Eigene Wünsche verdrängt?

5 Antworten

Es liest sich sehr als würdest du in deiner Vergangenheit fest hängen .

Ich bin kein Psychologe aber wenn man als Erwachsener so extrem über die Erfahrungen die man als Baby/Kleinkind gemacht hat nachdenkt und diese als Grund nimmt jetzt nicht klar zu kommen solltest du vll mal mit jemandem reden .

Ich finde aber nicht ganz dass man Eltern komplett die Schuld geben kann , wie z.b. das mit dem füttern war eben damals Gang und Gebe und die Methode die als " richtig " angesehen wurde .

Ich würde dir die Tips geben :

Nimm 2 Wochen Urlaub und dann geh los ins blaue alleine und sei neugierig , finde raus was dir Spaß macht an einer Ort an dem dich niemand kennt, da musst du dann aus deiner Schale raus und in fremder Umgebung deine Bedürfnisse äußern.

Nimm das als Übung und übertrag es auf deinen Alltag.

Läufst du zb an einem Bäcker vorbei und riecht was was dir gefällt hol es dir . Kannst ja auch später essen, geht uns Prinzip.

Schreib dir auf was du möchtest , in einer Woche, in einem Monat und in einem Jahr.

Ändert wich dein Plan zwischendrin ist das nicht schlimm, so ist das Leben aber wenn du irgendwo Lust hast was mit jemandem zu unternehmen um Spaß zu haben und Freude zu gehen setzt dir das Ziel das in der nächsten Woche durchzuziehen .

Und wenn du das ein paar Monate machst wirst du sicher etwas Besserung verspüren .

Fang ein Tagebuch an und schreib jeden Tag einen Wunsch auf und wenn du dir einen erfüllen konntest schreib das auch auf .

In einem Jahr wirst du dann sehen wie viel möglich ist wenn du es anpackst und ehrlich zu dir selbst bist .

Du bist jetzt kein Baby mehr das Hunger hat sondern ein Erwachsener Mensch der selbst handeln kann .

Alles Gute damit 🍀


Divanikima 
Fragesteller
 21.05.2024, 20:33

Dankeschön! Das sind wirklich hilfreiche praktische Tipps. Mal sehen, was ich davon umsetzen kann.

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Divanikima 
Fragesteller
 21.05.2024, 20:43

Ich gebe ja meinen Eltern nicht die Schuld, sondern ich sehe einfach die Zusammenhänge, die so eine Erziehungsmethode angerichtet hat. Es geht nicht darum sie anzugreifen oder runter zu machen. Sie haben damals ihr Bestes gegeben.

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Du weißt schon alles und deine Neugier ist dadurch abhanden gekommen. Langeweile breitet sich deshalb aus, du hast eben keine Bedürfnisse mehr.

Andere können dir dabei nicht helfen

Es liegt an dir selber, das zur ändern.


Divanikima 
Fragesteller
 21.05.2024, 14:09

Würde ich so nicht sagen. Ich empfinde mich als unglaublich neugierig. Ich empfinde so gut wie nie Langeweile. Ich kann mich schon beschäftigen. Vielleicht ist es eher so, dass ich denke ich müsste ähnliche Bedürfnisse/Wünsche wie andere haben (was nicht der Fall ist).

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Nunuhueper  21.05.2024, 17:14
@Divanikima

Die Bedürfnisse der anderen passen nicht zu deinen, und unter dieser Inkongruenz leiden dann alle.

In der Gesellschaft leben wir als Individualisten und können deshalb unsere Vorlieben entweder kommunikativ teilen oder wir müssen uns von anderen isolieren.

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Ich hab keine Verbindung zu irgendwas göttlichem, wurde nicht nach Plänen gefüttert, ich hatte schlicht ein helfersyndrom, das sich unter anderem so äußerte, dass ich keine last sein wollte.

Mein erster Schritt war, mit kleinen Dingen anzufangen. Genießen lernen. Bewusst in der Sonne sitzen und die Wärme spüren zum Beispiel. Lange Spaziergänge alleine machen. Überhaupt erstmal Dinge zu identifizieren, die ich gut finde. Das hat mich auch gezwungen, Raum einzunehmen. Und das wuchs dann mit der Zeit.


Divanikima 
Fragesteller
 21.05.2024, 20:44

Wow. Toll, das hört sich gut an. Danke für deine Erfahrung.

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Das nennt man eine deutsche Erziehung

oder vielleicht altdeusch

Früher war das ganz normal

Wir wurden so erzogen !

Es gab viele Jahrzente lang ein Erziehungsbuch von Johanna Haarer

Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind

Da wurde genau erklärt , dass man Babys nach der Uhr pflegen soll und sonst nicht reagieren soll

wenn sie schreien um ihnen das Schreien ab zugwöhnen

Die Tochter von Frau Haarer hat dann viel später , ein Buch über die brutalen Erziehungsmetoden geschrieben

Die deutsche Mutter und ihr letztes Kind

ich hab das nie gelesen Aber vielleicht wäre das ja etwas für dich ?

