegenheit eines brauchen.
Nach der Probefahrt: Unterhaltung mit dem Autohändler um das Angebot zu erstellen. Ich verlange "Komplettzahlung" anstatt einer Finanzierung. Woraufhin mich mein Partner sichtlich überrascht fragt: "Wie? Du hast so viel Geld?" (Anmerkung: es geht um einen Dacia! Also KEIN Luxusauto)
Im späteren Gespräch habe ich erfahren, dass er über wirklich KEINERLEI Ersparnisse verfügt. Ich bin auch nicht reich, aber habe genügend gespart um auch für eventuell notwendige Reparaturen am Haus gut vorbereitet zu sein und mir auch einen Neuwagen kaufen zu können ohne irgendwelche Einschränkungen an meinem Lebensstil.
Er verdient sehr gut - wesentlich mehr als ich und mietet eine winzige Gemeindebauwohnung, fährt auch nie großartig auf Urlaub, hat wie gesagt kein Auto, nimmt keine Drogen, ....
Er hat ein paar extravagante Hobbies wie Fotographie und Musik(-Instrumente, mehr sammeln als spielen). Und ja, ich verstehe, wenn dafür auch viel Geld ausgegeben wird.
Grundsätzlich kann es mir auch egal sein, wofür er sein Geld ausgibt und ich werde ihm ganz bestimmt keine Vorschriften machen diesbezüglich.
Allerdings bin ich jetzt noch stärker am Überlegen, ob zusammenziehen tatsächlich so eine gute Idee ist. Er könnte mir Miete bezahlen. Aber wie lebt es sich langfristig mit einem Menschen der immer sofort, und ohne großartig darüber nachzudenken ob er sich das auch wirklich leisten kann, alles was ihm gerade in den Sinn kommt gleich kauft?
Kann jemand meine Bauchschmerzen nachvollziehen?
Wie bzw aus welchen Mitteln hast du dein eigenheim bezahlt?
Haus=geerbt. Habe aus meinen Ersparnissen (arbeite seit ich 16 bin Vollzeit) die Geschwister ausbezahlt & die Renovierung finanziert. 1 kleiner Teil war Bausparkredit - abbezahlt
27 Antworten
Ich kann die nur aus meiner Erfahrung schreiben.. unsere Ehe ist daran gescheitert…
er hat schon die steuerzurückzahlung in einen Urlaub investiert, bevor sie da war.. Anschaffungen gingen nur auf Kredit, wobei ich nicht bereit war, die mitzuunterschreiben..
wir hatten auch zwei Kinder, die kurz hintereinander kamen.. das Geld war da sehr sehr knapp, da er sein Geld für seine Hobbys ausgegeben hat und wenn die Kinder etwas brauchten keine Geld mehr auf dem gemeinsamen Konto war.. das Eltern und Kindergeld reicht da nicht aus.. gerade wenn sie neue Schuhe usw brauchten…
zig mal haben wir darüber gesprochen.. geändert hat sich nichts..
wir haben uns dann getrennt und ich habe nur ca die Hälfte des Unterhalts von ihm verlangt, da ich ja wusste, dass er nicht mit Geld umgehen kann… finanziell ging es uns dann wesentlich besser, da ich ihn nicht mehr mittragen musste..
er hat sich daraufhin erstmal ein neues teueres Motorrad auf Kredit gekauft… gelernt hat er nichts daraus
Ich kann Dir nur raten: nicht zusammenziehen!
Ich schreibe ebenfalls aus Erfahrung. Meine Exfrau hatte kein gutes Händchen für Geld. Ich hatte während unserer Ehe ständig die Angst, sie könnte mich finanziell ruinieren und auch noch meine Altersversorgung dezimieren. Wir haben uns dann wegen anderer Differenzen scheiden lassen. Aber ich bin froh, keinen gemeinsamen Haushalt mir ihr zu haben.
