Denkst/Glaubst du eher, dass Gott die Welt erschaffen hat oder denkst du, die Evolution hat uns Menschen entwickelt/erschaffen?

Ich glaube nicht an Gott, nur an die Evolutionstheorie 39%
Ich glaube an Gott und an die Evolutionstheorie 29%
Ich glaube an Gott und nicht an die Evolutionstheorie 22%
Gott erschuf Menschen, die Evolution entwickelte uns. 5%
Ich vertrete eine andere Ansicht oder mehrere. 5%

41 Stimmen

16 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Evolutionstheorie und Theismus müssen sich nicht widersprechen. Nur Kreationisten haben ein Problem mit Wissenschaft.

An die Evolutionstheorie muss man nicht glauben, denn Evolution bzw ihre Mechanismen lassen sich im Labor und in der Natur beobachten. Das ist ein Fakt:

Evolution is both a fact and a theory. Evolution is widely observable in laboratory and natural populations as they change over time.

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30816905/

Man kann live beobachten, wie sich eine Fisch-Population spaltet, genetisch und morphologisch (Körperform):

... Biologen die Gelegenheit, der Evolution direkt auf die Finger zu schauen. Sie konnten die Aufspaltung einer Fischart in zwei neue Arten "live" in einem westafrikanischen See mitverfolgen.
...
    Genetische Analysen und morphologische Untersuchungen der Fischkörper zeigten, dass es noch einen geringen genetischen Austausch zwischen den beiden Populationen gibt.

https://sciencev1.orf.at/news/15821.html

Hier Pflanzen:

Forscher lieferten Beweise dafür, dass Insekten für die Evolution von Pflanzen eine entscheidende Rolle spielen.
Und dass vorteilhafte Eigenschaften sich durch genetische Veränderungen innerhalb kürzester Zeit weitervererben können. Evolutionäre aber auch ökologische Veränderungen konnten in Experimenten bereits nach fünf Jahren nachgewiesen werden.

https://www.pflanzenforschung.de/de/pflanzenwissen/journal/evolution-zum-beobachten-2009

Warum bewegen Wale und Delphine sich durch eine auf-ab-Bewegung? Und nicht wie Fische mit einer links-rechts Bewegung?

Weil sie früher Landtiere waren, die auf ihren Beinen liefen:

Unlike fish, whales and dolphins evolved from four-legged animals with limbs underneath their bodies, their backbones naturally bend up and down and not side to side. It is also why their tail fins are horizontal and not vertical like those of fish.

Und entsprechende Knochen haben:

Although they no longer have hind limbs, whales and dolphins still have vestigial pelvis bones.

https://uk.whales.org/whales-dolphins/why-do-whale-and-dolphin-tails-go-up-and-down/

Kein Säugetier ist in der Lage, im Wasser zu atmen, da keine Kiemen existieren. Und Wale sind interessanterweise Säugetiere ...

Auf der anderen Seite widersprechen mythologische Schöpfungsgeschichten fundamental den Fakten und der Wissenschaft. Kreationisten müssen in alternative Welten flüchten, in denen es eine andere Physik/Chemie gab.

... Studien auf den Gebieten Molekularbiologie und Immunologie, die nachwiesen, dass die Wale stammesgeschichtlich eng mit den Paarhufern (Artiodactyla) verwandt sind. Die Entwicklungslinie der Wale begann also im frühen Eozän, vor mehr als 50 Millionen Jahren, mit frühen Paarhufern.
Fossilfunde zu Beginn des 21. Jahrhunderts haben dies bestätigt. Das auffälligste gemeinsame Merkmal von Walen und Paarhufern betrifft das Sprungbein (Astragalus), einen Knochen im oberen Sprunggelenk (Knöchel). Es ist bei den frühen Walen durch doppelte Gelenkrollen („Rollbein“) gekennzeichnet, ein anatomisches Merkmal, das sonst nur noch bei den Paarhufern in Erscheinung tritt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Wale

Nur die Evolutionstheorie kann plausibel erklären, warum es von heute lebenden (rezente) Tierarten keine versteinerten Fossilien gibt. Und es Leitfossilien in unterschiedlichen Erdschichten gibt, die noch dazu unterschiedlich datiert werden.

Und nein, es gibt keine »lebende Fossilien«:

Popular literature may wrongly claim that a "living fossil" has undergone no significant evolution since fossil times, with practically no molecular evolution or morphological changes. Scientific investigations have repeatedly discredited such claims.

https://en.wikipedia.org/wiki/Living_fossil

Sollte man deswegen in religiösen Schulen wirklich Biologie streichen?

Eine Bibelschule muss keine Biologie haben, die unterrichtet auch nicht Mathematik und Physik.

Andere Schulen, die staatlich anerkannt sein sollen, müssen Biologie und eine ihre Grundpfeiler unterrichten: die Evolution.


Laraalbm 
Beitragsersteller
 25.11.2023, 11:43

Dankeschön für deine Antwort

Ich glaube an Gott und an die Evolutionstheorie

Warum nicht beides verbinden? Es gibt gläubige Wissenschaftler und Menschen, die keinen Widerspruch sehen zwischen Glauben und Wissenschaft.

Gott hat uns meiner Ansicht nach geschaffen. Ich bin Christ.

Ich glaube, dass diese Welt durchdacht und geplant wurde, ich glaube nicht, dass die Erde "einfach so" entstanden ist. Auch gibt es die Meinung, dass für den Urknall ein Eingreifen von Gott nötig ist.

Wenn Du mehr wissen möchtest, was mich überzeugt, dass es Gott gibt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen.