LG


Divanikima 
Fragesteller
 21.05.2024, 14:11

Danke. Ja, ich weiß, dass das damals eine gängige Erziehungsmethode war. Offenbar mit erschreckenden Folgen. Danke für den Buchtipp. Werde ich mir mal angucken.

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Ich habe eine ganz andere Wahrnehmung von Dir, dass Du reif bist, in Dir ruhst und gelassen bist.

Wir sind damals anders erzogen worden. Als ich mit 2 Jahren im Krankenhaus war, durften die Eltern nur von aussen durch ein Fenster schauen, hatte von da an Verlustängste.

Dass Du kalt abgeduscht wurdest, als Du geweint hast, ist ja wirklich schlimm.

Die Methode gibt es heute noch. Meine Mutter wurde im Hospiz auch kalt abgeduscht, weil sie in die Windel gemacht hatte.

Diese Foltermethoden haben genau das Gegenteil erreicht. Als Kind fühlt man sich ungeliebt und sucht Nähe, wenn Du sie nur portioniert bekommen hast, ist das sehr bitter,

Man hat viele Eigenschaften der Eltern Erziehung bis in jede Nervenzelle übernommen und früher auch noch geglaubt, man sei "ein böses Kind".

Ich musste immer in der Ecke stehen und durfte wieder raus kommen, wenn ich lieb war.

Ganz klar, dass Du Dich anderen angepasst hast, Du wolltst gemocht werden und keine Fehler machen.

Man muss erst einmal die Erfahrung machen, dass Menschen einen mögen,auch wenn man eine andere Meinung hat, oder anders denkt wie sie.

Ich habe in Therapien von der kleinen Diana und der großen Diana gelernt.

Die kleine Diana ist traurig, weil die Eltern sich so verhalten haben, die große Diana weiss, dass man irgendwann selbst Verantwortung für sein Lebensglück tragen muss und aufhören muss, den Eltern die Schuld zu geben. Sie konnten es nicht anders, in ihren Augen taten sie, was sie konnten und hielten das für richtig.

Deine Bedürfnisse sind vielleicht verschüttet, aber wenn Du sie heraus forderst und hinterfragst, wirst Du heraus finden, was Du brauchst.

Du darfst Dir alles erlauben, Deine Wünsche dürfen endlich wahr werden.

Du musst es Dir auch zugestehen und erlauben, Du bist es wert.

Vielleicht findest Du ja auch einen Therapeuten, der Dir hilfreich zur Seite stehen kann.

Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du glücklich wirst.


Divanikima 
Fragesteller
 21.05.2024, 20:31

Danke für dein ehrliches Teilen deiner Erfahrungen. Das berührt mich sehr! Dass deine Mutter im Hospiz solche Grausamkeiten erleben musste, schockiert mich. Das hätte ich nicht gedacht, dass sowas heute noch angewandt wird.

Ich bin auch gerade dabei zu lernen, dass ich andere Meinungen vertreten darf ohne die Liebe meiner Mitmenschen zu verlieren. Das geht schon viel besser als früher, aber je nach Situation ist es immer noch schwer.

Du hast schon recht mit der Einschätzung meiner Person. Ich gehe aber -angeregt durch äußere Anlässe- immer wieder mal sehr intensiv in ein Thema hinein, wo ich dann eben auch meine Schwachstellen beleuchte.

Ja, du hast Recht, ich kann und darf mir jetzt meine Wünsche zugestehen und durch Hinterfragen finde ich mehr und mehr heraus, was ich wirklich will. Oft hab ich halt wenig Zugang zu meinen Wünschen, weil ich mir nie einen eigenen Geschmack (z.B. Musikgeschmack) aufgebaut habe. Aber vielleicht ist das auch einfach nicht so wichtig für mich...

Danke dir jedenfalls für deine einfühlsame Antwort und dein Kompliment! Liebe Grüße, Divanikima

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DianaValesko  21.05.2024, 20:58
@Divanikima

Gerne teile ich meine Erfahrungen, ich freue mich, dass Du mutiger geworden bist und Dir Dinge gönnst, Wünsche zugestehst.

Das Leben ist kurz, man muss sie Zeit geniessen. Du brauchst Dir ja nur sovie zuzutrauen, wie Du auch ertragen kannst. Vielleicht bist Du bei Musik einfach aufgeschlossen und Dir gefällt Vieles.

Du hast doch schon so viel erreicht und ich wünsche Dir auf Deinem Weg weiterhin viele Erfolgsergebnisse. Liebe Grüße 🌺

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