Dielen/Parkett trotz Fußbodenheizung?

8 Antworten

Klar geht das gut! Anscheinend glauben manche Leute nur, was gewisse "Verkäufer" gerne anbieten, gutheißen. ;-)

Versucht doch einfach mal ein bissel vernünftig mit zu denken. Okay, Holz ist zwar ein schlechterer Wärmeleiter, aber das ist nicht alleine ausschlaggebend. ;-) Ein Blockbohlenhaus in Schweden oder Norwegen, braucht keine Fassadendämmung.

Ein Parkett ist normal wie dick, wieviele Millimeter dick? Na? Diese wenigen Millimeter sollen angeblich soooo viel dämpfen? Nö, garantiert nicht! Es dauert nur etwas länger als mit anderen Materialien, das kann ich Dir als Fussbodenheizer mit Parkett- und Fliessenboden garantieren!

Übrigens, lasse dir keine Einzelraumregelungen aufschwatzen! Eine Fussbodenheizung ist erstens sehr träge, braucht u.U. bis zu einem Tag bis es diese sinngemäß riesige Estrich-Speichermasse auf Solltemperatur gebracht hat und dann wie ein Energiespeicher wirkt! Das erzählen dir die cleveren Verkäufer natürlich nicht.

Nun denke mal mit. Wenn die Estrichmasse als Energiespeicher wirkt, also sagen wir 23 Grad warm ist, und du nun den Raumregler um 2 Grad runter stellst, dann dauert es mehr als 3 -5 Stunden, bis die Estrichmasse auf die Temperaturänderung reagiert. Ebenso beim aufwärmen, dauert es Stunden (meist mehr als 4-5).
Ich habe seit 20 Jahren keine Einzelraumregelung, keine Nachtabsenkung und kenne einen Fachbetrieb, der dieses Zeugs nicht empfiehlt, für überflüssig hält!

Legt lieber mehr Wert auf eine Rücklauftemperatur-geregelte Elektronik. Der sonst übliche Quatsch wird zu gerne verkauft, weil dieser noch für die Heizungsfritzen verständlich ist. Das bessere Regelsystem verstehen die Heizugsbauer nicht. ;-)
Von einigen Ausnahmen abgesehen. Schaut Euch mal auf den Seiten von einem um, der sich gut auskennt. Nennt sich OldBo.

Oder wenn ihr in der Nähe von Aachen wohnt, den Fachbetrieb Beitzke.
https://heizungsbetrieb.de/de/index.html

Kleiner Auszug zum Thema Fussbodenheizung: 10. Fußbodenheizung zum Kühlen?

... wir haben in beiden Geschossen Fußbodenheizung. Im Sommer wird es unterm Dach im OG schon mal sehr heiss, wobei es dann im UG schon fast zu kühl ist. Kann man die Fußbodenheizung nicht auch zum Kühlen nutzen?

==> Selbstverständlich! Die Wärme wird dann gleich mäßig im Haus verteilt, wenn keine thermostatischen Ventile in den Kreisen eingebaut sind. Diese müssen Sie zum Kühlen ganz öffnen.

   Allerdigs ist es mit konventionellen Heizungsreglern für diesen Betrieb nicht möglich, die Pumpe zu betreiben - es sind eben nur dumme Heizungsregler:-(((

Es geht aber doch: Meist sind nur ein Taster und ein Zeitrelais dafür nötig. Mailen Sie...

Sie könnten auch dort hin mailen, Fragen stellen etc.

Es kommt immer auf das Materal an aus dem der Bodenbelag besteht. Die Holzoptik bedeutet ja nicht das der Belag auch aus Holz ist. Bei jedem Belag sollte eigentlich auch eine Beschreibung dabei sein ob der für eine FBH geeignet

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Was hier einige schreiben - hui....

solltest Du vielleicht nicht alles so glauben.

Holz ist kein guter Aufbau, wenn es um eine effiziente und gut regelbare (!) FBH geht.

Die Wärmeleitfähigkeit von Holz ist gegenüber Stein-Baustoffen sehr schlecht.

Aus diesem Grund ist das FBH-System bei Holzaufbau schon mal ein ganz anderes als wenn darauf gefliest würde.

Das Trockenbau-System sorgt für eine verbesserte Wärmeübertragung an das Holz, in der Regel durch Metall-Lamellen / Bleche.

Weil Du ja bereits eine FBH HAST, und nun "einfach" Holz oben drauf legst, würde folgendes passieren:

Die FBH wird durch das Holz gedämmt. So, als würdest Du einen Heizkörper an der Wand mit Dämm-Material einkleiden.

Folge: die Wärme kommt wesentlich langsamer durch das Material.

Stellt der Rauthermostat fest: es ist zu kalt im Zimmer, so öffnet der Motor am FBH-Verteiler den Kreis / die Kreise für den entsprechenden Raum. Die Rohre geben Wärme ab, und im Normalfall würde sich der Raum dann erwärmen. DAS dauert durch den Holzbelag nun wesentlich länger.

Es geht zum einen Energie verloren, zum anderen ist die spürbare Reaktion der FBH deutlich träger. Gewünschte Temp.-Änderungen erfolgen mit Verzögerung.