Ich denke, dass der biblische Schöpfungsbericht kein naturwissenschaftlicher Bericht ist. Die Intention der Autoren war meiner Ansicht nach eine andere. Man muss den Kontext betrachten, in dem der Schöpfungsbericht entstanden ist. Beim Entstehungszeitpunkt waren vermutlich viele Israeliten im Exil in Babylon. Hier lernten sie andere Religionen kennen, in denen z.B. die Sterne Götter waren. Der biblische Schöpfungsbericht hat nun das Ziel zu zeigen, dass die Sterne vom Gott der Bibel geschaffen wurden und somit keine Götter sein konnten. Das Ziel des Schöpfungsberichts ist damit nicht, eine naturwissenschaftliche Erklärung abzugeben, sondern zu zeigen, dass der Gott der Bibel alles alleine geschaffen hat und die Natur oder die Sterne keine Götter sind.

Man kann sich auch als gläubiger Mensch mit Naturwissenschaften beschäftigen. Glaube und Wissenschaft müssen sich nicht immer widersprechen. So hat zum Beispiel Mendel, ein katholischer Mönch, wichtige Entdeckungen bei der Genetik gemacht. Der Mensch, der die Urknalltheorie aufgestellt hat, war katholischer Priester.

Laut der katholischen Kirche ist die Evolutionstheorie mit dem Glauben vereinbar. Laut vielen evangelischen Kirchen auch.


Laraalbm 
Beitragsersteller
 25.11.2023, 11:43

Dankeschön für deine Antwort!

Ich glaube an Gott und an die Evolutionstheorie

Aufgrund der vielen Fossilen lässt sich die gängige Auffassung des 18. Jhd. nicht Aufrecht erhalten, dass alle heute lebenden Lebewesen vom Beginn der Schöpfung an existiert hätten. Und dass es keine Veränderungen gegeben hätte. Das hatte bereits Charles Darwin durch seine Jahrzehnte lange Forschung korrigiert, dass man diese Auffassung nicht länger aufrecht erhalten kann. Was auch heute von den meisten Kirche anerkannt wird..

Aber gleichzeitig hat Charles Darwin trotz dieser Erkenntnis einen Schöpfer, der der Urheber allen Seins ist, nicht kategorisch in Frage gestellt. Sich zeitlebens auch nicht als Atheist bezeichnet hat.

Dazu sagte er: "Eine Welt, die so wunderbar geordnet ist, kann als Ganzes nicht dass Ergebnis reinen Zufalls sein. Ich kann das Universum nicht als Resultat blinden Zufalls ansehen. In meinen extremsten Gedanken war ich nie ein Atheist, in dem Sinne, dass ich die Existenz Gottes völlig verneint hätte." (Evolution und Schöpfung in neuer Sicht, Butzon Bercker Verlag, S. 36)

"Denke ich darüber, dann fühle ich mich gezwungen, mich nach einer ersten Ursache umzusehen, die in Besitz eines dem des Menschen in gewissen Grad analogen Intellekt ist, und ich verdiene Theist genannt zu werden." (S.37)

Schöpfung und Evolution stellen eine Einheit dar. Denn ohne einer Schöpfung hätte es auch keine Evolution(Entwicklung) gegeben.

Woher ich das weiß:Recherche
Ich glaube an Gott und an die Evolutionstheorie

Ich glaube an beides. Ich sehe das so, dass Gott die Menschen vor rund 4500 Jahren erschaffen hat und die ,,Weiterentwicklung,, des Menschen bis jetzt ist die Evolution. Schaut mal in der Bibel nach. Das Buch wurde vor tausenden von Jahren geschrieben und ist immer noch topaktuell. Die Menschen damals waren zum Teil sogar im Kopf weiter als wir heute. Und auch die Perfektheit des Menschen, der Lebenprozesse, das kann nicht alles ,,entstanden,, sein über die Zeit. Auch die Zusammenhänge in der Natur (z.B. Nahrungskette) sind so perfekt, das am Anfang etwas gewaltig Großes und Vollkommenes nämlich Gott gestanden haben muss.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

pchem  27.04.2024, 00:36

Die Evolutionstheorie ist mit einer göttlichen Schöpfung vor 4500 Jahren unvereinbar.

DerEineHalt08  27.04.2024, 00:39
@pchem

Sehe ich anders. Es können sich innerhalb von 100 Jahren aus einer Art 2 3 oder mehr Arten entwickeln. In 4500 Jahren kann also viel passieren

pchem  27.04.2024, 00:45
@DerEineHalt08

Es existieren menschliche Mumien, welche sich auf eine Zeit von vor ca. 9000 Jahren datieren lassen...

Gott erschuf Menschen, die Evolution entwickelte uns.

Es gibt keinen Widerspruch zwischen den Wissenschaften und dem Inhalt der Bibel.

Wenn man meint, dort einen Widerspruch zu sehen, sollte man so lange suchen bis man den Fehler gefunden hat.

Viele Wissenschaftler waren katholisch oder sogar Priester und Mönche:

Der katholische Biologe Gregor Mendel war Augustinermönch.

Der katholische Physiker Louis de Broglie trug einen Nobelpreis für Physik.

Der katholische Priester Georges Lemaitre hat die Urknalltheorie erfunden.

Der katholische Astronom Galileo Galilei wurde nie als Ketzer verbrannt oder eingekerkert.

Von der Genetik bis zur Astrophysik hat die Kirche mehr beigetragen zum Wissen über das Universum als jede andere Einrichtung der Geschichte.

Katholiken haben keinerlei Problem mit biologischen Forschungsergebnissen.


pchem  27.04.2024, 00:47
Es gibt keinen Widerspruch zwischen den Wissenschaften und dem Inhalt der Bibel.

Natürlich gibt es einen Widerspruch. Bereits die gesamte Schöpfungsgeschichte entbehrt jeder Logik.