Welche Gefahr geht von Protestwählern aus, betreffend der Stabilität unserer Demokratie?

9 Antworten

Die Gefahr besteht, dass die Politik den Protest zu ernst nimmt und wichtigere Aufgaben vernachlässigt.

Protest gibt es in einer Demokratie immer, weil des einen Freud immer des anderen Leid ist. Ob sich dieser Protest nun daduch ausdrückt, dass man nicht zur Wahl geht oder aber der sinnlose Versuch unternommen wird, radikale Parteien zu wählen, um den Regierenden einen Denkzettel zu verpassen, spielt dabei kaum eine Rolle.

Es besteht daher latent die Gefahr für die Politik, den sinnlosen Versuch zu unternehmen, es allen recht machen zu wollen und dem Protest unkritsch nachzugeben, anstatt zu diskutieren und zu argumentieren. Statt dessen werden viel zu häufig die undifferenzierten, plumpen Parolen der Protestwähler aufgenommen, abgekupfert und sinnloser Aktionismus betrieben.

Fazit: Die Protestwähler stellen eine Minderheit dar, die sich selbst duch die Protestwahl noch unbedeutender macht, als sie ist und stellt daher keine Gefahr dar. Die Gefahr besteht vielmehr darin, dass die Politik unangemessen darauf reagiert.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Insiderwissen

Nein.

Dein Text ergibt keinerlei Sinn. z.B. unterstellt er sinnfrei einen einheitlichen Volkswillen. Den gibt es aber nicht. Das Volk unterteilt sich vielmehr in eine Vieflat pluraler interessen.

Protestwähler stellen für die Stabilität unserer Demokratie kaum eine Gefahr dar, da sie keine Mehrheitsfähigkeit besitzen.

Dxmklvw  15.01.2017, 14:59

Die Mehrheitsfähigkeit bei Kleinparteien ergibt sich indirekt dadurch, daß sie im Fall des Falles das Zünglein an der Waage sein können.

Für die Altparteien ist Machterhalt und der Erhalt von Posten und Pfründen das Ein und Alles. Wenn solche Dinge nur durch Koalitionsbildung erreicht werden können, dann ist es mitunter schon zwangsläufig, daß sich selbst ansonsten große Parteien dem Diktat solcher Zünglein beugen.

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Ja das ist die Antwort allgemein anerkannt wird.

Aber Protestwähler haben auch ein Anliegen und Wünsche, und wenn das im Moment die extreme Partei ist

(denn du weißt nicht, ob sie diese aus Protest wählen, oder weil sie überzeugt davon sind, oder hast du dich unter ihnen schon einmal umgehöft? Protestwähler, so ein typisches Wort, anderst denkende zu verunglimpfen!)

dann ist das eben gerade ihr Wunsch. Woher willst du denn wissen, dass das Wahlergebnis nicht die Bevölkerung repräsentiert? Das ist hinterher nur immer die Ausrede der Verlierer. Aber hast du dafür Beweise?

Welche Gafahr tatsächlich von Wählern ausgeht, die nicht mehr die großen Parteien, den Einheitsbrei, wählen wollen?

- Dass der Rest aufwacht aus ihrer rosaroten Seifenblasenwelt

- Es geschieht der Wille der Unterdrückten und Vernachlässigten (uuh, krasse Gefahr, wirklich krass)

- Die aktuelle miserable Politik wird aufgehalten (oh wie schrecklich)

Natürlich sehe ich schon auch die Gefahr, dass kleine Parteien dann an die Macht kommen, aber in wie fern ist das gefählich? Hast du schon das Parteiprogramm angeschaut von der AfD? Ich auch nicht, woher weißt du aber, dass es schlecht ist? Parteien sind immer nur für anderer gefährlich, die nicht damit einverstanden sind. Ob das also für alle als gefährlich eingestuft werden würde, wage ich zu bezweifeln.

Von dem her ist das von dir mehr eine Suggestivfrage. Die Frage müsste lauten: Gehen von anders Wählenden GEfahren für das Volk aus und wenn ja, welche?

Ironisches Fazit: ja seeehr gefählich sowas, und die Frage ist so klasse!

Crack  14.01.2017, 15:36

(denn du weißt nicht, ob sie diese aus Protest wählen, oder weil sie überzeugt davon sind, oder hast du dich unter ihnen schon einmal umgehöft? Protestwähler, so ein typisches Wort, anderst denkende zu verunglimpfen!)

Was für ein Blödsinn.

Der Begriff "Protestwähler" ist doch keine Verunglimpfung Andersdenkender. Wie kommst Du denn darauf?

Und ein Protestwähler wählt nun mal aus Protest und nicht, bwz. max. nebensächlich, weil im diese Partei gefällt.
Was daran ist so schwer zu verstehen?