Beim gleitend abgesenkten Betrieb, ohne großartige Änderungen der Soll-Temp. (so wie man eine FBH eigentlich betreibt), bleibt es vorwiegend bei einem größeren Energieaufwand gegenüber einem gefliesten Boden.

Nehmt Ihr die höheren Kosten in Kauf und akzeptiert eine schlechtere Regelbarkeit der Anlage, könnt Ihr Holz verwenden. Falls Ihr da nicht sicher seid, überlegt noch mal eine Runde, bevor es "ernst" wird.

LG

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Gas- / Ölheizung, Solar, FBH, Heiztechnik
Unbeantworted 
Fragesteller
 15.09.2020, 12:07

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort! Wir sind zur Zeit mitten im Bau. Die FBH soll noch erst verlegt werden, ist sie aber noch nicht. Was würdest du denn empfehlen, damit es doch mit dem Holz klappt?

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struga13  15.09.2020, 12:18
@Unbeantworted

Eventuell Heizkörper dazu montieren. Entweder große die mit der fußbodenheizung gekoppelt werden und die fehlende Wärme ergänzen oder kleinere die entweder in der Zuleitung vor dem fußbodenverteiler abgenommen werden bzw eine zweite pumpenstation an der Anlage vorsehenund separat anfahren. Sollte euch euer Installateur aber ein Angebot machen bzw berechnen was besser ist vom energiewert.

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PoisonArrow  15.09.2020, 12:18
@Unbeantworted

ein Trockenbau-System, wie gesagt

gibt ein gutes von TECE

das Rohr ist in dem Fall IMMER ein Mehrschicht-Verbundrohr

die Platten werden als Trockenbau-Elemente verlegt, entweder mit Wärmeleit-Profilen oder bereits fertig und ganz mit Blech beplankt.

Auch andere Hersteller haben gute Systeme, wichtig ist eben das Alu-Verbundrohr und die Bleche zur Übertragung

Der Aufbau wäre in der Reihenfolge von unten nach oben

Trockenbau-systemplatte

Rohr mit Lamellen / Blechen

PE-Folie als Trennschicht

Trittschall

Holz

und ganz nach unten eine entsprechende Dämmung gegen Erdreich, beheizte oder unbeheizte Räume

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PoisonArrow  15.09.2020, 12:21
@struga13

Das wäre unsinnig, wenn das GANZE Haus mit FBH beheizt werden soll.

So müsste man extra für den einen Heizkörper einen ungemischten Kreis anlegen und entsprechend Vor- und Rücklauf verlegen.

Ansonsten käme bei dem Heizkörper "lauwarmes" Wasser an ....

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struga13  15.09.2020, 12:36
@PoisonArrow

Ist nur ein alternativ Vorschlag. Den noch kann die Fußbodenheizung ja danach berechnet werden damit es mit dem gewünschten Boden funktioniert. Sie liegt ja noch nicht. Das muss sein Installateur machen der ist ja dafür verantwortlich das es am Ende warm wird.

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Natürlich kommt die Wärme durch und ist der Boden durch die Fußbodenheizung angewärmt, wird er auch so schnell nicht mehr kalt, denn generell fühlt sich ein Holzboden immer wärmer an, als z. B. Fliesen. Das liegt daran, dass Holz nicht nur Richtung Estrich besser dämmt, sondern auch zum Fuß hin. Der Wärmeabfluss aus dem Körper ist niedriger, als z. B. bei Fliesen oder Stein und somit deshalb fühlt er sich wärmer an.

Möglich, dass der Boden vom Zustand ganz kalt bis angenehme warm etwas länger braucht. Da man eine Fußbodenheizung aber eigentlich nie ganz abstellt, fällt das mit der Zeit, vor allem im langen Winter kaum auf.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
bwhoch2  15.09.2020, 10:47

Anfügen möchte ich noch, dass man bei der Auswahl des Bodens schon darauf achten soll, ob er für Fußbodenheizungen geeignet ist. Und: Vorsicht bei der "Markenware" aus dem Baumarkt. In der Regel nicht die erste Qualität, sondern eher zweite Wahl. So ist unsere Erfahrung. Beim Fachhandel dagegen gibt es die absolute Top-Qualität.

Die Markenböden aus dem Baumarkt müssen deswegen nicht schlecht sein, aber die wir haben bemerkt, dass die Dielen farblich oft sehr viel unterschiedlicher sind, als die Ware aus dem Fachhandel. (Auf dem Bild sind zum Teil auch deutliche Unterschiede zu sehen.) Am Ende kommt auch ein schöner Boden raus, der vielleicht für eine Mietwohnung, die man in wenigen Jahren wieder verlassen will, immer noch ganz gut ist, aber im Wohneigentum, wo man den Boden viele Jahre nutzen und ansehen will, vielleicht doch nicht so ideal ist.

Lieber dafür dann auch ein wenig mehr Geld ausgeben.

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Du kannst beim Hersteller oder auch beim Händler explizit nach Holzböden fragen die für Fußbodenheizungen geeignet sind.

In der Regel sind Echtholzböden dafür schon geeignet , aber lieber nachfragen wegen eventueller Verleimungen oder sonstigen Widrigkeiten .