Ein Wasser-Molekül hat eine Siedetemperatur von 100 Grad?
Hallo, unser Chemielehrer hat gesagt, dass diese Aussage falsch ist. Aber ich verstehe nicht, warum? Könnte mir bitte jemand helfen?
4 Antworten
Ein einzelnes Molekül hat überhaupüt keinen Aggregatszustand und auch keine Termperatur. Da es keinen Aggregatszustand hat, kann es auch nicht von dem einen zum anderen wechseln, also auch nicht sieden.
Fest, flüssig, gasförmig und Temperatur sind Zustände, die sehr viele Moleküle erfordern, damit sie auftreten können.
Schmelz- und Siedetemperatur spielen nur im Verbund von mehreren Molekülen eine Rolle.
Wassermoleküle sind Dipole, die wechselwirken und einander anziehen. Im festen Zustand (Eis) sind sie fest aneinandergebunden. Durch Zufuhr von Wärmeenergie (Bewegungsenergie) lösen sie sich und werden gegeneinander beweglich, d.h. das Wasser wird flüssig. Wird noch mehr Wärme zugeführt, lösen sich die Moleküle vollständig voneinander und das Wasser wird gasförmig (Wasserdampf).
Bei einem einzigen Molekül sind Schmelz- und Siedetemperatur somit hinfällig, es ist bereits einzeln und im weitesten Sinne gasförmig.
Zum einen kommt es auch auf den Luftdruck an je niedriger dieser ist desto niedriger ist auch die Siedetemperatur.
Vieleicht meint er aber auch (und ignoriert den Luftdruck) das ein einzelnes H2O Molekül bei 100°C Gasförmig wäre?
Diese Aussage ist nur bedingt falsch. Auf Meereshöhe und bei Normaldruck kocht Wasser wirklich bei 100°C. Aber wenn man über dem Meeresspiegel lebt, sinkt die Siedethemperatur pro 300 Höhenmeter um 1°C. Also siedet Wasser bei 900m über NN schon bei 97°C
Es geht nicht um Wasser, sondern um ein einzelnes Wassermolekül. Das kann nicht kochen.