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Von Protestwählern geht gar keine Gefahr für die Demokratie aus, ganz im Gegensatz zu solchen Wählern, die prinzipiell und trotz aller schlechter Erfahrungen aus der Gewohnheit heraus nur eine der Altparteien wählen.

Die Politik reagiert recht heftig auf Protestwahlergebnisse. Gegenwärtig ist auch innerhalb der Altparteien deutlich ein (aber zumeist gut getarnter) Rechtsruck erkennbar.

Darin sehe ich jedoch kein politisches Umdenken in eine andere Richtung, sondern lediglich die altbekannte Wendehalsstrategie zwecks Machterhalt - viel Aufregung, aber nichts und gar nichts davon wirklich erst gemeint.

Jedoch zeigt sich eine mittelbare Gefahr durch zunehmendes Protestwahlverhalten an, welche darin besteht, daß diverse Eminenzen der Altparteien nunmehr auch ihre politische Heimat wechseln, sich in den Protestparteien ansiedeln und diese dann nach und nach aufweichen und zu dem umstrukturieren, was die Altparteien bislang ausgezeichnet hat - undurchsichtig, verfilzt und weit von echter demokratischer Gesinnung entfernt.

Betrachtet man die "eigentlichen Wünsche der Wählermehrheit" genauer, dann zeigt sich überwiegend, daß es da nur sehr begrenzt um mehr Gerechtigkeit, Sozialität usw. geht, sondern hauptsächlich um gewohnte Bequemlichkeit und die Beibehaltung durchschauter Hintertürchen, welche sich m. E. auch zum eigenen Vorteil nutzen lassen. Am Ende zählt eben kaum, ob auch der Nachbar fair behandelt wird, sondern mehr, ob es dem Einzelnen gerade noch ein wenig besser geht als dem Nachbarn.

Die Hintergründe sind kaum versteckt. Man muß nur hinschauen, um sich zu verdeutlichen, daß die Spezies Mensch eben nicht das ist, was man gerne hätte, sondern nur eine Daseinsform, die alle anderen gerne so hätte, wie es dem Einzelnen trendbestimmt und sehr persönlich am besten in den Kram paßt.

Crack  14.01.2017, 13:37

Von Protestwählern geht gar keine Gefahr für die Demokratie aus,

Das stimmt auch nicht immer...
Glaubt man Umfragen und Berichten dann hat das Brexit-Referendum nur diesen Ausgang genommen weil viele aus Protest gewählt haben.

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Marcwth 
Fragesteller
 14.01.2017, 13:43
@Crack

Der Gedanke kam mir auch, wobei ich da auch auf die Politikverdrossenheit der jüngeren Generation verweißen möchte.

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Dxmklvw  14.01.2017, 13:48
@Crack

Das gilt nur, wenn man den Umfragen glaubt.

Ich selbst glaube nicht den Umfragen, sondern nur dem, wie Menschen überwiegend wirklich ticken. Dabei zeigt sich dann das Problem, daß sich Umfrageergebnisse und Wirklichkeit allzu oft gegenseitig ausschließen. Beim genaueren Hinschauen zeigt es sich, daß sehr viele Umfragen gar keine Umfragen sind, sondern nur die besondere Form des Versuchs einer Meinungsmanipulation.

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Crack  14.01.2017, 14:11
@Dxmklvw

Ich selbst glaube nicht den Umfragen, sondern nur dem, wie Menschen überwiegend wirklich ticken.

Mit "Umfragen" meine ich keine Wahlprognosen sondern solche die nach dem Referendum gemacht wurden.
Natürlich sind auch die nicht unbedingt aussagekräftig,
es gab allerdings einen nicht unbedeutenden Teil der Wähler die sagten sie hätten das so nicht gewollt.

Und genau das ist die Gefahr einer Protestwahl.
Man will einen Denkzettel verteilen - kann aber die Folgen nicht abschätzen und dann geht das Ganze nach hinten los...

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Dxmklvw  15.01.2017, 14:50
@Crack

So dramatisch sehe ich das nicht, weil sich ja die negativen Folgen davon, wenn die Altparteien weiterhin kritiklos gewählt werden, durchaus abschätzen kann.

Altparteien sind gegenüber neuen Protestparteien wesentlich umfangreicher innerhalb aller Strukturen vernetzt. Das bedeutet, daß es extrem schwierig ist, bösartige Altparteien loszuwerden, als dies bei möglicherweise bösartigen neuen Trendparteien im Bedarfsfall möglich ist.

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Vielen Dank für die große Teilnahme, ich lese aktiv mit, komme nur nicht dazu, auf alle gerechtfertigten Antworten einzugehen, die auf meine Suggestivfrage eingehen.