Ich verstehe sehr gut die Leidenschaft Deines Freundes, Musikinstrumente zu sammeln, leider habe ich diesen Tick auch, aber selbstverständlich muss man auch im Privatleben Rücklagen bilden. Mal braucht man eine neue Waschmaschine, mal einen Kühlschrank, mal möchte man einen runden Geburtstag feiern und dabei nicht knauserig sein.
Deshalb mein Rat: getrenntes Wohnen, getrennte Kassen. Fahr mit Deinem neuen Auto einfach öfter zu ihm und genieße es, wenn er Dir was auf seinen schönen Instrumenten vorspielt. Aber NICHT ZUSAMMENZIEHEN.
Das sehe und halte ich genauso. Ich würde die Panik kriegen, wenn es weniger wäre.
Ihr seid vom Typ her sehr unterschiedlich....Du hälst Dein Geld zusammen (richtig) er gibt seines mit beiden Händen aus....(falsch)....aber...man kann das natürlich auch umgekehrt sehen. Eines vorweg...zieht er bei Dir ein....oder ihr heiratet....macht auf jeden Fall einen Ehevertrag....in dem auch die Schulden offen gelegt werden müssen....wer weiß ob er nicht vielleicht welche hat. Ich würde sowieso von einem Zusammenziehen und heiraten abraten....lass es doch erst mal so wie es ist....jeder sein Haushalt...jeder seine Kasse...dann musst Du Dir auch keine Gedanken machen. Wenn er so viel verdient....dann kann er sich den großen Fuß auf dem er lebt auch leisten. Nur wenn es mal nicht mehr so ist....kommt er sicher angekrochen und will "finanzielle Hilfe"...kenne ich....dann muss die Brieftasche zu bleiben!!!
Heiraten steht nicht am Plan - auch nicht in ferner Zukunft. Dafür bin ich einfach nicht der Typ und für Kinder fühle ich mich auch zu alt.
Ich würde ihn als Mieter bei mir einziehen lassen - aber nicht als Miteigentümer.
Vom Zusammenziehen rate ich Dir dringend ab.
Es sei denn Du willst ihn und seine Hobbys finanzieren.
Ich denke nicht das einziehen wirklich ein Fehler währe. Dennoch ist eine Absicherung sinnvoll.
Du bist in der Position in der du das machen kannst. Ist ja dein Haus.
Rechne durch was du brauchst. Rechne da 10% oder so für rücklagen raus.
Und dann Teil es entsprechend durch 2. Und das ist dann seine Beteiligung am Haushalt.
Du müsstest dann eben die gemeinsamen Finanzen übernehmen.
Und wenn er sich die Beteiligung nicht mehr leisten kann. Fliegt er raus.
Das sollte von Anfang an klar kommuniziert werden. Und am besten auch schriftlich festgehalten werden. (Die Rechtswirksamkeit ist hier relativ irrelevant, es geht eher darum das man im Zweifel was hat wo man zeigen kann: hier haste es damals unterschrieben)
Die Preisfrage ist halt ob du gewillt bist die gemeinsamen Finanzen eben zu verwalten.
Eine Sache:
Wenn der gute Gitarren oder so sammelt. Dann ist das durchaus auch kein rausgeworfen es Geld. Sofern die im guten Zustand sind. Ist das durchaus ne Wertanlage. Nur muss man Willens sein im Notfall sich von etwas zu trennen.
Ich denke es ist sinnvoll vielleicht einfach Mal offen darüber zu reden mit ihm und deine Bedenken anzubringen. Um Mal zu schauen wie er drauf reagiert. Insbesondere auf den Vorschlag für eine feste vereinbarte Miete etc.
Ich habe auch ein sehr teures Hobby (Pferd), aber ich kann mir nicht vorstellen nur ca 2.000 Euro am Konto uns sonst bis zum nächsten Gehalt gar nichts zu haben.
Das würde mich persönlich permanent nervös und gestresst halten!