Dialekt abgewöhnen?

14 Antworten

Ich hatte das selbe Problem mit Schwäbisch. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass du reines Hochdeutsch sprechen lernst. Es gibt Wörter, die einen zu stark prägen, meistens die Formen von ist, das(s), ...

Du kannst auf jeden Fall versuchen mehr Hochdeutsch zu sprechen, im Allgemeinen wirkt das seriöser, was andere denken sollte dabei egal sein. Was natürlich passieren kann, es kann vorkommen, dass Menschen dann davon ausgehen, dass du den Dialekt nicht verstehst. Sie reden dann langsam, laut und deutlich mit dir. Dabei kommt man sich häufig so vor, als wäre man geistig zurückgeblieben. Einfach ignorieren.


Kerze69  20.04.2014, 09:07

schwäbisch finde ich auch cool. :-)

Solange der Dialekt schön ist und sich gut anhört spricht nichts dagegen.

Mireilles  20.04.2014, 09:12
@Kerze69

Naja, "schön" und "gut" ist aber ein sehr subjektives Empfinden. Bei den süddeutschen Dialekten sind die Attribute "schön" und "gut" so ziemlich das letzte was mir einfällt ;-). Und genauso geht es anders herum den Süddeutschen mit den Nord-Ost-deutschen Dialekten ;-).

adianthum  20.04.2014, 10:02
@Mireilles

Ich kann Mireilles nur zustimmen.

Es gibt Dialekte, bei denen bekomme ich "Ohrenkrebs"!

Ich bin mit Hochdeutsch aufgewachsen und mir ist der Akzent eines Ausländers lieber als die meisten unserer Dialekte. Deutsch ist eine so schöne Sprache- wenn man sie denn beherrscht...

sulooo 
Beitragsersteller
 20.04.2014, 12:23
@adianthum

Dann möcht ich euch mal sprechen hören! Akzentfrei gibts nicht!!!!

LolleFee  20.04.2014, 20:01
@sulooo

Ich kenne jemanden, der tatsächlich akzentfrei deutsch spricht (ich kann das beurteilen) - der ist aber kein Deutscher =))) Ansonsten gebe ich Dir Recht.

Wenn es an der Uni verlangt wird und möchtest auf die Uni, dann wird dir wohl nichts anderes übrigbleiben , als es zu lernen. Es sollte dir egal sein was andere von dir denken, es geht um dich und deine Zukunft.


Sei doch stolz darauf:

Kuzes Zitat aus Wikipedia:

"Die UNESCO hat 2009 die bairische
Sprache als gefährdet und damit schützenswert eingestuft. Merkmale für
die Einwertung als Sprache sind
unter anderem in der Europäischen Charta der Regional- und
Minderheitensprachen beschrieben."

...

„Von

den grammatischen Besonderheiten her ist das Eigengepräge des

Bairischen gegenüber dem Schriftdeutschen so stark, dass allein diese

Tatsache genügt, dem Bairischen den Status einer eigenen Sprache zu

verleihen.“

https://de.wikipedia.org/wiki/Bairische_Dialekte

https://bar.wikipedia.org/wiki/Boarisch

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – und vor allem Lebenserfahrung

Hi,

ich komme aus Österreich und habe so auch einen teils starken Dialekt. Würde ihn mir aber nie abgewöhnen wollen, da ich ihn wirklich toll finde.

Auch in der Schule wird nur Dialekt gesprochen, nur eben nicht bei Referaten und Präsentationen nicht, und das klappt eigentlich sehr gut. Ich kann ja Hochdeutsch sprechen und auch schreiben, von daher ist es keine große Umstellung. Wenn es dir schwer fällt, dann kannst du ja zuhause hin und wieder üben, das sollte kein Problem sein.

Wenn du mal wo anders wohnst, kannst du noch immer mit dem Hochdeutsch anfangen, falls die anderen das nicht verstehen sollten. Aber du musst da nicht jetzt mit anfangen. Deine Freund und Leherer verstehen dich, also wäre es jetzt total sinnlos.

Ich spreche dann Hochdeutsch wenn ich muss, sonst immer Dialekt, da ich meinen Dialekt sehr wichtig und schön finde. Das solltest du auch machen, sobald Hochdeutsch gefordert ist, mach es, sonst nicht.

Wenn du studieren gehst, wirst du an der Uni ganz beiläufig einen großen Teil deines Dialektes ablegen. Nicht weil es verlangt wird - das wird es nicht. Aber weil um dich drumherum alle entweder einen anderen Dialekt sprechen oder annähernd hochdeutsch reden. Dazu kommen noch viele ausländische Kommilitonen und Dozenten, die dich sonst gar nicht verstehen ;-).

Ich denke: sich halbwegs hochdeutsch ausdrücken zu können, kann nicht schaden. Immerhin sorgt es dafür, dass du besser verstanden wirst. Aber man sollte seinen Dialekt nicht verleugnen, sondern ihn zum richtigen Zeitpunkt und am richtigen Ort durchaus pflegen.

Wenn du zum Beispiel im Studium während des Wochenendes heim fährst und dich mit alten Freunden triffst, dann kannst du natürlich im Biergarten auch bayrisch reden. Dein Umfeld versteht dich dann ja!

Sobald das Umfeld aber differenzierter wird, ist es meiner Meinung nach sogar höflich, sich halbwegs hochdeutsch auszudrücken.

Das passiert aber wie gesagt ganz von allein, weil du schnell merken wirst, dass deine neuen Mitmenschen deinen Dialekt nicht verstehen.

Rede in der Schule weiter so wie alle anderen. Du musst hochdeutsch nicht lernen, es steckt in dir drin. Du bist es nur nicht gewöhnt. Und in einem anderen Umfeld, in dem du merkst "Oh Shit, mein Bayrisch versteht hier keiner", wirst du dich schnell umgewöhnen - keine Sorge.

Zu meiner Studienzeit (übrigens an einer bayrischen Uni ;-)) waren Menschen aus allen Ecken Deutschlands an der Uni eingeschrieben. Dazu kamen noch viele Ausländer. Keiner von denen hat deutlichen Dialekt gesprochen - der Berliner nicht, der Thüringer nicht, der Franke nicht. Das passiert wie gesagt ganz automatisch und hilft einfach nur dabei, sich gegenseitig zu verständigen.